Problem Stiefsohn

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Nisli
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Problem Stiefsohn

Beitrag von Nisli »

Ich habe eine Frage betreffend meines Stiefsohns (14J), welcher bei seiner Mutter wohnt. Wir, d.h. mein Mann, kommt bei seinem Sohn nicht mehr weiter. Es ist eine schwierige Situation. Er blickt bei seinem Sohn nicht durch. Wir hätten Null Kontakt, wenn mein Mann sich nicht melden würde. Auch kommt nie oder nur sehr selten eine Antwort auf die SMS welche wir schicken. Vom Sohn aus kommt nie aber auch nie etwas. Er meldet sich nie. Irgendwo steckt der Wurm drin. :roll:

Wie schon mal erwähnt, ist die Ex meines Mannes frustiert (immernoch und das nach 5 Jahren!) Sie erzählt nur schlechtes über uns. Kann das den Sohn so einschüchtern? Spricht man ihn drauf an, erfahren wir nichts. Immernur alles sei OK. Er wisse nichts etc... also da kommen wir auch nicht weiter. Auch wenn man auf Umwegen etwas erfahren möchte, wie er so lebt, was er so treibt, bekommt man immer die selber Antwort. Es sei alles in Ordnung. :?

Mein Mann findets sehr mühsam immer den 1. Schritt zu machen und dann ignoriert zu werden. Wir unternahmen immer sehr viel mit ihm, aber er zeigt auch keine Reaktionen, kein Mitmachen. Er ist so teilnahmslos. Wir sind doch keine Entertainer für ihn? Auch wenn mein Mann alleine mit ihm ist, ist es nicht besser. Dann ist es noch langweiliger.

Ich finde, man kann von so einem Teenager ruhig verlangen, dass er sich beteiligt. Das mussten auch meine Kinder. Wir sind nicht ihr Pausenclown :lol: Ein grossen Problem ist sicher, dass er zu verwöhnt ist, zu verwöhnt mit materiellen Sachen. So auch diesen Sommer, weil die Mutter mit ihm nicht in die Ferien ging, hat sie ihm einfach so ein Aquarium (für 600.-) gekauft. (Im Frühling waren sie aber in Spanien am Meer in den Ferien, nur so nebenbei).
Also wenn ich das gemacht hätte, hätten meine Kinder sicher schon 20 Aquarien. :lol: Das ist sicher ein Grund, dass er sich nicht anstrengen muss. Auch hat er schlechte Noten in der Sek A. Muss also auch dort nichts leisten.

Vielleicht habt ihr gute Tipps oder Ideen oder Erfahrungen darin?

:c030:
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Anita

Beitrag von Anita »

hallo Nisli

das dein partner gerne mehr von seinem sohn hätte ist verständlich.
das ein 14-jähriger sich immer mehr von seinem vater entfernt aber auch.
langsam werden freunde wichtiger und die abnabelung auch.
es ist gut möglich, dass er sich seiner mutter gegenüber sehr loyal zeigen musste (einfach weil sie seine mami ist und er gar nicht anders konnte bisher) und den kontakt zu euch darum nie sehr gepflegt hat....
es ist ein kind und NICHT verantwortlich für diesen zustand.

selber konnte ich mir eine klare meinung über meine geschiedenen eltern machen, als ich zu hause ausgezogen bin und auch eine beziehung gelebt habe. erst als ich von aussen zurück geblickt habe, sah ich die tatsachen wirklich und machte mir MEIN bild.
Ich finde, man kann von so einem Teenager ruhig verlangen, dass
nein, das finde ich nicht. aber, man kann ihm sagen, dass es euch viel bedeuten würde, wenn er es täte :wink:
ich selber trotze selbst als erwachsene schon noch gerne mal, wenn man was von mir verlangt, dass.... :roll: *zugeb*

auch über`s verwöhnen ärgern lohnt sich nicht. es ist nicht in eurer hand. nicht zu ändern. lebt es anders vor, wenn er bei euch ist - das sind die kleinen joker die ihr habt und auf die er vielleicht einst dankbar zurückschauen wird, wenn er "selbständig denkt" :)

ein wochenendpapi kann nicht erziehen...aber vorleben und liebe schenken und wenn er dies tut, indem er jahrelang an den wochenende anruft, dann ist dies BESTIMMT ein grosser und wichtiger liebesbeweis, der gerade durch seine konsequenz nachhaltig sein wird.

alles gute :)
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo Nisli

Das tut weh zu lesen. Uns geht es leider ähnlich.
Die Tochter meines Partners kommt zwar noch alle zwei Wochenenden zu uns. Aber oftmals haben wir das Gefühl nicht wirklich.
Sie grenzt sich selber überall aus. Es fängt beim Essen an ( sie will kein Fleisch ) und hört beim Reden auf. Sie beteiligt sich an keinem Gespräch, jeden Wurm müssen wir aus der Nase ziehen. Und nach den WE hört man ganze zwei Wochen wieder gar nichts. Mail oder Sms werden keine beantwortet.
Sie ist so unbeteiligt wie es nur geht. Und trotzdem kommt von der Mutter immer wieder die Botschaft das sie weint weil sie ihren Vater vermisst.

Wir wissen auch keinen Rat.

Kinder in der Pubertät ziehen sich sicher gefühlsmässig auch ein bisschen zurück. Und es ist für sie sicher eine Gratwanderung.

Ich glaube aber, wie Anita, das Verständnis und Liebe irgendwann fruchtet. Später einmal werden sie die Dinge mit eigenen Augen sehen.
Es ist gut für den Sohn wenn der Vater sich regelmässig meldet und den Sohn spüren lässt das er willkommen ist.
Alles andere wird er vielleicht als Druck oder Aushorchen empfinden und dicht machen.

Diese Erfahrung tut sicher weh ... und ich wünsche euch viel Energie ... nadia
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Ich bin die Mutter von zwei Kindern, die sich nie beim Vater melden. (Er meldet sich auch nie bei ihnen). Ich kann das nicht verstehen, denn wenn ich jemanden vermisse, dann suche ich den Kontakt, sei es per Mail oder Telefon.
Schon nachdem mein Ex ausgezogen war, vor 7 Jahren, habe ich den Kindern oft angeboten, sie könnten Papi ja mal anrufen. Sie wollten nicht. Damals schob ich es dem Unstand zu, dass kleine Kinder den Papi wohl lieber real hätten und mit Telefonaten nichts anfangen können.
Heute ist es noch gleich. Allerdings sage ich nichts mehr, sie müssen selber wissen, was sie tun. Wenn die Grosse mal wieder meint, sie vermisse den Papi und ich ihr dann sage, dann soll sie ihm halt eine Mail schreiben oder anrufen, dann ist die Antwort immer die gleiche: "Nein, nein, nicht nötig, ich sehe ihn ja dann schon mal wieder ".
Dies einfach zur Illustration; die Kinder lieben den Vater trotzdem, sie vermissen ihn auch hin und wieder, aber sich melden? Bloss nicht... Vielleicht ist das ja bei eurem 14-jährigen ähnlich, denn mit 14 ist das Leben ja sowieso schwierig.
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Nisli
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Beitrag von Nisli »

Vielen Dank für Eure Antworten.

Vieles ist mir klar und doch würden wir gerne anders. :lol:

Wir wissen ja, dass Pubertierende sich zurückziehen, ich habe ja selber schon grosse Kinder. Aber trotzdem kommt man sich so ausgenutzt vor.

Naja, mal abwarten was noch so kommt. Die schwierige Zeit bei ihm kommt ja noch :P :wink:

@ Plüsch

Ich bin auch die Mutter zweier Kinder. Doch ich habe meine Kids immer "gezwungen" zu antworten oder anzurufen. Und siehe da, jetzt machen sie es von sich aus. Deshalb sage ich, der Sohn meines Partners müsste auch gezwungen werden. So hart es tönt. Aber die Kinder können nicht immer machen was sie wollen. Das Geld oder die Geschenke nehmen sie ja auch. Und es ist ein Nehmen und Geben im Leben!! Aber ich denke mal dass es vielen Ex-Frauen egal ist und sie sich noch freuen, wenn halt die Kinder nicht wollen.. so sehe ich das.

@ Anita

..doch man kann es verlangen. Drückt man auf die Gefühlsträne nützt es nichts. Der Sohn reagiert dann noch weniger.
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Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

nochmals...
Zuletzt geändert von Plüsch am 28.08.2007 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

... sorry, hab mich gerade selbst überlistet ;-) kommt davon, wenn man zitiert stat ediert.

@ nisli
Vielleicht kann man Kinder zwingen dazu, den Kontakt zu Vater zu halten, wenn er sich auch meldet. Dann hat es mit Höflichkeit zu tun, zu antworten. Aber bei uns herrschte totales Schweigen! Wie sollen Kindern erkennen, dass der Kontakt wichtig ist, wenn der Vater Mails nicht beantwortet oder NIE selber anruft? Da sah ich echt keinen Grund, die Kinder zu zwingen, den Kontakt zum Vater aufrecht zu erhalten. Einzig an seinem Geburtstag, da "zwinge" ich sie, aber da machen sie es schon selber, einfach nach mehrmaliger Erinnerung.
Heute schreibt er ca 1x im Monat eine zweizeilige Mail (er sieht sie sehr selten von März bis November), beantwortet aber nach wie vor Mails der Kinder nicht. Also zwingen? Nein, tut mir leid, da sehe ich keinen Grund dafür.

Und auch sonst erachte ich es als schwierig, einen Teenager zu zwingen, Kontakt zu halten. Klar ist das Leben nicht nur nach dem "Lustprinzip", aber zu solchem zwingen? Ich mag auch keine Mails, die nicht von Herzen kommen und nichts aussagen.
Ich denke mal, dass er später erkennen wird, was der Vater für ihn getan hat. Es ist hart, zu merken, dass man nicht so respektiert wird, wie man es gerne hätte, geht mir auch so, wenn der Papi mal wieder "so toll" ist und ich nur ein notwendiges Übel, da man ja Geld braucht. Aber damit müssen wir wohl einfach leben und hoffen, dass es später besser wird.

Für mich ist einzig wichtig, dass ich das tue, was ich für richtig empfinde, damit ich mir nie Vorwürfe machen muss, ich wäre zu wenig für die Kinder da gewesen. Wie sehr sie es goutieren und es später erkennen, das liegt nicht in meiner Hand.
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Nadia
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Beitrag von Nadia »

Möchte an dieser Stelle die Erfahrung meiner Freundin einbringen.

Ihre Eltern wurden geschieden als sie so um die 8 Jahre alt war. Die Mutter hat den Kontakt nicht unterbunden ... aber auch nicht gefördert.
Jedes Mal wenn der Vater anrief durfte sie das Telefon erst nach 6 mal Klingeln abnehmen. Und an jedem WE wurde sie ausgefragt was der Vater alles gesagt und getan hat. Die Steine die von der Mutter in den Weg gelegt wurden waren wohl ihre eigenen Gefühle für den Exmann.
Irgendwann hat der Vater sich immer mehr zurückgezogen. Denn gegen die Manipulationen war er machtlos.
Und was sagt meine Freundin heute ( Mutter von drei Kindern ) ??

Sie sagt ... Er hat zu wenig gekämpft. Und das verzeiht sie ihm nicht.

Von ihrem Ehemann verlangt sie sehr viel was die Kinder angeht.

Ehrlicherweise muss man ja sagen, alles was wir tun oder erwarten beeinflusst die Kinder. Sie können irgendwo gar keine NORMALE Beziehung aufbauen. Auch wenn wir uns noch so drum bemühen.
Jeder einzelne Beitrag hier im Forum zeigt uns das.

Herzlichst Nadia
Smartis
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Beitrag von Smartis »

Hallo Nisli

Ich stehe ja auch kurz vor der Scheidung. Unsere Kinder gehen 2 mal im Monat zum Vater.
Ich muss aber leider sagen, das es bei uns immer mehr so wird, das die Kinder dem Vater immer weniger nachfragen.
Sie dürfen ihm sms senden, wollen nicht. Sie können via mns mit ihm reden, keine Lust. Ich habe ein Swisscom Handy Abo damit sie mit ihm reden können. Keine Lust.
Der 11 Jährige will sogar nur noch einmal im Monat zum Vater.

Ich bin auch ein Scheidungskind und sah meinen Vater nie. Erzog sich völlig zurück.
Erst mit 22 Jahren baute ich ein Heute sehr tolles Telefon Vater Tochter Verhältnis auf.

Genau das wollte ich meinen Kindern ersparen.
Und nun erlebe ich wie sie nicht wollen.
Am Wochenende spielen sie draußen, helfen dem Vater nicht, das stört ihn.

Und schon muss ich wieder vermitteln.

Aber eines ist auch bei mir so, der 11 Jährige hat auch da an nichts Interesse, er hängt rum, und mag nix machen. Da bin ich dann froh wenn er auch die Wochenenden weg ist. Gerade in der Hoffnung das er auch vom Vater geprägt wird, denn ich bin Frau, und kann den Kindern nicht alles rüber geben.

Bei uns war es aber schon in der Ehe so, das ich die Kinder Managte, ich war für alles zuständig. Weg gingen wir selten. Und als ich mich entschied am Wochenende zu Arbeiten, damit der Vater seine Rolle auch leben musste, gab er die Kinder seiner Mutter.

Ich gehe nun immer mehr mit den Kindern in den Wald, an den Fluss oder wir machen sonst was. Ich muss mir das aber auch selber abverlangen, da mein Leben ja vorher völlig anders Strukturiert war.
Der Vater wird seinen Weg mit den Kindern suchen müssen.

Aber glaube mir, ich weiss wie mühsam das teilnahmslose Verhalten eines Kindes sein kann, wenn es von mir als Mutter schon viel Toleranz und runterschlucken abverlangt.
Wie muss es dann dir gehen.

Ich kann nur warten, nicht schlecht über den anderen Elternteil reden, oder wie bei mir über die Grosmutter, und dem Kind nicht nachtragend sein. Ihm zeigen das ich da bin.
Liebe Grüsse Smartis

-------------------------------------------------------
Kinder
J 13 / 11 und 7 Jahre M. 5 Jahre
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Das ist alles sehr schwierig und die Scheidung am Ende nicht die Lösung für alles. Die Kindererziehung ist dann immer und immer wieder ein Thema. Wie sollen das Getrennte hinkriegen wenn sie schon in der Ehe nicht am selben Strick gezogen haben.

Ich glaube halt das die Kinder wenn sie älter werden, eben gerade in den getrennten Betreuungen erkennen wo sie sich wohler fühlen. Die Mutter die jeden Tag mit dem Kind zu tun hat und über alles informiert ist hat es viel einfacher.
Dem Vater bleiben zwei Tage. Ich glaube einfach die Chancen sind da ziemlich klein.

Ich sehe das auch in meiner Lage. Obwohl ich keinen Exmann habe. Mein Partner der nur am WE mit uns zusammen ist hat es auch nicht leicht.
Ich habe meine Regeln und wir haben unseren Rythmus. Es ist schwer für ihn sich da einfach reinzuklinken. Dasselbe passiert mit seiner Tochter.
Und da sie wenig über sich erzählt ist es natürlich noch schwieriger.

Ich verstehe beide Seiten. Ich brauche auch einen geordneten Ablauf.
Ich kenne ein paar Geschiedene die sich darüber aufregen das die Kids am WE masslos verwöhnt werden und keine Regeln haben. Oder umgekehrt versucht der Vater die Kinder am WE umzuerziehen.

Eine Lösung die auf alle passt wird es nicht geben. Leider .... nadia
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Nisli
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Beitrag von Nisli »

[color=red]Irgendwann hat der Vater sich immer mehr zurückgezogen. Denn gegen die Manipulationen war er machtlos.
Und was sagt meine Freundin heute ( Mutter von drei Kindern ) ??

Sie sagt ... Er hat zu wenig gekämpft. Und das verzeiht sie ihm nicht.[/color]




Hallo Nadia

genau dieses Problem wird der Sohn meines Mannes auch haben. Er wird mal sagen, dass er sein Vater fast nie sah etc. Und seine Mutter hat halt einen grossen Einfluss, leider aber einen Negativen. Auch sie sagt ihm, dass sein Vater halt eine neue Familie hat und dass er nun andere lieber hat etc. Nicht schön, aber eben, wir sind machtlos. Wir machen das beste daraus. Irgendwann wird er sich sein eigenes Bild machen. :wink:
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

hallo Nisli

Was meinst Du mit grösseren? Wir reden hier von den Älteren und den Jüngeren, weil unsere Kinder es nicht gerne haben, wenn wir sie die Kleinen nennen... :wink:

Bei meinen Zweien war es so, dass nach der Trennung, der Vater sie nicht mehr sehen wollte, bis zum Termin für die vorsorglichen Massnahmen. Am letztmöglichen Weekend durften sie zu ihm. Jahrelang hat er schlecht von mir als Mutter geredet, weil ich die Scheidung wollte. Nun ist meine Tochter 13 und sie tut sich schwer zum Papa zu gehen, weil er ihren jüngeren Bruder bevorzugt :( . Übrigens war es schon immer so, er war bei ihrer Geburt enttäuscht, dass sie "nur" ein Mädchen ist :cry: . Glücklicherweise haben wir seit Jahren einen Beistand. Wenn sie dann wirklich nicht mehr gehen will, darf sie dies mit dem Beistand regeln, ich halte mich raus. Der Beistand ist übrigens sehr gut, wir sind sehr zufrieden und man staunt, auch mein Ex-Mann hat ihn mittlerweile akzeptiert.

Ich wünsche Euch viel Glück!
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ich frag mich, ob ich die Kinder genug ermutige... aber auch hier ruft der Vater nie an, weil es ihm unerträglich ist. Als wir eine Woche in den Ferien waren, habe ich dafür gesorgt, dass die Kinder ihn anrufen und als dann der Kleine einen Zahn verloren hat, wollte er es auch dem Papa sagen. Und natürlich bringe ich sie auch immer, da er sie ja nie holt. Man kann also schon sagen, dass ich für den Kontakt sorge.

Aber aktiv daran erinnern, ruft doch mal den Papa an, das mach ich nicht. Ich denke auch, sie sind noch recht klein und er könnte sich mehr um sie bemühen.

Wenn sie zusammen sind, scheint es aber eine sehr schöne Zeit für alle zu sein.

ich verstehe, wie frustrierend es manchmal ist. Aber gerade bei Pubertierenden: am liebsten wollen sie wohl gar keine Erwachsenen sehen...
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo Nin

Passt gerade nicht zum Thema ... aber wie hat es deinen Kids in Brasilien gefallen ?

Liebe Grüsse nadia
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Nisli

Ich mache in unserem Patchwork zweierlei Erfahrungen:

Da wären einerseits die Jungs meines Freundes. Der Kontakt zwischen Vater und Kinder (vor allem der Ältere) ist da sehr intensiv, hat auch damit zu tun, dass ja die Kinder beim Vater leben wollen. Gespräche via Festnetz waren unmöglich, da entweder das Telefon abgestellt war oder die Mutter den Kinder verbot, dieses für Gespräche mit dem Vater zu benutzen oder wenn der Vater anrief, dann stand die Mutter daneben und kontrollierte das Gespräch. Aus diesem Grund haben nun beide Jungs ein Handy. Da sie es aber immer abgestellt haben müssen halt sie den Vater anrufen, wenn sie mit ihm reden wollen. Damit es aber nicht so einseitig bleibt, sendet er ihnen SMS, so spüren sie, dass auch mal der Vater Initiative ergreift.
Der Ältere telefoniert mehrmals am Tag. Die Erlebnisse, die Kinder sonst der Mutter erzählen, berichtet er dann seinem Vater. Es sind jeweils nur 2 - 3 Minuten, aber das genügt dem Jungen. Auch Hausaufgabenprobleme bespricht er via Handy mit seinem Vater.

Der Jüngere vergisst leider, dass er ein Handy hat und muss es hier erst mal wieder aufladen - oder weil er das Ladegerät bei Mama vernuscht hat - und ist dann ganz erstaunt über die vielen SMS die er von Papa erhalten hat. Und falls er doch mal telefoniert, so weiss er gar nicht recht, was er jetzt reden soll.

Dann ist da noch meine Tochter. Die telefoniert schon gar nicht gerne. Das war aber auch schon früher so. Wenn s'Gotti oder s'Grossmuetti tel. war sie immer ganz kurz angebunden.
Nach der Trennung habe ich sie oft animiert, irgend ein Erlebniss oder eine gute Note dem Papa mitzuteilen oder auch wenn sie mal sagte, dass sie ihren Papa vermisse, aber sie wollte dann gar nicht. "Ich sehe ihn ja bald wieder" war dann ihre Antwort.
Auch der Papa meldet sich nicht, um mit ihr zu pläuderlen. Eben auch, weil sie ja oft bei ihm ist. Und wenn einer dem anderen telefoniert, dann sind es logistische Themen. Meine Tochter ist ja jeden 2. Tag beim Papa.

Einzige Ausnahme ist in den Ferien. Da bestehen wir gegenseitig auf einen Anruf, um zu wissen, dass alles gut geklappt hat. In den Ferien gibt es ja auch viel zu erzählen. Die "Neue" meines Ex störte sich daran und fühlte sich kontrolliert. Ich bestand trotzdem darauf. Und jetzt telefonieren oder sms'len wir sogar mehrmals, da sie immer wissen will, wie es unseren Tieren geht.

Ich selber bin kein Scheidungskind (leider) habe aber trotzdem viel Manipulationen durch meine Mutter miterlebt. Die Wahrnehmung über meine Vergangenheit hat sich schrittweise relativiert, als ich auszog, als ich mich mit anderen über deren Kindheit und Eltern austauschte und schlussendlich, als ich selber Mutter wurde.
Heute würde ich mich gerne bei meinem Vater entschuldigen. Wäre er nicht schon lange gestorben, würde ich den Kontakt zu ihm suchen.
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