Schwierige Situation

Fragen, Probleme und Sorgen...
zimet
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ich habe da mal eine frage an alle:

Beitrag von zimet »

wir lesen hier von den entsorgten vätern, bösen müttern, die ihre kinder dem vater vorenthalten usw.

ich frage mich bei solchen geschichten IMMER wo zum henker sind die verwandten, freunde dieser kinder???? wieso schauen die zu und gebieten genau diesen müttern nicht einhalt? ich kann das nicht verstehen, würde zb meine schwester oder meine freundin so handeln, die würde schön was zu hören bekommen und das nicht nur einmal.

deshalb meine frage; wie reagiert ihr, wenn ihr solche geschichten von der seite der mütter (oder auch väter...die den müttern die kinder entziehen...) hört?

es sind nämlich nicht nur die ämter, die anwälte etc. die diese spiele möglich machen, sondern auch grosseltern, tanten, onkel, götti, gotte - die lieber wegschauen und von nichts wissen....

ich glaube ehrlich nicht, dass meine verwandtschaft da tatenlos zusehen würde!
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

@ Zimet

In meinem Umfeld kenne ich zwei Fälle. Es ging da nicht um Besuchsrechtverweigerung, sondern nur um ständige Schickane dem Vater gegenüber.
In einem Fall hat die Verwandtschaft der Frau das Spiel fleissig mitgespielt.
Im anderen Fall war die Mutter nach der Trennung ins Dorf ihrer Verwandten gezogen. In der Hoffnung, sie bekäme da Unterstützung. Der Schuss ging nach hinten los. Irgenwann wurde ihr Handeln durchschaut und man hat sie ziemlich kritisiert. In Folge ist sie wieder weggezogen.

Das ist ja bei vielen solchen Geschichten das Problem. Sobald das Umfeld oder die Schule eigene Erfahrungen gemacht hat und nicht mehr die Geschichte des bösen Vaters glauben will und beginnt, die Mutter (meist die Mutter) zu hinterfragen, dann ziehen die Frauen weg und am neuen Ort geht das ganze Erfahrungen-sammeln wieder von vorne los.

Bei meinem Partner wurde von der letzten VB ein guter Bericht erfasst mit Tipps an die neue VB. Die wollte aber davon nichts wissen, man wolle der Frau eine Chance geben und sich ein eigenes Bild verschaffen. Mein Partner hat sich gewehrt und erklärt, dass es für die Kinder traumatisch sei, wenn man ihnen dann wieder einen Schulwechsel zumuten müsse. Aber eben, die VB wusste es besser. Und als nach 2 Jahren offensichtlich war, dass die Kinder umplatziert werden müssten, hiess es dann von Seiten der VB, dass man das den Kindern jetzt nicht mehr zumuten könne, sie haben sich ja jetzt eingelebt. Manchmal schützen Behörden lieber sich selber, als die Kinder. Und ja, diese Frauen hätten ja immer so gute Anwälte und mit denen wolle man nichts zu tun haben.

Meine Tochter würde jetzt sagen: trsch, Kopfschuss.

Von der Ex-Frau meines Partners weiss ich durch einige ihrer Freundinnen, dass sie der Frau helfen wollte. Man wusste um ihren überforderten Lebensstil und unterstützte sie. Der Kinder zuliebe. Das ist aber wie ein Fass ohne Boden. Von zwei Frauen weiss ich, dass Kritik anbringen eben nicht erwünscht ist. Diese Freundschaften sind jetzt beendet.
aisha

Beitrag von aisha »

meine Verwandschaft hat tatenlos zugesehen, auch meine Eltern. Die hatten immer Angst, dass sie auch noch (finanziell) mit hineingezogen werden.

die Verwandschaft meines Ex hat sich komplett von mir abgewandt, womit ich eigentlich leben konnte. Dass aber das Gotti sich nicht mehr bei meiner Tochter gemeldet hat, dass meine Tochter seit 10 Jahren nichts mehr von den Grosseltern gehört hat... das schmerzt mich sehr, für meine Tochter....
Und alle wussten, dass ihr Sohn, Bruder, Schwager... ein unmögliches Verhalten an den Tag legte. Aber eben, Blut ist meistens dicker als Wasser.
Was solls... meine Tochter liebt die Eltern meines Freundes. Und die haben sie angenommen wie ein eigenes Enkelkind. Da wird kein Geburtstag vergessen.

Es kann aber auch anders sein... mit den Eltern meines ersten festen Freundes habe ich noch immer sehr herzlichen Kontakt.... und das ist 25 Jahre her...
Babell
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Beitrag von Babell »

Danke Zimet, für deine gute Frage!

Ich muss ehrlich sagen, dass ich dann nicht recht weiss, wie ich reagieren soll. Ich kenne zwar keine Mutter, welche dem Vater die Kinder verwehrt, aber ich kenne eine Mutter, welche schlecht über ihren Ex geredet hat. Die Verletzungen waren so gross, dass sie trotz Trennung Jahre später noch über ihn spotten und ihn schlecht machen musste. Die Kinder haben manchmal auch mitgespottet (im Grundschulalter). Wie habe ich reagiert: mit Fragen stellen, welche das Verhalten des Vater relativieren würden... Sie hatte dann immer scharf argumentiert worauf ich nichts mehr sagen konnte. Es hätte den Vater noch schlechter gemacht! Eine Freundin hatte sie dann mal ohne Beisein der Kinder gebeten, vor ihren Kindern nicht mehr schlecht über den Expartner zu reden und konnte ihr die Situation der Kinder erklären (dass sie in der Mühle der Erwachsenen sind). Sie hatte das wirklich super gemacht und seither hatte die Mutter nie mehr vor den Kindern schlecht über den Vater geredet. Heute noch redet sie schlecht über ihn- allerdings nicht im Beisein der Kinder! und heute noch ist es schwierig, das Verhalten des Vaters aus einer anderen Sicht zu zeigen. Die Verletzung ist scheinbar zu gross. (und es handelt sich hier überhaupt nicht um psychische Gewalt oder Fremdgehen, sondern normaler Beziehungsknatsch)
PatchStift
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Re: ich habe da mal eine frage an alle:

Beitrag von PatchStift »

zimet hat geschrieben:wir lesen hier von den entsorgten vätern, bösen müttern, die ihre kinder dem vater vorenthalten usw.

ich frage mich bei solchen geschichten IMMER wo zum henker sind die verwandten, freunde dieser kinder???? wieso schauen die zu und gebieten genau diesen müttern nicht einhalt? ich kann das nicht verstehen, würde zb meine schwester oder meine freundin so handeln, die würde schön was zu hören bekommen und das nicht nur einmal.

deshalb meine frage; wie reagiert ihr, wenn ihr solche geschichten von der seite der mütter (oder auch väter...die den müttern die kinder entziehen...) hört?

es sind nämlich nicht nur die ämter, die anwälte etc. die diese spiele möglich machen, sondern auch grosseltern, tanten, onkel, götti, gotte - die lieber wegschauen und von nichts wissen....

ich glaube ehrlich nicht, dass meine verwandtschaft da tatenlos zusehen würde!

Du hast recht Zimet, wir alle sind da gefordert!

Das sagten sich in unserem Fall wohl auch die Grossmutter, Patentate und Onkel. Sie machten den Mund auf! Und wurden von der Mutter aus deren Leben gestrichen. Der Grossvater traut sich nichts zu sagen, aus Angst seine Enkelin dann auch nicht mehr sehen zu dürfen.

Sollche Menschen lassen keine Kritiker zu, denn sonst müssten sie sich und ihr Tun ja ev. tatsächlich mal selbst hinterfragen. Das wollen sie aber nicht, denn sie sind ja im Recht und schuld, sind immer die anderen!
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Bei meinem Partner ist es so, dass er und seine Ex damals aus dem Ausland kamen. Es gibt keine weiteren Verwandten in der Nähe. Und die Schwester seiner Ex hat wohl die gleichen Kindheitstraumata wie sie und die gleichen psychischen Probleme - sie war anscheinend sogar diejenige, die die Ex darauf gebracht hat, sie könnte meinem Lebensgefährten verbieten seinen Sohn zu sehen. Und die Familientherapie hat die Ex abgebrochen sofort nachdem die Therapeutin ihr zum ersten Mal gesagt hatte, dass sie mit bestimmten Verhaltensweisen ihrem Sohn schadet.

Der neue Freund der Ex scheint mir ein sehr vernünftiger, netter Mann zu sein. So weit wir mitbekommen haben, hatten die beiden wohl auch mal Streit wo es um die Erziehung des Sohnes ging, danach hat man monatelang nichts mehr von ihm gehört, und wir dachten schon sie hätten sich endgültig getrennt. Sie sind wohl immer noch zusammen, aber es scheint eine Beziehung auf Distanz zu sein, in den Urlaub fährt sie zum Beispiel meist ohne ihn.

Es gibt also niemanden außer der Schwester, der wirklich Einfluss auf sie hätte, und wer im Entferntesten Kritik äußert, wird von ihr abgesägt.
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eine gemeinsame Tochter 15 J.
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Auf Alleinerziehnde Mütter die mir ihr Leid klagen wollen, reagiere ich heute ganz anderst als noch vor fünf Jahren.

Früher hatte ich Mitleid und dachte nicht weiter darüber nach, dass angeblich so viele Männer ihre Kinder nach der Scheidung sträflich vernachlässigen und sich vor ihren Pflichten drücken wollen.

Ich habs ihnen geglaubt und war jeweils froh, selbst keinen so starken Kinderwunsch gehabt zu haben, dass ich nicht mit dem erst Besten den ich kriegen konnte, eine Familie gründen MUSSTE. Und dieser Kelch an mir vorüberging.

Heute reagiere ich weitaus skeptischer und das scheinen sie zu merken. Irgendwie mögen sie nach kurzer Zeit nicht mehr jammern, weil ihnen Skeptik und heikle Fragen statt Mitleid entgegen kommen.

Und exgüssi, eine Frau mit einem Teilzeitjob, die jedes zweite Wochenende Kinderfrei hat bzw. einem Teenager der noch zuhause lebt, muss sich bei mir nicht beklagen, was für ein hammer hartes Leben sie doch hat, als armes "alleinerziehendes" Mami. Da braucht sie schon bessere Arrgumente.


:roll:
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