Dok am 6.10.07 SF2 um 17.25h: Alleinerziehende Väter

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tabida
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Dok am 6.10.07 SF2 um 17.25h: Alleinerziehende Väter

Beitrag von tabida »

Fenster zum Sonntag - Alleinerziehende Väter


Info / Dok 2007

Scheidungen schmerzen. Wenn Kinder im Spiel sind, sind die Folgen noch gravierender. In einem von fünf Fällen gehen die Kinder zum Vater. Und dann stehen alleinerziehende Väter plötzlich vor Aufgabenbergen, die sie früher teilen konnten.

Georges Morand ist seit drei Jahren alleinerziehender Vater. Nachdem seine Ehe auseinandergebrochen ist, übernimmt er neben seinem Vollzeitjob das Management eines fünfköpfigen Haushalts. Als etwas Ruhe einkehrt, fällt er in eine Erschöpfung. Während eines beruflichen Time-outs versucht er, wieder Boden unter die Füsse zu bekommen. Ein Weg der inneren und äusseren Wiederherstellung beginnt.

Als Andreas Berger von seiner Frau verlassen wird, bleiben die vier Kinder bei ihm. Da er selbst ein Scheidungskind ist, möchte er unbedingt dafür sorgen, dass die eigenen Kinder möglichst wenig unter der Trennung leiden müssen. Der Kontakt zur Mutter soll unvermindert weiterbestehen. Sie übernimmt die Rolle als «Tagesmutter» und sorgt für das Mittagessen. Der Vater übernimmt den Morgen, den Abend und die meisten Wochenenden. Dank diesem Arrangement kann er weiter seiner Arbeit nachgehen.

Gruess
Tabida
Aila
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Beitrag von Aila »

Hallo Tabida :D

Vielen Dank für die Info, wird interessant anschliessend hier darüber zu diskutieren. Vorallem, weil Väter, die normalerweise behaupten alleinerziehend zu sein dies gar nicht sind, wie dies schon das Beispiel des Andreas Berger zeigt, wenn die Kinder tagsüber von der Mutter betreut werden, dann ist er NICHT alleinerziehend...

Bin gespannt auf den DOK und den anschliessenden Austausch mit Euch

:D Herzlich Aila
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tabida
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Beitrag von tabida »

och weisst Du Aila - wer ist schon alleinerziehend? Wenn "normal" läuft hat das Kind ja auch einen Bezug zum Vater, dann ist da die Schule, der Hort und und und....
Ich finde "alleinerziehend" ein unsägliches Wort. Wer sich als solche/r bezeichnet ist doch ziemlich anmassend und disqualifiziert alle Menschen die sich noch um das Kind kümmern....

Gruess
Aila
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Beitrag von Aila »

Hallo Tabida

das sehe ich nicht so, ich war wirklich alleinerziehend, habe 5 Jahre lang mich fast ausschliesslich alleine um meine Tochter gekümmert, "daneben" 80% oder 70% gearbeitet und mich persönlich als Frau gabs gar nicht mehr. Die freien WE's in der Zeit kann ich an einer Hand abzählen, Sommerferien haben wir jeweils in der Badi verbracht - was auch sehr schön war - aber Geld für Auslandreisen blieb keines.

Hilfe vom Vater oder irgendwelchen Familienmitgliedern hab ich was das Hüten angeht extrem selten erhalten, wen wir einmal im Jahr von der Schule aus (Arbeit) eine grosse Sitzung hatten, dann musste ich entweder absagen oder sehr früh gehen, weil niemand meine Tochter von der Tagesschule abholen konnte/wollte!

Insofern weiss ich ganz genau was ALLEIN-Erziehend heisst und ist.

:D Herzlich Aila
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tabida
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Beitrag von tabida »

während den 70-80% die Du gearbeitet hast, hat sich niemand um Deine Tochter gekümmert? Im Kindergarten, in der Schule, in Krippen und Horten, erzieht niemand die Kinder? Herrscht da überall totales Chaos?

Mir ist schon klar, dass es schwierig ist, wenn man vieles alleine entscheiden muss, aber kannst Du Dir vostellen, wie das auf alle anderen wirkt insbersonder die Väter, die sich soviel kümmern wie sie können/dürfen und dann erklärt die Mutter dass sie alleine erziehend sei? und alle sagen, oh die arme arme Mutter? alle anderen erziehen da offenbar nicht?

Gruess Tabida - ist nicht böse gemeint.... :oops: :oops:
Aila
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Beitrag von Aila »

@ Tabida

Eben ich definiere ALLEIN-Erziehend so, dass Mann oder Frau alleine die Verantwortung für die Kinder trägt, die Auswahl der Schule alleine entscheiden muss, am Abend, beim Kranksein und allem was anfällt alleine für die Kinder da ist.

Im Gegensatz dazu steht gemeinsam erziehen, seit ich mit meinem Mann zusammen wohne, würde ich mich nie als alleinerziehend bezeichnen, weil er meine Tochter miterzieht, er auch für sie da ist, er auch mal hütet, tröstet, etc. Aber ihr biologischer Vater war und ist wirklich nie für sie da: 3 Nachmittage pro Jahr plus 2-3 Familienfeiern, die seine Mutter organisiert und die auch dort stattfinden.

Ich weiss nicht wie Du darauf kommst, es anmassend von mir (oder irgendjemanden) zu finden dass ich den Begriff ALLEIN-Erziehend früher verwendet habe, wenn es von jemandem anmassend ist, dann doch wohl eher von Dir, es überhaupt als anmassend zu bezeichnen. Wie ich aus Deinen Berichten entnehme, bist Du weder Mutter noch betreust Du die Kinder Deines Mannes sehr oft. Du betreust an jedem zweiten Wochenende ein Kind nicht mal alleine sondern mit ihm!

Die Lehrer haben mit beiden Begriffen (ALLEIN - oder GEMEINSAM - Erziehend) für mich nix zu tun. Die Begriffe betreffen die Eltern, oder die Partner der Eltern und die Familien. Wenn z.B. Kapitel (= die Schule ist zu) war, dann war das so und PUNKT, da konnte ich dann schauen wie ich das bei der Arbeit löse, weil mitnehmen darf ich das Kind ja nicht. Und der Arbeitgeber erwartet 100% Einsatz.

Wie gerne wäre ich zu Hause geblieben und hätte mich 100% um meine Tochter gekümmert, aber mit 850.-- Alimenten pro Monat bleibt da nur das Sozialamt oder mindestens 70% arbeiten, die private Tagesschule hat je nach Alter 1'400-1'700 pro Monat gekostet. Zu einer öffentlichen Tagesschule hat nur Zugang wer in der Stadt im entsprechenden Kreis wohnt.

Es kann sein, dass in Deinem Umfeld das Wort ALLEIN-Erziehend falsch benutzt wird und Du darum Mühe damit hast. Das weiss ich natürlich nicht, ich merke einfach, dass Du von der Sache überhaupt keine Ahnung hast, was ich Dir auch nicht vorwerfe, kannst Du ja gar nicht, aber solche Aussagen finde ich daneben.

Gruss Aila
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Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Aila

Wiso hast du dich für Tagesschule entschieden und nicht als Variante Tagesmutter gewählt? War das eine Preisfrage? Ich war auch eine Zeit lang Tagesmutter und betreute das Kind während KiGa-Zeit bis 2. Klasse. Dann sind wir weggezogen und das Mädchen ging dann zu einem Klassengspänli.
Aila
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Beitrag von Aila »

@ Bernina

Ich habe mich darum bemüht eine Tagesmutter für meine Tochter zu finden, sie war mit 12 Monaten aber allen zu klein, meine Arbeitszeiten waren zu lang (8.00-17.00, mit Anfahrten: 7.30-17.30), es passte einfach nicht. Private Tages-Krippe (1'400 pro Monat) war damals die einzige Möglichkeit, ich musste ja eine schnelle Lösung haben. Ab 3 Jahren konnte sie dann in die Montessori-Tagesschule wechseln, wo sie sich sehr wohl gefühlt hat.

Ich glaube, ich hatte damals einfach das Pech, dass die Tagesmütter in unserer Region bereits schon voll belastet waren.

:D Herzlich Aila
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tabida
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Beitrag von tabida »

Aila hat geschrieben:@ Tabida

Es kann sein, dass in Deinem Umfeld das Wort ALLEIN-Erziehend falsch benutzt wird und Du darum Mühe damit hast. Das weiss ich natürlich nicht, ich merke einfach, dass Du von der Sache überhaupt keine Ahnung hast, was ich Dir auch nicht vorwerfe, kannst Du ja gar nicht, aber solche Aussagen finde ich daneben.

Gruss Aila
Schön, das Du mein Leben so gut kennst und deshalb genau entscheiden kannst, dass ich keine Ahnung haben.....

Aber ich weiss schon, dass ich mit dieser Meinung anecke. Aber ich bewundere die Erziehungsarbeit von Schule, Krippe, Hort etc. so sehr, dass ich nie sagen würde, die erziehen überhaupt nicht.

Gruess
Tabida
Anita

Beitrag von Anita »

wir patchworker sind immer wieder mit starken emotionen belastet. das wühlt schon mal auf oder auch an, den einen oder anderen beitrag zu verfassen - :wink:
auch wenn wir uns hier im forum, in vielem verstanden fühlen und "uns darin sehen", lebt doch jede familie ihre eigene geschichte.
daneben sind wir alles individuen und haben unsere stärken, wie auch schwächen und auch diese haben ihre geschichte.

ich muss nicht immer alles verstehen und auch nicht jeder patchworker muss mich gleich ansprechen mit seiner haltung...aber ich würde mir wünschen, dass wir hier meinungen die uns weniger entsprechen, auch mal stehen gelassen werden können - wer weiss, ob wir nicht auch daraus irgendwann mal was schöpfen :)

ich übe mich täglich darin, die welt auch mit den augen "des anderen" zu sehen, um nicht zu arg nur an "meinem" fest zu hacken. ich gewinne daraus immer wieder neues, dass mich bereichert.

euch allen eine gute nacht und schöne ferientage, wenn vorhanden :)
anita
Nadia
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Beitrag von Nadia »

@ Tabida

Ich glaube ich verstehe was Aila mit Alleinerziehend meint.
Ich hab meine Jungs von Geburt an allein grossgezogen ... da waren meine Eltern und die Schwiegereltern. Später der Kindergarten dann die Schule.

Ich bin allen dankabr die mir geholfen haben und die mir die Kinder mal einen Nachmittag lang abgenommen haben.

Die grosse Verantwortung der Entscheidungen habe ich auch immer allein getragen. Klar hat mich auch mal eine Freundin mit den Jungs in die Badi begleitet. Trotzdem hat mir niemand all die vielen kleinen Dinge abgenommen die eine Erziehung ausmachen.

Auch die Abende und die Wochenenden hab ich fast ausschliesslich allein verbracht. Mich allein gefühlt. Danach gesehnt einfach mal loszulassen und an gar nichts zu denken.

Ja ... ich glaube sie meint das mit Alleinerziehend.

Liebe Grüsse Nadia
Aila
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Beitrag von Aila »

Liebe Nadja, Vielen Dank für Dein Verständnis! Habe ich in den 5 Jahren sehr selten bekommen, aber viele "gute" Tips: "Mach doch einen Yogakurs, das entspannt", etc. Wenn ich dann sagte, dass ich das zeitlich und auch finanziell nicht organisieren kann, dann kam oft dieser Gesichtsausdruck des "Nichtverstehens". Und obwohl ich nun schon 3 Jahre lang nicht mehr Alleinerziehend bin, so prägen solche Jahre doch sehr.

Hallo Zusammen,

Ich habe den DOK über die Väter am Samstag aufgenommen und dann gesehen, weiss nicht wer ihn sonst noch gesehen hat... Es ging primär um die Gefühle der beiden Männer, ihre emotionalen Probleme.

In meinen Augen wurden die für mich wichtigsten Themen des Allein-Erziehens neben der Einsamkeit nicht angeschnitten:
1. GELD - fehlt an allen Ecken und Enden, 2. Betreuung nach der Schule und in den Schul-Ferien. Beide Männer hatten das Glück, dass die Mütter die Kinder tagsüber betreut haben und das empfinde ich nun halt nicht als Alleinerziehend: die Mütter waren ja da für die Kinder!

Herzlich Aila
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