Mithilfe im Haushalt

Erziehung ganz allgemein
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carlotta37
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Mithilfe im Haushalt

Beitrag von carlotta37 »

Berninas Frage nach der Bettwäsche bringt mich auf ein anderes Thema: wieviel Mithilfe im Haushalt verlangt Ihr von Euren Kindern? Wer ist für was verantwortlich, sowohl die eigenen Kinder wie auch die vom Partner?

Meine Grosse ist 10, 5 und zur Zeit eher arbeitsscheu :roll:
Sie ist verantwortlich: für ihr Zimmer inkl. staubsaugen und Wäsche in den Schrank sortieren. Ich helfe nur beim Grossputz, wenn sie mich darum bittet und putze die Fenster. Mein Mittlerer 8 sollte ebenfalls sein Zimmer allein aufräumen, klappt aber so gut wie nie....Der Kleine muss eben in seinem Zimmer mithelfen.
Im Urlaub mussten sie abtrocknen, da wir keine Spülmaschine hatten...abwechselnd....
Sonst machen sie wenig und ich frage mich, was ich wem zumuten kann. Meine Tochter fühlt sich immer schnell ungerecht behandelt, aber natürlich kann sie einfach mehr als ihre Brüder vom Alter her. MAnchmal bin ich dann inkonsequent, weil mich die schlechte Stimmung und das Gemecker nervt....und viel zu wenig da, um die Dinge auch zu kontrollieren....

Aber vor allem mit der Grossen gibt's für jeden Handgriff eine Diskussion und wenn sie es dann endlich langsam und jammernd tut, wäre ich allein schneller fertig (so z.B. Johannisbeeren fertig machen zum Essen, Salat waschen, Möhren raspeln...das machen die Jungs noch gern...). Wie gerecht muss es sein mit der Arbeitsverteilung bei Geschwistern????
Bernina

Beitrag von Bernina »

Meine Tochter muss täglich ihre Meerschweinchen füttern und alle 1 - 2 Wochen den Stall ausmisten.
Sie deckt immer den Tisch, wenn wir zu zweit sind. Ansonsten hat sie keine regelmässigen Ämtli mehr. Sie hilft mir aber spontan, je nachdem was anfällt. Waschkorb herumtragen, Einkaufstaschen aus dem Auto in die Küche tragen, helfen Waschmaschine ausräumen, mal staubsaugen. Wenn wir Gäste erwarten, putzt sie gerne die Badezimmer, weils nachher so schön glänzt.
Demnächst muss sie mir aber 1 Stunde im Garten helfen: Jäten und Sträucher schneiden und dann Kompost entsorgen.

In den Ferien hatten wir eine Disskussion. Sie findet, dass sie bei mir ziemlich geschont wird. Andere Kinder müssen viel mehr helfen. Sie möchte nun auch eine RICHTIGE Arbeit, da sie Angst hat, die anderen würden sie sonst als verwöhnte Tussi behandeln. :lol:

Ich suche nun krmapfhaft nach einer regelmässigen Tätigkeit. Da ich ja ganztags zu Hause bin und sie fast nicht mehr, habe ich fast ein schlechtes Gewissen.

Bei den Jungs ist es ähnlich. Viele Arbeiten machen sie, wenn es dafür Geld gibt. Rasenmähen, Auto putzen, das Geländer meines Lifts putzen (Chareschmieri)

Der faule Junior will immer Grillieren. Das kann er wirklich gut. Dafür macht er sonst keinen Strich mehr. Der Ältere sollte seit 2 Jahren sein Fenster putzen. Ich kann es nicht, da er davor ein Gestell hat, dass er zuerst wegräumen muss. Aus diesem Grund stört ihn das bald trübe Fenster nicht.

Das einzige was sie selber müssen, ist die zusammengelegte Wäsche in den Schrank versorgen. Oft macht diese aber eine Tour de Schlafzimmer und wenn sie dann ganz zerknittert ist, wandert sie wieder in den Waschkorb, bevor sie überhaupt getragen wurde. Grrrrr
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

ein spannendes Thema.

ich gebs zu ich bin eine "Sklaventreiberin" :lol: :lol:


Unsere Situation:
2Erwachsene, 3-4Kinder, 3Katzen, ein grosses Haus mit Garten.

mein Leit-Gedanke: was die Kids von ganz klein auf lernen, wird zur Routine so wie z.b. Velofahren und Schwimmen.

Also lernen sie alles in kleinen Häppchen von Klein an. Von mir wird gesagt, dass ich ein strenges Mami sei und die Kids extrem viel Helfen müssen. Auf der anderen Seite werden meine leiblichen Kids als sehr selbstständig und "mitdenkend" angesehen und empfunden.

Ich versuchs mal in der Steigerungsform zu erklären:

z.b. nach dem Essen:
der 15mtige gibt mir seinen Teller, wenn er fertig ist mit essen oder aber genug hat.
der 2,5jährige räumt seinen Teller, Besteck und Glas selbst rüber in die Spüle.
die beiden Grossen helfen tischen und räumen nebst dem eigenen Geschirr auch fast immer grad noch die Pfannen ab. Auf Wunsch räumen sie am Abend auch gleich die saubere Maschine aus und wischen den Tisch ab, während dem wir die Kleinen in s Bett bringen.

Sonstige alltägliche Arbeiten gibts nicht wirklich bei uns. Grad die ganz Kleinen helfen extrem viel und lieben es. Meine Grosse ist hilfsbereit, jedoch in der beginnenden Pupertät. Somit schaue ich einfach, dass ich stetig ihre Aufmerksamkeit auf die üblichen Dinge gelenkt halte. Sprich, Ordnung halten im Schultek, im Zimmer das Katzenklo täglich reinigen, Kleider aufhängen etc.

Mit dem Boy ist es etwas schwieriger. Er ist sich solche logischen Abfolgerungen nicht gewohnt. Zu Hause wird s einmal gesagt, dann ist das Thema erledigt (meistens) und die Mutter machst selbst. (Am Anfang hat mich das genervt, heute denke ich das ist ihre Sache und sie hat die Konsequenzen selbst zu tragen.)

Mir ist das ehrlich gesagt bei allen Kids einfach zu blöd. Da kann ich dann auch ganz penetrant hinter dem Kind hergehen und schauen das die Aufgabe korrekt (fast korrekt) ausgeführt wird. Jedoch gibs bei uns eine Ausnahme. Die Kids dürfen auch NEIN sagen. Jedoch nur mit einem guten Grund wie: konzentriert am spielen sein, eine andere Tätigkeit am fertig machen und Co. Auch ein Kompromis ist möglich und wird von mir oder den Kids angeboten. z.b. das Girl ist oben im Zimmer und merkt, sie hat die Schuhe nicht weggeräumt. Dann ruft sie runter und bittet mich das für sie zu erledigen. Im Gegenzug dann bringt sie mir eine Windel runter für die Kleinen.

Bei mir als Kind war s so, dass fast alles mit Druck lief. Ich machte viele Dinge, aber fast nie mit Spass dahinter oder der richtigen Einstellung.

ps. wer jetzt das Gefühl hat, bei uns sei s immer pickobello, weitgefehlt! :lol: :lol: :lol:

lg Morpheus
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Das Thema "helfen" ist bei uns ein bisschen ein Streitpunkt, auch weil mein Freund und ich nicht ganz die gleichen Ansichten haben.
Ich arbeite 50% plus nebenbei noch ein paar Prozente zuhause fürs Geschäft meines Mannes. Das heisst, dass ich zwei ganze und zwei halbe Tage zuhause bin. Unsere Wohnung ist nicht riesig, einen Garten haben wir nicht.
Ich bin nun der Meinung, dass die Kinder zwar helfen müssen, aber nicht übermässig. Sie haben Ämtli, die sie mehr oder weniger pflichtbewusst, mit mehr oder weniger Gemeckere machen. (Abtrocknen, Abwaschmaschine ausräumen, ihr Bad putzen, Tisch decken, Küche aufräumen, wenn sie nach mir aus dem Haus gehen) Dann müssen sie eben ihr Bett selber an- und abziehen, ihre Kleider selber versorgen, die Socken noch zusammen legen sowie sollten sie regelmässig ihr Zimmer aufräumen, Staub saugen und abstauben. Aber eben, Mama ist auch nicht so super ordentlich, auch auf meinem Pult liegen diverse Papiere manchmal kreuz und quer...
Die Kinder meines Partners machen zuhause fast den ganzen Haushalt alleine plus einen Teil des Gartens, was ich absolut daneben finde! Es sind KINDER, auch wenn die Grosse schon 16 ist! Der Mittlere muss im Garten extrem viel helfen, die Grosse aufräumen, putzen, bügeln... Nur der Kleine hat es noch etwas lockerer, hat aber auch seine Jöbchen.
Hier haben sie einfach die selben Jöbchen wie meine, Tisch decken vor allem oder abtrocknen. Am Meisten helfen da die zwei Jungs. Die Grosse hat wohl von zuhause genug! Aber ich will, dass sie trotzdem auch ihren Beitrag leistet, sonst finde ich es ungerecht, ich verlange ja nicht, dass sie mehr macht als die anderen, einfach auch ein bisschen was.
Mein Mann findet, ich müsste meine Kinder mehr einspannen, das sei kein Hotel hier. Ja ich weiss... Aber irgendwie sträubt sich was in mir, sie sollen doch auch noch etwas Freizeit haben, der Ernst des Lebens kommt noch früh genug. Zumindest schaue ich aber, dass sie ab und zu in der Küche helfen, dass sie etwas mehr von kochen wissen als ich, als ich zuhause auszog :oops: Und eigentlich machen sie es noch gerne, vor allem, wenn man sie nachher lobt. Und sie können es wirklich nicht schlecht, auch wenn die Gerichte im Moment noch einfach sind.
Wir patchworken seit Sommer 2006
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Nin
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Beitrag von Nin »

Plüsch, bei uns helfen die Kinder noch weniger.

Sie müssen ihre Betten machen (aber nicht beziehen, also meine beiden noch nicht, ich finde sie körperlich zu klein, um mit einer grossen Bettdecke fertig zu werden.)Sie müssen nach dem Essen ihr Geschirr in die Küche bringen. Ich räume in die Spülmaschine. Ihre Sachen in die schmutzige Wäsche geben. Die Äpfel aufsammeln, wenn sie herunterfallen und das ist eigentlich auch schon. Die Grossen kümmern sich um ihre Sachen, wie sie es wollen. Was sie in die Wäsche geben, wasche ich. Aber oft machen sie es auch allein, wenn sie nicht mehr viel haben, stellen sich einfach eine Wäsche an. Der Grosse muss sich um den Teich kümmern, den hat er selbst angelegt. Ich weiss nicht ,wie oft er sein Bett frisch überzieht, das ist sein Problem. Ich gehe auch nicht oft in sein Zimmer. Wer kocht, räumt die Küche auf. Das klappt gut seit der neuen Küche, die leicht aufzuräumen ist.

Ich musste zu Hause nie helfen. Meine Mutter hat nicht gearbeitet und bei uns war es immer picobello.

Vielleicht kopiere ich das.

Aber ich habe ab 18 alleine gewohnt. Und dann zehn Jahre lang alles gemacht, absolut alles. Ich habe also an mir selbst erlebt, dass man nicht von klein auf daran gewöhnt werden muss. Bei meinem Ex war es das Gegenteil: er musste zu Hause immer helfen (auch nicht viel, vor allem Tisch abdecken und Rasen mähen, aber der war gross) und das hat ihm so gestunken, dass er, sobald er ausgezogen war, nichts mehr gemacht hat. Nie mehr einen Mann, der von Mama direkt zu mir zieht!!!!

Jetzt haben wir eine Putzfrau, die zweimal die Woche kommt.

Aber ich arbeite auch viel (80%) und schaff es nicht, auch noch alles zu machen. Und wenn ich mit den Kindern zusammen bin, möchte ich Zeit für sie, Zeit zum Reden, Lesen, Spielen. Sie haben ja auch viele Hobbies (Sport, Instrumente) und viel Schule und sind sowieso oft vor sechs/halb sieben nicht mit allem fertig. Irgendwann sollen sie auch Kind sein.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Hmm, stimmt, sie haben wenig Zeit nach der Schule. Und Plüsch, ich bin selber auch nicht so der Ordnungsfanatiker....

Was mich nervt, ist diese Ämtli zu überwachen und das ewige: das ist ungerecht, der Bruder musste weniger machen etc.
Da ich so extrem spät erst heim komme, kann ich sowieso nichts mehr ändern, wenn ein Kind seinen Pflichten nicht nachgekommen ist, sie müssen dann ins Bett. Ausserdem verliere ich den Überblick und tagsüber habe ich sie gar nicht unter Kontrolle. Insofern gebe ich ihnen viel Verantwortung für ihre eigenen Sachen.

Ich würde mich aber einfach freuen, wenn sie etwas mehr mit anpacken mit mir zusammen: z.B. schon mal den Tisch decken, während ich noch koche. Nach dem Essen stehen meist einfach alle auf und verschwinden. Wenn ich dann was sage, räumt jedes seinen eigenen Teller in die Spülmaschine. Nur ja keinen Handgriff für jemand anderen tun und etwa noch den Käse in den Kühlschrank räumen oder das Glas des Bruders anrühren!!!
Wenn ich dazu auffordere fühlt sich meine Grosse immer unfair behandelt.
Der Kleinste hilft sehr gern, für ihn ist es noch mehr Spiel und oft auch rührend aber natürlich keine wirkliche Hilfe. Der Mittlere ist sehr wechselhaft, aber eigentlich kompromissbereit.
Problematisch ist wirklich das Thema Fairness, weil jeder immer denkt, er muss mehr tun als die Geschwister. Und es ja sogar stimmt: von einer 10jährigen kann man doch mehr erwarten als von einem 5jährigen!
Ich habe immer noch keine Ahnung, wie ich diese Diskussionen umgehe....
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Gerne gebe ich auch noch meinen Senf dazu... :)

wir haben mehrmals Ämtliplan eingeführt, die leider nicht immer funktioniert haben. Die schönste Geschichte dazu: wir haben jeweils Ende Monat einen Betrag unter den Kindern aufgeteilt aufgrund des Ämtliplans. Derjenige, der am meisten gemacht hatte, erhielt am meisten. Derjenige, der am wenigsten gemacht hatte, ging leer aus! Ich höre Euch schon: WAS??? Das ist ja unmenschlich, usw. usw. usw. :D Die Kinder haben sich sehr schnell organisiert: es wurde unter den Kindern abgemacht, dass sie so wenig wie möglich machen, damit sie sozusagen einfach zum Geld kamen. Eine Verbindung mit Geld haben wir daraufhin aufgegeben.

Heute sieht es so aus: unsere Familie war einverstanden, dass ich mich für ein öffentliches Amt zur Verfügung stelle (1 Tag Arbeit in der Woche nach der Einarbeitung) und die Familie übernimmt Haushaltspflichten in Form eines Ämtliplans. Auf diesen Plan markiere ich jeweils anfangs Woche die Arbeiten, die ich in der Woche nicht werde machen können. Beispiel: z'Nacht am Dienstag, weil Behördensitzung um 17.00 h (Dauer bis ca 21.00 h). Mein Mann ist nun dafür zuständig, zu "kontrollieren", ob die Ämtlis gemacht wurden oder nicht. Dieses Part funktioniert leider nicht so richtig :? .

Es ist auch schon vorgekommen, dass wir morgens aufgestanden sind und das Birchermüsli, welches am Abend vorher zubereitet wird, nicht gemacht wurde... Also mussten wir auf Cornflakes (ohne Zucker... ;-) ) ausweichen.

Was unsere Kinder sonst noch so tun "müssen": sich um ihre Tiere kümmern, obwohl die Oberaufsicht bei mir liegt, das kennt Ihr ja wahrscheinlich. Ihre Zimmer aufräumen und staubsaugen, Fenster putzen 1x im Jahr gehört auch dazu. Das wär's.

Grüsse
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Bernina

Beitrag von Bernina »

Huch, jetzt haben wir das gleiche Thema in zwei Threads.

Bei uns sind ja alle drei Kinder gleich alt. Es sind aber vor allem die Jungs, die immer diskutieren, warum sie etwas nicht helfen wollen. Wobei der Ältere schon intelligent genug ist und nach pubertärem Gemurre die Arbeit macht.
Der Jüngere macht es nur, wenn er Zeuge war, dass sein Bruder VOR ihm auch schon genau dieses Ämtli machte. Und es reicht nicht, wenn wir es sagen, er will es selber gesehen haben. Blödes Spiel. Irgend einer muss es halt zuerst machen.
Und ich fühle mich echt persönlich verletzt, wenn ich eine Stunde in der Küche koche, die Kinder herunterkommen, sich aufs Sofa legen und sich beklagen, ihnen sei langweilig und auf meine ICH-Satz-Bitte den Tisch zu decken sich weigern.
Sie wissen genau, wie es mir gesundheitlich geht. Meine Tochter regt sich jeweils fürchterlich aus und sie kann es jeweils kaum fassen, wie die Jungs mir zuschauen, wie ich mich dann abrackere.

In den Ferien letztes Jahr habe ich mal eine Liste erstellt und alle regelmässigen Tätigkeiten von jedem Kind notierte. Die Kinder hatten immer Einblick, was ich bei wem ankreuzte. Und es war offensichtlich, dass Junior einfach stinkfaul ist.

Bis zu diesem Patchwork war ich bei meiner Tochter eine sehr strenge Mutter. Sie hatte auch schon die Wahl, entweder den Tisch wie abgemacht zu decken oder aufs Essen zu verzichten. Mei, das ging zackig. Bei nur 2 Personen lässt sich Arbeit viel einfacher verteilen. Ich koche, du deckst den Tisch. Wäsche auf- und abhängen in der grossen Waschküche im Block geht auch super zu zweit. Lässt sich auch in ein Spiel verpacken.
Diese Konsequenzen nun hier mit den Jungs durchzuziehen ist einfach viel schwieriger. Unser Haus streckt sich über 4 Stockwerke plus Bastelraum ausserhalb des Hauses. Strafen müssen irgendwie auch gerecht sein.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

ich sehe, es ist kommt sicher sehr stark auf die Familie und deren "Zusammensetzung" und Lebensgewohnheiten an.

Die Grossen sind halt viel hier. Das Girl hat keine "ausser-haus-hobby" s. Will sie nicht, sie möchte ihre Freizeit ganz flexibel gestalten und verbringt sie meistens mit mir und den andern Kids. Oder aber für sich in ihrem Zimmer. Sie spielt dann stundenlang mit den Katzen, hört Radio und/oder malt. Auch den Laptop benutzt sie regelmässig für Lernspiele. Dann "frisst" sie Bücher wie ein Wurm.

Der Boy pflegt während seines Hier-seins, keine externen Hobbys. Er ist dann einfach mit "uns".

Ich bin ein Bewegungsmensch und ständig etwas am "machen" im und ums Haus. Somit bleibt für den Kopf dann viel Zeit zum Gespräche führen, alltägliche Dinge erklären und aufzeigen den Kids die meine Nähe viel suchen dabei.

Delphia: Thema Geld und Arbeit *grins*. Den hatten wir bei beiden Grossen auch schon. Da kam jeweils postwendend eine Aufzählung von mir, was ich dann noch zu gute hätte für: Wäsche waschen, kochen etc. und schlug den Grossen vor das "mithelfen" eifach vorerst von meinem ausstehenden Guthaben abzuziehen :lol: :lol:


kennt ihr denn schon:

100% Erziehung(Beziehung) = 90% Geduld + 10% Sturrheit

:lol: :lol: :lol: :lol:


Kochen: ich habe eingeführt, dass sich die Familie wenn sich alle an den Tisch gesetzt haben, sich erst einmal beim "Koch" für s Kochen bedanken. Tut im Fall mega gut und die Kids finden s fängs selbstverständlich und machen es auch auswärts. Ich erfreue mich immer an den dann freudig strahlenden Augen des Gastgebers 8)

Für mich hat halt Erziehung viel mit Beziehung leben und lernen zu tun. Ich bedanke mich auch bei meinem Partner, helfe ihm und versuche ihn zu unterstützen. Genau so mache ich es bei den Kids auch und sie "spiegeln" dann zurück und leben es genau so. Nicht immer, oft noch nicht und in der Pupi dann wohl ganz wenig. Aber, damit lernen sie Sozialkompetenz und den positiven Umgang mit Menschen und das ist mir wichtig.

Ich gerate öfters in Gespräche, wo es genau um solche Punkte geht. Persönlich empfinde ich es einfach so, dass unsere Welt unser Leben immer schnell-lebiger und konsumbezogener wird. Beziehung pflegen mit den Nachbarn, generell den Leuten im Dorf, von den Alten zu den Jungen, von Fremden zu Fremden und selbst von Bekannten zu Bekannten wird immer seltener.
Da wird geschumpfen und gemotzt, da wird Kopfschüttelnd weitergegangen an Situationen die manchmal nur ein paar anständige Worte gebraucht würden.
Ich mag das nicht. Das Zwischenmenschliche fehlt mir oft.- Ich bin ein sehr feinfühliger Mensch, habe feine Antennen und gebe oft zu viel von mir, doch denke ich dann wieder.. wenn ich auch nur einem Menschen im Tag "etwas nettes/gutes " tun konnte, mit einer kleinen Geste oder Aufmerksamkeit, dann lebe ich das vor was mir wichtig ist. Vielleicht spürt dieser Mensch das und "gibt" das weiter.
Heute, ich war im Geschäft meines Mannes und beim Einsteigen ins Auto, lief ich an einer älteren Frau vorbei. Sie sah mich freundlich an und so sagte ich zu ihr einige wenige Worte. Zuerst war sie ganz erstaunt, dann pläuderleten wir 2-3Minuten, verabschiedeten uns und jeder ging seinen Weg.
Meine Kinder erleben das oft mit und der 2t jüngste macht das manchmal schon von sich aus. Meine Grosse hat mal an einem Fussgangerstreifen einen Mann an der Jacke gezupft, der bei "rot" drüber laufen wollte.
Er hielt inne und schaute nicht wirklich erfreut. Als meine Kleine zu ihm sagte: warte doch ganz kurz, dann wird s grün, dann ist es nicht mehr gefährlich und weisst Du Mann, Du bist doch auch ein Vorbildung für uns Kinder. Da schaute der Mann ganz erstaunt, nickte mit dem Kopf und wartete. Wer weiss, vielleicht denkt er noch heute an dieses kleine Mädchen mit den grünen Augen.-

So, wieder ein gaaaanz grosser Text von mir.

Liebe Grüsse Morpheus
Bernina

Beitrag von Bernina »

Genau! Wie mer in Wald rüeft, so tönts zrugg.

Ich besuchte mal einen Kurs "Kommunikation in der Familie"

Dannach habe ich angefangen, mich bei der Tochter zu bedanken, dass sie mit mir zu Mittag gegessen hat. Sie schaute mich verwirrt an und sgte, dass dies doch selbstversändlich sei. Sie hätte ja keine andere Wahl.

Ich antwortete, dass es aber nicht selbstverständlich ist, dass wir zwei hier in Frieden an diesem reicht gedeckten Tisch essen können. (ich bin manchmal etwas religiös angehaucht)

Dann begann ich immer, ihr übertrieben Komplimente zu machen:

-Schön dass du hier bist. Schön, dass du meine Tochter bist, ich möchte keine andere, usw.

Und siehe, plötzlich sagte sie: danke, dass du für uns Mittag gekocht hast.

Ich sage dies auch zu den Jungs, aber die finden das kitschig und lächerlich. Sie sind sich positives nicht so gewohnt.
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Delphia
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Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Ich bin felsenfest überzeugt, dass alle diese Rituale gut sind. Auch wir pflegen zusammen zu essen und alle warten, bis auch ich mich hingesetzt habe, damit wir zusammen danken können und "en Guete" wünschen.

Seit längerer Zeit ist es auch so, dass sich die Kinder fürs Essen bedanken und siehe da am Anfang war mir das unangenehm, da ich dachte, es ist nur eine Floskel... :oops:

Ich glaube, ich werde lachen, wenn ich das nächste Mal eines unser Kinder beim Essen daran erinnere, das Messer fassen wir nicht an der Klinge... :-)

Schönen Abend
Delphia
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