Der Stiefsohn

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Melania
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Der Stiefsohn

Beitrag von Melania »

Hallo Mädels,

ich lebe mit meinem Mann und unserer gemeinsamen Tochter zusammen.

Mein Mann hat noch einen Sohn aus erster Ehe, er ist 12 jahre alt.

Er ist ein sehr lieber Junge, eigentlich verstehen wir uns auch super gut. Nur seitdem wir ein eigenes Kind haben, kann ich die Anwesenheit dieses Jungen kaum mehr ertragen.

Ich will ihn hier nicht haben. Leider haben seine Eltern keine richtige Regelung, so dass er teilweise jedes Wochenende hier ist. Mich fragt keiner,ob ich will oder Zeit habe.

Plötzlich steht er vor mir. Könnte dann immer an die Decke gehen.
Das skurile ist, dass mein Mann am Wochenende außerhalb der Stadt arbeitet und ich mich dann ganz alleine um den Kleinen kümmern muss.

Ich sehe das nicht ein. Es ist ja schließlich nicht mein Kind.

Wenn er hier ist tut er alles, was man ihm sagt. widerspricht mir nie. er ist wirklich lieb. Daher hab ich umso mehr ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn so hasse.

Aber er ist nun mal der Sohn einer anderen.

Eigentlich ging es eine zeitlang relativ gut,aber seit der Junge Geburtstag hatte und mein Mann zu seiner ex gefahren ist (was ich absolut nicht wollte) um zusammen zu feiern, kann ich ihn gar nicht mehr leiden.

Ich wurde nicht mal gefragt, ob ich auch kommen mag.

Was mich so aufregt,ist dass wir eine FAMILIE sind, wenns darum geht, seinen Jungen zu hüten, ihm Geschenke zu kaufen, usw aber wenns um Geburtstag feiern geht, bin ich außen vor und nicht mehr die Familie. Dann tun die auf Familie.

Zum Kotzen ist das.

Ich bin so sauer auf die ganze Situation,dass ich dem Jungen schon gesagt, habe,dass er doch mal zur Abwechslung was mit seiner Mutter am WE unternehmen könnte. Also durch die Blume, dass ich ihn nicht jedes WE hier haben will.

Ich gehe Vollzeit arbeiten und möchte meine Wochenenden gerne mit meinem Kind in Ruhe verbringen oder mal was mit Freunden unternehmen, aber so ist es ja nicht möglich.

Vielleicht verteufeln mich jetzt einige, aber ich kann meine Gefühle nicht mehr lange verbergen, befürchte ich.

Daher benötige ich einen Rat.
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo Melania

Da ist wirklich Gesprächsbedarf zwischen dir und deinem Mann. Dort steckt ja das Problem, und nicht der Junge IST es! Diese Unterscheidung ist auch wichtig für das Gespräch. Schliesslich geht es um den Sohn deines Mannes, den er genau so liebt wie du dein Kind!

Wenn du mit ihm über das Gefühl sprechen kannst, das hinter deinem Ärger steckt, hast du grössere Chancen, bei ihm anzukommen: Geht es um Hilflosigkeit, Angst, Wertlosigkeit... ? Wie fühlst du dich so von ihm behandelt? Und wie reagiest du darauf, wenn du so behandelt wirst?

Wenn er erlebt, dass es dir mehr um Lösungen für die Zukunft (von denen auch sein Junge profitieren kann) geht als um Anschuldigungen, kann er eher am selben Strick ziehen. Schlag ihm Möglichkeiten vor, die du siehst, und ihr gewinnt miteinander.

Ich wünsche dir Vertrauen in dich und deinen Einfluss und viel Erfolg für euer Aushandeln.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Melania,

Deine Reaktion ist menschlich, es würde manchen anderen auch so gehen. Aber wie Ria schon sagte, Du musst für Dich selber die Unterscheidung machen zwischen Deinem Ärger über Deinen Stiefsohn - über den ärgerst Du Dich ja eigentlich gar nicht - und Deinem Ärger über das Verhalten Deines Mannes und der Exfrau. Wenn Dein Mann am Wochenende weg ist und von Dir erwartet, dass Du nicht nur ausnahmsweise, sondern regelmäßig eigentlich seine "Arbeit" machst, dann hast Du durchaus ein Recht, sauer zu sein - auf Deinen Mann. Und wenn die Exfrau den Jungen aus Bequemlichkeit zu euch abschiebt, andererseits aber Deine Rolle und Arbeit nicht anerkennt, dann hast Du ebenso das Recht Deine Meinung dazu zu haben, und auch da wäre es eigentlich die Aufgabe Deines Mannes, seiner Ex zu vermitteln dass sie froh sein kann wenn Du Dich so viel kümmerst.

Da das Problem eigentlich vor allem zwischen Dir und Deinem Mann liegt, solltest Du es auch genau da ansprechen. Mein Freund zum Beispiel war tatsächlich überrascht, als ich ihm mal sagte dass ich keine Lust habe seinen Sohn zu betreuen (die Konstellation ist bei uns wohl ähnlich wie bei Dir), und für ihn war es selbstverständlich dass er seinen Sohn immer einladen will wenn wir zum Beispiel ins Kino gehen. Er war dann ganz erschrocken zu sehen, dass ich darüber richtig sauer war - weil ich nämlich froh war auch mal etwas zu dritt als eigene Familie ganz ohne Stiefsohn zu machen, und platsch war er doch wieder mit dabei...

Bei mir ist es inzwischen (nach Jahren) so weit, dass ich mich so viel wie nur möglich abgrenze. Früher habe ich mich eigentlich um alles gekümmert, Kinder betreut, Stiefsohn vom Kindergarten und Hort abgeholt, zum Therapeuten gefahren, Kuchen für Stiefsohn zum Geburtstag gebacken, Geschenke zum Geburtstag und zu Weihnachten besorgt, Klamotten gekauft, Urlaub organisiert... Mittlerweile mache ich so gut wie nichts mehr. Ich mag meinen Stiefsohn auch überhaupt nicht mehr leiden, allerdings liegt das bei mir mehr daran, wie er selber sich verhält, und dann auch daran, dass "unsere" Ex ein wirklich schwieriger Fall ist. Da ich weiss dass nichts was ich sage oder denke in irgendeiner Weise Einfluss haben wird darauf wie es mit dem Jungen weitergeht, ist es mir lieber mir das Elend lieber nicht von der Nähe anzusehen. Beispiel: als es um die Entscheidung ging auf welche weiterführende Schule der Junge gehen sollte, hat die Mutter jeden Tag mit der Peitsche hinter ihm gestanden, damit er nur ja den Notenschnitt für´s Gymnasium hat. Ich war von Anfang an der Meinung dass er nicht das Zeug für´s Gymnasium hat. Mit meinem Freund habe ich mich darüber unterhalten, er hat mit seiner Ex darüber gesprochen und musste sich dann von ihr und der älteren Tochter beschimpfen lassen was für ein mieser Vater er sei. Nun, ein halbes Jahr nachdem der Junge auf´s Gymnasium gewechselt hat, hat die Mutter ihn zur Nachhilfe angemeldet, weil er in Mathe massive Schwierigkeiten hat. Von außen betrachtet ist ganz klar was da passiert - wenn er scheitert, wird das seiner Psyche einen Knacks geben, und wenn er es schafft, dann nur um den Preis dass er arbeiten muss wie ein Tier und im Alter von 11 Jahren schon keine Hobbies und Freizeit mehr haben kann. Aber soll ich mich deswegen fertig machen? Ändern kann ich es nicht, meine Verantwortung ist es nicht. Also zucke ich lieber mit den Schultern und lasse das alles nicht mehr an mich heran.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich das meiste von dem was ich geleistet habe eigentlich für meinen Freund getan, um es ihm leichter zu machen. Irgendwann habe ich dann aber festgestellt, dass er es für selbstverständlich hält und nicht besonders würdigt, dass ich ihm so viel Arbeit abnehme, und als ich dann meinen Service zurückgefahren habe, hat es teilweise heftigen Streit gegeben. Umso weniger bin ich nun bereit, mich noch zu engagieren, wenn ich dafür hinterher statt einem Dankeschön noch Vorwürfe zu hören bekomme.
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Melania

Ich kenne diesen Hass, von dem du sprichst und ich kenne auch das schlechte Gewissen.

Ganz wichtig: wenn du mit deinem Mann über deine Gefühle redest: sag ihm NICHT, dass du den Jungen hasst. Sonst verschliesst sich dein Mann und das Gespräch findet erst gar nicht statt.

Halte dir lieber vor Augen, welche Gefühle vor dem Hass-Gefühl waren, denn der Hass kam ja nicht von Anfang an, der kam ja erst hinzu, als sich mehrere Ungereimtheiten häuften.

Versuch zuerst für dich herauszufinden, wie du die Wochenende haben willst. Was sind deine Bedingungen, dass deine Bedürfnisse erfüllt werden können. Denn du bist wichtig, also auch deine Gefühle sind wichtig! Und überleg dir, was die Konsequenzen sind und zu welchen Kompromissen du bereit bist. Und welches sind deine Grenzen!

Dann einen ruhigen, friedlichen Moment finden, um mit deinem Mann zu reden. Oder mit einer Drittperson, die vom Fach ist und Euch coachen kann.
mira
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Beitrag von mira »

Hallo Melania

Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschliessen. So wie ich deine Frage lese, hast du nicht in erster Linie negative Gefühle deinem Stiefsohn gegenüber, sondern demgegenüber, was er repräsentiert. Eigentlich sprichst du ja sehr liebevoll von ihm.

Deshalb finde ich es wichtig, dass du mit deinem Mann darüber sprichst und deine Gefühle mitteilst. Und besonders wichtig ist, dass du dich für deine Rechte einsetzt. Mir scheint es absolut unfair, dass du den Sohn deines Mannes regelmässig am Wochenende hüten musst, während er arbeitet, ohne dass du das so möchtest. Deine Gefühle sind verständlich, pass auf, dass sich kein Groll entwickelt.

Vor kurzem waren wir (leider zu spät) bei einer Familienberatung. Ich kann dir eine solche Beratung von einer neutralen, erfahrenen Person wärmstens empfehlen. Sie kann deine Gefühle einordnen und ganz konkrete Tipps geben, wie ihr damit umgehen könnt
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Melania

Auch ich würde dir eine Beratung empfehlen.

Ich persönlich kenne die Situation von zwei Seiten. Zuerst hatte mein Ex-Mann eine neue Partnerin und ich musste lernen, dass mein Kind noch von einer anderen Frau betreut, geliebt und beschenkt wird. Ich ging durch ein Wechselbad der Gefühle.

Dann wurde ich selber Stiefmutter von zwei Jungs und spürte die Eifersucht der leiblichen Mutter.

Mein Rat: versuche dir mal vorzustellen, wie es wäre, wenn du von deinem jetzigen Partner geschieden wärst. Was möchtest du, wie sich dein Kind bei ihm und seiner neuen Frau fühlt? Und wie sollte der Kontakt zwischen euch Frauen sein? Möchtest du sie bei dir zu Besuch haben? Könntest du nachvollziehen, dass sie eifersüchtig wäre, wenn sich dein Ex-Mann mit dir trifft?

Siehe, bei uns ist es gerade umgekehrt. Mein Ex-Mann und ich verstehen uns immer noch gut. Ich mag ihn immer noch, auch wenn ich nicht mehr mit ihm zusammen leben möchte. Wir würden gerne mehr gemeinsam unternehmen inkl. seiner Frau. Sie möchte aber nicht. Sie möchte auch nicht, dass mein Ex-Mann sich mit mir trifft. Jä nu. Es ist schade, aber wir akzeptieren es.
Melania
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Danke euch

Beitrag von Melania »

Das Problem ist nur, dass ich meinem Mann gegenüber gar keinen missmut äußern kann. Er wäre tödlichst beleidigt.

Darum kann ich das Thema nicht ansprechen. Ich gebe mir alle größte Mühe, mir nix anmerken zu lassen, daher würde er, denke ich, aus allen Wolken fallen.

Er ist Araber und hat andere Ansichten von Männer Und Frauen Aufgaben.

Für ihn scheint es selbstverständlich zu sein, dass ich einfach auf seinen Jungen aufpasse und gut.

Aber ich ertrage es nicht mehr, dass ich so ausgenutzt werde:(

Bringt es etwas, wenn ich alleine zu einer Beratung gehe? Um mir vielleicht einfach was von der Seele zu reden?

Keine Ahnung, ich danke euch auf jeden Fall sehr, für eure lieben Worte und Ratschläge.

LG Melania
Melania
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Nachtrag

Beitrag von Melania »

Ganz ehrlich, wenn wir uns mal scheiden lassen sollten, dann würde ich so einen Kontakt gar nicht pflegen, dass ich ihn zu Hause einladen würde, wenn er eine neue Frau hätte.

Warum auch?

Die können ja nochmal mit Papa feiern.

Ich hab meinem Mann auch angeboten, dass wir hier auch ne Party für ihn schmeißen, dann brauch er nicht hin, aber das wollte er nicht.

Er ist ja im Endeffekt alt genug und hat seine Eltern eh nie wirklich zusammen erlebt, denn die sind getrennt, seit der Kleine ein paar Monate alt war.
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Ria
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Beitrag von Ria »

Guten Morgen Melania
du schreibst
Das Problem ist nur, dass ich meinem Mann gegenüber gar keinen missmut äußern kann. Er wäre tödlichst beleidigt.

Darum kann ich das Thema nicht ansprechen. Ich gebe mir alle größte Mühe, mir nix anmerken zu lassen, daher würde er, denke ich, aus allen Wolken fallen.
Damit gibst du ihm mit deinem Verhalten recht und es ändert sich nichts.
Wie würdest du empfinden, wenn dein Mann sich schon lange über etwas ärgern würde, was du tust - unterdessen beginnt es schon, eure Beziehung zu gefährden - und er sagt nichts. Du würdest aus allen Wolken fallen und dich doch irgendwie hintergangen fühlen, oder nicht?

Und von wegen eine Beratung allein: Natürlich bringt das etwas! Wenn nur schon einer im System sich bewegt, ändert sich das Ganze! Gerade wenn die Kommunikation zwischen euch beiden so schwierig ist: Was nicht gesagt wird, wirkt trotzdem :cry:
Pack es an, dir, eurer Beziehung und eurem Kind zuliebe. Es lohnt sich.
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo

Ich kann mich Ria nur anschliessen, ich sehe das auch so.
Schlussendlich geht nichts über reden miteinander und sagen was man sich wünscht.
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mira
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Beitrag von mira »

Liebe Melania

Wenn ich das richtig sehe, lebst du in Deutschland, dort kenne ich mich nicht aus. In der Schweiz gibt es Informationsstellen für Ausländerinnen- und Ausländerfragen. Die beraten u.a. Paare mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund. Dort könntest du auch mal alleine hingehen. Solche Beratungsstellen gibt es auch in Deutschland.

Ich war auch längere Zeit mit einem Mann aus einem anderen Kulturkreis zusammen, das gab viele Missverständnisse, die wir im Verlauf der Jahre auflösen konnten. Wir haben beide viel gelernt. Dass wir nicht mehr zusammen sind, hat keinen kulturell bedingten Grund. Lange Zeit waren wir noch beste Freunde und auch heute haben wir guten Kontakt. Das war nur Dank Kommunikation möglich.

Ich spüre, dass du grosse Angst davor hast, wie dein Mann reagieren könnte, aufgrund seiner anderen Vorstellungen. Nur weil er Araber ist, musst du dich doch nicht dermassen zurücknehmen. Immerhin hat er sich für dich entschieden, obwohl du nicht Araberin bist, also interessiert ihn auch deine Andersartigkeit, da muss auch er bereit sein, Kompromisse einzugehen.
Ich finde, bei euch ist der Klärungsbedarf wirklich gross.
Melania
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Danke

Beitrag von Melania »

Ihr habt Recht, ich werde zu einer Beratung gehen, vielleicht hilfts ein wenig.

Das Problem ist auch, dass er selbstständig ist, am Ende des Monats gerade mal seine Kosten gedeckt hat, also fast keinen Gewinn erzielt hat (Gewinn ca. 400 Euro) und davon zahlt er Unterhalt an seinen Sohn.

Es gibt hier in D einen Selbstbehalt, das heißt, wenn er unter 950 €bleibt, muss er keine Alimente zahlen. Er tut es aber von diesem wenigen Geld trotzdem. Ist ja ehrbar, aber ich muss alles bezahlen. Miete, Lebensmittel, Telefon, Internet, Strom, Raten für Kredite usw. Babynahrung und Klamotten natürlich auch noch. Er beteiligt sich gar nicht bis kaum daran. Aber Unterhalt an Sohn geht immer. Ich könnte platzen.

Und wenn der Kleine hier ist, muss ich ihn auch noch durchfüttern.

Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr will ich mich trennen.

Plötzlich bin ich der Mann zuhause nach seinen Ansichten müßte er als Mann für alles aufkommen, kann er aber nicht.

Mädels, ich kann echt nicht mehr. Und als er dem Kleinen letztens nochn 10er zugesteckt hat, hab ich mich umgedreht, hab mir meine Kleine geschnappt und bin raus. Wenn wir drüber reden, heißt es, er ist mein Kind. Und was ist die Kleine?

Je mehr ich schreibe um so mehr sehe ich, dass auch die Beratung nichts bringen wird.

Ich will das alles nicht mehr.

Wenn ich gewusst hätte:(

Vorallem verdient seine Mutter sehr gut, sie hat eine Wohnung (abbezahlt)
und wir krepeln hier vor uns rum.

Ich rutsche jeden Monat tiefer in den Dispokredit und er gibt alles für seinen Sohn aus:(

Sorry, ich kann nicht aus meiner Haut.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo melania,

wenn Du es Dir leisten könntest ihn mit durchzuziehen, dann könnte man sicher darüber diskutieren ob es fair ist, aber das wäre letztlich Deine Entscheidung. Aber wenn Du dafür in den Dispo gehen musst, dann gibt es da nichts zu diskutieren. Wenn er alleinstehend wäre, hätte er Anspruch auf aufstockendes ALG II, weil er mit 400 € unter dem Sozialhilfesatz liegt. Ebenso hat die Ex-Frau für das Kind Anspruch auf Unterhaltsvorschuss, wenn er keinen Unterhalt zahlen kann. Du selber solltest Dich auch umsehen, vielleicht habt ihr Anspruch auf Wohngeld oder sogar gemeinsam Anspruch auf aufstockendes ALG II.

Und wenn sich auf der Einnahmenseite nichts verbessern lässt, und sei es indem er eine besser bezahlte Arbeit annimmt, dann muss man die Ausgabenseite reduzieren.

Darüber musst Du mit ihm klipp und klar reden. Dir sollte auch klar sein, wenn Du Dich trennst, wirst Du von ihm auch keinen Unterhalt zu sehen bekommen.
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PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Dir sollte auch klar sein, wenn Du Dich trennst, wirst Du von ihm auch keinen Unterhalt zu sehen bekommen.
Oder noch schlimmer?

Ich kenne die Deutschen Gesetze zwar nicht gut, sind glaub nicht so schlimm wie bei uns, aber der Mann kann ja nicht von Null leben und Melanie hat bereits die Ernährerrolle in der "Familie" übernommen. :roll:
Deshalb würde ich mich vor einer Trennung genaustens informieren, nicht dass Sie ihm am Ende noch Unterhalt zahlen muss.

Ihr Goodwill, kann ihr noch zum Verhängnis werden, wundern würde es mich zumindest nicht.
Babell
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Beitrag von Babell »

hallo melania

auch gerade bei einer Trennung kann eine Beratung sehr hilfreich sein. Ich hoffe, du findest jemand, der sich mit Patchwork und kultureellen Mischehen auskennt.
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