Hallo zusammen
Mich beschäftigt dieses Thema erneut sehr. Es geht aber nicht um mich oder uns. Ein mir bekanntes Paar lebt seit über 15 Jahren zusammen.
Zunehmend leben sie sich auseinander. Das ist keine Midlifecrisis, sondern es geht um die leiblichen Kinder. Beide hören gegenseitig nicht mehr zu. Es geht soweit, dass sie sich gegenseitig ziemlich beschimpfen. Es sind grosse Vorwürfe von beiden an den Partner in Bezug auf die Beziehung zum jeweiligen leiblichen Kind und die Streitereien beruhen immer darauf, dass es mit den mittlerweile erwachsenen Kids zu tun hat. Ich mag beide gut, aber es tut weh zuzusehen. Ich weiss, es ist nicht meine Aufgabe DAS Problem zu lösen... , aber ich mache mir meine Gedanken dazu. Ich möchte nicht, dass es bei uns soweit kommt. Anzeichen dafür sehe ich keine am Zukunftshimmel .
Wahrscheinlich geht es hier um die nächste Lebensphase. Wenn die nicht leiblichen Kinder des Partners auf eigene Beine stehen (erwachsen sind und nicht mehr zu Hause wohnen), müssen wir uns als Paar neu definieren?
Bin gespannt auf diesen Austausch!
Mein Kind / Dein Kind
Mein Kind / Dein Kind
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja , manchmal aber völlig hoffnungslos...
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja , manchmal aber völlig hoffnungslos...
Hallo Delphia,
eigentlich könnte das ja eine schöne Zeit werden als Paar, wenn das jeweilige Kind von zu Hause auszieht und auf eigenen Beinen steht. Wenn sich alles um die Kinder gedreht hat, wissen wir nach 15 Jahren Patchwork vielleicht zunächst gar nicht mehr so recht, "nur" als Paar miteinander zu leben, wie bei einer "richtigen" Familie. Auch Paare mit gemeinsamen Kindern müssen sich in dieser Phase umorientieren und neu finden.
Ich kenne einige, die in eine Krise kamen, aber auch Paare, die sich dann (erst) intensiv miteinander auseinandergesetzt haben, bei denen sich viel Positives entwickelt hat.
eigentlich könnte das ja eine schöne Zeit werden als Paar, wenn das jeweilige Kind von zu Hause auszieht und auf eigenen Beinen steht. Wenn sich alles um die Kinder gedreht hat, wissen wir nach 15 Jahren Patchwork vielleicht zunächst gar nicht mehr so recht, "nur" als Paar miteinander zu leben, wie bei einer "richtigen" Familie. Auch Paare mit gemeinsamen Kindern müssen sich in dieser Phase umorientieren und neu finden.
Ich kenne einige, die in eine Krise kamen, aber auch Paare, die sich dann (erst) intensiv miteinander auseinandergesetzt haben, bei denen sich viel Positives entwickelt hat.
Sofia
Ich kenne auch beides: Paare, die richtig aufblühten, als die Kinder aus dem Haus waren und Paare, die dann in eine Krise fielen, sich gar scheiden liessen.
Vielleicht haben sie in erster Linie Mühe sich selber zu definieren, weil sie immer als Mutter/Vater funktioniert haben? Und müssen sich erst mal selber finden, um dann zueinander zu finden.
Vielleicht machen sich die beiden Erwachsenen gegenseitig Vorwürfe, weil sie eigentlich traurig sind, dass ihre eigenen Kinder nun auf eigenen Beinen- von ihnen weggegangen sind- stehen. Und das projezieren sie dann auf den Partner, weil der ja nicht mit-trauern kann, weil der ja andere Kinder "verloren" hat.
Ich kann mir schon vorstellen, dass der Schritt aus der Elternschaft mit Trauer verbunden ist. Schliesslich "verliert" man etwas, was man all die Jahre als seine Realität empfunden hat. Meine Freundin ist momentan auch traurig, (sie benennt das allerdings auch!) dass ihre Kinder Teenager geworden sind. Sie trauert der Zeit nach, als sie klein waren. Gleichzeitig sagt sie, jedes Alter mit den Kindern habe etwas Schönes, und sie geniesse nun auch die Zeit mit den Teenagers.
Vielleicht müssten Deine Bekannten sich bewusst werden, dass sie dem Familienalltag nachtrauern und dann könnten sie loslassen?
Und wieder die eigene Identität als Person finden.
Vielleicht haben sie in erster Linie Mühe sich selber zu definieren, weil sie immer als Mutter/Vater funktioniert haben? Und müssen sich erst mal selber finden, um dann zueinander zu finden.
Vielleicht machen sich die beiden Erwachsenen gegenseitig Vorwürfe, weil sie eigentlich traurig sind, dass ihre eigenen Kinder nun auf eigenen Beinen- von ihnen weggegangen sind- stehen. Und das projezieren sie dann auf den Partner, weil der ja nicht mit-trauern kann, weil der ja andere Kinder "verloren" hat.
Ich kann mir schon vorstellen, dass der Schritt aus der Elternschaft mit Trauer verbunden ist. Schliesslich "verliert" man etwas, was man all die Jahre als seine Realität empfunden hat. Meine Freundin ist momentan auch traurig, (sie benennt das allerdings auch!) dass ihre Kinder Teenager geworden sind. Sie trauert der Zeit nach, als sie klein waren. Gleichzeitig sagt sie, jedes Alter mit den Kindern habe etwas Schönes, und sie geniesse nun auch die Zeit mit den Teenagers.
Vielleicht müssten Deine Bekannten sich bewusst werden, dass sie dem Familienalltag nachtrauern und dann könnten sie loslassen?
Und wieder die eigene Identität als Person finden.
Ich kann mir vorstellen, (ohne es aus eigener Erfahrung zu wissen), es hängt auch ganz stark davon ab, wie man sich in der Kinderzeit gesehen hat. Wenn man sich mehr als eine "Kinder-Aufzucht-Gemeinschaft" gesehen hat oder einen hauptsächlich die Kinder zusammengehalten haben, dann erleben Eltern das noch oft. So war es ein bisschen bei meiner Mutter, als meine Brüder auszogen (die sind mindestens 8 Jahre älter als ich), die hatte das "Empty-Nest-Syndrome". Auch, weil die Ehe meiner Eltern damals ganz stark wegen der Kinder zusammenhielt bzw. sie ohne Schwangerschaft wohl nie geheiratet hätten.
Wie ich dann "gross" war, haben sie sich zusammengefunden als das, was sie waren: als Paar. Sie haben auch viel mehr gemeinsam unternommen und konnten es kaum erwarten, bis ich endlich ausziehe, damit sie in ihren Altersruhesitz nach Bayern ziehen konnten.
Wenn deine Bekannten eher kinderfixiert sind, kann ich mir das gut vorstellen, dass sie jetzt erst mal wieder einen neuen weg finden müssen.
Wie ich dann "gross" war, haben sie sich zusammengefunden als das, was sie waren: als Paar. Sie haben auch viel mehr gemeinsam unternommen und konnten es kaum erwarten, bis ich endlich ausziehe, damit sie in ihren Altersruhesitz nach Bayern ziehen konnten.
Wenn deine Bekannten eher kinderfixiert sind, kann ich mir das gut vorstellen, dass sie jetzt erst mal wieder einen neuen weg finden müssen.