So verletzt

Alles rund um die Partnerschaft
isabel73
Beiträge: 15
Registriert: 06.04.2010 13:19
Wohnort: Zürich

So verletzt

Beitrag von isabel73 »

Liebe MitpatchworkerInnen

Seit langem melde ich mich mal wieder in diesem Forum, es ist auch viel geschehen unterdessen, unser gemeinsamer Sohn ist geboren worden und bereichert unser leben unendlich.

Aber ich bin so dermassen enttäuscht von meinem Partner, dass ich im Moment keinen klaren Kopf kriege. Es geht wieder einmal um die grosse Frage der gegenseitigen Toleranz und Kompromissbereitschaft in einer Patchworksituation. Mein Partner vermisst seine beiden Mädchen (8 und 10) immer wieder sehr stark, so dass ich auch immer wieder nach Möglichkeiten suche, ihm entgegen zu kommen, zum Beispiel indem ich ihm vorschlage, seine restlichen Ferientage (2-3 Tage) zu beziehen und die Mädchen doch länger bei uns zu behalten, was er sehr begrüsst und geschätzt hat. Oder da er während der Sommerferien die Mädchen nur 2 Wochen nehmen kann aus arbeitstechnischen Gründen (3 Wochen Absenz aus Job gehen nicht), könnten sie ja dafür länger nach Weihnachten bei uns bleiben. Ich überlege da nicht lange, obwohl mir auch bewusst ist, dass wir zusammen auch noch eine eigene Familie haben oder Bedürfnisse als ein Paar, da unsere gemeinsame Zeit ohnehin schon knapp ist.
Jetzt ist es so, dass ich bald ins Spital zur Entbindung unseres zweiten gemeinsamen Kindes gehe - ich habe ihn gebeten, die Mädchen an diesem Wochenende, wo ich heimkomme, lieber nicht zu nehmen, um etwas mehr Ruhe und Erholung zu haben, die ich sicher brauchen werde nach einem Kaiserschnitt. Ich denke es ist anfangs leichter mit 1 Kleinkind und Neugeborenen in den Alltag zurückzukehren als mit vier Kindern in der allersersten Zeit. Oder verlange ich da zuviel ? Mein Partner hat das jedenfalls nicht verstanden und dazu gemeint, dass seine beiden Mädchen auch dazu gehören würden und er sie nicht ausschliessen möchte. Warum kann er mal nicht auch mir einen Schritt entgegen kommen und Toleranz zeigen ? Ich will doch seine Mädchen nicht ausschliessen, es geht einfach rein um praktische Dinge im Alltag ( wie geht es mit den Nächten in der ersten Zeit, wie geht es mit unserem kleinen Sohn, er wird uns auch ganz fest brauchen in dieser Zeit), und die Mädchen kommen beim nächsten Besuch bei uns dazu.
In einem Gespräch hat sich kürzlich herausgestellt, dass für meinen Partner eine Frau mit Kind aus einer früheren Beziehung nicht in Frage gekommen wäre mit der Begründung seinerseits, dass wäre ihm zu kompliziert geworden. Das ist legitim. Aber für mich kommt es so rüber : Grösse und Toleranz von jemandem verlangen und selber gar nicht imstande sein zu wollen/können, das gleiche zu tun. Ich weiss gar nicht, wieso wir nicht früher darüber gesprochen haben, was gewesen wäre, wenn ich auch noch ein Kind in die Beziehung mitgebracht hätte.
Ich bin so traurig und enttäuscht, und das so kurz vor der geburt unseres zweiten Kindes. Oder kommt diese Krise etwa nicht von ungefähr ??

Ich weiss gar nicht wie ich meinem Partner im Moment begegnen soll, ich will ihm auch keine Vorwürfe machen, das macht das alles nur noch schlimmer. Aber ich habe so viel nachgedacht die letzten Tage und mir wird immer wieder bewusst, wie schwer sich mein Partner einfach immer wieder mit Veränderungen im Leben tut, generell, auch im Job. Je mehr er versucht, gegen Veränderungen im Leben anzukämpfen, desto mehr macht er damit kaputt oder er zieht es vor, einfach still zu stehen,denn so behält er immer die Kontrolle über die Dinge. Schade.

Wie denkt ihr darüber ? Kann mir jemand einen Ratschlag geben ?

Liebe Grüsse Euch allen, Isabel73
2 Stiefkinder, 1 leibliches Kind
aisha

Beitrag von aisha »

liebe Isabel,
als erstes wünsche ich dir natürlich viel viel Glück für die bevorstehende Geburt!
Ich finde deinen Wunsch überhaupt nicht überissen oder an den Haaren herbeigezogen. Ein Kaiserschnitt ist auch kein Honiglecken, ich kann da mitreden und deshalb verstehe ich sehr gut, dass du das erste Wochenende erst mal die neue Situation in den Griff kriegen musst und vor allem hast du auch das Recht auf Erholung!
Dein Mann hat bestimmt grosse Angst, dass sich seine Kinder aus erster Ehe ausgeschlossen vorkommen, wenn er sie mal nicht nimmt.
Wäre allenfalls ein Kompromiss etwas, nämlich dass er sie für 2 Stunden holt , damit sie das neue Halbgeschwister zuhause begrüssen können?
Ich bin sicher, die KInder haben Verständnis, wenn man ihnen erklärt, wie anstrengend es ist und auch dass so ein Schnitt im Bauch halt weh tut und du deshalb noch viel Ruhe brauchst.
Wenn dein Mann aber darauf besteht, dann würde ich mich komplett zurückziehen und keinen Finger krumm machen.
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Liebe isabel,

oft ist man besonders sensibel wenn eine Geburt bevorsteht und wenn frau sich da nicht unterstützt fühlt, schmerzt das mehr als sonst. Das verstehe ich sehr gut, es ging mir mit meinem Ex-Mann nicht anders.

Andererseits verstehe ich auch, dass Dein Mann seine Töchter nicht ausschliessen möchte. Ich würde Dir vorschlagen, die Emotionen mal nicht so sehr in den Vordergrund zu stellen, sondern eine gemeinsame Lösung zu suchen. Aisha hat schon vorgeschlagen, den Besuch auf ein paar Stunden zu begrenzen. Oder könnte man ein Wochenende tauschen mit der Mutter? Oder Hilfe organisieren? Schafft Dein Mann es, die Verantwortung für Haushalt und seine Töchter voll allein zu übernehmen, wenn sie dann doch kämen?
Ich glaube, Du würdest Euer gemeinsames Kind auch nicht an dem Wochenende wegschicken wollen, oder? Genauso möchte er seine Mädchen auch beteiligen. Vielleicht hilft es Dir einfach, dafür auch Verständnis zu haben! Ein neues Geschwisterchen ist etwas wunderschönes, aber auch ein Einschnitt für die älteren Kinder. Aber eigentlich wird es meiner Erfahrung nach einfacher, je mehr Kinder es sind ;-)

Ich habe längere Zeit in Afrika gelebt. Dort gönnt man zwar traditionell der Mutter und ihrem Neugeborenen Ruhe, aber das heisst nicht, dass sie von den anderen Frauen und Kindern in der Familie abgeschottet wird und das Baby erst recht nicht. Und meiner Meinung nach schadet das den Kindern gar nicht! Je natürlicher sie in die Grossfamilie aufgenommen werden, desto besser, und eine Patchworkfamilie ist auch eine Grossfamilie. Ein Neugeborenes ist nicht zerbrechlich und die Mama darf sich verwöhnen lassen und entspannen: am besten, die ganze Familie zieht da mit! Da wird es zwar nicht unbedingt sehr leise sein, aber dafür kann man sich gemeinsam freuen!
Ich wünsche Dir alles Gute für die Geburt!
isabel73
Beiträge: 15
Registriert: 06.04.2010 13:19
Wohnort: Zürich

Beitrag von isabel73 »

Liebe Aisha

Es ist halt so bei uns, dass die Mädchen 300 km von uns entfernt wohnen und nicht so schnell einfach zu Besuch kommen können. Sonst wäre das kein Problem gewesen für mich, wenn sie stundenweise gekommen wären um das Baby zu sehen. Die Ex-Frau hat sogar selbst Verständnis für meine Situation, jedenfalls laut Aussage meines Partners !
2 Stiefkinder, 1 leibliches Kind
tarzan
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

Hallo isabel

Ich denke von seinen Mädchen kann man auch Rücksichtsnahme erwarten, denn sie sind nicht mehr so klein, sofern sich das Besuchswochende nicht verschieben lässt. Dein Partner soll sonst was mit seinen Kinder unternehmen wenn du Ruhe brauchst. Alles Gute
15 Jahre Patchworkerfahrung
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Hallo Isabel

Ich verstehe dich total, dass du dir Privatsphäre wünscht! Ich habe zwar noch nie ein Kind geboren, aber ich kann mir vorstellen, dass man da schon ein bisschen Privatsphäre braucht. Und du hast den Wunsch ja angebracht!

Gäbe es die Möglichkeit, dass du übers Wochenende im Spital bleiben kannst und erst am Montag nach Hause gehen? Oder sowas wie ein Wochenbett? Vielleicht könnte dein anderes Kind auch dort schlafen?

Eigentlich sollte ER ja hier den Kompromiss machen...

Vertrau nicht auf sein Einfühlungsvermögen, das streikt offenbar auf der ganzen Linie.
isabel73
Beiträge: 15
Registriert: 06.04.2010 13:19
Wohnort: Zürich

Beitrag von isabel73 »

Zu Carlotta :

Liebe Carlotta, es geht mir vorallem darum, dass ich auch mal sagen darf, was mir in diesem auch für mich (!) einschneidenden und wichtigen Moment wichtig ist, dass ich ernst genommen und respektiert werde von meinem Mann und nicht immer darum, was er will - ein Geben und Nehmen in der Beziehung in meinen Augen.

Ich bin mir bewusst, was es heisst, die Familie in den Vordergrund zu stellen und als Gemeinschaft zu leben, aber dieses eine Mal nur... Es ist meine zweite Sectio und ich weiss, was auf mich zukommen wird. Ist das wirklich so emotionsgeladen ? Ich glaube nicht :)
2 Stiefkinder, 1 leibliches Kind
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Hallo Isabel!
isabel73 hat geschrieben:Zu Carlotta :

Liebe Carlotta, es geht mir vorallem darum, dass ich auch mal sagen darf, was mir in diesem auch für mich (!) einschneidenden und wichtigen Moment wichtig ist, dass ich ernst genommen und respektiert werde von meinem Mann und nicht immer darum, was er will - ein Geben und Nehmen in der Beziehung in meinen Augen.

Ich bin mir bewusst, was es heisst, die Familie in den Vordergrund zu stellen und als Gemeinschaft zu leben, aber dieses eine Mal nur... Es ist meine zweite Sectio und ich weiss, was auf mich zukommen wird. Ist das wirklich so emotionsgeladen ? Ich glaube nicht :)
Hej, aber das ist doch sonnenklar, dass das ein einschneidender Moment für dich ist!!!

Nicht nur bildlich, sondern überhaupt! Und dass du da nur gerade diese Menschen um dich haben willst, die dir am Liebsten sind, ist doch auch völlig normal!!

Den Kaiserschnitt kannst du nicht verschieben.


Ich drück dich ganz fest!!
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Liebe isabel,

ich verstehe Dich auch - so war das nicht gemeint!
Nur denke ich, es nützt Dir wenig, wenn man Dir hier Recht gibt, denn damit löst sich das Problem für Dich nicht. Deswegen wollte ich Dir einfach eine andere Sichtweise auf die Dinge beschreiben, die es vielleicht einfacher für Dich macht. Denn eine Lösung mit Deinem Mann musst Du ja finden, es macht Dich nicht glücklicher, wenn Du zwar hier auf Verständnis stösst, aber das Deiner Enttäuschung über ihn nur noch mehr Nahrung gibt. Oder?
In jedem Fall alles Gute, Ihr schafft das schon und das wichtigste ist doch die Freude auf das Baby!
Benutzeravatar
Nin
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Beitrag von Nin »

Babell hat geschrieben:Und dass du da nur gerade diese Menschen um dich haben willst, die dir am Liebsten sind, ist doch auch völlig normal!!
Ich verstehe das auch - aber für den Vater und für die Mädchen, die ein neues Geschwisterchen bekommen ist es ja nun mal auch ein einschneidender Moment... und ich kann auch verstehen, dass der Vater seine Kinder alle in die Vergrösserung der Familie einbeziehen möchte - für ihn gehören seine Kinder aus erster Ehe genauso zur Familie - und eine Geburt ist ein Familienmoment. Als mein Ex Vater geworden ist, wollte auch er ganz bewusst, dass die Jungs zu diesem Zeitpunkt sicher bei ihm sind - und ich konnte das gut verstehen und war auch froh, dass seine neue Frau so gut bereit dazu war, unsere Kinder zu integrieren. Für sie ist die Kleine ihre Schwester - sie sagen auch nie Halbschwester oder so - und sie hat einen grossen Platz in ihrem Herzen - bis heute erzählen sie von dem niedlichen kleinen Wesen...

Trotzdem braucht man Ruhe - aber meine Erfahrung ist auch eher, dass, je mehr Kinder da sind, desto mehr Ruhe gibt es. Sie beschäftigen sich dann untereinander - die Mädchen könnten zum Beispiel deinen kleinen Sohn betreuen und mit ihm spazieren gehen oder nur einen Teil des Wochenendes kommen.

So sehr ich das Bedürfnis nach Ruhe verstehe, so sehr hätte ich Angst, dass es mir meine Stiefkinder als Ausschliessen auslegen würden und ich hätte Angst, diesen einmaligen Moment zu verpassen, in dem sich auch die Mädchen zu dieser neuen Familie zugehörig fühlen. Aber für mich ist es auch sehr, sehr zentral, dass alle Kinder, auch die nicht-Gemeinsamen (wir haben ja nur solche!) zur Familie gehören und das auch wissen.

An welchem Tag kommst dudenn aus dem Spital? Ein Kaiserschnitt ist ja meist geplant, so dass du genau weisst, wann du heraus kommst. Es wäre vielleicht einfacher, wenn die Mädchen nicht direkt am ersten Tag kommen, sondern wenn du z.B am Mittwoch nach Hause kommen kannst und erstmal ohne sie bist.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Bacci2
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 349
Registriert: 27.11.2006 11:31
Wohnort: Graubünden

Beitrag von Bacci2 »

Hallo, ich stand vor 14 Monaten genau vor dem selben Problem! Ich war im Krankenhaus, mir ging es überhaupt nicht gut und das WE stand an. Eigentlich wollte ich nach Hause doch das WE der Kids stand an. Wir hatten sogar im Wochenbett noch Streit desswegen. Meine Eltern und Schwiegereltern haben ihm auch auf den Kopf zu gesagt, dass das nicht geht! Ich hatte dann für mich entschieden, dass ich bis am Sonntagmittag noch bleibe und er die Kids dann nach Hause bringt, bevor er mich holt. Danach hat er eine Woche frei gemacht. So hat es am Schluss doch noch gestimmt. So konnten die Kids noch ins Spital die Kleine bestaunen und ich hatte 2 Wochen Zeit mich einzugewöhnen, bevor sie wieder kamen. Aber es war für mich auch sehr verletzend. Ich denke nicht, dass die Männer das extra machen. Einerseits möchten sie uns helfen und verstehen, einerseits gerade in dem Alter wo auch deine Stiefkinder sind, kommen da auch Forderungen. Bei uns war es so, dass die Kleinere 12 Jahre auch immer wieder die ganze Woche angerufen hat und gesagt hat, dass sie sich uuuu freut die Kleine dann zu sehen etc. Da konnte er ihr einfach nicht sagen, dass sie nicht kommen kann. Er sass da vollkommen zwischen zwei Stühlen. Hoffe ihr findet auch noch eine Lösung. Alles Gute für die Geburt.
Patchwork seit 2003, 1 Sohn aus 1. Ehe, 2 gemeinsame Kids und 2 Stiefkinder die nicht bei uns wohnen
Benutzeravatar
BabyOne
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 698
Registriert: 10.01.2009 20:56
Wohnort: Bayern

Beitrag von BabyOne »

Hallo,

komisch, bei meinem Freund war es eigentlich anders herum. Er hat von sich aus - ohne mich vorher zu fragen - die Besuche seines Sohnes für die zwei Wochenenden nach meiner Heimkehr abgesagt. Ich glaube das lag wohl daran, weil seine Exfrau so ein Mensch ist, für den alles im Leben immer furchtbar schwer ist, und sie muss wohl auch mit den Kindern am Anfang sehr unsicher und überfordert gewesen sein. Er hat wohl befürchtet bei mir würde es genauso sein. War es dann aber gar nicht. Aber natürlich war es schon auch gut, als Familie erstmal in Ruhe zueinander finden zu können.

Hinterher hatte ich dann oft Mühe mit der Situation an den Wochenenden, denn sein Sohn war damals noch keine drei Jahre alt, und ein Baby zu versorgen und dann so einen Knirps daneben zu haben, der auch noch nicht wirklich in der Lage ist abzuwarten oder sich zurück zu halten, das war sehr schwierig. Man kann sich ja nicht zweiteilen.

In Deiner Situation würde ich das aus meiner Erfahrung her fast anders beurteilen - hier hast Du ein älteres, aber immer noch kleines Kind, und die Stiefkinder sind eigentlich in einem Alter, wo sie auch schon viel verstehen und man ganz vernünftig mit ihnen reden kann. Es kann schon auch sein, dass die älteren Kinder sogar helfen können, indem sie den Kleinen beschäftigen, so dass Du im Endeffekt mehr Luft für Dich und das Baby hast. Man kann sie sogar schon für kleine Hilfen im Haushalt einspannen ("bring mir mal bitte schnell das Glas"...) Natürlich würde ich auch nach einer Operation meine Ruhe haben wollen, aber eigentlich gehe ich schon davon aus dass man so lange im Krankenhaus bleibt bis man zumindest einigermaßen bewegungsfähig ist ?

So oder so, von Deinem Mann würde ich erwarten, dass er sich in der kommenden Zeit ganz besonders um das oder die älteren Kinder und den Haushalt kümmert, bis Du wieder einigermaßen bei Kräften bist.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Merrilu
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 46
Registriert: 24.01.2011 16:44

Beitrag von Merrilu »

Ich verstehe dich soooo gut! Mein Partner hat die Geburt verpasst, weil er die Kinder an diesem Wochenende genommen hat, als das Baby kommen musste. Auch mich hat das wahnsinnig verletzt. Als es dann losging, war er wegen dem Holen der Kinder fast 3 h weg, das Baby kam aber in einer Stunde zur Welt...ich habe heute noch Probleme deswegen, weil er nicht da war, als ich ihn gebraucht hätte. Er hat sich einfach für seine ersten kinder entschieden, das tut weh. Ich denke, wir hätten als neue Familie zusammenwachsen müssen, stattdessen hat er sich um seine erste Familie gekümmert. Ist Schnee von gestern, lässt sich aber nicht ungeschehen machen. Heute würde ich vehementer dafür einstehen, dass er das Besuchswochenende abtauscht. Hand aufs Herz, ein ganz neu geborenes Kind verursacht sowieso noch nicht die Bewgeisterung und die Zuneigung bei grösseren Kindern wie eins, das schon nicht mehr so verschrumpelt aussieht, nicht mehr so viel weint und bereits lächelt. Es macht meiner Meinung nach also nichts aus, wenn die grösseren Kinder das Baby erst ein Wochenende später sehen können. Auch hat man da ja die ganze hormonelle Umstellung, was psychisch sehr belastet, man ist ja auch vor einer Geburt ein rohes Ei. Dann klappt vielleicht, gerade nach Sectio, das Stillen noch nicht so gut und da möchte man zwar den Mann, aber keine Stiefkinder zuschauen lassen...da sind einfach mehr Hemmungen als bei einem leiblichen Kind. Ich würde ihm sagen, dass du ihn brauchst, dass es ein einmaliger Moment ist und dass seine Kinder nachher noch oft mi6t dem neuen Baby spielen/es halten/schmusen etc. können, aber eben erst, wenn es Dir besser geht und ihr als neue Kernfamilie aneinader gewöhnt sind. Alles Gute!
lucie
Beiträge: 17
Registriert: 11.05.2009 12:34

Beitrag von lucie »

Liebe Isabel

Auch von mir alles Gute. Leider kann ich dazu nichts sagen, da mein Mann bei der Geburt unseres gemeinsamen Kindes keine eigenen hatte.
Was dir aber vielleicht auch noch helfen könnte, hast du jemand in deiner Familie oder Bekannte die dir in der ersten Zeit helfen könnte?

Als ich nach der Geburt nach hause kam hatt mein Mann frei genommen, seine Mutter und Freunde von uns kamen vorbei um zu helfen.
Den ich war so am Ende das ich nichts machen konnte. Klar es war darum nicht immer ruhig, aber ich lag im Bett und wusste das alles gemacht wurde, die Kinder wurden versorgt, es wurde gekocht, gewaschen und geputzt. Dieses Wissen hat mich in dem Moment sehr beruhigt und ich konnte mich Erholfen.
Liebe Grüsse
lucie
Benutzeravatar
Franzie
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 93
Registriert: 05.01.2009 21:08
Wohnort: Die mit den weissen Socken

Beitrag von Franzie »

Hast Du schon entbunden? Und wie ist das WE gelaufen?
Das wichtigste ist nicht nie umzufallen, sondern immer wieder aufzustehen

Patchwork seit Juli 08. Ich habe 2 Kinder, er auch 2
Antworten