...und ab wann wirds wieder leichter?

Alles rund um die Partnerschaft
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

steff hat geschrieben:Von der Autorin Benoite Groult.
Sie schreibt: Es ist realistischer, Untreue zu akzeptieren, als zu glauben, mann könne XXX Jahre lang demselben Mann treu bleiben.

Ich bin für Treue in einer Beziehung. Absolut! Aber ist das wirklich realistisch? Wie viele geheime Wünsche und Sehnsüchte stecken in jedem von uns........ Was passiert wenn wir die unterdrücken? Ist das gesund? Ist das nicht auch schon ein "Fremdgehen"?

ich selbst sehe es so: wir gehen gemeinsam einen gewählten Weg. Doch bleiben wir immer zwei Individuen. Da gibt es immer wieder Bereich in denen wir eben NICHT gleich sind, in unseren Wünschen, Bedürnissen und Vorstellungen. Unterdrückung von all diesem, mag eine gewisse Zeit funktionieren und auch notwendig sein. Für den Rest des gemeinsamen Lebens aber, ist das für mich absolut unvorstellbar.
Deshalb soll/muss genau über diese Dinge immer und immer wieder gesprochen werden, ehrlich die eigenen Grenzen abgesteckt werden und dem Partner Verständnis entgegengebracht werden.
Abmachungen aufgestellt und immer wieder up gedatet werden. DANN kann in meinem Augen eine Partnerschaft tragfähig sein und gaaaanz lange andauern.

lg Morpheus
steff
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Beitrag von steff »

Das ist wahr Morpheus

immer wieder Tacheles reden und zuhören. Schauen wo man steht.....
Ich habe aber Angst davor, wenn der Moment dann tatsächlich kommt und mein Partner mir vielleicht sagt, er hätte wieder mal das Bedürfnis nach Sex mit einer 120 Kg Frau. Oder wie auch immer. Einfach mit einem anderem Körper.
Ich kann ihm das voluminöse nicht bieten.

Er würde dann vermutlich in ein Etablissement gehen und sich dort holen was er braucht. Ich habe mir schon überlegt: Würde er mir damit etwas wegnehmen? Er liebt ja mich.......er würde also "nur" sein Bedürfnis befriedigen.
Er würde aber mit den selben Händen wieder mich berühren.......
Im jetzigen Moment könnte ich das nicht aushalten. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich später mal anders denke. Aber vielleicht entwickle ich mich auch in Richtungen, die ich mir jetzt noch gar nicht vorstellen kann........ hoffentlich nicht. Ich kenn mich wie ich bin und möchte gar nicht anders werden.

Ich möchte meinen Partner nicht einschränken, wenn er dann mal andere Gelüste hat. Aber ich würde mich dann höchst wahrscheinlich von ihm trennen, weil ich mit sowas nicht klar komme. Und dass ich ebenfalls Sexualität mit jemand anderem lebe, nur der Gerechtigkeit wegen, will ich nicht.

Ach ist das ein heikles Thema. Müsste mann dafür nicht eine separate Sparte im Forum haben? Hmm.......dafür ist das Thema wohl wirklich zu heikel. Das Ganze bekäme einen billigen Anstrich.

Liebe Grüsse Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Mit der Treue, finde ich, ist es immer so eine Sache.

Welche Treue?

für mich gibt es "verschiedene Arten" von Treue. -

Die köperliche Treue und die emotionale Treue.

meine erste Prio liegt deshalb etwas Anders gelagert.
Die Ehrlichkeit und das Vertrauen auf die Ehrlichkeit.

Denn damit gibt er mir Entscheidungs-Freiheit bzw. das Bestimmungsrecht wie ich mit "Etwas" umgehen kann/will.

Sprich, mein Mann kennt mich, durch all unsere Gespräche weiss er wie ich "ticke", was für mich "tragbar" ist und wo es einen Grau-Bereich gibt. Wie er sich innerhalb dieses Wissens bewegt ist seine Entscheidung.

Er muss mir auch nicht über Alles in seinem Leben innerhalb der Beziehung Rechenschaft ablegen.

:arrow: Hinterfrage ich jedoch etwas/eine Sache, dann weiss er, dass ich Ehrlichkeit verlange. Egal wie hart/schwer etc. etwas für mich sein kann/wird.

Das gilt übrigens für uns Beide!
Schon in mancher Situation und sind wir ehrlich... jeder kommt an solche Stationen seines Lebens.... hat uns dieses Wissen "erwachen" lassen, aus den Träumen zurück geholt uns auf dem Boden der Tatsachen stehen lassen.


lg Morpheus
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Nin
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Beitrag von Nin »

Also: ich kann mir ohne weiteres vorstelln, mit meinem jetzigen Partner den Rest meines Lebens zu verbringen. Meine "erste Ehe" ist ja immer noch nicht geschieden :roll: , aber selbst wenn ich den Trennungsmoment nehme komme ich auf 16 Jahre Partnerschaft, fast 11 Jahre Ehe.

Treue.... ich bin eine Ehebrecherin. Meine jetzige Beziehung begann im Novmber 2005, erst im Januar habe ich meinen Noch-Immer-Mann informiert. Es war so kurz vor Weihnachten... zwei kleine Kinder... aber innerlich war meine Ehe tot. In meinem Kopf war ich schon lange weg. Und deswegen denke ich, wie Morpheus, es gbt verschiedene Arten von Treue: mein Partner ist die wichtigste Person für mich, mit der ich teile, was am wichtigsten für mich ist. Für manche bedeutet das vor allem die körperliche Seite. Für andere sind die Gespräche das Wichtigste.

Da ich in meiner jetzigen Beziehung in jeder Hinsicht Glück erlebe, wäre ich glaube ich, jetzt durch Untreue sehr viel mehr getroffen. Aber ganz allgemein neige ich nicht zur Eifersucht: meine Frage ist immer eher, was habe ich meinem Partner nicht geben können, dass er es woanders suchen musste?

Und für mich ist die zweite Partnerschaft sicher die bessere, aber das liegt vor allem am Partner!
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
steff
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Beitrag von steff »

Um zum Beginn dieses Traeds zurückzukehren.............

Ich habe mich letztes Wochenende von meinem neuen Partner getrennt. Und das nach nur 6 Monaten! Ich habe schon länger unter Bauchschmerzen gelitten, wenn ich wusste, dass mein Partner uns hier zu Hause besucht. Es war als ob man eine tickende Zeitbombe im Haus hatte und nie wusste, wann sie explodiert.
Wir haben so viele und lange Gespräche geführt......Er war auch oft einsichtig und der Meinung, es gäbe keinen weiteren Ausbruch. Aber die haben sich gehäuft. Unangemeldet und (aus meiner Sicht) fast immer unbegründet. Mein Partner hat mir aufgezählt, begonnen beim Ältesten, was die Kinder alles schlecht und falsch machen. Auf meine Frage, was es denn über meine Kinder Gutes zu sagen gibt, meine er: im Moment nichts.

Meine Kinder haben sich mehr und mehr zurückgezogen, was wenigstens meinem Partner gut tat.

Ich konnte nicht mehr anders, als mich zurückzuziehen und mich von ihm trennen. Er sprach von Gören, Terroristen, Neonazis, faulen Säcken und frechen Schnoderis.

Die Erleichterung und Ruhe die jetzt da ist, ist so gross, dass ich im Moment noch nicht mal Schmerz über die Trennung empfinde. Und jetzt möchte ich wieder die ausgeglichene, ausgelassene, fröhliche, optimistische, hilfsbereite und glückliche Steff werden, die ich vor dieser Beziehung war.

Liebe Grüsse Steff
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Nin
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Beitrag von Nin »

Viele liebe Grüsse, Steff.

Meine Schwester hat sich auch gerade von ihrem Partner getrennt, der fand, sie habe nie genug Zeit für ihn wegen der Kinder... es ist einfach nicht einfach, eine solche Patchworkbeziehung aufzubauen.

Kopf hoch! Ich wünsche dir Freude an deinen Kindern und Kraft.

Nimm dir Zeit, auch traurig zu sein. Du hast das Recht darauf.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Steff

Einerseits ist es traurig zu lesen, dass dein Patchwork nicht ftnktioniert hast, andererseits ist es toll, wie du hinter deinen Kindern stehst.

Wie dein Freund deine Kinder bezeichnet ist ja schon happig. Da würde bei mir gleich das Feuer der Liebe erlöschen.

Ich wünsche dir für deine Zukunft alles Gute. Dass du trotzdem wieder einmal eine Beziehung eingehen kannst. Für die nächste Zukunft wünsche ich dir viel gefreute Stunden mit deinen Kids.

Es wäre schön, wenn du uns hier ab und an erhalten bleibst.

Herzlichst Bernina
steff
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Beitrag von steff »

Liebe Bernina,
Ich habe so viele gute und liebe Tipps bekommen........ich werde weiterhin mitlesen und sehen, wie es euch geht.

Viel Glück für dich, deine Familie und alle Patchworker



Gruess Steff
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Steff

Hut ab vor Deinem Entscheid!

Auch ich wünsche Dir alles Gute und wer weiss, hoffentlich auf ein anderes Mal? :D

Beste Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
aisha

Beitrag von aisha »

liebe Steff,

es war bestimmt nicht leicht für dich, diesen Entscheid zu treffen.
wenn aber solche Worte gebraucht werden, ist es entweder nicht sehr weit her mit dem Respekt oder auch ein Ausdruck völliger Hilflosigkeit.

Ich habe es auch unterschätzt damals, ich verliebte mich in meinen Partner und nicht in seine Kinder. Aber die gehören dazu, genauso, wie es mich nur im Doppelpack gegeben hat.
in sehr vielen Patchworkfamilien ist das hauptsächliche Reizthema die Kinder.

Ich wünsche dir viel Kraft und verliere den Mut nicht, irgendwo wartet der Rchtige für euch!
Es ist toll, dass du uneingeschränkt zu deine Kindern gestanden bist.
liebe Grüsse
Aisha
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