Lehre abbrechen.....

Fragen, Probleme und Sorgen...
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steff
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Lehre abbrechen.....

Beitrag von steff »

Liebe LeserInnen
mein seit kurzem 18 jähriger Sohn ist seit einem knappen Jahr in der Ausbildung zum Detailhandelangestellten in der Branche Electronic.
Nun hat er festgestellt, dass ihn das nicht glücklich macht. Er würde gerne etwas handwerkliches tun.
So wie es aussieht, ist er überfordert mit dem Stress in diesem Geschäft. Er ist zuständig für ein Rayon, muss Bestellungen selbständig machen, gelieferte Ware kontrollieren, einfüllen, die Kunden betreuen, natürlich immer gut gelaunt und korrekt, muss über sämtliche Geräte (vom Rasierer bis zum Grossbildschirm) alle Angaben kennen und sollte noch Kunden gewinnen. Die Kasse muss er bedienen und das Lager in Schuss halten. Es kommt schon vor, dass er die Mittagspause verpasst, weil er so vieles im Kopf hat.
Er ist nicht mehr wie früher unbelastet und fröhlich. Ich merke, wie er erschöpft, unglücklich und immer öfter agressiv nach Hause kommt. Zu Hause erträgt er nicht die kleinste Kritik. Er explodiert bei normalen Fragen, die an ihn gestellt werden.
Nun hat er mit mir gesprochen, und am liebsten wäre er in einem handwerklichen Betrieb, wo er nichts mit nervigen Kunden zu tun hat.
Ich sehe, dass das nicht eine vorü¨bergehende Phase ist, und Handlungsbedarf besteht.
Habt ihr Erfahrung in diesen Dingen?
Was ist zu tun? Ich werde als erstes das Gespräch mit seinen Vorgesetzten suchen. Nun ist es so, dass ich ende Juli mit den jüngeren Kindern zu meinem Partner ins Bündnerland ziehe, und mein Sohn mit meiner älteren Tochter, zu ihrem Vater. Ich fühle mich unter Zeitdruck, da schon bald Zügeltermin ist. Und der Vater der Kinder wird 0 Verständnis für meinen Grossen haben.
Kann ein Lehrnender, so mitten in der Ausbildung, zu einem anderen Beruf wechseln? Wie gehen wir vor?
Ich freue mich über eure Ratschläge.
Allne es schöns Tägli!
Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Hallo Steff,

Ich würde ein Gespräch zu dritt machen. In diesem soll dein Sohn auf den Tisch legen WAS ihn unglücklich macht.
zB ist es der Druck, neue Kunden zu gewinnen und der Chef kann ihn entlasten, indem er sagt, dass sei eigentlich gar nicht soooo wichtig?
zB ist es das Wissen über die Geräte, bei dem er nicht nach kommt? Der Chef führt ihn mal selber in die wichtigsten neuen Geräte ein.

Wenn man genau weiss WAS ihn unglücklich macht, kann das Umfeld auch reagieren.
Druck kann es auch in einem handwerklichen Betrieb geben.....

Herzlich

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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tabida
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Beitrag von tabida »

Vielleicht wäre das http://www.lehrlinge.ch/ etwas für Euch / Ihn - oder allenfalls könnten die Euch eine Beratungsstelle für Lehrlinge in der Näche nennen. Ich habe ein paar Bekannte, die da sehr gute Erfahrungen gemacht haben

Viele Jugendberatungen und Gewerkschaften beraten Jugendliche mit Schwierigkeiten in der Lehre.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo steff

Nervige Kunden gibts überall, ob man nun Verkäufer oder Büroangestellter ist. Die Erwartungen an Lehrlinge sind natürlich
auch gestiegen.

Bei einem Gespräch muss unbedingt dein Sohn dabei sein, schlussendlich
betrifft es ihm. Unterstützung ist gut, aber schlussendlich muss er sprechen.

Kann mir vorstellen, dass es auch die private Umstellung ist wo ihm zu schaffen macht, auch wenn er dies nicht gerade äussert.

Lehrstellenwechseln sind soweit ich weiss nur auf August möglich.

Am besten wendest du dich an eine Beruftsberatungsstelle oder Amt für Berufsbildung.

Aber Druck hat man in jedem Beruf, egal was man lernt.

Grüsse
15 Jahre Patchworkerfahrung
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Gerade wollte ich den Tipp von Tabida noch anfügen.
Meist haben diese Stellen sehr viel Erfahrung mit solchen Situationen und können Jugendliche beruhigen.

Arabella
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steff
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Beitrag von steff »

Hei, ich danke euch für eure Ratschläge. Ja, ich werde das Gespräch als erste Massnahme treffen. Und mir scheint, es ist sehr wichtig, dass mein Sohn dabei ist. Auch wenn es ihm unangenehm sein wird. Sonst kommen wir nicht weiter.
Ich werde aktiv in dieser Sache, Heute noch.
Herzlichen Dank euch allen!

Grüessli Steff
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Viel Erfolg und schönen Tag!
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Odilia
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Beitrag von Odilia »

Liebe Steff,

ward ihr inzwischen erfolgreich beim Gespräch?

Aus meiner Erfahrung kann ich dir schreiben: Ich selbst habe eine Ausbildung abgebrochen und eine neue begonnen. Damals war es der richtige Weg, heute bin ich etwas traurig darüber. Genau das Berufsfeld der abgebrochenen Ausbildung würde mich jetzt wieder interessieren :( .

Meine Tochter hat auch eine Ausbildung abgebrochen. Sie war sehr verzweifelt und hat mich um Rat gebeten. Ich habe ihr gesagt, ich fände einen Abbruch sehr schade, aber letztendlich ist es IHRE Entscheidung. Sie hat sich zurückgezogen und sich für einen Abbruch entschieden. Ich glaube, es war gut für sie. Sie wird noch etwas neues finden.

Viel Glück

Odilia
Liebe Grüße

Odilia
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