Eigene Verantwortung übernehmen

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Delphia
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Eigene Verantwortung übernehmen

Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Hier ein gutes Beispiel mal! Dabei gilt es eine Frage am Schluss zu beantworten oder eine mögliche Story weiterzuschreiben.

Letzte Woche hat meine Stieftochter offeriert am Wochenende zu kochen.

Dialog:
"Soll ich am Wochenende mal kochen?"
"Ja gerne, vielen Dank. Kannst ja mal aufschreiben, was Du brauchst und dann schauen wir wieder, ok?"
"Gut".

Am Samstag beim Frühstück ist ein Einkaufszettel neben zwischen den Frühstücksteller von meinem Mann und mir auf den Tisch gelegen.

1. Überlegung von mir: Und jetzt?

Wir haben alle gefrühstückt, wir haben uns dann angezogen und bereit gemacht für den Ausflug in die Stadt.

2. Überlegung von mir: Es geht hier um meinen Freiraum. Ich habe heute Morgen ein gedrängtes Programm und muss jetzt für die junge Dame einkaufen und sie bleibt im Bett bis kurz vor dem Essen zubereiten. Eigentlich müsste ich heute im Bett liegen und mich erholen.

3. Überlegung von mir: Die junge Dame ist bereits volljährig, also kann ich sie doch in die Arbeiten einbinden. Wie mache ich das?

*grübel, grübel*

4. Überlegung von mir:
Auftrag selbst ausführen und Faust im Sack machen, geht nicht => Ohnmachtsgefühle
Auftrag selbst ausführen und mit ihr nachher reden, geht nicht => sie akzeptiert sowieso nicht, was ich sage
Auftrag erteilen, sie soll selber schauen, geht nicht => Befehlston
Auftrag nicht ausführen geht auch nicht => Zeichen für unkooperierendes Verhalten meinerseits
Offerieren einer Zusammenarbeit => das ist es doch!

5. Ausführung
Ich klopfe an Mädels Tür, warte bis sie ja sagt und gehe rein. Sie hebt den Kopf aus dem Kissen und sieht mich und verzieht bereits die Nase. Ich frage sie, ob sie schauen kann, was an den Zutaten bereits im Haus ist und teile mit, dass wir sie in die Stadt mitnehmen können. Sie kauft die Sachen auf unsere Kosten ein. In der Zeit machen wir unser Programm wie vorgesehen und holen sie im Einkaufszentrum wieder ab. Falls sie nicht warten mag, darf sie mit dem Bus wieder nach Hause (sie hat ein GA).

Um es spannend zu machen und damit alle ein bisschen darüber lachen können, warte ich mal Eure Reaktionen ab... ;-)

Was meint Ihr. Wie ist die Story weitergegangen? Da bin ich gespannt. Vor allem interessiert mich, ob Ihr den Eindruck habt, dass es so ok war oder hätte ich etwas anderes machen können?

Viel Vergnügen!
Delphia
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Nin
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Beitrag von Nin »

Delphia, ich befürchte, meine Antwort wird dir nicht gefallen, aber ich empfinde das als unnötiges Komplizieren. Mein Stiefsohn kocht schon mal öfter, wenn er da ist - sehr gut übrigens.

Du hast gesagt, sie soll dir aufschreiben, was sie braucht und das hat sie getan. Sonst gleich am Anfang: "Es ist nett, wenn du kochen willst, aber dann musst du auch alles dafür einkaufen." Einkaufen und kochen sind für mich jedenfalls zwei getrennte Dinge und bedingen sich nicht gegenseitig.

Du sagst:
Eigentlich müsste ich heute im Bett liegen und mich erholen.
Warum bist du dann aufgestanden und hast ein gedrängtes Programm? Liegt es nur an dem Einkaufen für das Essen, das deine Stieftochter kochen will? Das hört sich für mich aber nicht so an...

Mein Gedanke ist eher der: deine Stieftochter bietet es an zu kochen - eigentlich eher ganz nett, entlastet dich ja auch zu der Zeit, in der du sonst das Essen machen müsstest. (Und ich als Stieftochter würde auch so denken: dann kann sie sich ja hinlegen und ausruhen, während ich koche). Wenn gewollt ist, dass sie dafür auch einkauft, muss das von Anfang an klar sein. Wenn du eine Liste verlangt hast - das hat sie gemacht.

Wenn vorher klar ist, dass ihr an diesem Tag keine Zeit haben werdet, einkaufen zu gehen: "Es ist nett, dass du kochen willst, ich habe aber keine Zeit einzukaufen, muss schon das und das erledigen. Entweder du gehst selbst oder wir machen es eine Woche später."...

In der Lehrerausbildung haben wir sehr gelernt, dass man für Kinder und Jugendliche sehr viel explizit machen muss. Dir ist es deinem Text nach klar, dass kochen einkaufen einschliesst. Ohne jahrelange Haushaltserfahrung ist das aber nicht selbstverständlich. (Ich habe das als Lehrerin bitter erfahren müssen, wenn man sagt, dann macht ihr die Aufgabe fertig, kommt die Hälfte der Klasse ohne irgendwas und sagt dann, ich habe nicht gesagt, es müsse schriftlich sein....).

Ich denke als Jugendliche hätte ich harmoniesüchtiges Wesen mich grollend aus dem Bett gewälzt (stehe bis heute nicht gern früh auf!), wäre stumm einkaufen gegangen und hätte mir geschworen, nie wieder anzubieten zu kochen. Oder an einem schlechten Tag hätte ich gesagt: "Dann koch ich halt nicht, dann kannst du einkaufen, was du willst." und mir die Decke über den Kopf gezogen. Oder mich zehnmal entschuldigt, mit dem Gefühl einkaufen gegangen, alles falsch gemacht zu haben und mit einem dicken Kloss im Hals und der Angst, dass auch das wieder nicht das ist, wie ich es hätte machen sollen, gekocht.

Aus dem Bauch heraus meine Reaktion, wenn meine Stieftochter so handeln würde: Sie hat den Zettel geschrieben; ich war zu blöd ihr zu sagen, sie soll auch einkaufen: an mir es auszubaden, und die Einkäufe in meinen Zeitplan zu quetschen. Aber wehe, sie fragt mich um Hilfe beim Kochen!!! (Abgesehen davon, würde bei uns einfach der Papa alles einkaufen, der kocht sowieso am besten)
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

hallo zusammen

ich schliesse mich da nin an.

Für mich hört sich das auch recht kompliziert an und ich denke, man darf das Leben nicht komplizierter machen wie es schon ist.

Ich hätte die Frage wegen dem einkaufen gerade direkt beim Dialog geklärt, oder spätestens wenn ich den Zettel gesehen hätte.

Da ich eh meist Samstag einkaufen gehe, hab ich die Wünsche der Stiefkinder berücksichtigt, ich hab dann auch mal in die Runde gefragt, ob noch jemand was braucht, weil ich einkaufen gehe.
Wollte ein Kind kochen, kam es entweder mit oder ich wusste im voraus schon was ich mitbringen muss.

Da bei uns in der Nähe keine Einkaufsmöglichkeit besteht und auch kein OeV fährt und die Kinder keine Autos/Mofa/Velo haben (bei uns zumindest nicht), lag es auf der Hand, dass ich einkaufen gehe oder zusammen mit Mann oder zu 4.

Wie nin schreibt, ist es für einen haushalt unerfahrenen jungen Mensch nicht logisch, dass wenn sie kocht, auch einkaufen gehen muss.

Am besten das nächste mal im voraus klären, dann gibt es keine Fragen, oder einfach mitbringen was drauf steht und basta.

grüsse
15 Jahre Patchworkerfahrung
Nadia
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Beitrag von Nadia »

hallo zusammen


Dialog:
"Soll ich am Wochenende mal kochen?"
"Ja gerne, vielen Dank. Kannst ja mal aufschreiben, was Du brauchst und dann schauen wir wieder, ok?"
"Gut".

Ich finde das klar. Delphia bietet an weiter zu schauen wenn sich das Mädchen entschlossen hat was sie kochen möchte und die Liste geschrieben hat. Dann schauen wir wieder !
Im Bett liegen zu bleiben zeigt nicht gerade volle Motivation. Das hätte ich auch so empfunden und hätte nachgehakt.
Ich möchte mich auch gerne drauf verlassen können.

Gruss nadia
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Ich schließe mich Nin an. Ich finde es schon sehr anerkennenswert wenn die Tochter kochen will und sogar dran denkt die Liste wie vereinbart anzufertigen. Hätte man die Liste früher gewollt, hätte man das dazu sagen sollen. Wenn man jetzt wegen dem Einkaufen Stress macht, sorgt man nur dafür dass sie garantiert nie wieder freiwillig anbietet etwas zu kochen. Und morgens, wenn ich noch im Bett liege, will ich auch heute noch nicht gestört werden.
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Beitrag von carlotta37 »

Ja, der Dialog ist klar, jedenfalls für Erwachsene. Allerdings aus Erfahrung mit meiner 12jährigen: die würde mir so eine Liste auch im letzten Moment geben, wenn ich nicht explizit sage: ich brauche Deine Einkaufsliste bis zum Zeitpunkt x, ansonsten musst Du Dich selber um die Einkäufe kümmern.

Ich habe den Eindruck, dass die jungen Küken immer noch sehr klare Vorgaben brauchen, auch wenn meine Tochter natürlich noch viel jünger ist. Aber an Stelle von Delphias Stieftochter hätte ich wahrscheinlich auch gedacht: ich habe doch alles so gemacht, wie es verlangt wurde! Es wurde doch nicht abgesprochen, wer einkaufen geht und die Liste ist auch da....

Nur als Beispiel: meine Kinder kochen gern und machen gelegentlich ein Menu zu Dritt. Klar sind sie noch kleiner, also machen wir die Einkaufsliste gemeinsam. Und wenn ich nicht ausdrücklich sage, dass sie beim Einkauf helfen müssen, ernte ich auch nur Unverständnis und Gemecker. Ich hoffe, wenn wir das jetzt üben, haben sie in ein paar Jahren gelernt, selber daran zu denken, dass der Einkauf zum Kochen gehört ;-)

Delphia, manchmal scheint mir, dass Du unglaublich vieles immer sehr selbstverständlich übernommen hast. Wenn diese Vermutung stimmt, ist es klar, dass die Jugendlichen mit mehr Verantwortung jetzt überfordert sind. Sowas zu erlernen, ist ein sehr langer Prozess....und ein unbequemer dazu, von selber tun sie es also sicher nicht!
Anita

Re: Eigene Verantwortung übernehmen

Beitrag von Anita »

hallo Delphia
Delphia hat geschrieben: Letzte Woche hat meine Stieftochter offeriert am Wochenende zu kochen.

Dialog:
"Soll ich am Wochenende mal kochen?"
meine antwort wäre gewesen; "ja gerne, dass finde ich super - es entlastet mich. muss ich mir auch keine gedanken über den einkauf machen? an welchem tag?"

deine antwort:
"Ja gerne, vielen Dank. Kannst ja mal aufschreiben, was Du brauchst und dann schauen wir wieder, ok?"
....wäre mir zu wenig "abgebend" als ob du ihr nicht traust. das motiviert weniger und sie merkt das.
Am Samstag beim Frühstück ist ein Einkaufszettel neben zwischen den Frühstücksteller von meinem Mann und mir auf den Tisch gelegen.
das ist dann halt die folge davon, dass die aufgabenverteilung zu wenig geklärt war. es ist wichtig, dass wir nicht zu knapp und klar kommunizieren - nur dann können wir missverständnisse umgehen. du kannst davon ausgehen, dass wenn solche probleme auftauchen, es meist daran liegt.
4. Überlegung von mir:
Auftrag selbst ausführen und Faust im Sack machen, geht nicht => Ohnmachtsgefühle
die opferrolle bringt dir nichts - schau besser für dich - werde klarer!
Auftrag selbst ausführen und mit ihr nachher reden, geht nicht => sie akzeptiert sowieso nicht, was ich sage
war es nicht sie, die auf dich zugekommen ist? ich finde das verdient wertschätzung und ich bin sicher, dass es nicht nur eine floskel war. wenn du ihr das nicht zutraust, hat sie eh keine chance. gib eurer beziehung eine chance!
Auftrag erteilen, sie soll selber schauen, geht nicht => Befehlston
es ist nur mit einer du-botschaft ein befehl. mit einer ich-botschaft ist es ein anbringen deines bedürfnisses. "dein angebot bedeutet mir viel, weil es mich enorm entlastet und eine entlastung habe ich dringend nötig. ich bin froh, wenn du dich um den einkauf kümmerst."
Auftrag nicht ausführen geht auch nicht => Zeichen für unkooperierendes Verhalten meinerseits
auftrag? ich dachte es wäre ein angebot gewesen? unklar?
Offerieren einer Zusammenarbeit => das ist es doch!
nich zwingend nötig - erst die bedürfnisse klären - die lösung kann vielseitig sein ;)

ich finde auch, dass du viel zu viel energie brauchst...und das du ganz viel gewinnen könntest, wenn du deine bedürfnisse genau äussersts und anbringst.

frag sie doch mal, warum sie denkt, dass es nicht gleich auf anhieb geklappt hat....bin gespannt, was sie meint :)

grüessli
anita
Nadia
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Beitrag von Nadia »

über das thema könnten wir endlos diskutieren. vielleicht bin ich zu pingelig aber ich biete auch nicht an ein hemd zu bügeln und bügle dann nur den kragen :wink:
Anita

Beitrag von Anita »

meine mami hat mir das bügeln von hemden beigebracht. sie hat sich die zeit genommen, es mir genau zu zeigen.
sie hat nicht einfach von mir erwartet, dass ich es so mache, wie sie es gut findet.

beziehungen entstehen meiner meinung nach nicht mit knappen worten und erwartungen.
beziehungen die sich gegenseitig tragen entstehen viel mehr durch klärende gespräche und gemeinsame erlebnisse.
das "fehler machen" sollte platz haben ohne das die beziehung gleich schaden nimmt.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich merke, die Schriftlichkeit ist nicht so einfach, wie wenn ich die Situation mündlich hätte erklären können. :?

Bei uns ist es klar, dass dann die kochende Person eigentlich sich auch darum kümmert den Einkauf zu organisieren und dass das Küche aufräumen auch dazugehört. Meine Aussage "dann schauen wir mal" hat für sie bedeutet: allenfalls fahren wir Dich oder ich kaufe bereits am Freitag ein, was auch immer. Die Anzahl Personen ist ja drei-vier Tage vorher auch noch nicht festgestanden.

Sie ist nun mal 19 und weiss eigentlich Bescheid, wie es bei uns funktioniert. Wenn ich anfange alles so genau zu kommunizieren, dann fühlt sie sich wie eine 12-jährige, die das erste Mal kocht! Hej Mädels Eigenverantwortung übernehmen ist hier das Thema und nicht ich, die nicht klar genug kommuniziert habe.

Vielleicht ist die geschilderte Situation als kompliziert einzuschätzen. Kann gut sein von aussen. Jedenfalls waren bei mir nur positive Gedanken dahinter. Ich habe mich herzlich bedankt für die Offerte, ich habe keinen zusätzlichen Auftrag gegeben, ich habe meine Zusammenarbeit offeriert. Vor dem Samstag Morgen mit ihr zu sprechen war nicht möglich aus diversen Gründen.

Ich nehme mir auch die Zeit zu erklären, wie ich es gerne hätte. Ich bin aber mit wenig zufrieden. Wenn sie halt eine Büchse Ravioli auf den Tisch gebracht hätte, wäre das auch ok gewesen.

Wenn sie wieder zu Hause ist, werde ich sie fragen, wie das anders hätte ablaufen sollen aus ihrer Sicht. Vielleicht kommen Hinweise, die mir weiterhelfen. Solche Gespräche danach habe ich schon etliche geführt...

Die Frage stellt sich für mich eher wie folgt: Warum will ich das überhaupt noch machen mit ihr ins Gespräch zu gehen? Das macht mich sowieso fertig. Die Antwort lautet: weil ich einen übergeordneten Sinn dahinter sehe. Wenn sie mir egal wäre, würde ich gar nicht auf sie eingehen. Es sind die Kinder meines Mannes und die sind mir auch ans Herz gewachsen. Ich kann doch nicht einfach zusehen und warten, bis sie ausziehen.

Wo bleibt mein Mann in der Geschichte: Er will den Konflikt nicht. Für ihn ist klar, dass ich für seine Tochter die Aufträge ausführe, die sie mir erteilt. Er findet zwar, sie müsse Eigenverantwortung übernehmen, aber sie dazu zu bringen, dies auch umzusetzen, das geht nicht. Das ist ja oft damit verbunden "den inneren Schweinehund" zu überwinden. Es ist doch viel einfacher, jemand macht es für einen.

Schluss der Geschichte ist noch offen...
Delphia
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

Guten Morgen zusammen

Für mich hört sich das immer noch sehr kompliziert und schwerfällig an.
Eine klare Kommunikation ist sicher nötig und schaff weniger Probleme.

Auch wenn sie es wissen sollte, dass die Kocherei mit einem Einkauf verbunden ist, hätte ich gefragt, wenn dies die Stieftochter nicht gemacht hätte.

Ich hätte als Beispiel gleich angehängt: "Gut, dass freut mich. Wie machen wir das, gehst du einkaufen oder wollen wir zusammen gehen ?
Ich muss es spätestens 1 Tag vorher wissen, überleg es dir"

Somit hat die Tochter noch Zeit zum überlegen, weiss aber, dass sie am Tag vorher Bescheid geben muss.

Meine Stiefkinder haben bei uns auch schon gekocht oder Torte gemacht. Aber solche Probleme wegen dem Einkauf hatten wir nie.
Auch wenn ich für die Stieftochter einkaufen gehen muss, ist das für mich persönlich kein Problem, weil ich es dann eh mit etwas anderem kombiniere.

Ich denke da muss man auch etwas tolerant sein, und mal ein Auge zudrücken. Sie sind zwar volljährig, aber noch lange nicht vollkommen,
und denken noch nicht soweit wie wir.

Das sehe ich selbst an meinen Stiefkindern.

grüsse
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Beitrag von Nadia »

@ anita

Ich bin da absolut deiner Meinung. Meine Söhne ( 14 ) kochen auch nur die Gerichte zu Hause, die sie z.B in der Kochschule gelernt haben oder die sie schon mit mir zusammen gekocht haben.
Bei Delphias Geschichte bin ich einfach mal davon ausgegangen, dass das Mädchen schon etwas älter ist und nicht zum ersten Mal kocht.
Da spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle. Zum Beispiel was sie kocht. Eine Pizza mit Fertigteig zuzubereiten ist nicht so aufwendig wie ein ganzes Menue mit Gemüse und Fleisch.

@delphia

Vielleicht fehlte hier in deiner Geschichte die Information was das Mädchen kochen möchte und vielleicht auch das Alter des Mädchens. Du hast viel Raum für Spekulationen gelassen.
Anita

Beitrag von Anita »

hallo Delphia

ich sehe es schon anders.
ich hatte früher viele erwartungen an mein jeweiliges gegenüber und habe gelernt, dass ich damit nur blokaden auslöse. die erwartung, dass der andere "es eigentlich wissen sollte" oder "eigentlich weiss wie ich denke" versuche ich echt zu begraben und setze lieber meine energie dafür ein, mich genau mitzuteilen. es passiert mir praktisch nie mehr, dass mich der andere "enttäuscht"....weil er GENAU weiss was ich gerade jetzt von ihm wünsche und so die chance hat, mich zu unterstützen.

darum kann ich nur dazu raten :D

eigenverantwortung heisst für mich übrigens; FÜR SICH SELBST SCHAUEN...und nicht für andere...und ich glaube GENAU DAS müssen wir vorleben :!:

lg
anita
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Beitrag von Nadia »

Ich empfand Delphias Geschichte als witzig und es ist interessant zu sehen wie es jeder für sich lösen würde.
Unterdessen scheint es richtig ernst geworden zu sein.
Ich habe ein bisschen Mühe damit wenn jeder Satz hinterfragt wird.

Ich bin sehr gespannt zu erfahren wie die Geschichte geendet hat :D
Anita

Beitrag von Anita »

das versehe ich nicht ganz Nadia...???
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