Frust

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BabyOne
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Frust

Beitrag von BabyOne »

Hallo,

jetzt muss ich auch mal wieder etwas schreiben, wobei es mir schon schwerfällt, überhaupt eine passende Überschrift zu finden. Tut m ir leid, wenn es etwas lang wird...

Bei uns ist es ja so, dass auch ein Jahrzehnt nach der Trennung die Exfrau immer noch jede Gelegenheit ergreift, sich selbst als eine Art Heilige Mutter darzustellen und meinen Lebensgefährten als Vater abzuwerten oder versucht ihm ein schlechtes Gewissen zu machen und ihn damit zu erpressen. In der Regel steht er darüber und reagiert darauf nicht weiter.

Nun hat sie aber doch wieder einen Treffer gelandet, und das mit Hilfe der erwachsenen Tochter. Diese studiert seit einem Jahr in einem Ort 300 km von hier. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war früher extrem angespannt - das im einzelnen zu erzählen würde hier den Rahmen sprengen, aber es ist wirklich sooo oft vorgekommen dass die Tochter abends heulend bei uns anrief und fragte ob sie bei uns übernachten kann, was sie immer konnte, und schon bevor sie 18 war ist sie das erste Mal zuhause ausgezogen (weitere Male folgten, da sie noch nicht volljährig war und kein Geld hatte, lief es nicht so wie sie sich dachte). Seit die Tochter ausgezogen ist, hat sich das Verhältnis zu Mutter tatsächlich entspannt, was ja eigentlich normal ist.

Nun hat die Tochter ihrer Mutter wohl "anvertraut", sie sei der Meinung, ihr Vater (also mein Lebensgefährte) habe sie "fallen lassen". Sie wirft ihm wohl vor, dass er sie am Studienort noch nie besucht hat (was aber schwierig wäre, da es dort keine Übernachtungsmöglichkeit gibt und wir auch finanziell immer klamm sind, und zudem hat sie ihn oder uns auch nie eingeladen und bei einer Gelegenheit auch zu verstehen gegeben, dass wir nicht willkommen wären). Sie selbst meldet sich eigentlich immer nur wenn sie Geld will. Einzige Ausnahme ist der Geburtstag meines Lebensgefährten, da meldet sie sich dann auch mal so.

Wie auch immer, die Exfrau hat diese Information natürlich aufgesogen wie eine Biene den Nektar, und hat meinem Freund prompt bei einem Gespräch mit der Psychotherapeutin des Sohnes ins Gesicht geschleudert, er würde nichts für seine Kinder tun, er solle doch den Sohn nicht fallen lassen so wie er die Tochter fallen gelassen habe, wie diese gesagt habe. Das hat ihn natürlich schwer getroffen, und ehrlich gesagt mich auch, als ich das gehört habe. Seine Tochter selber hat nie etwas zu ihm gesagt, auf Nachfrage meinte sie nur, sie wolle darüber nicht reden, hat aber bestätigt dass sie diese Äußerung ihrer Mutter gegenüber gemacht hat (vertraulich...was die Mutter natürlich nicht interessiert hat). Mir selber war aufgefallen, dass sie die letzten Male, als sie bei uns zu Besuch war, mir gegenüber irgendwie feindselig reagiert hat, und unsere Tochter - ihre Halbschwester - hat sie weitestgehend ignoriert. Sie straft also mich und die kleine Schwester ab, weil ihr irgendwas nicht passt.

Ich finde das so unfair, von beiden! Ihm gegenüber, und auch meiner Tochter gegenüber. Mein Freund hat gerade eine Woche Urlaub genommen und die ganze Woche über den Sohn betreut (der auch in den Hort hätte gehen können während der Schulferien), er war mit ihm beim Augenarzt, hat eine neue Brille bezahlt - was eigentlich die Mutter hätte zahlen müssen - und soll ihn jetzt in Zukunft auch alleine zu der Psychotherapeutin bringen, weil seine Mutter keine Lust mehr dazu hat - und diese dumme Schnepfe wagt es ihm vorzuwerfen, er würde seine Kinder fallen lassen? Dabei musste er schon mehrfach das Jugendamt und andere Stellen bemühen, um überhaupt Umgang mit seinem Sohn haben zu können, weil seine Ex ihn gerne aus seienr Vaterrolle gedrängt hätte. Und die Tochter, die anscheinend die Psychomethoden ihrer Mutter (wie Erpressung, cholerisches Streitverhalten etc.) voll in sich aufgenommen hat, ist immer noch nicht erwachsen genug um erstens einfach zu sagen wenn ihr etwas nicht passt, unfair genug um so etwas Ungerechtes über ihren Vater zu Dritten zu sagen, und dumm genug um nicht zu begreifen, dass ihre Mutter das begierig aufgreifen und als Waffe gegen ihn verwenden wird. Und undankbar finde ich sie obendrein - jahrelang war er immer der Fluchtpunkt für sie, und jetzt wo sie ihn nicht mehr braucht, kriegt er das Messer in den Rücken.

Mein Freund meinte dazu, er hatte immer gedacht dass der Stress mit der Ex vorbei ist wenn die Kinder erwachsen sind, aber so wie es aussieht ist der Stress erst vorbei wenn er entweder im Grab oder wenigstens so senil ist, dass keiner mehr etwas von ihm will.
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eine gemeinsame Tochter 15 J.
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Liebe Babyone,

Oh, das tut so weh! Und wenn man es beim Psychotherapeuten hört, dann bekommt es etwas offizielles, als wäre es ein Richterurteil.

Ich kann dir nur sagen: Verliert eure Ruhe nicht. Ihr tut viel für die Kinder, habt auch viel für die Tochter getan. Ihr habt euch nichts vorzuwerfen und ihr müsst euch nicht verteidigen. Behaltet euer Selbstbewusstsein. Ich spüre hier, wie wichtig euch die Kinder und ihr Wohlergehen sind. Das spüren auch die Kinder. Weshalb euch die Tochter mit dieser Bemerkung in den Rücken gefallen ist, weiss ich nicht. Wahrscheinlich ist sie auf der Suche nach ihrem Platz im Leben...

Nochmals verliert eure Ruhe und euer Selbstvertrauen nicht.

herzlich

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Babyone,

es mutet schon etwas seltsam an, das die Stieftochter erst jetzt mit solchen Vorwürfen kommt, oder ist das früher schon ein Thema gewesen?
ich denke , dass sie mit irgendwas in ihrem Leben unzufrieden ist und nun einen Blitzableiter sucht, und da seid ihr ja geradezu ideal dafür.

Ich würde das Fräulein wohl mal sehr direkt und zwar von Angesicht zu Angesicht mit diesen Vorwürfen konfrontieren!! Und ihr vielleicht auch mal mitteilen, wer hier der Sponsor für ihr Studium ist!!

Bin gespannt, wie sie sich dazu äussern würde.

Ja, es tut weh, wenn man alles tut für seine Kinder oder Stiefkinder und dann kommt nur Undank zurück.
Ich könnte damit auch Bände füllen, Babyone

schönen Tag trotzdem ,auch (wenn mir jedenfalls) die Kälte und der Schnee langsam gehörig aufs Gemüt schlagen...
aisha
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Danke Euch beiden!

Das Studium finanziert ihr hauptsächlich der Staat - sie bekommt Bafög, denn das Geld das sie zum Leben in einem eigenen Haushalt braucht, könnten wir nicht aufbringen. Ich vermute irgendwie, dass das eines der Dinge ist die sie ihrem Vater vorwirft. Auf die Frage, ob sie dieses Jahr irgendwelche Urlaubspläne hat, meinte sie nur "wovon denn", und anscheinend kommt sie mit ihrem Geld nicht so gut aus. Allerdings muss man sagen, dass ich als Studentin wesentlich weniger Geld zur Verfügung hatte als sie jetzt, denn sie bekommt den Förderungshöchstbetrag, und mir haben meine Eltern damals deutlich weniger Geld zur Verfügung gestellt, deswegen denke ich dass man mit dem Geld das sie hat gut auskommen kann. Er zahlt allerdings bislang immer die Rückmeldegebühren für sie, was er eigentlich auch nicht müsste - ich hab das damals auch aus meinem knappen Geld selber bezahlt...

Er hat sie direkt auf diese Sache angesprochen, aber da wollte sie sich nicht äußern. Ich habe sie auch einmal angesprochen als wir kurz alleine waren, dass sie mich vielleicht bei einer Unterhaltung missverstanden hat und dass ich das was ich gesagt habe nicht böse gemeint habe (weil sie auf mich etwas feindselig reagiert hatte). Daraufhin hat sie dann einen Rückzieher gemacht und meinte das wäre schon OK und sie hätte mich schon richtig verstanden etc.pp. Sie hat also nichts dazu gesagt warum sie so reagiert hat.

Früher... ich kann mich erinnern, dass es einmal ähnliche Vorwürfe gab. Damals ging sie noch zur Schule und ließ sich sehr hängen, kam oft zu spät, schwätzte im Unterricht, machte keine Hausaufgaben etc. Mein Freund hat ihr damals eine Nachhilfelehrerin besorgt und bezahlt, Gespräche mit Lehrern geführt, hat immer wieder mit seiner Tochter darüber geredet wie sie sich vorstellt wie es weiter gehen soll (will sie Abitur machen oder lieber eine Ausbildung oder an einen anderen Schulzweig wechseln), hat sie zu einem Infoabend bei einer anderen Schule und zu einem Elterngespräch mit dem Lehrer mitgeschleift etc. Letztlich ging es darum, dass sie einfach faul war und die Verantwortung an andere abgeben wollte ("Der Lehrer mag mich nicht - ich kann das halt nicht"). Diese Gespräche mit ihr drehten sich ewig im Kreis; sobald er etwas sagte das ihr nicht passte, machte sie einen Schlenker, lenkte ab und kam auf etwas ganz anderes zu sprechen (etwa so: sie:"ich kann halt Mathe nicht." er: "wenn Du Mathe halt einfach nicht kannst und es auch mit ernsthaftem Lernen nicht schaffst, dann kannst Du halt kein Abiur machen. Dann solltest Du Dir etwas anderes überlegen." sie: "was soll das heißen, willst Du damit sagen ich wäre blöd oder minderbegabt oder so was?" er: "nein, natürlich nicht..." sie: "was kann ich dafür, wenn..." etc. ).

Ich habe meinem Freund damals geraten, doch mal darauf zu achten dass er diese Schlenker nicht mitmacht, sondern beim Thema bleibt. Als es dann soweit war, habe ich das Gespräch mit angehört (ich war in der Wohnung, aber in einem anderen Zimmer). In dem Moment wo sie merkte, dass sie mit ihrer üblichen Masche auf einmal nicht mehr weiterkam, da kam sie dann auf einmal mit Vorwürfen à la "ich armes Scheidungskind, keiner liebt mich und keiner kümmert sich um mich", und dann machte sie einen dramatischen Abgang mit Tränen und Türenknallen.
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