Stieftochter ist plötzlich unglücklich bei uns...

Fragen, Probleme und Sorgen...
mira
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Stieftochter ist plötzlich unglücklich bei uns...

Beitrag von mira »

Hallo zusammen

Soeben habe ich mich neu eingetragen und (wie so oft), ist es auch bei mir ein Problem, das mich dazu bewogen hat.

Mein Partner und ich leben mit seinen beiden Kindern aus erster Ehe seit 4 Jahren in unserem gemeinsamen Haus. Die Kinder sind jeweils zwei Tage pro Woche und jedes zweite Wochenende bei uns. Sie haben je ein Zimmer für sich.
Die Kinder wollten mit mir zusammenziehen, und auch seine Ex-Frau war damit einverstanden. Das war mir wichtig, sonst hätte ich diesen Schritt nicht gemacht.

Die Tochter meines Partners (15j) ist nun plötzlich todunglücklich bei uns und hat auch schon gedroht, dass sie ausziehen werde, sie könne seit ihrem 12. Lebensjahr selber entscheiden, wo sie leben wolle. Diese Bemerkung hat meinen Partner sehr verletzt und es kam zum Eklat zwischen den beiden. Und das unmittelbar vor den Ferien (wir hätten sie 5 Wochen nicht mehr gesehen). Ich habe ihr dann den Vorschlag gemacht, dass wir uns mal zu dritt zusammensetzen, und sie erzählt uns, wie sie sich das Zusammenleben mit uns anders vorstellen würde.

Nun hat sie sich für heute Abend angemeldet. Und obwohl ich mich freue, dass sie mein Angebot angenommen hat, habe ich irgendwie enorm Angst vor diesem Treffen. Und zwar einfach deshalb, weil ich absolut keine Ahnung habe, weshalb sie plötzlich so unglücklich ist und vorallem weil ich gerade in den letzten Wochen das Gefühl hatte, dass es mit uns allen so gut läuft wie schon lange nicht mehr.

Ich weiss, es gibt wenig Sinn dies zu schreiben, bevor das Gespräch stattgefunden hat, weil ich mich nur in etwas hineinsteigere. Vielleicht habe ich einfach Angst, mich den Problemen zu stellen, die wir in den letzten Jahren 'erfolgreich' verdrängt haben... :?:
Wie auch immer, es hat mir grad gut getan, dies zu schreiben. Und vielleicht habt ihr auch schon ähnliche Situationen durchgemacht.

Liebe Grüsse
mira
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Mira

Meine Tochter wird demnächst 16. Lustig, eine solche Aussage könnte auch von ihr kommen. Mein Ex-Mann und ich haben die geteilte Betreuung und wechseln täglich ab.

Tochter liebt ihren Papa über alles. Da er aber sehr viel arbeitet und die kleine Halbschwester viel Zeit von ihm fordert, bleibt nicht mehr so viel für sie übrig. So ist sie dann mehr mit ihrer Stiefmutter zusammen. Und die Stiefmutter ist einiges strenger und konsequenter als ich.

Bei uns ist das Leben anders als bei Papa. Wir leben hier ähnlich einer WG. Sie hat sehr viele Freiheiten, beteiligt sich aber auch an der Hausarbeit.
Von der Stiefmutter kommt ab und zu Kritik, dass man (damit meint sie mich) bei dem Fräulein etwas mehr Grenzen setzen sollte.

Seit einiger Zeit kommt auch immer wieder der Satz: ab Sommer (Kantonsschule) möchte sie hauptsächlich bei uns wohnen. Der Spruch von: ich darf selber wählen, der lässt sie weg. Sie weiss, dass wir ihre Rechte kennen.

Ich werte das Ganze nur als Test. Sie möchten heraushören, wieviel uns an ihnen liegt und wie flexibel und ob wir erpressbar sind.

Bei meiner Tochter kenne ich die Vorzüge gegenüber der Stiefmutter: hier darf sie viel öfter draussen rumhängen. Ich kontrolliere sie kaum weil ich ihr vertrauen kann. Ich kenne aber auch alle ihre Kollegen, teils seit dem MuKi-Turnen und sie weiss, dass diese auch jederzeit bei uns chillen dürfen.
Ihr Vater wäre auch sehr tolerant. Aber die Stiefmutter ist etwas komplizierter.

In diesem Alter ist es den Jugendlichen schon sehr wichtig, wer ihnen mehr zutraut. Wer sie ihre eigenen Erfahrungen machen lässt.

Also Achtung: Es hat ev. gar nicht mit Sympathien zu tun, sondern mit Pubertät, sprich Freiheiten. Und schlussendlich mit (Sack-)Geld :-)

Nachtrag:
Ich gebe dann jeweils zur Antwort, dass ich sie verstehen kann. Sie hat hier halt viel mehr Ruhe, weil da kein kleines Mädchen ist, welches sie bei den Hausaufgaben stört und blöde (in Wirklichkeit herzige) Fragen stellt.
Ich weiss, dass ihr Vater sehr kooperativ ist; hauptsächlich das Kind ist glücklich. Er wäre aber trotzdem traurig und das sage ich Tochter auch.

Ich wäre bereit für eine andere Lösung. Dann soll sie die Papazeit aber anderswie organisieren. In diesem Alter kommt Qualität vor Quantität. Es wäre also gut möglich, dass sie sich täglich zum Joggen treffen, dafür schläft sie täglich hier.

Würde es zu Veränderungen zu Gunsten von mir kommen, dann wäre mein Ex-Mann der Verlierer. Einfach nur, weil dort dem Kind mehr Grenzen gesetzt werden, was ja eigentlich gut wäre.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Hallo mira,

ich habe keine Stiefkinder, aber dafür eine eigene Tochter in der Pubertät. Und die findet es zur zeit überall besser als zu Hause :roll:

Abgrenzung gehört einfach zu diesem Alter!! Die spezielle Schwierigkeit bei "Stiefkindern" ist halt, dass sie tatsächlich wählen können und auch dürfen in dem Alter. Fragt sich nur, ob sie sich auch immer bewusst sind, was diese Wahl bedeutet....Ist sie wirklich unglücklich und Ihr könntet gemeinsam gewisse Dinge ändern? Oder geht es- auch wenn ihr das vielleicht nicht bewusst ist - um die Abgrenzung, die sie im Hauhalt der Mutter dann ebenfalls durchmachen würde, sobald dort mal der Alltag eingekehrt ist? Und dann kommt der nächste Wechsel, zurück zu Euch?

Ich finde es noch wichtig, das herauszufinden, damit Ihr nicht zum Spielball werdet - und die Mutter ebenso. Auch 15jährige brauchen noch Stabilität und man kann sich nicht immer die Rosinen herauspicken im Leben: ist es gerade dort besser, gehe ich da hin und wenn es mir nicht mehr passt, kann ich ja zurück.

Damit meine ich natürlich überhaupt nicht, dass Ihr die Sorgen des Mädchens nicht ernst nehmen sollt. Aber es wäre schon wichtig, ihr auch aufzuzeigen, dass sich das Leben weder bei Euch noch bei der Mutter immer NUR nach ihren Vorstellungen gestalten lässt.

So ein Gespräch kann ja wirklich auch Anregungen bringen und mehr Verständnis füreinander. Vielleicht liegt es an Kleinigkeiten, die Ihr auch gern ändert mit ihr gemeinsam! Aber erpressbar darf man nciht werden....
Ich nehme an, der Vater war verletzt, dass sie so redet und nicht dankbarer ist für alles, was sie bei Euch hat - wo sie doch selber zu Euch kommen wollte. Aber Dankbarkeit ist ein Fremdwort für Mädels in der Pubertät....das stelle ich täglich fest (meine junge Dame ist gerade im Klassenlager und meine Jungs und ich haben es so friedlich wie schon lange nicht mehr).
Mein Mädel hat die Option Papa nicht, sonst würde sie bestimmt auch bei jedem Streit darüber sprechen, zu ihm zu ziehen. Und ich müsste sie dann auch gehen lassen. Allerdings frage ich mich, ob sie das wirklich tun würde, denn sie kennt die Macken ihres Vaters und weiss sehr genau, dass da wesentlich mehr Disziplin und Arbeit auf sie zukäme. Bei uns ist das eindeutig, insofern ist es einfacher, solche Bemerkungen zu überhören....

Ich wünsche Euch ein gutes Gespräch und berichte mal!
mira
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Beitrag von mira »

Liebe Buchenholz,
Liebe Carlotta,

Danke für eure Anregungen. Es beruhigt mich natürlich, wenn ich höre, dass andere Ähnliches erleben. Und wenn ich an meine Jugend zurückdenke, kommen mir solche Äusserungen auch nicht ganz fremd vor ;-)

Das Gespräch dauerte über zwei Stunden. Uff! Das war zum Teil ziemlich heftig. Ich bin noch ganz erschlagen, etwas traurig, erleichtert, zuversichtlich und glücklich zugleich. Es war, wie ich vermutet habe, einiges gestaut (auch bei mir!). Jetzt muss ich das Gesagte zuerst verdauen.

Tatsächlich sind einige Themen angesprochen worden, die ihr erwähnt habt. Und eure Meinungen dazu helfen mir sehr zu verstehen, was da abläuft. Freiheit, mangelnde Stabilität, Geld, bei Mama läuft es besser, Gefühle der Ablehnung etc., die Themen der Pubertät... und eben auch viele Missverständnisse ('Ihr sagt mir nichts, weil ihr denkt, ich bin ein Kind und kann das nicht verstehen' u.ä.).

Als Hauptproblem hat sich aber herausgestellt, dass sie und ihr Bruder sehr unter den regelmässigen Streitereien der Eltern leiden und glauben, dass eine Versöhnung der beiden, viele Probleme wie von selber lösen würde.
Ich kann mir das bis zu einem gewissen Grad schon vorstellen und wünsche mir eigentlich schon lange, dass sich die Eltern besser vertragen, da diese Spannungen z.T. wirklich unerträglich sind. Aber es ist mir klar, dass das nicht mehr mein Thema ist, das müssen die beiden miteinander klären. Ich bin jedoch sehr zuversichtlich, dass sie es schaffen. Denn beide lieben ihre Kinder sehr.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Dieses Forum tut richtig gut! Danke noch einmal für eure Antworten.
mira
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Beitrag von mira »

Hallo Carlotta

Soeben habe ich eure Beiträge noch einmal in Ruhe durchgelesen. Dabei habe ich eine Aussage von dir erst jetzt richtig wahrgenommen. Du schreibst:
Oder geht es- auch wenn ihr das vielleicht nicht bewusst ist - um die Abgrenzung, die sie im Hauhalt der Mutter dann ebenfalls durchmachen würde, sobald dort mal der Alltag eingekehrt ist?
Das ist eine sehr interessante Theorie, egal, ob sie letztlich zutrifft oder nicht.
Tatsächlich hat sie gestern etwas gesagt, dass mich stutzig gemacht hat. Sie rege sich über die Streitereien mit ihrem Vater auf, die dadurch entstünden, dass sie mit ihm nicht reden könne und sich deshalb vieles anstaue. Mit ihrer Mutter könne sie alles ausdiskutieren und deshalb hätten sie auch nie Streit. Nach dieser Aussage habe ich mich gefragt, ob auf diese Art und Weise eine Ablösung von der Mutter überhaupt stattfinden kann. Das klingt so übermässig vernünftig. Sie betont auch gerne, dass sie ihrer Mutter ähnlich sei (was stimmt), aber ich habe gemeint, dass Mädchen in dem Alter eben gerade nicht wie ihre Mutter sein möchten, um sich abzugrenzen...

Ich habe die Streitereien zwischen ihr und dem Vater, die vor ein paar Monaten begonnen haben, als typisch für das Alter gesehen und war nie darüber beunruhigt. Im Gegenteil, da sie so eine enge Beziehung hatten, schien mir das richtig. Vielleicht macht sie die Ablösung zuerst bei ihrem Vater (aktuelle Streitereien) und muss für die Ablösung von ihrer Mutter, mehr mit dieser zusammen sein, um genug starke Spannungen zu erzeugen.

Wenn die Option Papa bei deinen Kindern nicht gegeben ist, ist die Verbindung zwischen dir und ihnen folglich noch viel enger und die Ablösung vermutlich umso heftiger. Das ist sicher nicht immer einfach, da du ja umso mehr für deine Kinder da warst und für sie getan hast.

Gruess
mira
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Mira

Diese Überlegung machen wir hier auch. Einfach so im Allgemeinen.

Meine Tochter und ich haben auch viel weniger Streiterein. Das kommt daher, dass ich mich noch viel besser erinnern kann, wie man als Teenie so fühlt und was man sich so wünscht.

Dann bin ich selber auch eine Frau und bin ihr von da schon mal näher.
Ich bin auch viel offener und kann mit jedem über alles reden. Der Papa ist da eher verklemmt. Und dann liegt uns Frauen das Reden einfach im Blut :-)
Wir sind oft nur zu zweit und können dann unbeobachtet über Gott und die Welt diskutieren.

Beim Papa hat sie viel mehr Kontakt mit der Stiefmutter und führt daher v.a. mit ihr Grundsatzdiskussionen. Inhalt des Streits oft Dinge, die jeder Logik entbehren.

Beim Ablösungsprozess müssen sich ja nicht nur die Kinder von den Eltern ablösen, sondern auch umgekehrt: die Eltern müssen ihre Kinder auch gehen lassen.
Meine Mutter hatte da ihre grosse Mühe. Wenn ich wieder einen Schritt mehr an Selbständigkeit erlangte, dann hinterliess sie bei mir Schuldgefühle. Das will ich besser machen. Ich bin richtig stolz, wenn Tochter selbständiger wird und freue mich, dass sie die Welt entdecken will.
Der Papa hat da viel mehr Angst, sie gehen zu lassen. Und die Stiefmutter will ihren Freiheitsdrang bremsen. Häufige Begründung: Sie hat das damals nicht gemacht, als darf Tochter heute auch nicht.

Laut Buch von Julia Onken "Vatermänner" haben Väter viel mehr Vertrauen in ihre Töchter als die Mütter. Bei uns ist es eher umgekehrt.

Frage: Dein Stiefsohn ist älter. Wie war das bei ihm? Zu wem hat er den besseren Kontakt? Und was meint er zu den Plänen seiner Schwester?

Übrigens dein Posting von gestern Nacht ist ganz toll zu lesen. Ich spüre sehr viel Liebe und Respekt gegenüber deiner Stieftochter. Gefällt mir.
mira
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Beitrag von mira »

Hallo Buchenholz

Ich möchte mich natürlich nicht in die Beziehung zwischen meiner Stieftochter und ihrer Mutter einmischen. Das wäre nicht richtig und würde ich im umgekehrten Fall auch nicht wollen.
Aber mir hat der Ansatz von Carlotta gefallen, weil er grad so stimmig schien und einiges erklären würde. Es ist mir allerdings nicht möglich, hier alle Gründe im Detail zu beschreiben.

Wie der Stiefsohn darüber denkt, wissen wir leider nicht. Er ist ferienhalber ein paar Wochen weg. Grundsätzlich habe ich zu ihm einen besseren Draht, weil er mir vom Charakter her näher ist und mir von Anfang an gezeigt hat, dass er mich mag. Die Stieftochter war immer schon eher distanziert, obwohl wir auch gute Gespräche haben und uns eigentlich gut verstehen oder verstanden haben. Wie du siehst, bin ich inzwischen etwas verunsichert.

Beim Stiefsohn war es eine sehr kurze Sache von ein paar Monaten. Er war in dieser Zeit fast nie zu Hause, viel mit Kollegen unterwegs und hat sich eher zurückgezogen. Mein Partner hat ihn immer ziehen lassen und das war wahrscheinlich gut so. In letzter Zeit hatte ich das Gefühl, dass er wieder vermehrt den Kontakt zum Vater sucht.

Danke für deine letzte Bemerkung. Respekt (oder besser Achtung) habe ich gegenüber meinen Stiefkindern schon, und ich mag sie auch, aber Liebe.... Gerade im Moment muss ich aufpassen, dass meine Gefühle meiner Stieftochter gegenüber nicht ins Negative kippen. An anderer Stelle habe ich bereits geschrieben, dass ich mich schäme, dass ich mich manchmal auf die Zeit nach ihrem Auszug freue. Aber hier im Forum durfte ich lernen, dass ich die Stiefkinder nicht lieben muss. Und das nimmt mir Druck und hilft, eine positive Grundeinstellung zu behalten.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

genau, man muss die Stiefkinder nicht lieben, aber oft erwartet das der Partner und seine Familie und das gibt Druck.
Gerade wenn man selbst keine eigenen Kindern hat, heisst es dann "es sind doch wie deine eigenen Kinder" oder sonst so ein doofer Spruch.
15 Jahre Patchworkerfahrung
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Mira,

ich kann mir gut vorstellen, dass sich Deine Stieftochter zuerst von ihrem Papa abnabelt, mit ihm heiße Diskussionen führt etc. und die Abnabelung von ihrer Mutter später kommt. Es ist doch ein gutes Zeichen, dass sie Euch offen ihre Probleme mit der Situation geschildert hat. Die Auseinandersetzungen müssen sein, und das Aneinander-Reiben, ich habe ein paar abschreckende Beispiele in der Bekanntschaft, wo die Kinder zu wenig Grenzen gesetzt bekamen, es mangelt an Orientierung.

Meine Stieftochter kam vor einigen Wochen zum ersten Mal nicht zu uns. Ihre Begründung war, der Papa schimpfe zu viel mit ihr, sie werde jetzt nicht mehr kommen etc. Ich habe meinen Partner bestärkt, sich nicht erpressen zu lassen. Ich vermutete, sie wollte lieber das nächste WE abwarten, bis mein Sohn von einer Klassenfahrt zurück kam. Das nächste Wochenende kam sie dann gerne zu uns. Ich glaube, es ist wichtig, authentisch zu bleiben und nicht den Kindern gefallen zu wollen aus Angst, den Draht zu ihnen zu verlieren.

Mira, ich bewundere Dich, wie Du Dich für Deine Stiefkinder engagierst. Du hast eine gewachsene Beziehung zu Deiner Stieftochter.
Sofia
mira
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Beitrag von mira »

Hallo tarzan
Der Druck von Partner und Umfeld ist tatsächlich sehr gross und selbst die Stiefkinder halten einiges für selbstverständlich.
Man eckt schnell an, wenn man diesem Ideal nicht enspricht, und bei mir ist das sicher ein Grund, weshalb sich über Jahre negative Gefühle gestaut haben. Ich brauche wahrscheinlich noch eine Weile, bis ich wirklich dazu stehen kann, dass mich meine Stieftochter seit einigen Monaten nervt...
mira
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Beitrag von mira »

Hallo sofia
Danke für deine Antwort. Du hast sicher recht. Die Auseinandersetzungen müssen sein. Ich hatte einfach nie damit gerechnet, dass ich involviert werde. Beim Stiefsohn war es auch nicht so.
Wie es aussieht , müssen manchmal auch Stiefeltern ihren Lernprozess mit der Pubertät der Stiefkindern durchmachen. Vielleicht geht es darum, sich wieder bewusst zu werden, dass es eben nicht die eigenen Kinder sind und dass das Engagement für die Kinder angemessen bleiben muss.
Das wäre vielleicht mal ein neues Thema wert.
Linda
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Beitrag von Linda »

Hallo Mira!

Ich habe ein ähnliches Problem mit meiner Stieftochter. Sie wohnt nicht bei uns, ist aber auch immer weniger gerne bei uns. Sie ist auch 15 und wohl gerade in ihrer Rebellen-Phase. Von mir lässt sie sich nur wenig sagen, geht auch einfach an meine Sachen. Besonders bei meinen Sachen, für die Auftritte, die ich hab, bedient sie sich. Ich habe generell überhaupt nichts dagegen, wenn sie sich UV-Gel und Nagellack leihen möchte. Aber ich finde, fragen kann sie schon.

Ich möchte auch nicht Mutter spielen und sie zurechtweisen, aber sie sollte auch wissen, dass das nicht in Ordnung ist. Mein Mann hat schon mit ihr gesprochen, aber sie möchte im Moment einfach nicht zuhören. Sollte ich sie erstmal in ihrer Phase lassen? Ich kenne das ja selber von mir damals und ich wollte einfach meine Ruhe. Nur muss man ihr schon irgendwie beibringen, dass man nicht alles machen kann.

Lieben Gruß

Linda
Zuletzt geändert von Linda am 25.07.2011 08:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Linda, wenn Deine Stieftochter sich an Deinen Sachen bedient hast Du natürlich das Recht ihr zu sagen dass Du damit nicht einverstanden bist. Vor allem wenn der Vater schon etwas gesagt hat und sie nicht darauf reagiert. Sonst entsteht auch schnell der Eindruck, dass ihr hinter ihrem Rücken über sie redet. Natürlich soll die Erziehung in erster Linie der Vater übernehmen, aber wenn auf der Straße ein wildfremdes Kind ankäme und in Deine Tasche greifen würde, würdest Du ja auch direkt etwas sagen und nicht warten dass die Eltern eingreifen.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
aisha

Beitrag von aisha »

hallo linda,
herzlich willkommen bei uns.
Meine Stieftochter wird 19 und lebt bei uns seit sie 13 ist.
sie bedient sich hemmungslos an meinen Sachen, macht sie auch kaputt. Die bedient sich auch an an den Sachen meiner Tochter und meines Partners. Wehe, wenn man aber von ihr nur einen Wattebausch nimmt!!! Dann flippt sie aus.

Ich habe ihr hundert Mal nett gesagt, dass ich das nicht möchte, ich habe sie angeschrieen... sie setzt sich über alles rücksichtslos hinweg.
Mein Partner sagt ihr dann jeweils seeeeehr lieb und nett, dass er das "nicht so toll" fände und das sie doch bitte fragen möge... Dann kommt nur eine Hundeblick mit tränenden grossen Kulleraugen und ein gehauchtes "ja papa".. das wars dann. Mich ignoriert sie komplett. Anweisungen oder Bitten werden demonstrativ ignoriert.
Ich bin soweit, dass ich gewisse Dinge wegschliesse.
Vielleicht müsstest du dir das auch überlegen, dass Dinge, die dir etwas bedeuten weggeschlossen werden müssen.
Das ist traurig, aber offenbar manchmal nötig.
Linda
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Beitrag von Linda »

Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Ich werde das mit dem Einschließen mal in Erwägung ziehen, dennoch denke ich auch, dass ich mit ihr persönlich auch einmal reden möchte. Am besten, wenn mein Mann dabei ist.

Ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass sie mich nicht leiden kann. Weil oft kommt sie zu mir und möchte mich umarmen, aber sie denkt gerade einfach, dass sie alles nur um sie dreht und sie der Mittelpunkt der Welt ist....

Lieben Gruß
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