Stufenübertritt - Elterngespräche

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Plüsch
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Stufenübertritt - Elterngespräche

Beitrag von Plüsch »

Hallo ihr! Einmal mehr würde ich gerne eure Meinung hören, denn ich bin wieder einmal unsicher. Also:
Meine "Kleine" steht vor dem Übertritt in die Oberstufe. Sie hat sich in der Schule gewaltig entwickelt seitdem wir mit meinem Partner zusammen leben. Dachten wir früher alle, dass sie mal eine mittelmässige Sek-Schülerin würde, steht sie nun irgendwo zwischen Sek und Bez (Kanton Aargau, Bez ist höchste Stufe, Sek mittlere Stufe).
Nun steht das Übertrittsgespräch an und ich bin ein bisschen im Clinch. Der Vater des Mädchens war hier noch nie an einem Elternabend oder Elterngespräch, vorher, als wir noch etwas näher wohnten, auch kaum mal. Er nimmt am Schulleben der Kinder keinen Anteil, hat keine Ahnung, was sie leisten, wo sie stehen. Er mag es auch nicht, wenn die Kinder an den Papi-Wochenenden noch Hausaufgaben mitbringen, aber das wird nun wohl immer häufiger der Fall sein, geht einfach nicht anders.
Eigentlich bin ich nun verpflichtet, ihn zu diesem Gespräch einzuladen, wie ich es die letzten Male immer gemacht habe. (Gestern war Informationsabend zur Oberstufe, er glänzte einmal mehr durch Abwesenheit. Die Kleine wehrt sich nicht mal mehr, wenn mein Partner als ihr Papi bezeichnet wird, da er immer dabei ist)
Aber genau DIESES eine Gespräch möchte ich ohne meinen Ex, dafür mit meinem Partner haben. Denn er ist ja derjenige, der auch mit den Mädchen arbeitet, der sie Unterstützt, wenn ich nicht da bin, der mit ihnen lernt und ihre Sorgen und Freuden teilt. Er sollte doch mit entscheiden können, was wir mit Töchterlein nun machen, ob Bez oder Sek. Denn er trägt ja nachher die Entscheidung mit! Und es ist eben ein Diskussionsentscheid, soviel habe ich gestern noch herausgehört, als ich mit der Schulleiterin sprach. Man kann für beide Stufen sein, sie steht wirklich genau an dem Punkt, an dem beides möglich ist.
Ich würde liebend gern meinem Ex das Gespräch nun verschwiegen und ihn einfach nachher informieren. Die Chance, dass er bei einer Einladung auftauchen würde liegt wohl bei unter 5 %, aber was, wenn er nun genau DIESES Mal käme? Mit beiden Männern möchte ich nicht erscheinen, das habe ich noch nie gemacht, und sonst gab ich immer dem Vater den Vorzug, wenn er denn gekommen wäre. Mein Kopf sagt dass es ihn ja eh nicht interessiert, der Bauch sagt, dass er aber doch der Vater ist.
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Anita

Beitrag von Anita »

hallo Plüsch

bist du verpflichtet, weil ihr ein gemeinsames sorgerecht habt?
ansonsten bist du das gesetzlich ja nicht.

was möchte denn deine tochter?

bei uns ist das so, dass mein mann bisher diese entscheide seiner ex überlassen hat. sie ist es ja auch, die den alltag gestalten muss mit den kindern und die hauptveranwortung trägt. es war aber vor allem in der ersten zeit nach der trennung schwer für ihn, diese verantwortung abzugeben.
vielleicht hält sich dein ex ja auch darum raus?

ein wenig scheint mir, als ob du ein schlechtes gfühl hast, wenn du das mit deinem neuen partner durchziehst....es gäbe ja auch noch die möglichkeit, dass du das alleine enscheidest und den termin alleine wahrnimmst?

lg
anita
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Hallo Anita

Nein, wir haben nicht das gemeinsame Sorgerecht. Ich fühle mich eher moralisch verpflichtet. Und mein Ex kann sehr ungerecht werden, wenn ihm etwas nicht passt, und ich möchte möglichst wenig Angriffsfläche bieten.

Was meine Tochter möchte, weiss ich nicht, wir haben nicht darüber gesprochen. Sie hat mich nur gefragt, ob Papi denn zum Infoabend gesternkomme, und als ich verneinte, fragte sie, ob mein Freund denn mitkomme.
Die Mädchen kennen eigentlich die Antwort immer schon vor der Frage, und meistens fragen sie auch nicht, denn sie wissen, dass ich dem Papi immer alle Infos zuschicke, er sich aber nicht meldet.
Ich möchte sie auch nicht fragen, was sie will, denn entweder kommt der Vater dann mit mieser Laune und ist mir auch keine Hilfe, da er ja sowieso keine Ahnung hat, worum es geht, oder die Enttäuschung beim Kind ist dann grösser als sie jetzt ist.

Mein Ex hat sich schon aus allem, was mit Kindergarten zu tun hatte, rausgehalten, als wir noch zusammen waren. "Ist dein Gebiet" meinte er jeweils. Vermutlich geht es in den gleichen Bereich wie vieles "Du machst das schon richtig" und vergisst dabei, dass ich um Unterstützung viellecht froh wäre, die Belastung, alles alleine zu tragen, schwer sein könnte.

Ich möchte die Entscheidung eben nicht alleine treffen, denn mein Freund wird die Konsequenzen mittragen müssen. Ich kann neben dem Beruf nicht mit zwei Kindern lernen und zugleich noch den Haushalt machen. Er muss ich also irgend in einer Form einbringen. Und er tut es auch gerne. Zudem finde ich es eine Belastung, einen solchen Entscheid alleine fällen zu müssen, auch wenn ich dann sicher das letzte Wort haben werde. Aber seine Meinung finde ich eben schon wichtig, und moralische Unterstützung bei einem solchen Gespräch ist ja auch nicht zu verachten ;-)
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Morpheus

Beitrag von Morpheus »

liebe Plüsch,

kurz und bündig:

hör auf Dein Herz-und-Bauchgefühl und nimm Deinen Partner mit. :D

liebe Grüsse Morpheus
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Plüsch

Ich kann hier nur schreiben, wie ich es machen würde. Ich würde den Ex informieren und dann mit meinem Partner hingehen. Falls dein Ex in der Schule erscheint, dann braucht es viel Kraft, die kommenden 30 Minuten durchzustehen, aber ich würde das machen.

Wenn dein Ex eingeschnappt reagiert, dann würde ich ihm genau das erklären, was du uns nun hier beschrieben hast, nämlich, dass dein Partner mitunter am Schulleben mitbeteiligt ist. Dass er den Kindern bei den Aufgaben hilft würde ich nicht besonders erwähnen.

Ich finde das super, dass du deinen Ex immer informierst. Für mich ist das normal, auch wenn ihr kein gemeinsames Sorgerecht habt.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo Plüsch

Ich würde den Partner mitnehmen.

Dein Exmann hat sich bis jetzt nicht sehr gross um das Thema bemüht. Deshalb glaube ich nimmst du ihm auch nichts weg.

Liebe Grüsse nadia
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Plüsch

Mein Mann und ich haben je das Sorgerecht für unsere Kinder.

Wir nehmen die Elternabende/-gespräche immer zu zweit wahr. Mein Ex-Mann hat von Anfang die Elterngespräche usw. alleine haben wollen. Die Lehrer hatten also für meine Zwei immer 2 Elterngespräche.

Ich würde: Ex informieren wie üblich und Partner mitnehmen.

Liebe Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Ich habe mich nun durchgerungen und werde es so machen:
Den Ex informiere ich im Nachhinein, was denn nun für ein Entscheid gefallen ist und gehe mit meinem Partner zum Gespräch. Immerhin weiss ja der Ex, dass das Gespräch irgendwann stattfindet und hat nie danach gefragt.
Falls die Kleine ihm heute vom Gespräch erzählt und er mir nachher vorwirft, dass ich ihm nichts gesagt hätte und das meine Pflicht sei werde ich ihm zur Antwort geben, dass er nicht am Informationsabend gewesen sei, das Schulsystem nicht kenne und daher gar nicht hätte mitbeurteilen können, was für Tochter die bessere Stufe sei. Daher sei ich mit meinem Partner hingegangen, der erlebe sie ja auch im Alltag und könne eher sagen, wie sich Tochter im Alltag schulisch bewähre.
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