Patchstift hat geschrieben:Und nachdem was ich selbst miterleben durfte, frag ich mich eh was zermürbender ist, auch für die Kinder, jahrelanges meditieren oder ein schnelles Urteil, dass ev. beiden nicht ganz passt, aber dem Horror endlich mal ein Ende setzt!?
Jahrelanges Meditieren würde die eine oder andere vielleicht zur sprachlichen Erleuchtung führen und helfen Missverständnisse zu vermeiden... Dafür wäre ich sogar bereit, Steuern zu bezahlen...
Jetzt aber im Ernst, mir geht dieses Gejammer von wegen 'auf Kosten der Steuerzahler' auf den Keks. Vielleicht sollte man diesen Leuten mal eine Aufstellung der Staatsausgaben vorlegen, dann würden solche Sprüche im Zusammenhang mit Bevorschussung der Alimente rasch im Nirvana verschwinden.
Eine Zwangs-Mediation bringt wahrscheinlich wirklich nichts, wenn die Situation bereits zu verfahren ist. Würde sie aber von Anfang an der Trennung zur Verfügung stehen, würden sie vielleicht mehr Menschen in Anspruch nehmen. Das wäre allerdings nur dann möglich, wenn die Kosten vom Staat übernommen würden (zumindest bei Minderbemittelten), denn nicht alle können sich eine Mediation leisten. Viele wissen nicht einmal, dass es das gibt.
Mit der ursprünglichen Frage von Bacci hat das ohnehin nichts zu tun. Darauf möchte ich auch noch kurz eingehen. Mein Partner und ich sind nicht verheiratet. Nachdem seine Kinder ausgezogen sind und die Exfrau eine Abänderungsklage des Scheidungsurteils beantragt hat, um die Alimente zu regeln, kam es zu einem Vergleich vor Gericht. Mein Partner musste sein und mein Einkommen angeben (die Exfrau ihres nicht), woraufhin das Existenzminimum neu berechnet wurde. Sprich es wurde davon ausgegangen, dass ich meinen Partner finanziell unterstützen könne und somit eine andere Berechnungsgrundlage für die Alimente besteht. Würde mein Partner alleine leben, müsste er heute weniger Alimente bezahlen. Dies obwohl ich als Selbständigerwerbende ein sehr geringes und vor allem unsicheres Einkommen habe.
Da fühle ich mich manchmal schon ausgenützt. Ich habe die Kinder jahrelang mitfinanziert, ohne dass ich einen einzigen Rappen von den Steuern abziehen konnte. Nun soll ich meinen Partner finanziell unterstützen, ohne dass ich einen einzigen Rappen von den Steuern abziehen kann. Wir sollen die Steuerzahler nicht unnötig belasten, okay, aber ich fühle mich als Steuerzahlerin vom Staat beschissen, wenn ich ihn mit meinem bescheidenen Einkommen entlasten muss für etwas, das nicht in meiner Verantwortung liegt.
Wir leben gut, darum geht es nicht. Es geht um die Frage, was ist gerecht dem neuen Partner/der neuen Partnerin gegenüber und was nicht.
So habe ich die Frage von Bacci verstanden.