Eifersucht

Fragen, Probleme und Sorgen...
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Bernina,

ich bewundere Euch wirklich. All die Energie und Kraft die ihr aufwendet.

Wie Du weisst, hat mein Mann vor 4Jahren aufgegeben und er und Sohni leiden noch heute darunter.

Kurz zur Info:

Mein Mann und seine damalige Frau haben ein Kind zusammen, die Beziehung war sehr kriesenhaft und ging zu Bruch als das Kind 2Jahre alt war. Bei der Trennung gab die Mutter freiwillig das Obhutsrecht ab (schriftlich, jedoch leider nicht beglaubigt). Da mein Mann bereits 1Jahr lang jede freie Minute für die Pflege des Kindes zuständig war. Mein Mann hat vom "Front-Dienst" in den Innendienst gewechselt, eine passende Wohnung gesucht und sich mit der Betreuung organisiert. Die Frau hat Frauenalimente bekommen, für das Kind ist er zu 100% aufgekommen.
Mehr als ein halbes Jahr ging das so, bis die Frau fand, sie wolle das Kind zurück, da sie 1.tens dann die Kinderalimente bekäme und 2tens sich nicht immer den Fragen Anderer stellen müssen, weil ihr Kind nicht bei ihr lebe.
Das ganze ging vor Gericht und mein Mann musste seinen Sohn innerhalb von 48Stunden der Mutter übergeben.
Mein Mann entschied sich das Sorgerecht einzuklagen und hat nach dem der Sohn mehrmals in verwahrlostem Zustand (Foto s vorhanden und ich musste weinen als ich sie sah-) ins Wochenende kam und nicht mehr weg wollte (das Kind musste mit Gewalt aus den Armen des Vaters genommen werden) Klage wegen Kindmisshandlung eingereicht.
4Jahre lang wurde vor Gericht der Fall behandelt. Es wurde festgehalten, dass die Mutter überfordert mit der Pflege und Erziehung des Kindes sei, jedoch analog der Geschichte von Bernina, gehöre ein Kind zur Mutter.

Als der Sohn 6Jahre alt war, gab mein Mann zähneknirschend und völlig am Ende auf. Er ging Konkurs, war gesundheitlich mehr als schlecht drann.

Heute ist der Junge 10Jahre alt, viele Höhen und Tiefen liegen hinter uns und noch vor uns...
Viele Dinge konnten wir etwas begradigen und wir haben den Jungen jedes 2te Weekend, sowie 8-10Wochen Ferien bei uns. Er hat ein eigenes Zimmer und eigene Kleider bei uns.

Mein Mann kann noch Heute fast nicht über das Geschehen sprechen.
Die Akten füllen Ordner und irgendwann, vielleicht mit Hilfe der begonnen Therapie kann er das Ganze "ablegen".

liebe Grüsse Morpheus
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Nin
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Beitrag von Nin »

Es tut mir weh, wenn ich das lese, und ich bewundere euch beide, Bernina und Morpheus.

:bussi:
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Das kann nicht wirklich wahr sein ???

Ich bin zutiefst erschüttert. Wo ist die Gerechtigkeit ? Und wo steht das Wohl des Kindes in diesem Fall.

Ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen alles Liebe und viel Kraft.

Liebe Grüsse Nadia
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Morpheus

Ich glaube dir sofort jedes Wort. Es ist tragisch, was sich hier der Staat erlaubt. Da werden Männer/Väter zu Wracks gemacht. Mein Freund kann sich manchmal auch kaum auf seinen Job konzentrieren. Seine Ex schaffte es auch immer wieder, ihm während der Arbeit zu telefonieren und verbal anzugreifen. Im Prinzip könnte er dann nach Hause, denn der Rest des Tages ist er unbrauchbar. Wie schon oft erwähnt: man müsste mal ausrechnen, welch wirtschaftlichen Schaden hier entsteht. Und welch weitere negative Auswirkung das ganze hat. Man muss sich mal vorstellen, welches Bild von Frau und Mann hier die Kindern mitbekommen. In Deutschland gibt es schon eine grosse Zahl an Männern, die sich der Kinderzeugung verweigern.

Ich finde es gut, nein ich bin sogar dankbar, hat es eine Emanzipation gegeben. Aber es ist an der Zeit, dass (wir) Frauen aufhören, noch mehr zu wollen. Siehe die Geschichte: "Der Fischer und seine Frau".

Als ich die Jungs das erste Mal sah - wir trafen uns Sonntagnachmittag zum gegenseitigen kennen lernen in einer Eventhalle - ist mir aufgefallen, dass hier etwas nicht stimmt. Kaum realisierte der Jüngere, dass er demnächst zurück zur Mutter muss, bekam er Fieber und Kopfschmerzen und weinte und wurde apathisch. Eine Stunde vorher war er noch ein übermütiger, lustiger Junge. Selbst meiner Tochter, die auch dabei war, kam das komisch vor. Klar ist sie jeweils auch traurig, dass das Papa-WE zu Ende geht, aber so extrem würde sie nie reagieren. Beide waren damals 10 Jahre alt.
Diese Fieberanfälle wiederholten sich jedes WE. Der Ältere wurde jeweils aggressiv und beide erfanden - so tragisch es zwar ist - die witzigsten Geschichten, weshalb sie nun nicht zur Mutter zurück wollen/können. Wir hätten uns dann jeweils einen Psychiater gewünscht, der diesen Zustand protokollierte.

Und nun zu einer ganz tragischen Geschichte. Am Sonntagmorgen 2 Uhr läutete bei uns das Telefon. Christian Scherrer berichtete, seine Frau habe ihm soeben aus Brasilien telefoniert. Die Kinder sitzen neben ihr, aber mit denen könne er im Moment (noch) nicht reden. Er dürfe dann später mit ihnen telefonieren. Im Nachhinein wissen wir warum.
Es war immer davon die Rede, dass sie am Dienstag fliegen wird. Die Behörden haben ihm versprochen, man werde dafür sorgen, dass er seine Kinder noch einmal sehen darf, um sich richtig von ihnen zu verabschieden. Ein 14-tägiges Besuchsrecht ist bei dieser Distanz nachher nicht mehr möglich.
Tja, und nun ist sie vorzeitig abgehauen. Gestern Sonntag hat eine Bekannte die Kinder am Telefon und der ältere Sohn berichtet, wie sie hier in Zürich in eine Auto gestiegen seien und dann eingeschlafen. Als sie wieder erwachten, waren sie in Brasilien. Man weiss, dass die Kinder unter keinen Umständen zur Mutter und nach Brasilien wollten, weil sie schlicht Angst haben.
Es ist ganz klar, dass man den Kindern Medikamente gab, um sie ruhig zu stellen. Um zu verhindern, dass diese Kinder nochmals sochen Terror machen, wie damals Sandra. Diese hat sich ja so vehement gewehrt und um sich geschlagen, dass sich der Pilot weigerte, das Kind mitzunehmen.
Zudem stellen wir uns die Frage, haben die Behörden der Frau geholfen, so schnell wie möglich zu verschwinden, bevor der Vater eine neue Aktion starten kann? Und war der liebe Vorschlag mit dem Abschiednehmen nur eine Finte, den Vater ruhigzustellen?
Die Medienfrau, welche die Kinder am Telefon hatte, erzählte, dass Chrstian Junior kaum richtig reden konnte, er klang wie besoffen.
Wir sind sehr erschüttert.
Schon bei der Polizeiaktion von letztem Dienstag hat man den Vater belogen. Da tagsüber zu viel Medienvertreter vor Ort waren, zog sich die Polizei zurück. Dem Vater versprach man, man werde noch einmal mit allen Beteiligten an einen Tisch sitzen und nach einer geeigneten Lösung suchen. Noch am selben Tag um 22 Uhr kam die Polizei wieder, verlangte Zugang zur Wohnung hat mit ziemlicher Gewalt (auch wenn die Polizei das Gegenteil behauptet) die Kinder dort rausgeholt. Nichts von gemeinsam an einem Tisch.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ja, das ist sehr schockierend.

Und ich finde es besonders traurig und schockierend, wenn ich dann solche Entscheide lese:
Entführtes Kind muss zurück nach Israel

Eine geschiedene Mutter, die ihren vierjährigen Sohn von Israel in die Schweiz entführt hat, muss ihr Kind auf Anordnung des Bundesgerichts bis Ende September zurückbringen.

Die Richter in Lausanne haben die Beschwerde des Vaters gutgeheissen. Die schweizerisch-belgische Doppelbürgerin hatte 2001 in Israel einen Israeli geheiratet. 2003 wurde ihr Sohn geboren. Das Paar trennte sich, nachdem der Vater der ultra-orthodoxen jüdischen Bewegung «Lubawitsch» beigetreten war. Im Februar 2005 wurde die Ehe geschieden; die Eltern erhielten ein gemeinsames Sorgerecht.
Waadtländer Behörden: Für Mutter entschieden
Bereits zuvor hatte ein israelisches Gericht ein Verbot erlassen, das Kind aus Israel herauszubringen, da die Mutter befürchtet hatte, der Vater könnte mit dem Sohn ins Ausland in eine Gemeinschaft seiner Organisation ziehen. Im Juni 2005 flüchtete dann die Mutter mit dem Kind in die Schweiz in den Kanton Waadt.

Rund ein Jahr später verlangte der Vater die Rückführung seines Sohnes – gestützt auf das Haager Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung. Die Waadtländer Justiz entschied jedoch, dass dem Kind eine Rückkehr weder alleine noch mit der Mutter zuzumuten sei. Sie berücksichtigte dabei, dass sich immer die Mutter um den Sohn gekümmert. Der Vater verdiene für die Tätigkeit in seiner Gemeinschaft lediglich 300 Franken.

Das Bundesgericht hiess die Beschwerde des Vaters nun jedoch gut und ordnete an, das Kind bis Ende September zurückzuführen. Die Richter der II. Zivilrechtlichen Abteilung betonten in ihrer Sitzung, dass gemäss dem Haager Übereinkommen nur dann auf eine Rückführung verzichtet werden kann, wenn sie mit der schwerwiegenden Gefahr eines körperlichen oder seelischen Schadens für das Kind verbunden ist.

Diese Ausnahme von der Rückführungspflicht, so die Richter, sei sehr restriktiv anzuwenden. Im konkreten Fall seien die Voraussetzungen dazu nicht erfüllt. Der Mutter sei zuzumuten, mit ihrem Sohn zurückzukehren und allenfalls in Israel zu erwirken, dass sie mit dem Kind legal in die Schweiz kommen könne.

Falls sich die Frau weigere, gemeinsam mit ihrem Kind nach Israel zurückzugehen, dürfe dies für das Gericht kein Grund sein, auf die Anordnung der Rückführung zu verzichten – und ebensowenig der tiefe weltanschauliche Konflikt der Eltern, der im übrigen unabhängig von ihrem Aufenthaltsort bestehe.
Ich habe auch gelesen, dass in Israel ein Urteil vorlag, dass der Vater nur betreuten Umgang haben darf, weil er eben dieser sehr religiösen Bewegung (fast eine Sekte) angehört. Dieses Kind muss weg, weil man es nicht vom Vater trennen darf, andere müssen weg, obwohl sie dadurch vom Vater getrennt werden - ich versteh es nicht.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Hier ist ein Artikel auf französiche mit mehr Informationen:

Article en français
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

unsere Geschichte geht nun in eine neue Runde.

Seit Jahren wissen wir, dass die Mutter uns das Kind irgendwann geben will, nämlich dann wenn es zu anstrengend für sie wird oder wie die Mutter sagt: "das Kind nicht mehr lenkbar und/oder abgestürzt sei".

Nun, in der Schule klappt es nicht mehr.... der Lehrer hält das Kind für unzumutbar im Unterricht und empfiehlt eine Versetzung in die Sonderschule.

Die Mutter kommt auf uns zu und findet, dass fals man keine andere Lösung sich findet, wir das Kind evtl. zu uns nehmen könnten, weil sie kein Geld hätte um den Schulweg und das Essen in der Sonderschule zu bezahlen.

Auf gut Deutsch: Kostet mich das Kind auch noch für die Schule Geld, dann geb ich s vielleicht weg. - *traurig und trostlos, so was*.

liebe Grüsse Morpheus .................. welche die Definition Mutterliebe wieder einmal mehr hinterfragt. -
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Morpheus

Tragische Geschichte! Der Junge ist 10, es ist noch nicht alles vorbei. Es ist schwieriger, aber das schafft Ihr, wenn Ihr wollt! Davon bin ich überzeugt. Die Frage ist nur: es sind dann vier Kinder, zwei davon noch ganz jung. Es braucht Kraft.

Viel Kraft auf jeden Fall!
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Bernina

Beitrag von Bernina »

Bei uns gibt es auch eine weitere Runde. Der jüngere Sohn macht seit der Trennung vor 3,5 Jahren keine Aufgaben. Ausser in der Aufgabenhilfe, aber die ist nur 2 x pro Woche.

Nun wurde er pro Gemeinde jedesmal beim Schulpsychologen abgeklärt und immer heisst es: die Probleme seien im privaten Umfeld zu suchen. = 3 die gleiche Diagnose. Dann musste er zum Psychiater, da die Mutter ADS vermutete. Dieser sagte aber, dass der Junge nur ADS-Symptome zeigt, bedingt durch die struktur- und lieblose Erziehung. Der Mutter wurden Aufgaben gestellt, der Beistand hatte diese zu überprüfen. Die Mutter machte nichts und der Psychiater empfahl, das Kind zu seinem Schutz der Mutter weg zu nehmen und in ein Heim oder dem Vater zu übergeben. Genau in diesem Moment, da der Beistand hätte aktiv werden müssen, legt dieser sein Mandat ab. Wegen beruflicher Neuorientierung.

Der 3. Schulpsychologe überweist den Jungen an einen schulinternen Psychologen. Dort war der Junge jetzt 1 Jahr lang, ohne dass sich etwas verändert hätte. Wir fragten den Jungen, was er denn in dieser Therapie so alles mache. Er sagte: spielen. Der Psychologe habe erkannt, dass er zu Hause so viel Stress habe, dass man ihm nun in der Therapie eine Ruheoase gönne.

Letzte Woche hatte nun die Mutter mit den Lehrern und Psychologe ein Gespräch. Der Vater wurde dazu nicht weder eingeladen noch über den Entscheid informiert. Der Junge muss nun zum Logopäden um dort abzuklären, weshalb er keine Aufgaben macht.

Mensch, da geht so viel Steuergeld futsch. Es gibt eine einfach Antwort, wie das Problem zu lösen wäre. Der Junge muss weg von der Mutter.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Bernina

Würde der Junge bei Euch leben wollen? Würdet Ihr ihn aufnehmen? Wie sieht das mit seinem Bruder aus?

Liebe Grüsse

Sandra
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Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Sandi

Klar wollen wir die Jungs bei uns aufnehmen. Wir kämpfen ja seit bald 2 Jahren dafür und haben ja extra deshalb ein grosses Haus gemietet. Der Beistand war extra hier und hat auch dem Gericht geschrieben, dass die Zimmer hier viel kindsgerechter eingerichtet sind. Im Gegensatz zu den Zimmer bei der Mutter, die lieblos wirken und nicht den Anschein machen, dass die Kinder da willkommen sind.

Der jüngere Bruder muss unbedingt weg von seiner Mutter, weil er da in seiner Entwicklung gebremst wird, er bewegt sich am Rande einer Depression. Er ist leider in seinen Aussagen sehr wage. Er kann überhaupt keine klar verständliche Sätze sagen und das ist für die Behörden auch so verwirrend. Er weigert sich sogar zu reden, weil er seine Gefühle nicht in Worte fassen kann und heult stattdessen. Aber wer ihn kennt, der kann sehr gut zwischen den Sätzen herauslesen, was er eigentlich will. Er sagt immer, die Erwachsenen sollen entscheiden, was richtig ist für ihn, aber er vertraue seinem Bruder, der mache es dann schon richtig. Er wolle dort leben, wo sein Bruder leben möchte. Und der ältere Bruder hat ja schon 4 x ausgesagt, dass er beim Vater leben will. Das heisst, dass der jüngere das auch so will. Und der Ältere hat ja auch schon 2 x heimlich und von sich aus einen Termin mit seinem Beistand gemacht und den so ziemlich angefleht, ihn endlich von seiner Mutter wegzuholen.

Das Problem des Jüngeren und das habe ich schon in einem anderen Thread geschrieben, ist, dass sein Verstand beim Beginn des Scheidungskonfliktes, damals in der 1. Klasse stehen geblieben ist. Er will gewisse Dinge einfach nicht verstehen. So spricht er noch heute davon, dass er sich wünscht, dass seine Eltern wieder zusammen kommen. Das ist zwar ein Wunsch, den alle Kinder irgendwie haben. Sein Bruder erinnert ihn dann an die Aussagen der Mutter, worin sie zum Beispiel sagt, sie würde ihren Ex am liebsten umbringen und fragt dann zurück, ob das eine gute Basis für eine Beziehung wäre.

Der Jüngere sieht halt nur die schönen Seiten seiner Eltern. Bei Mama darf er ständig Fernsehen und hat einen freien Zugang zum Kühlschrank. Desswegen ist er auch so übergewichtig. Und bei Papa ist es schön, weil stressfrei. Der Ältere hat zum Glück vor einem Jahr begriffen, dass ihm die Mutter bei seiner Entwicklung, vor allem im schulischen Bereich nur im Wege steht und ihm ständig neue Probleme einbrockt. Er hatte einen guten, erfahrenen Lehrer, der sich seiner angenommen hat.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Bernina

Sorry, hatte Deine Geschichte nicht nochmals gelesen.

Ist es nicht möglich, das Sorgerecht vor Gericht zu beantragen? Beide Kinder wollen doch zu Euch, sie wurden auch selbst aktiv, also würde ich die Sache angehen. Mein Mann musste aber um seine Kinder kämpfen. Fragen wie: "Können Sie nähen?" hat er damals ganz klar mit "Nein!" beantwortet :lol: . Er musste aber beweisen, dass er sich soweit organisiert hatte, dass es den Kindern nicht schlecht gehen würde. Ich frage mich, warum man diese Frage nicht auch den Müttern, die das Sorgerecht zu Lasten des Vaters erhalten, fragt :?: .

Die Jüngste von meinem Mann wollte auch dorthin, wo die anderen Zwei gingen. Sie konnte sich noch nicht klar äussern. Bei der Zweiten ist es heute noch problematisch, sie weiss selbst nicht, wo sie hingehört. Zur Mama will sie nicht. Die anderen Zwei wollen vielleicht zur Mama gehen, wenn wir konsequent handeln, d.h. es wird mal eingeschränkt oder so was ähnliches, was ihnen nicht passt.

Bei uns ist es auch so, dass die Mutter das Sorgerecht nicht erhalten hätte aufgrund ihrer Krankheit (manisch-depressiv usw.).

Grüsse
Delphia
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Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Sandi

Es gab ja gerade eine Gerichtsverhandlung, wobei es darin nur um "vorsorgliche Massnahmen während der Dauer des Verfahrens" ging. Der Richter befand, dass das Kindswohl bei der Mutter nicht gefährdet sei.

Nun warten wir, bis das eigentliche Scheidungsverfahren los geht. Die Kinder haben jetzt einen eigenen Anwalt. Am 11. August fiel das letzte Urteil. Letzte Woche wollte mein Freund von diesem Anwalt eine Auskunft und erhielt als Antwort, dass er erst über diesen Fall informiert wurde, Fakten hätte er noch keine erhalten. Also 5 Wochen vergingen, ohne dass irgenwas zu Gunsten der Kinder getan wurde.

Ja, ich finde es auch gemein, wie die Qualitäten verglichen werden.

Die Ex gibt als Ersatzbetreuung ihren 80-jährigen Vater an, zu dem die Kinder aber gar nie hingehen. Und wenn die Mutter arbeitet, müssen sich die Kinder ihr Zmittag selber in der Mikrowelle wärmen. Zudem gibt es an ihrer Schule einen Mittagstisch, der ebenfalls erlaubt wäre.

Der Vater muss aber fähig sein, seine Kinder ohne fremde Hilfe zu betreuen. Ich bin so etwas wie inexistent. Es geht nicht, dass ich für sie Zmittag koche, das muss der Vater tun. Der Mittagstisch an unserer Schule ist nicht gleichwertig.

Es ist offensichtlich, dass der Richter die Variante Vater einfach nicht akzeptieren will. Obwohl der Beistand und der Psychiater klar aussagen, dass die Mutter für die Kinderbetreuung überfordert ist. Es ist wahnsinnig, wie viele Fachleute sich mit den Jungs auseinandersetzen, um es irgendwie hinzubiegen, dass sie trotzdem gerne bei der Mutter bleiben wollen.
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