Es wird mir zuviel.

Fragen, Probleme und Sorgen...
Antworten
sofia
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 224
Registriert: 17.12.2009 17:17

Es wird mir zuviel.

Beitrag von sofia »

Hallo zusammen,

ich möchte mal Eure Meinung hören. Mein Freund möchte eines seiner Kinder zu uns nehmen, da er meint, bei uns hätte sie es besser. Er meint, die Mutter würde die Entlastung schätzen, wenn eines bei uns lebt. Die Tochter redet auch davon.

Die Kinder sind nach meiner Meinung zu grenzenlos erzogen.
Die Kinder sind anstrengend, da sie ständig Aufmerksamkeit wollen, mein Freund tanzt um sie herum, seit einiger Zeit kommen sie jedes Wochenende. Er braucht meine Unterstützung bei der Erziehung, was ja okay ist. (Ich habe einen Sohn, der älter ist.)
Nur, mir wird es zuviel, die Bedürfnisse der Erwachsenen zählen nicht. Ich fühle mich nur als Arbeitsmaschine verplant, den Haushalt machen, den Kindern ausgiebig beim Lernen helfen, so läuft das Besuchswochenende eh schon ab.
Zwischendurch schaffe ich mir an diesen WE Freiräume, mache für ein paar Stunden etwas alleine, was mir dann vorgehalten wird. Mein Problem ist, dass er viel Einsatz von mir erwartet, mir fehlt die Wertschätzung, ich verliere langsam die Motivation.
Sofia
Bacci2
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 349
Registriert: 27.11.2006 11:31
Wohnort: Graubünden

Beitrag von Bacci2 »

hallo, das ist wohl immer so, als Frau wird einfach viel mehr erwartet.
Aber auf Dein Problem zu antworten. Bevor ihr den Schritt macht, würde ich mit ihm an einen Tisch sitzen und das Ganze bereden. Sag ihm was dich belastet, was Deine Sorgen sind in Bezug auf seine Kinder. Und falls es dazu kommen sollte, legt ganz klare Regeln auf. Schreibt sie auf und unterschreibt sie beide. So kann er später nie sagen, er habe das nie so gewollt oder gesagt. Es ist wichtig, dass es für Dich auch stimmt, denn sonst habt ihr nachher noch mehr Probleme und sie dann zu lösen wird noch schwieriger. Er muss sich auch bewusst sein, dass er nicht Dir die Hauptarbeit auflasten kann, denn es sind seine Kinder. Mach ihm klar, dass du gerne bereit bist ihm zu helfen, aber nicht die Mutter bist. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück ob auf die eine oder andere Seite. Und vor allem ganz viel Kraft.
sofia
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 224
Registriert: 17.12.2009 17:17

Beitrag von sofia »

Danke für Deine Rückmeldung, Bacci2.

Ich sehe auch, wie sehr mein Freund sich aufreibt in dem Bemühen, es den beiden ja recht zu machen. In meinen Augen war der Familienstil von Aktivismus geprägt. Ich widme mich bewusst den Kindern in Gesprächen und versuche ihnen einen Ausgleich, etwas Ruhe zu vermitteln, was mir auch immer wieder gelingt. Die Tochter ist 12 und macht ihrem Vater eine Szene, wenn ein Punkt ihrer Wochenendwünsche nicht klappt. Nach so einer Tirade voller Vorwürfe neulich gegen ihren Vater habe ich für ihn Stellung bezogen und sie sagte zu mir: Ich will halt aus meiner Kindheit so viel rausholen, wie es geht. Der Satz hat mich schon befremdet. Und mein Freund fängt an zu leiden, dass er nie genug tut.

Wir arbeiten beide und könnten auch mal etwas Entspannung vertragen.
Sofia
Benutzeravatar
Delphia
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2125
Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Hallo Sofia

Wir patchen seit gut 10 Jahren. Aus meiner Erfahrung kann ich Dir sagen, der Vater überlässt das Terrain gerne der Partnerin, vor allem wenn es ums "Erziehen" geht... Sie übernimmt dann die Rolle der Erzieherin. Bei uns ist es nicht so glimpflich abgelaufen. Mein Partner hatte dann die nette Rolle und es kam, wie es kommen sollte, ich war immer die Böse.

Er ist daran zu lernen, diese Verantwortung wieder zu übernehmen. Entsprechend ist bei uns ein bisschen der Chaos ausgebrochen, nicht nur wegen der Sachen, die länger rumlieren. das ist ja das kleinere Übel...

Bei Euch: Für seine Kinder ist er zuständig. Für Deine Kinder (zwar schon älter, lebt er noch bei Euch?) bist Du zuständig. Sich gegenseitig unterstützen könnt Ihr, aber...

Bei meinen Kindern heisst es nun oft, ich mache das nicht oder ich halte mich nicht an die Vereinbarung, die anderen haben das auch nicht gemacht. Es hatte damals keine Konsequenzen und so ist auch für mich noch eine Durststrecke.

An Deiner Stelle würde ich klar für mich hinstehen. Klar kannst Du unterstützend wirken, aber entscheiden muss er. Er muss sich auch mit seiner Tochter abgeben...

Viel Glück bei der Entscheidungsfindung.
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
sofia
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 224
Registriert: 17.12.2009 17:17

Beitrag von sofia »

@Delphia,
danke für Deine Unterstützung,
ich sehe die Rolle der Bösen auf mich zu kommen, habe sie ja schon im Urlaub genossen. Danach war ich richtig stolz auf meinen oft verständigen Sohn (14), der mehr Orientierung erlebt hat. Toi, toi, toi...

Ich werde meinem Freund sagen, dass ich dieses undankbare Geschäft der Rundum-Versorgerin und Erzieherin momentan nicht übernehmen werde. Abgesehen davon finde ich seinen Vorschlag der Mutter seiner Tochter gegenüber nicht gerade wertschätzend. Vor einem Wechsel zum Vater, (wir wohnen eine Autostd. entfernt), gäbe es ja noch die Möglichkeit einer Erziehungsberatung usw.
Sofia
colour67
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 49
Registriert: 06.12.2009 18:36

Beitrag von colour67 »

Hallo Sofia,

mir würde das schon zu denken geben, wenn die eigene Mutter meint, dass Mädl soll zum Vater ziehen! Schön, dass die Mutter die Entlastung schätzen würde, aber auf deine Kosten !? Ich würde da nicht mitmachen.
Das hört sich so für mich an, dass sie selbst mit dem Kind nicht klarkommt.

Im Endeffekt, wäre alles für die anderen leichter und du bleibst auf der Strecke; Dank wirst du dafür nie haben.

Trotz aller Liebe zu deinem Partner, aber denke an dich!

Das fällt mir momentan dazu ein...

Wie hat sich das nun entwickelt; dein Posting liegt schon etwas zurück...

lg
Colour67
sofia
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 224
Registriert: 17.12.2009 17:17

Beitrag von sofia »

Hallo colour67,

ich habe meinem Freund zunächst meinen Ärger gezeigt, dass er seiner Tochter diesen Floh ins Ohr gesetzt hat, bevor er mir etwas sagte... es sei ja nur so eine Idee gewesen, um die Mutter zu entlasten...
Im Moment ruht das Thema, er hat verstanden, dass ich ganz und gar nicht begeistert bin.
Sofia
Antworten