WILL jemand mit Kindern leben ....

Alles rund um die Partnerschaft
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Liebe Anita,
meiner Meinung nach geht es schon eigentlich darum: WILL jemand mit Kindern leben und sieht er es als Aufgabe im Leben, Kinder auf ihrem Weg zu begleiten oder will er das nicht. So eine Entscheidung hat dann wenig damit zu tun, wie das Verhältnis konkret ist zu den betreffenden Kindern, wieviel Verantwortung im Einzelnen übernommen wird es ist erstmal eine grundsätzliche Frage.
Ich glaube schon, dass man/frau auch Stiefkinder lieben kann wie eigene. Ich kenne einige Beispiele dafür, ebenso bei Adoptivkindern. Aber hinter diesen Verhältnissen steht immer erstmal ein Entschluss für Kinder! Und dann begegnen sich ja auch individuelle Persönlichkeiten, mit dem einen Kind wird man schneller warm, mit einem anderen weniger - das spielt natürlich eine Rolle! Aber letztlich wird man ein Verhältnis aufbauen können, eng oder weniger eng, wenn man sich wirklich dafür entschieden hat.

Alessia, auch ich habe einen kinderlosen Partner, wir wohnen nicht mal zusammen, denn gerade diese Entscheidung für ein Leben mit Kindern fällt ihm schwer. Er hat vielleicht auch Angst davor. Was ich schätze ist, dass wir sehr offen darüber reden können und er sich mit den Ursachen für seine Ängste auseinandersetzt, jetzt auch mit fremder Hilfe. Denn ganz real ist sein Verhältnis zu den Kindern entspannt und herzlich und es gibt einen merkwürdigen und auch für ihn spürbaren Gegensatz zwischen diesem bereits existierenden Verhältnis und seiner Ablehnung, die er gegenüber einem Familienleben auf Dauer empfindet. Mal sehen.....
Es ist, finde ich, mancmal schon schwer mit einem Partner, der eben NIE im Leben sicher war, dass er Familie will.....
Anita

Beitrag von Anita »

carlotta37 hat geschrieben:meiner Meinung nach geht es schon eigentlich darum: WILL jemand mit Kindern leben und sieht er es als Aufgabe im Leben, Kinder auf ihrem Weg zu begleiten oder will er das nicht...
liebe carlotta

da gebe ich dir total recht - er muss wollen.....aber ich glaube auch, dass es menschen gibt, die das erst erfahren/erleben müssen um herauszufinden, ob sie wollen oder eben nicht - oder?
vielleicht hat er sich ja erst anders vorgestellt und kommt nun an grenzen oder erfährt gefühle, die ihm bisher fremd waren....das ist doch auch legitim...
darum schreibe ich ja auch, dass sie darüber reden sollten, wie sie sich das zusammenleben in zukunft vorstellen.

und ich habe auch geschrieben, dass die liebe zu stiefkindern wachsen kann.
zudem glaube ich fest daran, dass man adoptivkinder genauso lieben kann wie eigene! auch diese liebe wächst mit dem kennenlernen - dem zusammenwachsen zu einer familie. :)

lg
anita
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Ja stimmt, Anita....
mich beschäftigt das nur auch zur zeit...Was würdest Du denn einem Mann raten, der selber keine Kids hat, sich aber in eine Frau mit Kindern verliebt ht und einfach nicht WEISS, ob er das als Aufgabe auch in seinem Leben wollen kann!?? Wie kann er das herausfinden? Was kann die Frau dazu tun, wie soll sie sich verhalten? Und geh mal davon aus, dass die Beziehung schon eine Weile dauert und bereits eigentlich ein Verhältnis zu den Kindern aufgebaut wurde....es geht also nicht um die allerersten Gespräche oder ein Gewöhnen an den Gedanken, dass die Partnerin Kinder hat, sondern eher darum, nach einer gewissen Zeit eine wirkliche Entscheidung zu treffen....

Mein Freund und ich hängen fest, es geht nicht vor und nicht zurück.....Aber die gemeinsame Zeit geniessen wir jeweils, nur bleibt so vieles, mit dem beide unzufrieden sind. Und irgendwie empfinden wir beie, es ist Zeit für eine Entscheidung, aber besonders er scheint es irgendwie nicht über sich zu bringen ,sich so definitiv auf ein Leben mit Kindern festzulegen....
Ich weiss aus Gesprächen, dass er sich hilflos fühlt und auch kaum noch weiss, wie er diesen Punkt in die eine oder andere Richtung überwinden soll.....
Wie kann ich damit umgehen und was könnte er tun?

Deine Ratschläge schätze ich immer sehr, vielleicht fällt Dir was Schlaues ein... :)
Wir dachten mal an eine Paarberatung, aber eigentlich funktioniert die Kommunikation sehr gut zwischen uns. Und dann gibt's da ja auch so viele Varianten, muss man erstmal was Gutes, seriöses finden....
Anita

Beitrag von Anita »

guten morgen carlotta

danke für deine liebe antwort :)
ich habe nun zwei tage schule und muss gleich los. darum möchte ich mir gerne etwa zeit nehmen um dir zu antworten - ich melde mich sobald ich wieder genug luft dazu habe und mir meine gedanken gemacht habe...

alles liebe
anita
Anita

Beitrag von Anita »

guten morgen carlotta

info: ich habe das thema geteilt, weil es ja das von Alessia war.

da es dich mit kindern gibt und sein leben ansonsten ohne euch alle weiter gehen würde, sollte er diesen abstand nochmals erkunden. vielleicht verschafft ihm die distanz klarheit?
ebenso sinnvoll wäre eine gemeinsame intensive zeit (zb ferien), um zu merken, ob er daran was schätzen kann. es sollte dabei NICHT um das ziel "zu lieben" gehen. ich glaube die frage ist nicht - will er mit kindern leben....sondern will er beziehung zu mehr als einem menschen zulassen!
und einfach nicht WEISS, ob er das als Aufgabe auch in seinem Leben wollen kann!??
welche erwartungen denkt oder meint er erfüllen zu müssen?
hast du welche an ihn in bezug auf die kinder? sind die klar definiert? veränderbar?
er welche an sich selber die ihn unter druck setzen?
kann hier eine klärung entspannung bringen?

ich kann mir vorstellen, dass der meist abwesende vater der kinder ihn in eine ersatzrolle drängt, die er so "schnell" und zur zeit nicht wahrnehmen kann und möchte...eben weil es den vater ja gibt und dieser auch emotionen auslöst in euch allen!

therapie kann ein türöffner sein um das (wieder) zu sehen, was blockiert. ich kann mir gut vorstellen, dass es euch weiter bringen täte.
www.systemis.ch

alles gute und noch mehr gute gespräche ;)[/quote]
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Liebe Anita,

die Erwartungen sind unklar.
Meine an ihn sind sehr offen, aber ich bin unglücklich mit dieser "Feiertags"-Beziehung. Ich wünsche mir in irgendeiner Weise einen Alltag und mehr Engagement von ihm. Wie das konkret aussieht, müssten wir gemeinsam herausfinden.
Für ihn scheint es nur zwei Extreme zu geben, alles oder nichts sozusagen. Er hat Angst davor, dass er, wenn er eben mit uns zusammen lebt, ALLE Aufgaben eines leiblichen Vaters übernehmen müsste - was ich aber gar nicht will und das weiss er auch! Zwischen wissen und fühlen gibt es aber immer noch einen Unterschied.....

Einen gemeinsamen Urlaub gab es gerade diesen Sommer und es war einfach perfekt: absolut entspannt! Auch er empfindet das so, fühlt sich wohl mit den Kindern, hat Spass mit ihnen. Sogar er selbst stellt sich dann die Frage: warum kann er das nicht immer so empfinden? Aber es ist gerade der Alltag, der ihn verunsichert.

Der jetztige Besuch des Vaters scheint etwas zu bewegen: plötzlich fühlt er sich uns allen näher, erlebt selber, wieviel näher ihm die Kinder sind. Es ist noch schwer auszudrücken im Moment, das muss noch nachwirken.

Tatsächlich haben die Kinder ein gutes Verhältnis zu ihm und er macht ja auch gern was mit ihnen, das ist gar nicht das Problem. Es ist eben die grosse Frage: wie könnte ein gemeinsamer Alltag aussehen?

Konkret hat er wohl Angst, dann seine Freiheit aufgeben zu müssen. Hat Angst, er müsse dann babysitten, wenn ich Hilfe brauche, seinen Lebensrhythmus nach uns richten (früh aufstehen....), seine Privtasphäre aufgeben. Ich hatte deswegen vorgeschlagen, für uns wären zwei Wohnungen in einem Haus ideal, da kann er den Abstand, den er schon allein beruflich manchmal braucht, auch einhalten. Aber selbst da fragt er Dinge wie: ja und was mache ich dann, wenn die Kinder dann dauernd bei mir klingeln?
Ich versuche ihm zu vermitteln, dass er nein sagen könnte und dürfte. Aber es stimmt natürlich, dass auch ich mir wünsche, dass dann etwas mehr gemeinsames Leben ensteht, gemeinsame Mahlzeiten etc. und dazu würde sicher auch gehören, dass er sich auch im Alltag mal um die Kinder kümmert.

Das Problem ist einfach, dass wir uns so wie es jetzt ist, kaum sehen. Ich kann mir nicht so einfach "frei nehmen" für ihn, ich kann nie an seinem Leben teilnehmen. Gäbe es mehr räumliche Nähe, wäre das möglich, denn im gleichen Haus bräuchte ich keinen Babysitter für einen schönen gemeinssamen Abend z.B.
Wir suchen sehr intensiv nach Möglichkeiten, unsere Beziehung so zu verändern, dass mehr Gemeinsamkeit da ist, aber da er das Zusammenleben so ablehnt, bin ich ratlos. Ihc fühle mich dann immer gleich wieder unter Druck: sieh zu, dass Du die Kinder unterbringst und Zeit für mich hast. Aber in einer ernsthaften Beziehung sehe ich nicht ein, dass all das immer nur allein MEIN Problem ist!

Es sind diese Dinge die zu unendlichen Konflikten führen: er verdient ein Vielfaches von mir. Aber wenn wir einen Ausflug zu zweit planen, teilen wir alle Kosten durch zwei und für mich kommt dann noch der Babysitter dazu, der wird nicht geteilt.....Da ich mir das nicht leisten kann und auch immer weniger will, gibt es keine Ausflüge zu zweit mehr....darunter leiden wir aber letztlich beide. Gespräche darüber sind kaum möglich oder bringen nichts, da er es wichtig findet, dass die Verhältnisse ausgeglichen sind.....Auch da wieder die Frage: wer übernimmt wieviel?
Ich würde mir wünschen, dass es wenigstens Thema ist, ein gemeinsames Problem, die Frage: was können WIR tun, wie können WIR uns organisieren?

So, das war viel Text,aber ich hoffe, es ist jetzt alles etwas klarer geworden...
Anita

Beitrag von Anita »

carlotta37 hat geschrieben:die Erwartungen sind unklar.

seine? kann er seine bedürfnisse nicht äussern?
Meine an ihn sind sehr offen, aber ich bin unglücklich mit dieser "Feiertags"-Beziehung. Ich wünsche mir in irgendeiner Weise einen Alltag und mehr Engagement von ihm. Wie das konkret aussieht, müssten wir gemeinsam herausfinden.
wäre schön, wenn ihr dafür die zeit findet.
Er hat Angst davor, dass er, wenn er eben mit uns zusammen lebt, ALLE Aufgaben eines leiblichen Vaters übernehmen müsste - was ich aber gar nicht will und das weiss er auch! Zwischen wissen und fühlen gibt es aber immer noch einen Unterschied.....
vielleicht würde ihm da ein vertrag helfen? männer mögens ja manchmal strukturiert und auch in der familie gibt es keinen grund, der gegen verträge spricht :)
Einen gemeinsamen Urlaub gab es gerade diesen Sommer und es war einfach perfekt: absolut entspannt! Auch er empfindet das so, fühlt sich wohl mit den Kindern, hat Spass mit ihnen.

eigentlich ja gute aussichten!
Der jetztige Besuch des Vaters scheint etwas zu bewegen: plötzlich fühlt er sich uns allen näher, erlebt selber, wieviel näher ihm die Kinder sind. Es ist noch schwer auszudrücken im Moment, das muss noch nachwirken.
oh wäre das schön, wenn dieser grosse auch emotionale aufwand für dich - euch weiterbringen würde! dann hätte sich das alles so richtig gelohnt! - *daumendrück*
Konkret hat er wohl Angst...
ja, das scheint so zu sein....
frag ihn doch mal, ob er schon mal vor was angst hatte, dass dann gut gekommen ist? das verknüpfen mit positiven verbindungen kann ganz schön hilfreich sein und mut machen :)
Es sind diese Dinge die zu unendlichen Konflikten führen: er verdient ein Vielfaches von mir. Aber wenn wir einen Ausflug zu zweit planen, teilen wir alle Kosten durch zwei und für mich kommt dann noch der Babysitter dazu, der wird nicht geteilt.....Da ich mir das nicht leisten kann und auch immer weniger will, gibt es keine Ausflüge zu zweit mehr....darunter leiden wir aber letztlich beide. Gespräche darüber sind kaum möglich oder bringen nichts, da er es wichtig findet, dass die Verhältnisse ausgeglichen sind.....Auch da wieder die Frage: wer übernimmt wieviel?
das sind punkte die mir auch mühe machen würden und die ich auch nicht so nachvollziehen kann.
das er für den unterhalt der kinder keine verantwortung tragen möchte, kann ich am meisten nachvollziehen...aber bei einem zusammenleben sollte der mietanteil klar auch anhand des einkommens berechnet werden und nicht nur aufgrund der anzahl der mitbewohner. dazu gibt es bestimmt berechnungsblätter!
auch etwas befremdend finde ich, dass kein ausgang mehr möglich ist...meine vorstellung von beziehung ist da schon auch eine andere. wenn ich habe, gebe ich gerne :roll:
Ich würde mir wünschen, dass es wenigstens Thema ist, ein gemeinsames Problem, die Frage: was können WIR tun, wie können WIR uns organisieren?
liebe carlotta - finde heraus was DU willst! da er sich scheinbar nicht entscheiden kann und will und es DICH plagt, solltest DU DEINEN weg finden.

nehme dir sobald möglich alleinige zeit.
suche wenn gewünscht, eine beratung auf, die dich in der findung dieser frage unterstützt.
sei es DIR wert und werde DIR DEINER bedürfnisse klar.

ich wünsche dir von herzen alles gute!
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

LiebeAnita,

da finde ich einige gute Anregungen in Deinen Worten, danke!

Aber lass mich nochmal nachfragen:. wie könnte so ein Vertrag aussehen? Über Finanzen Verträge zu machen, das ist klar. Aber man kann doch keinen Vertrag darüber machen, wieviel Zeit pro Woche er mit den Kindern verbringen muss etc.. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sowas funktioniert...

Ich sehe, dass er sich bemüht, hat heute auf einem Ausflug mit dem Mittleren (der nicht mit Papa gehen wollte) die Kosten für das Mittagessen in einem Ausflugslokal (war teuer und sowas ist bei uns absolute Ausnahme!) einfach durch zwei geteilt, was ich toll fand. Eigentlich ist er grosszügig, ich denke, diese komischen Momente mit Geld etc. tauchen immer dann auf, wenn er sich selber irgendwie benachteiligt fühlt in der Beziehung und das Gefühl hat, dass er generell mehr gibt als er bekommt.
Ausserdem hat er eine Babysitterkasse vorgeschlagen, in die jeder von uns monatlich einzahlt gleich viel und davon finanzieren wir dann gemeinsame Aktivitäten nur für uns beide eben inklusive Babysitter. Mir liegt sowas nicht so, aber da trifft vielleicht zu, was Du sagst: Männer wollen manchmal Dinge klarer geregelt haben. Also probieren wir es mal damit....
Er plant gern, mit den Jungs besonders, hat wirklich Spass an Aktivitäten mit ihnen, z.B. Museumsbesuch, Radtouren etc., alle Kinder haben schon viel mit ihm erlebt, das ich ihnen nicht bieten könnte. Ich sehe es als Vorteil für die Kinder, wenn sie mit ihm auch mal einen Erwachsenen für sich allein haben können, der ohne Geschwister etwas mit ihnen macht und ihre Interessen fördert.

Vieles ist gut zwischen uns allen. Warum nur belastet es mich so, dass er das gemeinsame Wohnen so ablehnt? Ist das wirklich so wichtig? Ich glaube, das muss ich schon für mich rausfinden und da ich ja nun ab morgen sowieso eine Auszeit für mich nehme und dort auch Begleitung habe, werde ich auch diese Frage bearbeiten können. Mal sehen, was dann passiert....
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