Ex von Partner verweigert Scheidung

Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo alle

Bei meinem Partner geht die Scheidungsgeschichte so langsam dem Ende zu. Kürzlich hat er ausgerechnet, was ihn das ganze bis jetzt gekostet hat und was ev. noch auf ihn zukommt. Es gab einen Betrag, mit dem wir die Anzahlung an ein Haus leisten könnten. Wahnsinn.
Von seinem Vermögen, dass er nebenbei an sie verloren hat, ganz zu schweigen.

Mein Partner wollte immer ein Eigenheim. Hatte dies auch mit seiner Ex-Frau. Bis jetzt ist immer noch ungewiss, ob er es noch einmal schafft, soviel Geld zu verdienen, dass er/wir im Alter so wohnen können, wie wir es wünschen.
aisha

Beitrag von aisha »

Ja Enii,

das mit den 60`000. wäre ich mir nicht so sicher! Wenn er klar belegen kann, dass ER das Geld in die Ehe eingebracht hat, so gehört es auch ihm!

Und wenn das Haus beim Grundbuchamt auf beide lautet, kann es ihr nicht einfach überschrieben, werden sondern sie muss deinen Partner auszahlen!!
1)mit dem Anteil, den er eingebracht hat
2) verlieren Häuser generell ja nicht an Wert! Also muss er auf eine Schätzung der Liegenschaft bestehen, wird bei Scheidung auf Klage in der Regel sowieso vom Gericht angeordnet. Bei Gewinn geht dieser durch 2, zuzüglich das eingebrachte Vermögen!

Und denk daran, je nachdem fallen dann happige Grundstückgewinnsteuern an bei Verkauf!
Mein Ex wollte das Haus für einen viel zu hohen Betrag eingeschätzt haben, damit er Gewinnbeteiligung kriegt!

Mein Partner hat zum Riesenglück damals das Haus nur auf seinen Namen eingetragen, da sie absolut keinen Rappen in die Ehe einbrachte!
Das habe ich verpasst, mein Ex wollte es unbedingt auf beide Namen, obwohl er ja auch null und nichts hatte, das war mein grösster Fehler und hat mich viel gekostet!

Würde es sich bei deinem Partner lohnen, eine zweite Anwaltsmeinung einzuholen? Ich hätte das tun sollen!

Bernina,
ich könnte auch eine grössere Anzahlung an ein Haus leisten und mein Partner könnte sich ein Haus kaufen !!!
Aber trotz allem, ginge ich für nichts in der Welt zu meinem Ex zurück und mein Partner zu seiner auch nicht, auch wenn sich diese das nach wie vor einredet und derzeit am Baggern ist!
Enii
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Beitrag von Enii »

aisha, das Problem beim Haus ist, dass sie es nicht auf gemeinsamen Namen im Grundbuch eingetragen haben. Da die Ex ca. 200'000 aus ihrem Vermögen gezahlt hat (ihre Eltern sind Milionäre und hatten ihr schon einen hohen Erbvorbezug überwiesen), hatte sie verlangt, dass das Haus auf ihren alleinigen Namen eingetragen wird. Auch hier ist es natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass mein Partner einen grossen Fehler gemacht hat (er hätte das niemals zulassen dürfen). Bei der Hypothek war das anders, da wollte sie, dass er solidarisch auch haftet, haha.
Deshalb genügte es, das Haus bei der Trennung in einem Ehevertrag zu "überschreiben", der GBE lautete ja sowieso auf sie.

Ja, ich habe mir auch schon überlegt, eine Zweitmeinung einzuholen resp. sogar den Anwalt zu wechseln, weil sich dieser meiner Meinung nach ein bisschen zu wenig einsetzt resp. vieles einfach als gegeben akzeptiert.
Beispielsweise erzählt er mir immer von Fallbeispielen von seinen früheren Mandanten - ironischerweise war er da praktisch immer der Anwalt der (nicht erwerbstätigen) Frau! Vom Gericht haben wir leider immer noch keine Zusage bezüglich unentgeltlicher Prozessführung, deshalb weiss ich nicht, ob wir mit einem Anwaltswechsel uns nur ins eigene Fleisch schneiden würden und allenfalls dann sogar selber bezahlen müssen. (Weil unser Anwalt hatte ja beantragt, dass das Gericht SEINE Kosten übernimmt und ich nicht weiss, ob man dies allenfalls auf einen anderen Anwalt übertragen kann, der dann ja die gleiche Arbeit nochmals machen muss). Aber ich werde mich wohl mal erkundigen müssen. Der Zeitfaktor wäre dann natürlich auch noch da. Bis sich ein neuer Anwalt in die Angelegenheit eingearbeitet hätte...
Werde das mal mit meinem Partner besprechen - schlussendlich ist er ja derjenige, der entscheiden muss.
aisha

Beitrag von aisha »

Enii, nichts desto trotz würde ich eine Schätzung der Liegenschaft beantragen! Denn eine Wertsteigerung des Hauses wäre ja meines Erachtens Errungenschaft und er müsste daran partizipieren.

Es gibt ja verschiedene Anwälte habe ich herausgefunden. solche die "lieber" Frauen vertreten und andere , die "männerfreundlich" sind.

Dein Partner könnte sich allenfalls noch an eine unentgeltlich Rechtsbratung wenden oder auch der Kassensturz Rechtsdienst gibt Auskunft!

Wie alt sind die Kinder eigentlich?

Haben wir nicht eine Juristin unter den Forumsteilnehmern-innen?
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ich bin heute arg frustriert, weil Post vom Anwalt, deswegen nur kurz:

Mein Ex hat jemand Neues, praktisch schon von Anfang an (eventuell sogar, bevor ich komplett ausgezogen war) udn das ändert an seinem absolut danebenen Verhalten auch keinen Deut.

Wir haben das Haus gemeinsam gekauft und das Eigenkapital in gleicher Höhe begeisteuert und ich verzichte auf jeglichen Wertzuwachs (das Haus hat inzwischen rund 200.000 Franken an Wert gewonnen), trotzdem fühlt sich mein Ex völlig übervorteilt und findet, dass ich ihn total ausnehme, ich sollte doch auf alles verzichten, damit er das Haus behalten kann, um den Kindern dieses weitere Trauma zu ersparen, sonst müsse er es ja verkaufen...
Zuletzt geändert von Nin am 19.02.2009 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Enii
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Beitrag von Enii »

aisha, danke für den Tipp. Ich werde das mit der Schätzung des Hauses mit meinem Partner besprechen und mich erkundigen.

Genau den gleichen Gedanken bezüglich untentgeltlichen Rechtsberatung hatte ich nach meinem vorherigen Eintrag auch. Habe in der Zwischenzeit schon die Stelle dafür ausfindig gemacht und meinem Partner gemailt. Wir werden nächstens da mal vorbei gehen.

Die Kinder sind 7, 10 und 14. Dazu kann ich aber wirklich sagen, dass beide Elternteile die Kinder ganz aus der Scheidung fernhalten. Die Mutter hatte anfangs mal mit ihnen gesprochen und ihnen erklärt, dass ihr Vater die Scheidung wünscht. Dass sie nun vor Gericht ziehen und sich bekämpfen, darüber wissen sie aber nicht Bescheid.

Leider kommt es trotzdem mal vor, dass die Mutter schlecht über den Vater oder über mich redet und Unwahrheiten verbreitet. Das letzte Mal ist es so sehr ausgeartet, dass nicht nur mein Partner und ich sondern auch die Mutter 3 weinende Kinder zu beruhigen versuchten. Deshalb denke ich wirklich, sie hat eingesehen, das es nichts bringt, solche Gemeinheiten über die Kinder auszutragen (denn sie ist ansonsten eine gute Mutter). Zumindest hoffe ich es sehr, dass sie daraus gelernt hat und die Konsequenzen für sich zieht.
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Nin,

bist du frustriert, weil dein Ex ne Neue hat oder weil du dich übervorteilt fühlst?

ich muss dich wirklich bewundern, dass du auf den Wertzuwachs des Hauses verzichtest, das ist eine Menge Geld, dass du vielleicht noch mal gut brauchen könntest.
Gehts deinem Ex nur um die Kinder wegen dem Haus oder ist das ein willkommenes Argument um dir Schuldgefühle einzuimpfen?

Hallo Enii,

wenigstens versuchen beide, mehr oder weniger die Kinder da rauszuhalten, das ist doch schon eine grosse Leistung! mein Ex instrumentalisiert seine Tochter bis heute und sie trägt eine viel zu grosse Hypothek mit sich rum deswegen.

Hat die Ex deines Freundes eine Berufsausbildung? Ich hoffe für euch, dass das Gericht ihr eine Teilzeitarbeit zumutet, wenigstens ab dann, wenn das Jüngste 12 ist! Sonst wird er Alimente bezahlen bis zum St. Nimmerleinstag!
Die Ex meines Partners bekommt grosszügisten Unterhalt, obwohl sie keine Kinder mehr zu betreuen hat! (Aber zum Glück nur noch dieses Jahr!) Begründung des Gerichtes: sie muss ihren gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten können!
T`schuldigung, aber verliess sie die Familie oder er? Und wie wärs mit arbeiten, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten?
wie gesagt, ich habe keinerlei Verständnis ür unsere Rechtssprechung!
Bernina

Beitrag von Bernina »

Es ist ein Untersschied, ob eine Scheidung wie bei uns 3'850 Fr kostet oder rund 100'000 Fr.

Zum Rest der letzten Postings melde ich mich später.
Enii
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Beitrag von Enii »

Ja, die Ex hat einen eidg. Fachausweis als Bankfachfrau. Von dem her können wir froh sein. Ich weiss, dass bei einer schlechten oder sogar fehlenden Ausbildung der Ex-Mann bis zur Pensionierung zahlen muss.

Gemäss Bundesgerichtpraxis muss er bis zum 10. Geburtstag des Kleinen vollen Unterhalt zahlen. Danach wird der Mutter eine 50%-Tätigkeit zugemutet und somit der nacheheliche Ehegattenunterhalt um die Hälfte reduziert, bis der Kleine dann 16. Jahre alt wird. Ab dann kann der Mutter eine 100%-Stelle zugemutet werden. Im Prinzip würde der Frauenunterhalt dann entfallen. Im Prinzip. Vor Gericht wird sich dann entscheiden, ob er ihr nach diesem Zeitpunkt weiterhin ca. 1'000 Fr. pro Monat zahlen muss, weil sie in den Jahren nach der Scheidung die Möglichkeit nicht haben wird, genau so viel PK anzuhäufen wie er. Es könnte gut sein, dass dieser Unterhalt bis zur Pensionierung meines Partners bezahlt werden muss. Der Anwalt meinte, die Chance, dass ein solcher Unterhalt zum Ausgleich der PK bezahlt wird, liegt bei 80%. Aber ehrlich gesagt, ich kann das gar nicht glauben. Ich habe wirklich noch von keinem Fall gehört, wo der Mann aufgrund dessen bis zur Pensionierung der Frau Unterhalt zahlen muss.

aisha, wieso dein Partner seiner Ex noch Unterhalt zahlen muss, kann ich wirklich nicht verstehen. Das Argument mit dem gewohnten Lebensstil kenne ich ja, aber dass das trotzdem noch standhält, obwohl sie keine Kinder mehr zu betreuen hat, ist wirklich unverschämt.

Es war eine gemeinsame Trennung. Sie haben beide gemerkt, dass es nicht mehr funktioniert. Mit der Trennung ist die Ex also schon einverstanden, aber eben, wie ich ganz am Anfang mal erwähnt hatte, sie möchte aus finanziellen Gründen verheiratet bleiben. Gemäss ihrer eigenen Aussage hätte sie sich gut vorstellen können, bis zum Lebensende verheiratet zu bleiben.

Mein Partner ist auch unglaublich froh, dass wenigstens die Kinder nicht von der Scheidung betroffen sind. Auch wenn es manchmal halt schwierig ist. Teilweise sind wir so wütend auf seine Ex, dass wir uns wirklich bemühen müssen, in Anwesenheit der Kinder nicht mal nebenbei einen bösen Spruch gegen die Mutter abzulassen. Aber bis jetzt haben wir das gut gemeistert und es wird hoffentlich auch so bleiben.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Aisha, ich bin froh und glücklich, dass mein Ex jemand hat. Ich bin gegangen, aber ich wollte sein Leben nicht zerstören.

Wenn ich den Wertzuwachs fordere, kann er das Haus nicht behalten, das weiss ich. Und eigentlich will ich das nicht. Bestimmt spielen Schuldgefühle eine Rolle, da ich ihn verlassen habe. Und er weiss das. Also spielt er sie voll aus. Ich möchte aber auch betonen, dass mein Ex sich, soweit ich das beurteilen kann, gut um die Kinder kümmert, wenn sie bei ihm sind. Sie sind gerne und regelmässig bei ihm. Aber ich bringe sie immer. Er zahlt auch regelmässig. Aber 300 Franken pro Monat, pro Kind. Das ist nun auch sehr wenig, bei seinem Gehalt. Aber auch damit war ich einverstanden, ben, damit er das Haus behalten kann. Und er vermietet zwei Zimmer im Haus unter, bei den Mieten in Genf kann er damit ganz schön verdienen, und ich reklamiere diesen Verdienst nie oder liste ihn auch nicht auf.

Ich bin heute so frustriert, weil der Brief vom Anwalt schon wieder Verzögerung von Fristen bedeutet und mich das alles Geld kostet. Und mein ex möchte das Geld an mich und an meine Mutter in Monatsraten zahlen können und ich weiss, dass meine Mutter das nie akzeptieren wird und muss also mit ihr reden und sie hat zur Zeit grosse Sorgen (eine psychisch schwerkranke Schwester) und ich möchte sie nicht belasten und weiss nicht, wie ich das machen soll. Sonst habe ich überlegt, dass ich einen Kredit aufnehme und ihr das Geld zurückzahle und die Raten von meinem Ex benutze, um den Kredit zurückzuzahlen. Aber natürlich stellt er sich ein zinsfreies Darlehen vor.

Ich bin sehr müde und niedergeschlagen.
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Enii
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Beitrag von Enii »

Hallo Nin

Wie sieht das den die neue Partnerin deines Ex? Toleriert sie tatsächlich, dass er sich nicht scheiden lassen will? Ich als Partnerin eines solchen Mannes würde das niemals akzeptieren. Entweder will er ganz mit mir zusammen sein oder dann eben nicht.

Ich kann dich absolut verstehen – Briefe vom Anwalt lösen bei mir auch oft Frustration aus.

Dein Ex ist bei der Trennung wirklich hervorragend weggekommen – er zahlt nur 300 pro Kind, das ist ja wirklich wenig. Für dich zahlt er ja keinen Unterhalt, oder? Da müsste er doch froh sein und sofort in eine Scheidungskonvention einwilligen, vor allem in Anbetracht dessen, dass du auf einiges verzichtest. Wenn das ganze mittels einer Klage vor Gericht geht, kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass er besser fahren würde. Zumindest würdest du hoffentlich einen angemessenen Kinderunterhalt erhalten. Aber mir ist schon klar, dass eine Klage viel Geld kostet und du dies deshalb vermeiden möchtest (ist bei uns ja genau so resp. war so, wir hatten gar keine andere Möglichkeit mehr als die Klage einzureichen). Evtl. hast du ja Anrecht auf unentgeltliche Prozessführung.
Bezüglich Vermögen, das im Haus steckt, ist dein Ex wohl genauso unverschämt wie die Ex meines Partners. Es kann doch nicht sein, dass derjenige, welcher das Haus behält, dem anderen das bezahlte Kapital nicht zurückerstattet!
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Beitrag von Nin »

Hallo Enii,

Ich kenne die neue Partnerin meines Exes nicht. Wir haben uns einmal kurz zufällig in der Strassenbahn getroffen, als ich die Kinder dabei hatte. Ich weiss also nicht, wie sie dazusteht.

Mein Ex würde nie sagen, dass er nicht geschieden werden will... nein, er will, unbedingt, nur eigentlich will er keinen Pfennig zahlen. Deswegen verzichte ich auch lieber, weil man sonst jeden Rappen durchprozessieren muss. Ich setze meine Forderungen so niedrig, weil ich mir das Gleiche sage wie du: dann muss er doch einwilligen. Sonst ist er doch viel, viel mehr Geld los. Leider ist er derart davon überzeugt, dass er eigentlich im Recht ist, weil ich die böse Frau bin, die ihn verlassen hat und ihm die Kinder gestohlen hat... dass er für jedes rationale Argument unzugänglich ist. Zum Glück hat er jetzt eine Anwältin, so dass er endlich überhaupt eingewilligt hat, zu unterschreiben. Mein Anwalt hat sofort gesagt, sobald er einmal einen Anwalt sieht, wird es annehmen, jeder Anwalt wird ihm sagen, so gut kommt er sonst nie weg. Mein Anwalt versucht die ganze Zeit mir zureden, ich solle mehr verlangen, aber mir geht es einfach nicht darum. Wenn ich es mir finanziell erlauben könnte, würde ich auf alles verzichten.
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