Erziehungsstile

Fragen, Probleme und Sorgen...
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caco
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Erziehungsstile

Beitrag von caco »

Hallo zusammen

ich muss mir mal Luft machen. Wie ihr vielleicht gelesen habt bin ich mit einem Mann mit vier Kindern verheiratet und das ist zum Teil die Hölle. Wie seine Kids mit ihm umgehen, da könnte ich schreien. Keine Kommunikation, kein Anstand, kein Resept sondern nur Ansprüche, Fluchen, Drohungen etc. Ich würde das nie dulden bei meinen Kindern. Sie habens auch kaum probiert, sie wussten wohl schon im Voraus, dass das nie gut gehen kann. Aber ich muss das Verhalten seiner Kindern aushalten. Erstens sind sie erwachsen, zweitens habe ich einen komplett anderen Erziehungsstil und drittens gibt es mich in ihren Augen sowieso nicht. Wenns geht werde ich ignoriert!

Wie ich das mit 10 Kindern schaffe? Das frage ich mich auch. Mir reichen zwar meine 6, aber ich leben ja nicht nur mit denen zusammen, besser gesagt nur mit der Hälfte davon. Aber auch mein Ex ist ein Vater ohne Format und Rückgrat und ausser seinen Besuchsrechten macht er nichts. Egal welches Problem sich vor mir auftürmt, er macht sich stumm oder hängt mir den Telefonhörer ab oder antwortet nicht auf Mails oder....

Ja sicher, mit ein Grund dass ich von ihm geschieden bin, aber das war nicht der eigentliche Grund. Aber dazu vielleicht später mal. Das outen ist nicht immer so einfach.

Leider ist meine psychische Belastbarkeit nicht mehr so wie früher und das macht mich wütend und traurig und hilflos. Ich hätte gerne wieder die Zeit zurück, wo ich für alle Probleme eine Lösung hatte. Aber ich glaub das war in einem früheren Leben.

Heute kämpfe ich mich mit Teenagerproblemen von Heute herum, die wahrlich nicht mehr so harmlos sind wie noch vor 15 Jahren, wo meine Erste drin steckte. Heute gibts nicht mehr für Alles eine Lösung, sondern ich steh da und bin nur hilf- und sprachlos.

Das "sich nicht einmischen" bei seinen Kids fällt mir schwer, obwohl ich das "Hotel Mama" ein für alle mal gekündigt habe!

Mein Mann und ich verstehen uns wunderbar und geniessen das gemeinsame Leben und Arbeiten sehr und er hat sogar entdeckt, dass man Ferien machen kann :roll:
... wenn da nur nicht der immer wiederkehrende Krieg wegen der Kinder wäre. Ich würde sie ja rausschmeissen aber .......könnt euch ja denken dass da wer was dagegen hat. :idea:

So, damit mal einen kurzen Einblick in mein Leben. Wer fragt bekommt mehr Infos und wer frech fragt kriegt auch freche Antworten :wink:

liebe Grüsse und bis bald


PS: finde es lustig dass mein "Name" soviel auslöst, war der Spitzname in meiner Schulzeit
aisha

Beitrag von aisha »

Liebe Caco,

wie empfindet denn dein Mann das Verhalten seiner Kids? nervt es ihn oder akzeptiert er einfach , dass er offenbar der Familientrottel der Kids ist.

Mich würde das auch sehr sehr stören und ich könnte mich wohl kaum zurückhalten und hin und wieder meine Meinung kundtun.

Wo wir wieder beim mThema Toleranz in der Patchwork-Familie sind. Unterschiedliche Welten prallen aufeinander, unterschiedliche Erziehungsstile...
Also mich nervt das Verhalten der Kids meines Partners auch oft sehr. sie sind nicht wirklich frech oder unanständig, es ist mehr das ewige Fordern, dass mir sauer aufstösst.
Vielleicht spielt halt da oft die Trennung eine grosse Rolle, Väter ,die ihre Kinder nicht so oft bei sich haben, neigen sicher zu mehr Toleranz, man will die Kinder ja nicht auch noch verärgern, wenn sie dann mal da sind...
So spielt sich mit der Zeit ein ganz neues Verhältnis ein, das nicht immer von Respekt und Anstand geprägt ist.
und natürlich gibt es solche, die diese Charaktereigenschaften wohl sowieso nie mitbekommen haben.

Ich denke, du hast das Recht dich zu wehren, wenn mieses Benehmen gegen dich gerichtet wird. Sag das auch deinem Partner.
Wie die Kids mit ihm umspringen, ist ein anderes Kapitel. ich würde meinen Partner sagen, dass es dich stört, aber was dagegen zu tun ist seine Sache.

ich beneide dich wirklich nicht! wie ist denn die Stimmung unter den 10 Kinder sonst?
lieben Gruss
aisha
steff
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Beitrag von steff »

Liebe Caco
dass du fix und fertig bist, kann ich mehr als verstehen!
Und dass du und dein Partner trotz allem noch so toll harmoniert, ist doch schon wie ein Geschenk. Geniesse das wenige.......
Meine Kinder haben ebenfalls begonnen, unschöne Wörter zu benutzen. Das mit dem Anstand wird immer weniger, und ich frage mich oft auch, woran das liegt. Vielleicht daran, dass ich die Energie nicht immer aufbringe, mich dagegen zu stellen.
Ich habe aber klargestellt, dass dijenigen, welche schlecht gelaunt sind, sich in ihre Zimmer verziehen, bis es ihnen besser geht. Ich möchte mich nicht mehr runterziehen lassen von ihrem maulen.
Es kommt immer auf meine Tagesform drauf an, wie ich reagiere.
Wie alt sind eure Kinder?

Ich wünsche dir ein schönes Weekend.
Herzlichst Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
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caco
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Beitrag von caco »

Hallöchen

meine Kids sind zwischen 14 und 28, davon wohnen die jüngsten drei bei mir. Seine Kinder sind erwachen und zwischen 20 und 24. Davon wohnen auch die Jüngsten beiden noch zuhause.
wie empfindet denn dein Mann das Verhalten seiner Kids? nervt es ihn oder akzeptiert er einfach , dass er offenbar der Familientrottel der Kids ist.
= seine Kinder lebten immer bei ihm, seine Frau hat ihn vor 6 Jahren wegen eines Andern einfach sitzen lassen. Er ist sooo tolerant, weil er die Mutter ersetzen wollte, weil es ihm so schlecht ging damals, weil er ihre Hilfe brauchte (Landwirtschaft) und weil er auch schon vorher nie ein Sagen hatte in Bezug auf die Kindererziehung.
wie ist denn die Stimmung unter den 10 Kinder sonst?
= meine Grossen die nicht hier wohnen haben keine Beziehung zu den hier lebenden meines Mannes. Meine, die hier leben, arrangieren sich ausser ein Sohn, der kanns ganz gut mit den Kids hier. Das war auch bei der Hochzeit sehr deutlich. Es gibt nichts was sie zusammen reden könnten oder würden.

Meine älteste Tochter wird in wenigen Tag das erste Mal Mutter und es ist schön wie sie den Kontakt zu meinem Mann sucht. Sie fragte ihn auch an, ob er denn auch Grossvater sein möchte, da sie keinen Kontakt mehr zu ihrem leiblichen Vater wünscht. Wir haben uns beide sehr darüber gefreut, dass wir gemeinsam Grosseltern werden dürfen. Bei seinen Kindern wird das wohl nie sein, dass sie meine Grossmutterschaft wünschen würden. Ich scheine halt ganz schrecklich zu sein und so werde ich gemieden wo es nur geht.

Es tut schon verdammt weh, das kann ich euch sagen

:confuse:
Anita

Beitrag von Anita »

hallo caco

mich würde das auch stören! ich sehe aber schon hürden, die das nicht einfach machen. die erste ist sicher das alter. von erziehen sprechen kann man da einfach nicht mehr!

also du schreibst :
Wie seine Kids mit ihm umgehen, da könnte ich schreien.
warum? gehen sie mit dir auch so um? was nutzt es dir, wenn du dich für ihn ärgerst, obwohl es ihm ja scheinbar egal ist?

aber ich glaube ich würde schon mit ihm in ruhe mal sprechen - bei einem glas wein oder einem feinen essen ( :D bin ein gaumenmensch - man merkts) und gemeinsam überlegen, WIE ihr euch eure zusammen-wohn-zukunft vorstellt in den nächsten jahren. die "kinder" sind ja schon erwachsen und ziehen bald aus oder sollten sich euren GEMEINSAM aufgestellten hausregeln (nicht erziehung-regeln - dafür sind sie nun mal zu alt) schon auch anpassen können.

ob sie ächt auf der arbeit oder im studium oder wo auch immer auch so unfreundlich sind? würde es dein mann dann ebenso locker sehen? warum sollt ihr weniger nett behandelt werden als der chef oder der dozent an der uni?

lg
anita
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo caco

Was die unterschiedlichen Erziehungsstile betrifft, könnte ich auch mitsingen. Bei uns war/ist es aber so, dass die Jungs bei der Mutter eher KEINE Erziehung bekommen. Somit stört sich auch mein Partner an ihrem frechen, respektlosen und geldgierigen Verhalten.

Wir haben nie erwartet, dass uns die Stiekinder lieben müssen, aber wir wünschen, dass sie die Beziehung unter uns Erwachsenen respektieren. Damit keine Eifersucht auf den Stiefelternteil entsteht, verbringt jeder sehr viel Zeit mit dem eigenen Kind.

Meine Tochter findet es ganz toll, dass es wieder einen Mann in meinem Leben gibt und Aussenstehende würden nicht merken, dass mein Freund nicht ihr leiblicher Vater ist. Der gegenseitige Umgang ist absolut natürlich.

Das Verhältnis zwischen Jungs und mir ist schon anders. Sie geraten in ein Beziehungsdilemma mit ihrer Mutter. So suchen sie nie die körperliche Nähe zu mir. Anfangs tat es mir weh, da sie nie Mutterliebe bekommen und ich ihnen die gerne gegeben hätte. Heute kann ich es akzeptieren.

Dafür verlangt mein Partner von ihnen, dass sie mich mit Respekt behandeln. Und das finde ich ganz toll. Sie dürfen mit mir streiten, sie dürfen auch sagen, wenn ihnen mein Geköch nicht passt. Aber denunzierendes würde er nie stehen lassen. Und ehrlich gesagt, ist das auch noch nie vorgekommen. Oder dann war es ein typisch pubertärer Ausrutscher.

Manchmal dürfte er schon strenger sein mit ihnen. Wir sind deswegen immer mal wieder im Gespräch. Ich sehe zwar auch die Schwierigkeit dahinter, wenn die Eltern total gegensätzlich soziale Leben führen. Diese Unterschiede sind teils fast schizophren.

Nun mein meine Gedanken an dich Caco. Wenn dein Mann dich wirklich liebt, dann sollte es ihm auch wichtig sein, dass seine Kinder dich entsprechend respektvoll behandeln.

Wie Anita bereits erwähnt hat, könnt ihr in einem Gespräch herausfinden, welche Umgangsformen von den Kindern verlangt werden können.
taifun

Beitrag von taifun »

@ alle:

Ein sehr interessanter Thread! wenn ich mich da so kurz reinlese, so kann ich quasi wie eine Zusammenfassung erstellen:

Der Mann neigt allzuoft dazu, viel zu wenig zur eigentlichen Benimmregel-erziehung beizutragen: Warum? Oft findet er fälschlicherweise, dass dies vorwiegend die Frau tun soll, oder findet es schlicht nicht nötig, weil er s eben: Schlicht oft nicht weiss... - ...und vorallem, dort liegt die Tragik. dessen Konsequenzenausmass nicht oderhöchst ungenügend abschätzen kann, beziehungsweise will

Die Frau hat meist viel das feinere Gespür für diesen Part, ist aber damit oft voll überbelastet, insbesondere dann, wenn, wie viel hier drin es ja ahnand ihrer Postings aufzeigen, quasi die gesamte "Grund- und Späterziehung alleine "machen" muss, da (Ex) Mann sich oft bekanntermassen von diesen Aufgaben "entzieht"!
Folgedessen mag sie einfach nicht mehr, und lässt dann viel zu vieles "durch", was die schlauen kinder natürlich logischerweise voll auskosten könne, denn: SIE wissen, dass sie "gewinnen" beim "Blödtun"! Anfänglich gelingt s den meisten Frauen zwar noch, sich entgegenzusetzen und die Schranken aufzuzeigen! Gehts das Nervengesäge jedoch weiter erschlaffen dann fast Alle und es fehlt an der Konsequenz!

Da Kinder bei alleinerziehenden Frauen der väterliche Erziehungsstil fehlt, und die Frau den männlichen Part wohl oder übel auch noch erfüllen muss, nimmt das "Erziehungstheater" seinen üblichen Lauf! Und Frau kann nun mal (UND MUSS AUCH NICHT!) den männlichen Part ausüben!

Darum gibt das allzuoft die Frechdachsrespektlosen Kinder¨, die uns Patchworkern dann volle Kanne durchaus in der Lage sind, Nervenstränge zu strangulieren! Hilft nur eines:

GEMEINSAM einen Erziehungstil ausarbeiten, hinter welchem BEIDE vollumfänglich stehen können und: KONSEQUENT GEMEINSAM DURCHZIEHEN! Findet man diesen "Stil" nicht, wird über früher oder später auch die Beziehung Mann/Frau scheitern...

Gruss taifun
steff
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Beitrag von steff »

Da muss ich dir, Taifun, Recht geben.
Ich bin nach der Trennung noch geduldiger und sanfter geworden mit meinen Kindern. Weil ich mich schuldig fühlte und meinte, bei ihnen wieder etwas gutmachen zu müssen. Und der Vater, welcher Abends mit 3 knappen Sätzen die "Meute" zum schweigen brachte, war nicht mehr da. Ich habe 2 Jahre gebraucht um festzustellen, dass ich irrte. Meine Kinder haben jetzt eine etwas strengere, konsequentere und kontrollierende Mutter, aber gleichzeitig haben sie mir gesagt, (die 3 grösseren) dass es für sie eine Entlastung sei, wenn ich etwas strenger durchgreiffe. :D Freude herrscht....!

Es ist eine Gratwanderung, und oft braucht es lange, bevor man erkennt. Und sogar wenn man erkannt hat heisst das noch nicht, dass dann auch die nötige Energie vorhanden ist, um zu handeln.
Viel Geduld mit "deiner" "ihrer" "eurer" Familie.
Gruess Steff
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Bernina

Beitrag von Bernina »

Also bestimmt könnte mein Partner manchmal etwas aktiver erziehen. Gerade hatten wir am Sonntag deswegen eine Disskussion. Er liess den Älteren wieder einmal klugscheissern und attackieren.

Seine Antwort später: er erziehe ein Kind nicht vor den anderen. Wir diskutierten Vor- und Nachteile. Die Moralpredigt bekam der Junge dann unter 4 Augen.

Seit ich nun Zeuge bin, wie ein Vater seine Beuschs-WE verbringt, sehe ich manches anders:
Am Samstag kann man die Kinder noch erziehen. Sprich, man kann auch mal böse sein, Kritik äussern. Am Sonntag beim Zmorge wird es schon schwieriger. Die Jungs zählen bereits die Stunden, die ihnen noch bis zur Abreise bleibt. Ab 12 Uhr kann der Vater nichts mehr riskieren, was die gute Beziehung gefährden kann. Wenn die Kinder im Streit abreisen, dann bleibt diese Stimmung je nachdem 1 oder bis zu 2 Wochen erhalten.
Hope
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Beitrag von Hope »

Hallo zusammen

Bernina:
Du hast es gut beschrieben mit dem Erziehen der Kinder des Vaters an den Besuchswochenenden. Zusammengenommen sind das 2 1/2 Tage und im Streit auseinandergehen will der Vater sicher nicht. Mein Mann "erzieht" seine Kinder schon an diesen WE: er behandelt sie wie meine. Wenn er das Verhalten eines seiner Kinder nicht korrekt findet, so spricht er es direkt darauf an. Es ist schwerwiegender, dann sucht er das ruhige Gespräch unter vier Augen. Doch findet er schon auch, dass es schwierig ist, weil er "nur" 2 1/2 Tage die Kinder bei sich hat und da auch noch voll durchgreifen .... Da kanns sein, dass mal was durchgelassen wird.

Ganz klar abgegrenzt, ist es aber bei meinen Kindern. Da hält er sich sehr zurück und ich erziehe. Ausser, es betrifft ihn persönlich, dann erzieht auch er. Obwohl, nach all den Jahren des Zusammenlebens verschmischt sich immer fortfahrend alles mehr und der Unterschied zwischen meine und deine wird hie und da schwammig. Doch ist es so, dass die Erziehung der Kinder oft Anlass zur Diskussion gibt.

Liebe Grüsse Hope
aisha

Beitrag von aisha »

bernina
ich muss dir schon wieder mal recht geben. auch bei uns heisst es, ich weise die Kinder nicht vor "anderen" sprich mir, zurecht.
Dann kommt das schlechte Gewissen der WE-Papis: wenn ich meine Kinder nur so wenig sehe, dann muss Harmonie pur herrschen, ich kanns nicht riskieren, die Kinderchen (bei den ein oder andern= Terroristen, gäll Taifun) auch noch mit Erziehung zu verägern. Sie könnten dann ja mal ein WE ausfallen lassen vor lauter Frust.

Das andere ist tatsächlich so, die meisten alleinerziehenden Mütter arbeiten und das z.T. nicht wenig. Da sind die Batterien oft leer am Abend, jedenfalls bei mir und ich lass danNerven nicht mehr auf, mich auf einen Konflikt einzulassen.

Punkt 3 ist, wieviel dürfen sich Stiefeltern an der Erziehung beteiligen, wenn die Kinder nur am Wochenende da sind?
ich meckere dann eigentlich nur, wenns um Benimmregeln geht, sprich Tischmanieren oder wenn Verstösse ganz klar gegen mich gerichtet sind.

Taifun, habt ihr schon mal probiert, den kleinen Terroristen einfach zu ignorieren, wenn er sich daneben benimmt? Er will ja offensichtlich Aufmerksamkeit, auch wenns nur negative ist! So schwierig es ist, schaut weg, wenn er wie ein Ferkel isst, ignoriert ihn wenn er brüllt... ABER LOBT IHN ,wenn er was Gutes macht!! Z.B. du hast so schön gegessen heute, wollen wir in den Zoo gehen?
Wenn dieser Rat auch nicht hilft, kann man ihn ablenken? macht irgendein "Essspiel" wenn er seine Nudeln zermantscht.. Denn wenn ihr schimpft, hat er ja schon wieder was er will, nämlich Aufmerksamkeit!
War der Junge auch schon in deinem Refugium? Dort gelten von Beginn an DEINE Regeln! Vielleicht will er bei der Mutter auch einfach nur das Revier verteidigen?
Und hast du mal dran gedacht, dass ei euch die MUTTER Hilfe braucht? Erziehungsbeistand, Supernanny oder so?
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo

Etwas muss ich noch anfügen. Seit die Jungs häufiger kommen, also auch unter der Woche, sind die Abstände ja kürzer. Das hat auf der einen Seite sehr zur Beruhigung beigetragen.

Klar, für mich ist es Stress, mir wären nur die WE-Besuche lieber. Aber es sind die Kinder meines Partners und wenn er diese Umtriebe auf sich nehmen will, dann ist das seine Sache.

Aber seitdem sich Vater und Söhne regelmässiger sehen, entsteht hier fast Alltagsstimmung. Ich hoffe, ihr versteht, was ich sagen möchte.
Seitdem fallen auch die täglich nächtlichen Telefonate weg. Und die WE haben nicht mehr den Heilige-Zeit-Status.

Vorletztes WE kamen die Jungs nach 2 Wochen Sikferien zum ersten Mal wieder zu uns. Nach etwa 10 Sätzen über - wie waren die Ferien .... war das Lager toll, abends gute Unterhaltung? .... Wetter? ... Hotel? .... kam dann die alles entscheidende Frage:

" Papa, du schuldest mir Geld. Wo ist mein Sackgeld ??!!!"

" Und was machen wir heute. Wir machen sicher nur wieder so langweiliges Zeugs. Ich weiss jetzt schon, dass alles nur Scheisse sein wird !"

Das war ein ziemlicher Schock für meinen Partner. Kaum 5 Minuten hier, schon Geldforderungen und Kritik. Und als dann letzets WE der gleiche Junge wieder nur Ansprüche stellte, da gab es mal eine Grundsatzdisskussion unter 4 Augen. Staun. Und der Junge ist von seinem Thron heruntergestiegen und wurde ganz menschlich.

Früher wäre so etwas nicht möglich gewesen.
Hope
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Beitrag von Hope »

Ich hab auch noch was.

Das mit "was machen wir dieses Wochenende" kennen wir sehr gut. Da das Geld eher knapp ist, können (und wollen) wir nicht immer ein super Programm bieten. Zudem ist es auch schwer, für alle etwas passendes zu unternehmen. Einer meckert immer .... Je nachdem, ist es den Kindern freigestellt, mitzukommen oder nicht. Es gibt aber auch Aktivitäten, ob lässig oder nicht, da müssen sie mitkommen.

Frage an euch:
Wie weit erhalten die Kinder Einblick in eure finanzielle Situation? Müsste dieses Thema wahrscheinlich unter einem anderem Thema stellen. Wäre trotzdem froh um eure Antworten.

Grüsse Hope
Nana

Beitrag von Nana »

Sali Hope

bei mir ist es so das die Kinder sehr genau wissen das unser Budget beschränkt ist.Ich spiele da mit offenen Karten.Wohl verstanden uns geht es nicht schlecht wir müssen einfach vorausschauen und abwägen was wichtiger ist.

Hatte letztens in der Migros eine Situation die mir zuerst peinlich war aber dann konnte ich auch darüber lachen.Mein Mittlerer hat quer über den Gang gerufen ."Mami chönd mir Zweifel Pomm-Tischps ha oder muä mä luägä dä Monät,hätt au Büdsche"....

Ich merke aber auch das sie viele kleine Sachen zu schätzen wissen weil es einfach nicht selbstverständlich ist,das finde ich völlig ok so.Und das ein Glace auf einem Ausflug noch geschätzt wird das wir dann halt nicht im Resti sondern auf einer Bank schlecken freut mich doppelt.

Liebs Grüässli,Nana
steff
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Beitrag von steff »

Liebe Hope
meine Kinder kennen unsere finanzielle Situation sehr gut. Ich halte das gerne transparent, damit sie nachvollziehen können, warum wir eines und jenes nicht machen können. Es kommt auch vor, das der Jüngste eine Idee hat, der Älteste ihm dann aber erklärt, dass das für uns in der jetzigen Situation nicht möglich ist.
Meinen 3 älteren Kindern gebe ich monatlich auch einen fixen Geldbetrag, der für Kleider, Schuhe, Coiffure und Sport gedacht ist. Ob sie Sport treiben oder nicht, sie haben es alle zu gut. Somit muss ich mir nicht täglich anhören, sie bräuchten dies oder das. Ich bin von der Last befreit, mir sagen zu lassen, das andere Kind habe letzten Monat aber coolere Schuhe bekommen als es jetzt. Sie entscheiden selber, wann sie sich was Neues kaufen. Damit bin ich in den letzten 1 1/2 Jahren sehr gut gefahren.

Sie gehen recht gut damit um.
Liebe Grüsse Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
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