Selbstbewusstsein/Selbstbehauptung

Meine persönliche Entwicklung, Erfahrung
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Nin
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Selbstbewusstsein/Selbstbehauptung

Beitrag von Nin »

Es plagt mich jetzt schon seit einiger Zeit, dass es mir so wenig gelingt, mich zum Beispiel meinem Ex, aber manchmal auch meinem Stiefsohn (jetzt nicht so aktuell, weil er ja weniger da ist) entgegenzusetzen. Als Lehrerin habe ich damit keine Probleme, aber in vielen privaten Bereichen fällt es mir extrem schwer, mich zu behaupten.

Ein Grund ist sicherlich mangelndes Selbstbewusstsein. Gestern zum Beispiel waren wir bei meiner Schwester, ihr Freund wurde 50. Ich hoffte nur, dass niemand einen Fotoapparat, damit mich niemand neben ihr fotografiert, weil sie so schön und schlank ist und ich so ein fettes Trampel... Sie patchworks auch, und wenn ich sehe, wie ihre Kinder mit ihrem Freund umgehen, denke ich, sie schafft das besser, bei ihr ist es ordentlich und bei mir immer durcheinander usw. usw.

Ich möchte gerne daran arbeiten, mich in meiner eigenen Haut wohler zu fühlen, mich anzunehmen.. udn zwar dauerhaft und mit Überzeugung.

Wer von euch hat einen Weg zur Selbstbehauptung gefunden, ist mit sich zufrieden? Wie macht man das? Wer kann einem dabei helfen?
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo Nin

Ich möchte dir sagen das ich dich hübsch finde und die Fotos in deinem Album doch nach zufriedenem Familienleben aussehen.

Ist deine Schwester älter oder jünger als du?

Hattest du manchmal das Gefühl das du nicht gesehen wirst? Manchmal liegen die Dinge tiefer als man denkt.

Ich finde der erste Schritt ist das du dich selber gern hast. Dich so akzeptierst wie du bist. Und Ecken und Kanten machen einen Menschen erst aus.
Wie langweilig immer hübsch und perfekt zu sein. Bei vielen ist das auch nur Fassade.

Das du als Lehrerin kein Problem hast ist verständlich. Da betrachtest du die Dinge mit Abstand und nicht mit dem liebenden Herzen.


Liebe Grüsse Nadia
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Nin

Es ist ein grosser Unterschied, fremde Kinder oder die eigenen zu erziehen. Früher hatte ich eine schwierige Nachbarsfamilie, deren Kinder oft bei uns waren. Wenn die meine Regeln nicht respektieren oder sagten: wäääh, bei dir gibt es nur so gruuusiges (gesundes) Zvieri, dann sagte ich ganz nett und neutral: wenns dir bei uns nicht passt, dann gehst du am besten nach Hause.

Bei den Jungs hätte ich diesen Satz gerne auch gebraucht und auch mein Freund würde dies ab und zu gerne sagen, aber die Folgen wären fatal. Vor allem der Ältere, der nicht kritkfähig ist und schwarz-weiss denkt würde verstehen: ich darf NIE mehr kommen.

Nun zu deinem mangelnden Selbstbewusstsein. Ich hatte dies ja jahrelang auch. Habe mich von meiner Mutter und Schwiegermutter fertig machen lassen. Zudem bin ich noch sehr klein, sehe viel viel jünger aus und leide schon von daher an Minderwertigkeitskomplex.
Wegen meiner Depressionen bin ich dann in Psychotherapie gegangen. Mein Arzt hat zu Gunsten unserer Finanzen und der KK eine Selbsthilfeguppe geleitet und dort haben wir alle Themen der Psychologie und der versch. Lehren (Freud, Adler, Jung etc) durchgenommen. Ich habe da vor allem von den anderen profitiert, da sie mich oft spiegelten und/oder echt und ehrlich kritisch beurteilten. Zusammen haben wir dann unsere Stärken gesucht und daran gearbeitet. Ich weiss heute, wo meine Schwächen sind und kann dazu stehen. Ich kenne aber auch meine Stärken und die kann mir niemand mehr absprechen. Ich habe viele tolle Freunde, die meine Geschichte kennen und mir immer wieder sagen, worauf ich wirklich stolz sein kann. Heute kann ich diese Komplimente annehmen.
Aber es brauchte Zeit, bis ich die Verteidigungssätze die wir lernten auch wirklich anwenden konnte. Und heute kann ich meiner Mutter knallhart ins Gesicht sagen, dass sie mich mit ihren Aussagen verletzt.

Mein Arzt hat auch Intensivwochen in der Toscana angeboten. Da wurde so richtig in den Katakomben unserer Psyche und Vergangenheit gegraben. Eine sehr tränenreiche Angelegenheit und nichts für zartbesaitete. Es gab Leute, welche die Intensität kaum aushielten und fast durchdrehten. Aber nur, wenn man mal so richtig am Verputz krazt, kommt m an dem Problem auf die Spur. Ich würde diese Wochen sofort wieder machen. Das Problem war nachher nur, wie baue ich nun meine Veränderung in meinem Alltag unter.

Was sagt eigentlich dein Schatz zu deinen Gedanken? Empfindet er auch so wie du? Er hat sich ja in dich verliebt und zwar so wie du bist. Und auf dem Photo sehe ich eine strahlende glückliche Nin.

Trotzdem. Das Äussere ist auch sehr wichtig. Ich muss mir in meiner Kleidung wohl sein und mich sicher fühlen. Eine Stilberatung könnte dir da helfen. Meine Tochter und meine Freundin sind mir da gute Berater und sagen ehrlich, was mir steht und vor allem, was nicht. Jetzt da meine Tochter in die Pubertät kommt, habe ich den Kleiderstil meinem Alter angepasst. Man sollte mich neben meiner Tochter als Mutter erkennen können. Das ist auch für das Kind sehr wichtig.
Ich habe das Glück schlank zu sein. Mir gefallen aber Frauen, die was auf den Rippen haben. Auch Mollige können sich gut kleiden. Wenn du dich aber immer wieder daran störst, dann musst du was ändern. Angesichts der vielen Probleme würde ich noch warten. Eine Diät kostet viel Disziplin und Energie und diese brauchst du noch für deine Scheidung.

Ich war nun sehr direkt und ehrlich, hoffe, du verzeihst mir. Wie und wo du so eine Gruppe findest, weiss ich nicht. Ich hatte Glück, dass mein Arzt so etwas leitete. Aber so Selbtfindungsgruppen werden von versch. Instittuionen angeboten. Vielleicht kann dir da Anita Adressen vermitteln.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Liebe Nin, das kenne ich auch...aber es ist ein Problem, das immer weniger eine Rolle spielt...
Du bist ja auch berufstätig, d.h. Du bekommst Anerkennung ausserhalb der familie. Hilft Dir das nicht? Bei mir war das ausschlaggebend und ich glaube, meine einzige und beste Therapie. Mir zu beweisen, dass ich erfolgreich sein kann im Berufsleben trotz drei Kids ganz allein (und dann in einem bereich in dem es SEHR selten überhaupt Mütter gibt...), das ist wie Balsam für mein nach der Ehe sehr angeschlagenes Ego. Wer bedankt sich schon zu Hause??? Wer lobt da schonmal, agt etwas Positives? Das ist doch eher selten...
Dass drei Schwangerschaften Spuren hinterlassen, habe ich akzeptiert und inzwischen einfach gelernt, äusserlich das Beste aus mir zu machen. Mein Partner findet mich schön..;-) privat interessiert mich das ja jetzt am meisten und im Beruf geht es eher um das was ich "im Kopf" habe als ob die Haare drauf frisch blondiert sind...

Hey, wer Beruf und Familie schafft, der muss sich nicht verstecken! Und die Ansprüche der anderen...naja...wenn Du lange suchst, findest Du immer jemanden, der es besser macht als Du....na und?? DU machst es auch gut!
Smartis
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Beitrag von Smartis »

Hallo Nin

Ich habe vor 3 Jahren mit EFT begonnen, ( Emotionale Blockaden) auf zu arbeiten.
Machte auch 2 Kurse, und habe viel ab gelegt.
Als ich in der Klinik war, kannte das natürlich keiner, aber ich durfte es weiter anwenden, da ich ja das 5. mal Schwanger war, und keine Medikamente nehmen durfte.
Also bin ich bis Heute am Ball geblieben.

Vor 12 Tagen meldete ich mich zu einem Versuch an, mit TAT, zu arbeiten, dort geht es um meinen Wohlfühl Körper, denn ich akzeptiere mein Denken, mein inneres, aber mit meinem Aussehen dem Körper habe ich mühe.
Oder dem klaren Abgrenzen.

Wie das Experiment endet kann ich noch nicht sagen es wird 10 Wochen dauern, und auch da geht es um alte Verhaltensmuster die los gelassen werden müssen.

Ein Beispiel, ich wünschte mir seit Jahren einmal künstliche Fingernägel. Diese habe ich mir am Donnerstag machen lassen.

Die Kinder erzählten das dem Vater, au da wurde aber schlimm geredet, alle regten sich auf, das ich mir so einen Luxus leisten könne, das Geld gehöre den Kindern.

Ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen, als mir das erzählt wurde, und Angst, das mein Ex wieder los schimpfen würde, und verlangen kann, das ich ihm ein Haushaltbuch führen müsse, was die Kinder alles bekommen.

Genau da beginnt meine Arbeit, mit EFT oder TAT.
Ich suchte mir so was, das ich von zu Hause aus machen kann, da ich zu unregelmäßig in Therapien gehen könnte.
Liebe Grüsse Smartis

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Kinder
J 13 / 11 und 7 Jahre M. 5 Jahre
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Nin

Mir kommt auch noch was in den Sinn. Ich machte mal eine Familienaufstellung wegen der schwierigen Situation mit der neuen Frau meines Ex-Mannes.

Da war auch eine Frau die wollte eine persönliche Schwäche als Problem aufstellen.Auch das kann man. Es ging irgendwie darum, dass sie sich nur in Führungspositionen wohl fühle und sich dadurch selber unsymphatisch findet, da sie kaum Freunde habe. Zudem sei ihr Leben nur Stress, da sie mit sich selber nie zufrieden sei. Sie musste dann ihre Eltern und Geschwister in den Raum stellen und eine Person als IHR Problem. Schlussendlich wurde dann der Zusammenhang ersichtlich. Ich weiss nur noch, dass ihr Vater eine wichtige politische Person war und da ihre Mutter nicht so intellektuell war, hat ihr Vater sie dann als seine Partnerin geformt und in der Öffentlichkeit präsentiert.

Da kommt mir in den Sinn, ist bei deinen Eltern nicht auch eine ähnliche Geschichte? Dein Vater ist irgend was im Kader oder sonst ein "hohes Tier".
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Nin
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Beitrag von Nin »

Hallo ihr!

Erstmal: was ist eine Familienaufstellung (wäre vielleicht ein Thema für Therapie).

Also, rational weiss ich, dass ich viel leiste - auch wenn ich als Lehrerin natürlich in einem typischen Frauenberuf arbeite. Mein Ex hat meinen Beruf immer als eine Art bezahltes Hobby behandelt - so nach dem sehr gängigen Motto: Lehrer: immer Ferien. Mein Schatz ist selber Lehrer. Aber lange nicht so gerne wie ich. Beruflich habe ich ein gesundes Selbstbewusstsein, aber ich schaffe nicht, das privat umzusetzen.

Meine Schwester ist älter als ich. Sie war schon immer die Intelligentere (gebe ich offen zu), die Strahlerende von uns beiden. Wir haben das Gleiche studiert und den gleichen Beruf. Dabei hat sie nicht unbedingt mehr Erfolg als ich. Sie hat es auch schwerer; ihr Jüngster Sohn ist leicht autistisch, aber auch leichter: meine Mutter hilft ihr jeden Tag, von morgens bis abends.

Dass ich sozusagen neben ihr nicht existiere, ist etwas, das mich schon lange verfolgt. Als ich einmal meiner Mutter gesagt habe, dass ich gerne ein drittes Kind hätte, sagte diese: "Hab es nicht. Mit drein ist dein Leben verpfuscht." Ich bin das dritte Kind.

Mein Schatz ,es tut ihm weh, wenn ich mich so niedermache, wenn ich klein mache, was ich tue und leiste und auf mir herumtrampeln lasse. Damit schliesst er auch die Jungs ein. Ich bemühe mich immer sehr, es allen Recht zu machen, dass alle zufrieden sind. Er findet mich schön. Auch klug. Und er kannte meine Schwester schon ewig, sogar besser als mich - verliebt aber hat er sich in mich. Ich habe genug, worauf ich aufbauen kann.

Mein Ex hat mich auf subtile Art jahrelang klein gemacht. So in der Art, nein du bist nicht dick, aber du solltest nicht solche Hosen anziehen, da sieht man alles... Ich weiss noch, als es schon auseinanderging, hatte er einen Firmanabend und hat zu Hause so sehr gemotzt, dass ich ein zu tief dekoltieres Kleid angezogen hätte, so könne ich doch nicht gehen, aber als wir dann da waren, vor allen angegeben, was für eine schöne Frau er doch hätte. Ich dachte nur: Du Lügner.

Mein Vater war ein recht hoch platzierter Finanzhai. Für ihn zählt Karriere. Er ist auch stolz auf seine Kinder, aber nie 100%. Ich habe ein paar Geschichten veröffentlicht, und dann redet er gleich von einem Literaturpreis.

Aber ich merke, es ist an mir. Niemand mehr redet mir ein, ich sei klein und unwürdig und blöd und dick und hässlich. Ich mache das allein. Manchmal geht es. Und dann mache ich mich selbst nieder, wenn nicht alles klappt. Ich glaube diese Arbeit kann mir niemand abnehmen.

Smartis: was sind denn die Abkürzungen in deinem Text.

Bernina: was du über die Toskana sagst, interessiert mich. Ich möchte raus aus dem Teufelskreis. Ich suche einen Katalysator.

Carlotta, wenn ich gut drauf bin, kann ich mir das alles sagen, rational. Aber das emotional umzusetzen, gelingt mir nicht.

Wow - ab ins Bett mit mir.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Liebe Nin
Diese Intensiv Wochen in der Toscana gibt es leider nicht mehr. Mein Psychiater arbeitet nun seit Jahren in diesem Beruf und hat langsam genug Probleme gesehen. Ich habe mal in einem früheren Thread geschrieben, wie er mich heute enttäsucht, da er das menschlich kollegiale verloren hat.

Aber eine ähnliche Geschichte wie deine habe ich auch verarbeitet. Bei mir ist es der ältere Bruder der mehr zählt als ich. Meine Mutter bezeichnet ihn als Gott. Obwohl er eigentlich in seinem Leben auch nicht wirklich was zustande brachte. Scheidung, Kinder die ihn nicht sehen wollen (mit Recht wie ich nach gemeinsamen Ferien herausgefunden habe) mehrere Firmen in den Konkurs gewirtschaftet und nun eine russische Frau, die seine Tochter sein könnte. Wobei diese Frau das beste ist, was ihm passieren konnte. Sie ist menschlich intelligenter als er. Ich hoffe nur, sie findet es nicht so schnell heraus.

In der Familienaufstellung wollte ich eigentlich meine schwierige Mutter-Beziehung lösen. Die Therapeutin betrachtete dann aber das andere Probllem als das wichtigere.

Eine Familienaustellung geht wie folgt. Es treffen sich mehrere interessierte Personen und sitzen im Kreis. Du wählst dann aus diesen Leuten Vater, Mutter, Geschwister und weitere Bezugspersonen und natürlich dich selber aus, welche dann diese Rollen spielen müssen. Je nachdem wie du diese Leute in den Kreis stellst spüren die Statisten die Familienkonstellation.

Mit ganz wenigen Worten wird ein Problem erkennbar. Du selber bist nur Zuschauer und beobachtest, wie die von dir gestellten Personen dein Problem beschreiben und gemeinsam mit dem Therapeuten Lösungsvorschläge bringen. Gegen Ende kommst dann du ins Spiel und je nachdem musst du entweder über einen imaginären Graben springen oder einen Stein der Person überreichen, welcher Auslöser für dein Problem ist. Es gibt da versch. Rituale.

Und so spielt jeder in jeder Geschichte mal mit und übernimmt eine Rolle. Das spannende daran, ich musste Rollen spielen an denen ich selber kaute. Und so profitierte ich eigentlich doppelt. Eine Geschichte eines anderen Teilnehmers hat mir geholfen, meine eigene schwierige Mutter-Tochter-Beziehung aufzulösen. Nicht sofort. Aber bei jedem Treffen mit meiner Mutter erinnerte ich mich wieder an Aussagen dieser Teilnehmer. Und heute bin ich sicher: Meine Mutter hat Mühe mit mir weil sie eifersüchtig ist auf mich. Ich habe das Leben noch vor mir. Ich habe mich getraut, mich aus den Fesseln meiner Ehe zu lösen. Im Gegensatz zu ihr. Ich getraue mich, auch als Behinderte und somit unperfekte unter die Leute zu wagen, während sie ein Theater spielen muss um geliebt zu werden. Ich habe viele Freunde die zu mir stehen, nicht aus Mitleid, sondern weil sie mich gut finden so wie ich bin. Meine Mutter hat keine Freunde. Und ich habe mir erlaubt, mein eigenes Leben zu leben, während sie zu lange das gemacht hat, was ihre Mutter von ihr verlangte. Ich hätte ihr Leben leben sollen und die Karriere machen, die ihr verwehrt war. Ich will aber keine Karriere, ich will nur Mutter sein. Das war seit ich ein Kind bin mein Traum und den lebe ich. Die Karriere kann warten. Ich werde morgen erst 42ig. Ich habe also noch viel Zeit.

Und weil meine Mutter nicht Fehler zugeben kann erklärt sie mich als Fehler.
Smartis
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Registriert: 14.07.2007 20:12

Beitrag von Smartis »

Hallo Nin

Ich bin nicht gut im erklären.

http://www.eft-info.com/ EFT

Mit der Methode bekam ich bei meinem Sohn die Panik weg, vom Kindergarten in die Turnhalle oder an einem Ausflug teil zu nehmen.
Ich war lange bei Robert auf der Seite am lernen, und machte bei Erich Keller die Kurse.

http://tatlife.com/07TATLife-AboutTapas.htm zum TAT

Das lerne ich zur Zeit, denn mein Selbstwert gegenüber meinem Ex, der Schwiegermutter oder meiner Schwester darf schon noch steigen.

Gestern war ich beim Arzt mit meinem Sohn, ein Spezialist, aber ich merkte wie er mir nicht zuhörte, wir redeten nicht die selbe Sprache und ich stellte fest, das ich ruhig blieb und es noch mal deutlich sagte.
Das Resultat blieb das selbe, aber ich machte mir keine Vorwürfe mir kein Gehör verschafft zu haben.
Dann geht der Junge nun wegen einem Überbein in die Physiotherapie, ein Umweg kann auch eine Chance sein.
Vor 6 Monaten hätte mir das Stunden des Grübelns gebracht. Da ich die Diagnose nicht verstehe, und als Falsch ansehe.

Familienstellen hat meine Schwester gelernt bei Ulsamer.
Ich war auch mal dabei, und wollte immer mal selber stellen, aber ich bekam das Geld nie zusammen.
Selber habe ich darüber viel gelesen.

Meine Mutter schimpfte, es sei früher nie so gewesen, wir Jungen hätten viel zu viele Probleme, und müssten alles hinterfragen.
Man könne auch zu viel machen.

Ich selber teile ihre Meinung nicht.
Es gibt sehr viele tolle Sachen, und nicht jeder findet das selbe für sich gut. Aber genau darum gibt es ja so viel. Leben und Leben lassen.
Liebe Grüsse Smartis

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Kinder
J 13 / 11 und 7 Jahre M. 5 Jahre
Bernina

Beitrag von Bernina »

Was ich noch zum Thema Familienaufstellung sagen möchte:

Es gibt viele Disharmonien in einer Familie die oft schon Generationen vorher begonnen haben und versteckt weitergegeben werden, ohne das uns dies bewusst ist.

So wird ein Kind nicht richtig geliebt, da seine Mutter bei der Zeugung lieber mit einem anderen Mann im Bett gewesen wäre.
Sehr tragisch ist auch, wenn ein Kind stirbt. Die nachfolgenden Kindern müssen oft diesen Platz ausfüllen und haben gar nie ein eigenes Leben.
Oder die Urgrosseltern sind früh gestorben und die Grosseltern mussten dann Elternrollen übernehmen und hattten dann bei den eigenen Kindern gar nie wirklich Zeit, weil ihre jüngsten Geschwister immer noch betreut werden mussten.
Es gibt ganz viele Sachen, welche eine Familienkonstellation durcheinander bringen.
Ein Mann in unserer Gruppe wusste, dass er eigentlich ein Zwilling wäre. Sein Bruder ist aber noch während der SS gestorben. Er vermisst diesen bis heute.

Geschichten die so nie aufgeklärt werden, bleiben als Bremsklotz an uns hängen. Bei dieser Therapieform geht es darum, zu erkennen, zu akzeptieren und sich allenfalls davon zu lösen.

Leider sind diese Seminare sehr teuer.
Anita

Beitrag von Anita »

kleine anmerkung zum familienstellen:

nur da machen, wo ihr eine persönliche empfehlung her habt. wichtig ist, dass auch die nachbetreuung gesichert ist. nicht das ihr aus der sitzung geht und einfach damit allein gelassen werdet. leider habe ich schon einige male davon gehört...selbst hellinger, der vater der familienstellen, hat dies zu guter letzt nicht mehr seriös betrieben.

es gibt psychologen und berater, die familienstellen im kleinen rahmen machen...zb. nehmen sie figuren aus holz und der klient stellt damit sich und seine familie auf. der blick auf diese aufstellung kann schon ganz schön spannend sein ;)
val
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Beitrag von val »

Liebe Nin

Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass Du rational vieles erfasst, aber es will einfach nicht in den Bauch runter. Mir geht das in einigen Dingen ganz ähnlich.

Hier ein paar meiner Strategien:
Figur: Ich war mit 18 magersüchtig. Nach zwei Jahren fand ich wieder einigermassen eine Beziehung zu meinem Körper. Ich habe seither aber keine Waage mehr im Haus. Begannen die Kleider zu kneiffen, tat ich sie weg. Rigoros, nicht nur in die hinterste Kastenecke (denn dann zwängte ich mich an schlechten Tagen in sie rein nur um mir bestätigen zu können, dass ich hässlich bin). So schütze ich mich vor mir selber.

Dickere Haut gegenüber Niedermachern:
Ich bin ein grosser Fan von Konstantin Wecker und viele seiner Texte helfen mir in den verschiedensten Lebenslagen. Fühle ich mich niedergemacht denke ich an folgenden Text:

Nur die sich misstraun
Brauchen Normen zum Sein
Und verteilen als Schuld
Was sie sich nicht verzeihn
Doch wie immer sie dich auch schuldig schrein:
Nur du hast das Recht, dein Richter zu sein.

Das ist vielleicht nicht wahnsinnig tiefgründig, doch mir persönlich hilft das, in bestimmten Situationen wenigstens ein bisschen Distanz zu schaffen und nicht alles gleich so nahe an mich ran zu lassen.

Als ich während der Trennung von meinem Ex-Mann in einer Therapie war, haben wir dort oft mit Figuren oder Gegenständen gearbeitet. Ich musste die Situationen, die mir Mühe machten, mit irgendwas darstellen. Das fand ich unheimlich hilfreich. Es fiel mir mehr als einmal wie Schuppen von den Augen wie das Problem liegt und wie ich es lösen kann. Und es brachte mich davon weg, alles immer nur im Kopf lösen zu wollen.

Was ich aus dieser Therapie auch mitgenommen habe und ich hilfreich finde: Wenn mir etwas Mühe macht, dann ordne ich das ungute Gefühl auf einer Skala von 1 - 10 ein. Dann überlege ich mir, welchen Skalagrad möchte ich für dieses Problem erreichen (und siehe da, meistens reicht auch weniger als 10 damit man sich wieder ok fühlt!). Als nächstes überlege ich dann, was ich tun kann, damit ich in die Richtung meiner Wunschmarke komme. Und versuche das, das nächste Mal zu machen. Das gibt Erfolgserlebnisse, und nimmt den Druck alles gleich bei den Wurzeln packen und ein für alle Mal lösen zu wollen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg.

Lieber Gruss val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
Never ever give up
Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Anita
Ich habe mit dieser Psychologin schon vorher ein langes Gespräch geführt und sie hat uns allen angeboten, auch nachher in Einzelgesprächen weiter zu diskutieren. Da ich schon so viel Therapien gemacht habe, fand ich es nicht für nötig.

Mir fiel nach dieser Aufstellung der Groschen und ich sah alles klar. Da gab es nichts mehr zu bereden. Einzig was mich beschäftigte war, dass hinter mir etwas sei, dass mir sehr viel Kraft gäbe. Sie wusste nicht was es war. Es könnte Gott sein. Und tatsächlich bin ich sehr gläubig ohne aber fromm oder religiös zu wirken. Um das herauszufinden und dieses Familienaufstellungs-WE noch ein wenig wirken zu lassen, bin ich dann ein paar Tage in ein Kloster gegangen.

Wenn aber jemand noch keine Psychotherapie-Erfahrung hat, dann würde ich auch zu weiteren Gesprächen raten. Es kann einem da sehr durchschütteln und die Angelegenheit ist sehr tränenreich.
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