Wie macht man, dass Stiefkind dazugehört?

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Merrilu
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Wie macht man, dass Stiefkind dazugehört?

Beitrag von Merrilu »

Hallo zusammen,
Stiefkind, bald 15, wohnt jetzt seit etwa 6 Wochen bei uns. Es geht einigermassen, d.h. viele probleme haben wir schon in den griff bekommen, lügen viel besser, stehlen nach einmal nicht mehr, sie hängt sehr an mir, zum Vater bessert sich das verhältnis. Aber: meine Kinder sehen sie nach wie vor als Fremdkörper an. Sie wissen nicht, worüber sie mit ihr reden sollen (sie schaut und schweigt und erzählt kaumw as von sich), finden sie weder witzig noch besonders intelligent. Ich erzähle ihnen etwa zum hiundertunderstenmal, dass nicht alle Kinder gleich sind, dass man alle so nehmen soll, wie sie sind, dass es zeit brauche, bis sich stieftochter öffne. es ist aber eine Tatsache, dass sie eben komplett anders erzogen wurde als ich es tue, grundlos ist sie ja nicht mehr daheim, und das ist auch für uns immer wieder ein Kulturschock. Es gibt so gar keine gemeinsamkeiten wie ähnliche Hobbys etc. zwischen meinen Kindern und der stieftochter. Nun zwinge ich meine Kinder dazu, nett und lieb zu ihr zu sein und sich mit ihr abzugeben, aber immer wieder langweilen sie sich grässlich mit ihr, ziehen sich dann zurück (leider auch von mir!) und machen was anderes mit ihren Kollegen. Mich stört auch, dass mein Partner immer wieder verständnis und Entgegenkommen und geduld von meinen Kindern und mir verlangt, von Stieftochter aber keine richtige Anpassung verlangt. das komme alles von selber, aber meine seien ja so sozialkompetent, dass sie davon nur profitieren könnten... (es stimmt, meine sind im Quartier und in der Schule sehr beliebt und bestens integriert). Da Stieftochter von sich so gar nichts erzählt, führt es auch dazu, dass sich meine zurückzunehmen beginnen und z.B. nach der Schule am Mittagstisch nicht mehr drauflosquasseln und erzählen, was so passiert ist, sondern zu schweigen beginnen. Total doofe Stimmung! Und dann gehen sie möglichst rasch weg und verschwinden in ihr Zimmer oder zu Kollegen (nur die grossen Kinder von mir, die kleinen natürlich nicht). Und ich sitze dann da und frage Stieftochter, wie es in der Shule gegangen sei, und sie sagt "gut" und dann versandet das Gespräch auch wieder. Während meine Kinder Bücherratten sind, möchte sie gar nicht lesen. Auch ich merke, dass ich mich vor ihr nicht so bewegen kann wie bei meinen Kindern, mit denen es sofort lustig wird und ein sehr offenes Verhältnis herrscht. Mich stört es z.B. dass ich mich nicht mehr einfach so zur Dusche bwegen kann, sondern mich vorher und nachher anziehen muss ...alles doof, ist mir schon klar, und doch verstehe ich meine Kinder, wenn sie Stieftochter als Fremdkörper bezeichnen, der orgendwie nicht dazu passt oder zumindest noch nicht. Stieftochter selbst scheint aufzublühen und sich sehr wohl zu fühlen, die Noten sind bereits viel besser als in der alten Schule und sie lacht auch mehr.

Aber ich merke immer wieder, dass nicht ich sie bis jetzt erzogen habe und dass da so viele defizite sind, z.B. ein extrem kleiner wortschatz, kaum Allgemeinwissen, schlechte einschätzung von andern menschen und Situationen und das kann sie natürlich auch nicht sofort umlernen. Aber ich leide darunter, dass meine kinder nicht mehr gerne am Familientisch sitzen und so oft weggehen. So habe ich zwar eine Stieftochter, verliere aber ein Stück weit meine grösseren Kinder.

Was kann ich tun, um Stieftochter besser integrieren zu können? Ich kann nicht ewig auf Verständnis hoffen von Seiten meiner Kinder, nur aus Mitleid geben sie sich nicht mehr ewig Mühe, sie lieb zu behandeln, da funkt es einfach nicht, vor allem deshalb nicht, weil von Stieftochter so wenig kommt an Ausdruck eigener Gefühle oder persönlichen Erzählungen. Ich weiss, sechs wochen sind eine kurze Zeit, aber Ihr alle wisst, wie rasch die Stellungen in einer Klasse bstimmt werden und wie schnell es geht, ob man jemanden mag oder nicht. Vor allem bei Kindern! ich will meine eigenen Kinder nicht vertreiben, ich will nicht, dass sie mir nicht mehr erzählen wie bisher und ich kann sie so gut verstehen, wenn sie Stieftochter als schwieriges, uninteressantes mädchen bezeichnen. sie haben nicht unrecht! Auch ist mir klar, dass sie Toleranz etc. üben müssen. nur - eben hat mir eine Lehrerin von meiner ältesten erzählt, dass sie mit allen in der Klasse so gut in einer Gruppenarbeit arbeitet und auch mit den aussenseitern nett ist - aber meine Tochter meint dazu, es sei ein Unterschied, ob sie das immer, immer, immer tun müsse oder nur ein paar Stunden pro Tag in der Schule...

Was ratet ihr mir? Wie kamm man generell die Integration noch fördern?
DANKE für alle tipps.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo,

ich glaube es ist zuviel verlangt, wenn Deine Kinder das Mädchen sofort als eine echte Schwester (oder besser) behandeln müssen, denn das ist sie nicht. Ich für meinen Teil habe in Jahren gelernt, dass mein Stiefsohn nicht mein Sohn ist und dass man sich viele Probleme ersparen kann, wenn man nicht so tut als ob. Eine Beziehung muss wachsen, und dann muss von beiden Seiten auch der Wunsch dazu da sein. Wenn Du von Deinen Kindern etwas verlangst was sie nicht leisten können, werden sie es der Stiefschwester übelnehmen, die ja gar nichts dafür kann dass Du zuviel von ihnen erwartest.

Ich würde sagen, versuch mit Deinen eigenen Kindern so natürlich wie möglich umzugehen, erlaube dem Mädchen dabei zu sein, aber erwarte nicht dass sie sich beteiligt. Sie muss vermutlich erst lange beobachten wie ihr es macht, bevor sie es vielleicht auch einmal so versucht wie ihr, und vielleicht ist sie auch einfach anders, und das muss man dann auch akzeptieren. Vielleicht entwickelt sie nich Lust auf Lesen, vielleicht auch nicht. Beides wäre OK.

Du kannst sie einbinden, indem Du ihr die gleichen Haushaltspflichten überträgst wie den anderen und ihr ebenso Aufmerksamkeit anbietest wie den anderen. Ansonsten finde ich, wenn ihr am Wochenende alle gemeinsam etwas unternehmt oder mal abends gemeinsam ein Brettspiel spielt, dann ist das in Ordnung, und Deine Kinder sollten dann auch frei sein ohne die Stiefschwester das zu tun worauf sie Lust haben.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
aisha

Beitrag von aisha »

ich schliesse mich babyones Meinung an. Als meine Stieftochter zu uns zog, war sie psychisch so am Boden und ich habe vor lauter "es gut machen wollen" darüber meine eigene Tochter vernachlässigt.
Das Mädchen bei dir kommt offenbar aus einem ganz anderen Umfeld und ist plötzlich in einer Grossfamilie zuhause, wo sie vorher "nur" zu Besuch war.
Es sind alle Parteien ziemlich gefordert und derzeit wohl auch überfordert.
Ich würde auch versuchen, ganz "normal" mit ihr umzugehen, vielleicht braucht es einfach Zeit bis sie auftaut.
Und steigere dich nicht in eine Mutterrolle für sie hinein. Den Fehler habe ich leider gemacht. Ich dachte damals, ich müsse die leibliche Mutter "ersetzen", das Kind brauche doch endlich eine Mutter, die für sie da ist.... Fehlanzeige. Sie wollte vor allem zu ihrem Vater und ich war einfach Beigemüse, ganz praktisch zwar für den täglichen Service zwar, aber mehr nicht.
Da bin ich ganz schön hart auf den Boden der Realität gefallen...habs gut gemeint und ging verständlicherweise in die Hose.
naja, im nächsten Leben sind wir alle Patchworkexperten...
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo Merrilu

Ich denke das braucht einfach noch viel Zeit. Gebt ihr diese, das kommt schon gut.
15 Jahre Patchworkerfahrung
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Merrilu

Ich schliesse mich meinen Vorschreiberinnen an: Lass deinen Kindern und der Stieftochter Zeit, dass die Beziehung zwischen ihnen von ihnen aus entstehen und wachsen kann. Und dass die Beziehung so wird, wie sie es möchten und zu dem Zeitpunkt wie sie es möchten.

Stieftochter:
Die Stieftochter muss wohl zuerst noch lernen, Vertrauen aufzubauen. Und da ist sie wahrscheinlich gerade dran. Also nichts überstürzen.

Deine Kinder:
Mal etwas provokativ gefragt:
Ist deine Tochter, die in der Schule so sozial ist, nicht mehr eine gute Tochter, wenn sie ihre Halbschwester nicht mag?
Pass auf, dass sie nicht das Gefühl kriegt, sie werde von ihrer Mutter nur geliebt, wenn sie nett zur Halbschwester ist.

Zwinge deine Kinder nicht, ihre Halbschwester gerne zu haben! Gerade in dem Alter ist es doch wichtig, sich ihre Freunde selber auszusuchen, da sie sich über die Freundschaften definieren.

Dass sie in der Schule nett zu Aussenseitern ist, das zeigt doch, dass sie sich in einer Gruppe mit allen arrangieren kann. Zuhause ist es aber etwas anderes: da seid ihr alle näher aufeinander und da zählen intimere Gefühle und man möchte Privatsphäre. Das hat sie wohl unter
aber meine Tochter meint dazu, es sei ein Unterschied, ob sie das immer, immer, immer tun müsse oder nur ein paar Stunden pro Tag in der Schule...
gemeint.

Wenn du traurig bist, dass deine Kinder immer öfters weg sind, dann könntest du ja explizit etwas mit ihnen ohne die Stieftochter machen? Oder deine Kinder fragen, ob sie das wollen und ob sie das Gefühl haben, du würdest sie vernachlässigen? Vielleicht sind sie sich auch sowieso am Abnabeln?
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Merrilu

In deinem langen Bericht habe ich grad wieder unsere Situation gesehen. Meine Stiefsöhne leben bei ihrer Mutter eine ganz andere Kultur. Das machte es bei uns nicht immer einfach. Im Gegensatz zu euch hatte meine Tochter keine Mühe damit, als braves angepasstes Einzelkind tat es ihr mal ganz gut, sich gegen so zwei Rabauken zu behaupten.

Du musst dem Kind Zeit geben. Am Tisch musst du die Fragen so stellen, dass sie nicht mit Ja oder Nein antworten kann.
Meine Stiefsöhne gaben dann zwar ganz blöde Antworten. Sie hatten einfach immer vergessen, was in der Schule so Thema war oder sie sagten, sie hätten jetzt Freizeit und wollen nicht über die Schule reden. Das kommt aber auch daher, dass die Mutter ihnen vermittelt hat, dass Schule Sch... und unnötig ist.

Wenn wir im Sommer 2 Wochen in Urlaub fahren, dann kann man gut beobachten, wie die Jungs das Getue und die Sprache ihrer Mutter ablegen und sich uns anpassen. Je älter sie werden umso mehr behalten sie ihre Eigenart. Sie sind jetzt ja junge fast Erwachsene.

Deiner Stieftochter würde ein Hobby gut tun, wo sie sich entfalten könnte und etwas eigenes hätte. Falls es die Finanzen erlauben, würde ich Reiten empfehlen. Die Arbeit mit Pferden ist wie Therapie.
Meien Tochter brauchte zwar damals keine Hypotherapie. Sie war einfach nur schüchtern und hatte zuwenig Selbstvertrauen. Seit dem Reitunerricht hat sich das massiv verändert.
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Ganz herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen. Ich sehe es eigentlich auch so, dass ich mehr mit meinen eigenen Kindern mache. Das aber goutiert mein Partner ganz und gar nicht. Er will, dass sich meine Kinder äusserst lieb mit seiner Tochter abgeben und sagt dauernd, sie müssten Verständnis für sein armes Töchterchen haben. Meine Kinder hingegen versteht er gar nicht, er scheint den Eindruck z haben, alls müsse perfekt passen und alle hätten nur auf seinhe Tochter gewartet. Genau das überfordert. Es gibt dann die dumme Situation: ich mit meinen Kids, er mit seiner Tochter. Wobei die beiden gemeinsamen Kindern auch meiner sind...Ich habe z.B. gestern abend, als er wegen seiner eigenen Tochter schlecht gelaunt war und meinte, er müsse mir Vorwürfe machen, weil sie mit den hausaufgaben noch nicht fertig war, mit meinen Kids einen langen Spaziergang gemacht. Er war böse, weil ich seine Tochter nicht mitgenommen habe. Aber für mich und meine Kinder hat es sehr gut getan. Am Sonntag hatten wir Konfirmation und er war auch eingeladen, aber seine Tochter nicht. Also ging ich allein hin, was er mir übelnahm...so ist es schwierig. Jetzt wird in einer Woche mein Gottenkind Erstkommunion haben und ich habe ihn seit Wochen gebeten, mich da zu begleiten. Er erwartet nun, dass er seinhe beiden Kinder auch mitnehmen kann, dabei kennen sie mein Gottenkind noch nicht einmal und ich kann doch meiner Schwester nicht sagen, sie müsse die beiden auch einladen. Ich glaube, seine Erwartungen an eine Patchworkfamilie und damit an mich sind einfach zu gross. Ich sehe es schon kommen, dass ich zuletzt an allem schuld bin, was seine Tochter nicht kann, weil nich die ganzen Defizite nicht korrigieren kann, was ich aber auch nicht als meine Aufgabe ansehe. Ich persönlich finde, dass ich ihr einen geregelten Alltag bieten kann. Nicht mehr, nicht weniger. Als Mutter fühle ich mich nicht, zumal ich ja selber nicht gerade wenige Kinder habe. Es gibt einbfah dauernd Probleme mit ihr. Sie kann Gefühle unjd Situationen anderer Menschen gar nicht einschätzen, fühlt sich gehänselt, wenn es gar nicht so ist, gibt dann böse Antworten und hat es geschafft, in nur 3 Wochen zum Aussenseiter an der Schule zu werden, in welcher meine Kinder bestens intergiert sind. Ich frage mich, wie man ihr Emapthei beibringen kann. Ausserdem wäre meines Erachtenhs ein Psychologe/Psyciater nötig, um einiges aufzuarbeiten und anzuschauen mit ihr, was ich nicht kann, weil mir die Zeit fehlt und ich keine solche Ausbildung habe. Aber ihr Vater findt das nicht, ich könne das schon selber...Genau das stresst mich und lässt mich daran denken, das Ganze hinzuschmeissen. Dann vergleicht er seine Tochter noch dauernd mit meinen, die aber natürlich auch nicht alles perfekt machen, logischerweise, aber bei ihr klappt noch viel mehr nicht und er wird dann so schlecht gelaunt und motzt an meinen Kindern herum und an mir, was uns alle auch weggehen lässt. Dann wird er wie oben beschrieben wütend auf mich und meine Kinder, weil wir ihn mit seiner Tochter allein lassen. dabei schaue ich den ganzen Tag wirklich sehr lieb zu ihr. Ich denke nicht, dass sie mich als Beigemüse akzeptiert, da sie überall gesagt hat, sie wolle zu MIR. Ich glaube, sie hängt extrem an mir, stärker noch als am Vater, auch nimmt sie meine Tipps oder Korrekturen viel besser an als die von ihm. SIE möchte wohl am liebsten mein Kind sein, aber dies wiederum verursacht beim Vater wohl auch Eifersucht. ich habe ihm gesagt, er solle das nicht pesönlich nehmen, schliesslich habe seine Ex jahrelang nur schlecht über ihn geredet, das brauche wohl etwas zeit, bis sie ihn anders sehe. kurz und gut: vielleicht ist eher das Verhalten meines Partners das problem als das Mädchen selbst, weil er von uns zu vierl erwartet und uns zu wenig verstäündnis entgegenbringt, dass wir d.h. meine Kinder nicht gerade Feuer und Flamme sind und Zeit brauchen, uns an sie zu gewöhnen. An zu hohen Erwartungen kann man aber irgendwie nur scheitern. da sie so an mir hängt, bekomme ich aber auch immer wieder Mitleid mit ihr und fände es schade, wenn wir den Weg nicht finden würden. Ich mache mir eben auch Sorgen, wenn sie sich so nicht integrieren kann...Aussenseiterin an einer Schule zu sein, ist ganz schön hart. Aber sie ist es bereits...nach nur 3 Wochen. Und hat jetzt schon Angst, morgen in die Schule zu gehen und trödelt dann und kommt zu spät und mein Partner gibt allen andern, den bösen, bösen Kindern in diesem Dorf, meinen Kindern, mir, die Schuld, anstatt bei seiner Tochter mal genau hinzuschauen und ihr Hilfe zu organisieren, damit sie nicht so aneckt mit ihrem Verhalten. Kinder (nicht meine) können so brutal sein und es geht so schnell, bis sie jemanden in eine Schublade stecken.

Sie gilt als: Schlaftablette, dumm, uninteressiert, mit ihr könne man nicht reden, sie sei frech zu den Lehrern und geben den Jungen schnippische Antworten. Wie kann man da helfen, dass sie besser ankommt? Das Prohblem ist bei meinen Kindern ja irgendwie das selbe, wie in der Schule, nur beherrschen sich meine Kinder und haben Verstäündnis und sind trotzdem liehb. Aber mein Sohn hat mir gestern abend gesagt, er verstehe jeden, der Stieftochter nicht möge, er sei einfach ein Lieber und deshalb mahe er nichts gegen sie. Schwierig, oder?

Sorry für das lange SMS, musste mir den Frustvon der Seele schreiben.
Buchenholz
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Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Hallo Merrilu

Mir hat ein Patchwork-Kurs geholfen. Da lernte ich zu differenzieren, wo ich mich als Stiefmutter einbringen darf/soll und wo die Verantwortung beim jeweiligen Elternteil ist.
Euch würde ich auch sowas empfehlen. Falls du in der Schweiz wohnst, empfehle ich euch die JFB. Da könntet ihr in unterschiedlicher Besetzung Gespräche führen. Mal nur die Kinder miteinander, mal nur Eltern, mal nur Vater und Tocher.
Gibt es an der Schule einen Schulsozialarbeiter. Auch der kann mit dem Mädchen arbeiten.

Meine Stiefsöhne wohnen zwar nicht hier. Aber mir wurde es auch wichtig, dass mein Partner mal nur was mit ihnen unternimmt. Bei uns war es zwar eh einfacher, da er nur Jungs hatte und ich als Frau eine Tochter.
Früher habe ich sehr viel übernommen, ich habe es aber auch gerne gemacht. Und trotzdem war es wichtig, dass der Vater seinen Teil übernimmt.
Anita

Beitrag von Anita »

hallo Merrilu

nun ist dieser grosse schritt getan und es wohnen menschen zusammen, die sich nicht kennen und die noch keine beziehung zu einander aufbauen konnten.

beziehung braucht zeit. sie ist aber nötig, damit sich überhaupt alle wohlfühlen können. es gilt eigentlich nicht das kind zu integrieren, sondern ALLE der familie snind vor diese beziehungsaufgabe gestellt und suchen wieder nach ihrem platz in der gruppe.

versucht nicht etwas zu wollen, dass noch nicht existieren kann. die heile-welt-familie gibt es in der werbung...aber bestimmt nicht in einer eben frisch zusammengewürfelten patchworkfamilie.

die kinder haben sich diese neue situation nicht aussuchen können. es ist darum wichtig, dass sie auch zeit bekommen, sich damit anzufreunden und vor allem, sich zu beschnuppern und sorgsam kennenzulernen.
wenn ihr selbst keine "freunde" aufgezwungen haben wollt, die ihr nicht kennt, verlangt dies nicht von den kindern. habt vertrauen in ihre kompetenzen. kinder sind meist sozial und finden einen weg auszukommen. es ist eigentlich ihr innerer wunsch, der einfach zeit braucht zu reifen. zudem kooperieren kinder mit ihren eltern und wissen, wie wichtig euch das ist. ihr braucht es nicht mal zu sagen.

indem ihr als eltern eure beziehung zu euren leiblichen kindern stärkt und bestätigt (nicht nur mit worten sondern auch gesten), wird es in ihrem zu hause auch platz für ein bonusgeschwister haben. das selbe gilt für euch als paar.
konzentriert euch auf dinge, die ihr mögt und teilt eure freude darüber mit euren kindern.

ein kind zu beschützen hilft selten. im gegenteil. es wird oft geschwächt, weil die botschaft dann lautet; "du kannst dich ohne mich nicht zurecht finden". also lieber als starkes vorbild voraus gehen und beziehung vorleben. interesse zeigen, aktiv zuhören, anerkennung schenken, sich selbst wichtig nehmen.

würde mich freue wieder zu lesen, wie es euch geht.

lg
anita
tabida
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Registriert: 15.05.2007 17:05

Beitrag von tabida »

Hallo Merrilu
Ich könnte mir vorstellen, dass Dir und vor allem aber Deinem Mann das Buch "Bonuseltern" helfen könnte (schau hier unter Literatur nach dem genauen Titel und dem Autor).
Ich bin gerade daran, es zu lesen und da hat es ein Beispiel von einem Brief eines Jungen, dessen Mutter einen neuen Partner hat, der auch Kinder hat. Er beschreibt darin sehr gut seine Gefühle und Befürchtungen.
Das Buch ist übrigens ein Büchlein und lässt sich sehr leicht lesen.
Ich könnte mir bei Euch vorstellen, dass ihr es teilweise zusammen lest und es zusammen besprechen könntet. Das wäre sicher spannend.

Gruess
Tabida
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