Quittung

Fragen, Probleme und Sorgen...
trude
hat was zu sagen
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Registriert: 07.04.2009 11:23

Beitrag von trude »

Vielen Dank für die vielen Antworten -
ist wirklich wahnsinn, wie ihr mir weitergeholfen
habt, wie viel ich schon übernehmen konnte und
ich einfach mal Verständnis erhalten habe.

Ich kann Dir, Schneewittchen, super nachempfinden,
dass man manchmal dasteht, wie der letzte Depp,
wie alles was man sagt, selbst wenn man den lieblichsten Ton
anschlägt, missverstanden wird und man
schon Panik bekommt, wenn man was sagen möchte....

Natürlich ist es SEIN Kind, aber es kommt nunmal an den
Tagen in UNSERE Familie und nicht nur WIR müssen sie
voll integrieren, sondern auch sie muss lernen sich einzufügen.
Es sind jetzt schon über zwei Jahre und langsam müsste sie doch wissen
wie es abläuft oder?

SIe ist einfach kein Baby mehr und
hinterher in der Entwicklung oder nicht -
Bitte / Danke und Hallo / Tschüß haben mit einer Entwicklung nichts zu tun.....


Und irgendwie ist es schon auch mein Problem,
wenn seine Tochter in der Entwicklung und Erziehung hinterher ist und
verhätschelt wird, weil irgendwann bekommt das unser gemeinsames Kind auch mit
und möchte gleich behandelt werden.
Was dann???

Aber ich bessere mich wirklich.
Versuche in letzter Zeit viel zu schlucken und manches hinzunehmen ohne Kommentar
auch, wenn es in mir brodelt....
Aber ich habe zu meiner besten Freundin gesagt,
wenn ich mal anrufe und einfach Minutenlang ins Telefon schreie, soll sie sich nicht wundern.....

:wink:
tabida
Forumsoldie
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Registriert: 15.05.2007 17:05

Beitrag von tabida »

Warum möchtest Du zwei verschiedene Kinder gleich behandenl?

Eine Geschichte dazu:
Es sind 4 Kinder und ein Schokoladenkuchen. Um gerecht zu teilen, wird er in 4 gleich grosse Stücke geteilt. Für jedes Kind ein gleich grosses Stück.
Nun hat aber ein Kind nicht gerne Schokoladenkuchen. Das zweite hat keinen Hunger und mag deshalb nur probieren, das dritte hat schon lange nichts mehr gegessen und deshalb einen Bärenhunger und das vierte hat einfach gerne Schokoladenkuchen.

Wurde nun wirklich gerecht geteilt?
trude
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Beitrag von trude »

Hallo Tabida!

Ist doch klar, dass ich möchte, dass
erziehungstechnisch die gleiche Behandlung der Kindern erfolgt.
Warum soll eines verhätschelt werden und das
andere nicht und warum soll eines alles dürfen und nichts müssen
aber das andere schon?
Ein Haushalt, gemeinsame Regeln oder?

Es kann ja nicht sein, dass z. b. das eine Kind hinfällt und
der Vater gleich hinrennt als ob es aus zehn Metern gefallen wäre
und beim anderen wird nur immer gesagt: sei ein Indianer....

Das hatte ich gemeint.

Da passt das Beispiel mit dem Kuchen natürlich nicht,
das sind ja zwei paar Schuhe finde ich.
Oder?
Anita

Beitrag von Anita »

beispiel:

das eine kind erlebt eine eher ungünstige vater/mutter konstellation. die eltern haben keinen guten kontakt zueinander und schon vor der trennung durchlebte und erlebte das kind grosse anspannungen in der familie. die wirklich wichtigen grundbedürfnisse des kindes werden übersehen oder überspielt.

das andere kind hat eltern, die sich gut einteilen und ihre verantwortung tragen, obwohl sie getrennt leben. die grundbedürfnisse des kindes werde gedeckt.

diese kinder haben ganz klar unterschiedliche voraussetzungen und brauchen unterschiedliche zuwendung.

wenn das was dein partner tut für SEIN kind so falsch ist und es in der entwicklung hemmt, dann solltest du froh sein, wenn deine tochter davon verschont wird. kinder leiden nicht, wenn es ihnen gut geht und ihre echten bedürfnisse wahrgenommen und gedeckt werden.
kinder leiden dann, wenn ihre eltern probleme habe. weil kinder abhängig sind von ihren eltern und es angst macht, wenn diese nicht "funktionieren".

übrigens lernen kinder am meisten und ab besten durch das vorleben. "danke" und "bitte" muss also nicht dauernd verlangt, sondern einfach vorgemacht werden - dann wird das schon ;) (wenn auch nicht immer gleich auf knopfdruck).
trude
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Registriert: 07.04.2009 11:23

Beitrag von trude »

Hallo Anita!

Mein Freund hat, was das Thema Kind anbelangt,
ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Ex.
Sie arrangieren sich und nehmen auch Termine beim
Kindergarten etc. noch gemeinsam war.

Seine Ex hatte ihm das Kind "angehängt" um ihn zu halten,
was aber nicht funktioniert hat
udn sie haben sich getrennt, als das Mädchen grad 1,5 Jahre
alt war. SIe weiss gar nicht mehr, dass Papa und ihre Mama
mal zusammen gewohnt haben oder dass ihre Mama auch
die Großeltern von ihrem Papa kennt.


Also ist die Situation sicher nicht so schlimm wie in anderen Fällen,
also auch wie in deiner ersten Erläuterung.
Und dann darf es doch keine Ungleichbehandlung geben oder?
Das spüren doch dann auch die anderen Kinder und das
kann ja dann auch nicht richtig sein oder?


Vorleben versuchen wir immer.
Aber manchmal bewahrheitet sich eben der Satz,
was Mäxchen nicht lernt....
Wir haben auch schon die These gehört,
dass die grundsätzliche Erziehung bei einem Kind bis zum
3. Lebensjahr abgeschlossen ist und dann nur noch der "Feinschliff" kommt.

Naja, es ist einfach nicht einfach....
Anita

Beitrag von Anita »

hallo trude

also das sprüchchen "was mäxchen nicht lernt, lernt max nimmer" ist schwachsinn puur :roll:
der mensch wäre wohl nicht mehr entwicklungsfähig, bezw. lernfähig, wenn dieser spruch was wahres hätte.
es gibt aber schon grundlegende botschaften die babys erhalten und die sie natürlich fürs leben prägen.
ein beispiel: ein kind das keine festen bindungen erlebt, weil die hauptbezugspersonen immer wieder wechseln, wird es wohl ein leben lang schwer haben vertrauen aufzubauen.

um nochmals auf die voraussetzungen zurück zu kommen....das eine kind ist in ein ganz anderes familiensystem reingeboren als das andere - es ist einfach so, dass sie total unterschiedliche voraussetzungen haben.

ich glaube aber herauszulesen, dass dir die REGELN bei euch zu hause wichtig sind und für beide (oder alle im haushalt wohnenden) die gleichen sein sollten - oder?
dafür solltet ihr gemeinsam an den tisch sitzen und die regeln aufschreiben. das hilft. kinder mögen solche verträge, weil sie sich einbezogen und nicht gänzlich bestimmt fühlen ;)

die zuneigung, die (über)-behütung ec.....das sind alles deinem partner seine sache....du kannst ihm sagen, was du nicht gut findest...aber ich würde ihm nicht sagen, dass er es nicht gut macht. "hörst" du den unterschied?
mein mann hat mir kürzlich erzählt, dass ich ihm meine art im umgang mit den kindern vorlebe. das er davon auch lernt (*grins* er ist also schon etwas älter als 3 :lol: )....

finde heraus, warum DU DICH (oder für dein kind) benachteiligt fühlst. was fehlt DIR? vielleicht kannst du dein bedürfnis lokalisieren und selbst aktiv ausfüllen oder es genau anbringen...das hilft sehr und entlastet die situation enorm.

alles gute!
anita
tabida
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Beitrag von tabida »

trude hat geschrieben: Da passt das Beispiel mit dem Kuchen natürlich nicht,
das sind ja zwei paar Schuhe finde ich.
Oder?
Ich würde sagen Jain: Man muss das Beispiel natürlich übertragen. Und wi Anitag sagt - die Kinder sind mit verschiedenen Voraussetzungen geboren worden in ganz verschiedene Konstellationen.
Bist Du Dir so sicher, dass es für das Kind Deines Partners nicht schlimm ist? Dass es für sie nicht schwierig ist, ein Geschwister zu haben, das den Papa immer bei sich hat? Und logisch behandelt er das Kind das er weniger sieht anders, wenn es bei ihm ist. Weisst Du, ob er nicht auch darunter leidet? Vielleicht versteht er ja sogar was Du meinst, muss aber einen Spagat machen, weil sein Kind bei der Mutter wohnt. Vielleicht hat er nicht einmal gemeinsames Sorgerecht. Also besteht die Gefahr, dass er auch mal ausgeschlossen wird.
Weisst Du, bei uns war es so, dass wenn mein Freund einmal auch nur etwas anähernd kritisches sagt (z.B. darum bat, dass man vielleicht auch mal bei der Mutter die Läuse auskämmen sollte), dann sah er seine Tochter ein paar Wochen nicht mehr.
Es ist immer sehr schwierig hier den richtigen Ton zu finden (man sollte den anderen Elternteil ja nicht schlecht machen). Ausserdem sind Kinder extrem feinfühlig. Sie spüren sehr viel was unterschwellig abläuft.
Es kann sehr gut sein, dass sie spührt, warum sie auf der Welt ist.

Es tönt ja auch so, dass das Kind evt. schlecht hört und sieht. Logisch muss sie anders behandelt werden, als ein Kind das gut hört und sieht.
Aber manchmal bewahrheitet sich eben der Satz,
was Mäxchen nicht lernt....
Hier muss ich etwas schmunzeln: Du bist ja schon etwas älter als 3 Jahre. Lernst Du jetzt nichts mehr?

Habt Ihr Euch nicht auch schon überlegt, Hilfe anzunehmen?
Ich habe das Gefühl, ihr steckt in einer sehr schwierigen Phase.

Ich wünsch Dir/Euch viel Kraft und Geduld
Gruess
Tabida
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Trude,

das hier
trude hat geschrieben: SIe weiss gar nicht mehr, dass Papa und ihre Mama
mal zusammen gewohnt haben oder dass ihre Mama auch
die Großeltern von ihrem Papa kennt.


Also ist die Situation sicher nicht so schlimm wie in anderen Fällen,
also auch wie in deiner ersten Erläuterung.....
habe ich früher auch gedacht. Inzwischen weiss ich dass das ein irrtum war. Nur weil man etwas noch nie hatte heisst das nicht dass man es nicht vermissen kann, eher im Gegenteil. Ein neugeborener Säugling hat ein paar Stunden nach der Geburt auch Hunger und will saugen, obwohl er noch nie Milch getrunken hat. Es geht dabei um elementare Bedürfnisse eines Kindes, und die hat jedes Kind, egal wie es bisher aufgewachsen ist!
trude hat geschrieben: Und dann darf es doch keine Ungleichbehandlung geben oder?
Das spüren doch dann auch die anderen Kinder und das
kann ja dann auch nicht richtig sein oder?.....
Du hast da Angst vor Dingen die noch gar nicht passiert sind. Dein eigenes Kind ist noch ein Kleinkind, und Dein Partner hat doch noch nie wirklich zu Eurem Kind gesagt es soll sich tapfer wie ein Indianer verhalten wenn es hingefallen ist, oder? Ich hab Dir das schonmal geschrieben, ich hatte ähnliche Befürchtungen in Bezug auf meine Tochter und das negative Vorbild durch den Stiefsohn, und diese Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. Und Jungs sind auch oft viel wilder als Mädchen, woher weisst Du dass Dein Sohn später überhaupt so wie die ältere Schwester behandelt werden will?
trude hat geschrieben: Vorleben versuchen wir immer.
Aber manchmal bewahrheitet sich eben der Satz,
was Mäxchen nicht lernt....
Wir haben auch schon die These gehört,
dass die grundsätzliche Erziehung bei einem Kind bis zum
3. Lebensjahr abgeschlossen ist und dann nur noch der "Feinschliff" kommt.

.....
Das schlag Dir getrost aus dem Kopf. Das ist Unsinn, jedenfalls wenn es Dir um das Erlernen von Manieren geht. Da ist ein Prozess der bis ins Erwachsenenalter hinein weiter geht. Guck Dir ein paar Jugendliche auf der Straße an, dann weisst Du dass das wahr ist.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Schneewittchen
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Registriert: 26.04.2009 00:06

Beitrag von Schneewittchen »

Liebe Trude,
ich denke, Herunterschlucken ist nicht ideal und richtig, das kommt irgendwann wieder hoch und dann überläuft das Fass. Ich habe in meiner Ehe jahrelang zu viel geschluckt und von einem Tag auf den andern war Schluss und ich wollte/konnte nicht mehr.

Ich habe heute beschlossen, mehr auf die Bedürfnisse von mir zu achten, unabhängig von ihm. Wenn es mir gut geht, geht es auch meinen kindern gut. Wenn mich mein Partner wegen seinen kindern immer nur runterzieht, leide ich, aber auch meine Kinder und das darf nicht passieren. Entweder finden mein Partner und ich einen Weg, wie wir die Probleme mit seinen kindern und seiner Ex lösen resp. ausdiskutieren können. Ich bin bereit, dafür externe Hilfe resp. eine Beratung beizuziehen. Nützt alles nichts, ist es mir glaube ich trotz kommendem gemeinsamem Kind wohler allein.

Denn früher hatte mein Exmann zwar seine Arbeit lieber als mich, aber er hat immerhin nicht noch weitere Probleme mit eigenen Kindern oder mit seiner Ex hineingebracht. Irgendwie denke ich, vom regen nun in die traufe zu kommen. Und da gilt heute für mich irgendwie schon die Devise: Lieber glücklich allein als unglücklich zu zweit. Ist Dein heutiger Partner denn so toll, dass es sich lohnt, all diese Probleme auf sich zu mehmen? Ich frage das bei meinem zeitweise schon, d.h. Stress von aussen kann auch einen Teil der Gefühle zerstören.

Und bei allem Mitgefühl für seine Kinder und deren Biographie: ich bin trotzdem nicht schuld daran und kann da nicht alles wieder gut machen, es gibt so viel Elend auf der Welt und ich kann doch nicht meine ganze Energie dazu verwenden, alle andern zu verstehen und allen andern zu helfen. Bei meinem Partner ist es so, dass sie ihn nicht mehr wollte, weil sie sexuell noch mehr erleben wollte und er sich in ihren Augen zu sehr um seine Kinder kümmerte, schon während der Ehe. Sie lebt seit mehreren jahren mit einem neuen, kinderlosen Mann zusammen, der sich sehr gut um seine Stiefkinder kümmert und sehr gut verdient. Dort haben die Kinder auch eigene Zimmer und immer jemanden, der nur für sie da ist, mit ihnen in die Ferien fährt etc. Dass ich jetzt noch meine eigenen Kinder zugunsten seiner Kinder hintenanstellen soll, leuchtet mir nicht ein, auch ist es doch gewiss nicht meine Aufgabe, bei seinen Kinder wieder gut zu machen, was seine Ex vielleicht nicht optimal macht. Natürlich helfe ich, wo ich nur kann und bin lieb zu ihnen, da sie sicher nichts dafür können. Aber mich und meine Kinder dafür aufzuopfern möchte ich nicht.

ich möchte einfach nur ein friedliches Zusammenleben und dass es ALLEN gut geht, nicht nur SEINEN Kindern, sondern auch meinen, unserem noch ungeborenen, ihm, mir. Natürlich machen Ängste bezüglich was in mehreren Jahren sein wird keinen Sinn. Mir macht aber unglaublich Angst, dass ich mit meinem Freund so nicht vorwärts komme, dass er immer wieder meint, ich hätte etwas gegen seine Kinder, obwohl ich nichts sage, dass er sie immer wieder vergöttert und meine sollen sich allem anpassen.

Bei allem Verständnis dafür, dass er seine Kinder liebt und vermisst, möchte ich eben doch auch ein Entgegenkommen in meine Richtung sehen. und dann bin ich so frustiert, dass ich denke, es gibt doch noch andere Männer...böse, ich weiss, aber momentan bin ich wirklich am liebsten allein, habe auch kein Bedürfnis nach Sex und muss ihn nicht unbedingt sehen, was natürlich schlecht ist... aber kaum telefonieren wir zusammen, geht es wieder nur um seine supertollen Kinder und ich darf nie etwas erwidern oder sagen, sonst gibts Streit. Und wozu soll ich ihn dann noch sehen?

Ja, ich denke, ich habe da momentan eine tiefe Krise und einfach nur Angst vor allem. Ich schlage ihm glaube ich mal eine Paartherapie vor. Damir wir dort wenigstens sinnvoll und fair miteinander reden können...nützt das alles nichts, schaffe ich es auch allein.

Denn die zweite Geige hinter allem habe ich in meinem leben schon mal 20 Jahre lang gespielt, das brauche ich einfach nicht nochmal. Und ich will seine Kinder trotz all seinen Beteuerungen, wie brav sie doch wären, nicht mit ins Wellnesswochenende nehmen, während meine Kinder daheim bleiben, wenn es das letzte vor der Geburt sein wird...und ich will auch nicht, dass er mit seinen kindern den Namen des Babys aussucht, wegen dem ich Sodbrennen und geschwollene Beine habe, und ich soll einfach annehmen, was sie sagen...

So viel Frust, ich weiss, sorry. Eigentlich bin ich ja so ein anpassungsfähiger Mensch, der erst noch ein helfersyndrom hat, aber irgendwann hat jeder genug und möchte auch mal etwas verwöhnt werden. und nicht immer nur für alles Verständnis haben und alles dulden und aushalten...wenn mir doch nur jemand sagen könnte, ob sich dies lohnen würde oder ob ich besser gleich aufgeben sollte...
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