Jüngster macht auf schwierig

[Bernina]

Vielleicht gefällt dem Jungen die Rolle des Bubi weil der einfach so lebt und sich zu nichts Gredanken macht. Er ist lustig und frei von jeder Verantwortung.

Klar findet er diese Rolle lustig. Als Zwerg Bubi hat er eine gute Ausrede, wenn man von ihm etwas verlangt. Manchmal stellt sich der Junge wirklich saublöd an. Vergisst Kühlschranktür zu schliessen. "oh, sorry, habe ich vergessen" Geht in den Socken draussen spazieren, auch wenn es nass ist "oh, habe gar nicht gemerkt, dass ich keine Schuhe anhabe." Legt sich mit den Kleidern ins Bett "oh, habe gar nicht gemerkt, dass ich noch kein Pijama anhabe."
Oder wir diskutieren beim Frühstück über unser Tagesprogramm. Wer macht was wann. Wann gehen wir aus dem Haus und welche Art Kleidung müssen sie ev. dazu anziehen. Oder was müssen sie mitnehmen. Gehen sie am Ende des Ausflus direkt zur Mutter nach Hause und müssen also ihr Gepäck gleich mitnehmen. Alle diskutieren mit. Auch der Jüngere. Und wir haben gelernt (ADS-Regel) ihn besprochenes wiederholen zu lassen. Wenn es dann soweit ist und wir fragen, ob sie parat sind, dann fragt uns der Junge, "warum wohin gehen wir? (Grrrrrrr!!!???) Oh, habe ich vergessen". Und er hat keine Ahnung mehr, was wir gerade kurz vorhin besprochen haben. Und deshalb dachten wir immer, der Junge leide an so was wie einer Depression und ist mit dem Alltag überfordert. Oder ist er einfach zu faul oder zu bequem. Wenn er sich als Zwerg oder Baby hinstellt, dann hat er eine gute Entschuldigung. Auf der anderen Seite behandelt ihn dann eben sein Bruder auch entsprechend und dann nervt es den Jüngeren wieder. Teufelskreis.

Vielleicht mutet die Mutter dem Jungen einfach zuviel zu und er ist überfordert mit dem !! erwachsen sein müssen !!

Nein, die Mutter mutet ihm ja nichts zu. Sie spricht mit ihm in Babytonlage. Und tatsächlich, wenn sie länger um die Mutter waren, dann spricht der Jüngere auch entsprechen. Übertrieben tönt das in etwa: " weisch, hani gugu macht. Weisch, bin i glosse Bubi" Es ist etwas schwierig, dies hier zu formulieren. Ich hoffe, du/ihr kommt draus.

Die Mutter kennt ja nur zwei Tonfall-Versionen. Verbal um sich schlagen oder sülzen. Und da der Jüngere sehr harmoniebedürftig ist, hat er wohl gelernt, dass wenn er das Baby spielt, dass er auch von ihren Verbalattacken verschont wird. Heulen kann er wirklich gut. Inzwischen weiss er auch, das es ein Nachteil ist. Denn die Tränen kommen ihm sehr schnell und wenn er mal heult, dann glaubt die Mutter, dier Ältere hätte ihm etwas angetan und dann wird der Ältere brutal "zämegschissse". Manchmal auch ungerechtfertigt. Die Mutter fragt nie nach der Ursache, die fährt einfach mit vollem Gschütz ein. Und dann gibts fast Mord und Totschlag.

[tabida]

Nein, die Mutter mutet ihm ja nichts zu. Sie spricht mit ihm in Babytonlage. Und tatsächlich, wenn sie länger um die Mutter waren, dann spricht der Jüngere auch entsprechen. Übertrieben tönt das in etwa: " weisch, hani gugu macht. Weisch, bin i glosse Bubi" Es ist etwas schwierig, dies hier zu formulieren. Ich hoffe, du/ihr kommt draus.

Bernina, ich finde, die Mutter mutet den Jungs ganz schön viel zu. Die Trennung der Eltern ist ja meist schon schwierig für Kinder. Er soll Geschenke mit dem Grösseren teilen, die Jungs sind oft allein, wohnen in einer eigenen Wohnung usw. usf. Sie fordert vielleicht nicht direkt etwas von den Jungs und gerade auch dadurch, mutet sie ihnen eben sehr sehr viel zu.

Also das empfinde ich jedenfalls so.

Zu vielem anderen kann ich nur sagen, die Tochter meines Freundes verhält sich genau gleich. Licht ausschalten, Türen schliessen, sich dem Wetter entsprechend anziehen, am mit Messer und Gabel essen, Zähne (eben nicht) putzen. Ich halte mich ziemlich raus, ich bin nicht die Mutter und ich habe auch keinen Vergleich. Ich versuche die Menschen einfach so zu nehmen wie sie sind (bin jetzt allerdings auch an meiner Grenze, weil mich einfach zuvieles stört). Du hast eine Tochter die offenbar ziemlich anders ist, die aber eben auch eine Mutter hat, die sich um sie kümmerte. Ich habe bei der Tochter meines Freundes das Gefühl, sie ist sich gar nicht gewohnt, dass sich jemand wirklich für sie interessiert und das hält sich dann auch gar nicht aus.

Ich bin gespannt, was ich in der Beratung (ich habe mich bei einer sysemischen Therapeutin angemeldet) erfahre und ob ich etwas lernen kann. Leider gehe ich alleine weil ich hier die Einzige bin die mit der Situation Probleme hat.

Gruess
Tabida

[Bernina]

die Jungs sind oft allein, wohnen in einer eigenen Wohnung usw. usf. Sie fordert vielleicht nicht direkt etwas von den Jungs und gerade auch dadurch, mutet sie ihnen eben sehr sehr viel zu.

Da hast du recht. Das würde der Aussage des Psychiaters entsprechen, der sagt: der Junge sei sehr intelligent. Kann aber durch den strukturlosen Alltag seine Fähigkeiten nicht nutzen und geht eher daran zugrunde. (kann das jetzt nicht besser formulieren) aus diesem Grund zeigt der Junge ADS-Symptome.

sie ist sich gar nicht gewohnt, dass sich jemand wirklich für sie interessiert und das hält sich dann auch gar nicht aus.

Da kann ich jetzt gar nichts drauf antworten, das muss ich erst Mal mit meinem Freund diskutieren.

Die Mutter verlangt ja, dass ich ihren Kindern nicht in die Nähe kommen darf. Wahrscheinlich sollte ich übers WE ausziehen. Und da sich der Umgang mit den Kindern nicht vermeiden lässt, wäre es möglich, dass die Mutter den Kindern befiehlt, mich grossräumig zu umgehen. Keine Ahnung, was sie den Kindern sonst noch so negatives über mich einbläut.

[Nadia]

@Bernina

Ich glaube nach wie vor das der Junge sich so verhält um zu trotzen / sich zu schützen ?

Die Mutter stellt nicht "direkte Forderungen". Haben unsere Mütter auch nicht. Aber indem sie sich nicht kümmerten haben sie viel verlangt.
Ebenso das unsere Ex ihre Tochter zu sich ins Bett holt um ihre Nachtangst nicht zu spüren ... wohlverstanden eine fast 12 Jährige.
Das die Tochter NICHT bewusst merkt was ihr da widerfäht ist klar.

Grüssli nadia