Die erwachsenen Stiefkinder werden vom Mann finanziert

Fragen, Probleme und Sorgen...
tarzan
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Beitrag von tarzan »

so lange Papa zahlt, so lange wir der Sohn nichts machen. Erst wenn er Druck bekommt, wird sich wohl etwas ändern.
Ich kann es mir nicht recht vorstellen, wie ein gestandener Mann über 60, seinen Sohn seit 10 Jahren durchfüttert.
Helfen in Notsituationen ist OK, aber so.

Ich würd ihn auch immer wieder darauf ansprechen, ihm ev. Vorschläge machen, was man an der Situation ändern könnte. Ihm aufzeigen, dass er nicht mehr verantwortlich ist für seinen Sohn. Ihm andere Wege aufzeigen. Vielleicht sagen, dass du mit ihm auch noch Dinge im Leben machen möchtest, so Geld kostet.

Hat der Sohn eine Ausbildung je gemacht ?

Es ist zwar nicht dein Ding, aber vielleicht kannst du mal mit dem Sohn alleine sprechen, es geht nicht nur ums Geld von deinem Mann sondern auch darum, dass der junge Mann eine Aufgabe hat im Leben, dass er wo arbeiten geht und Kontakte hat. Er wird wohl kaum zufrieden sein, so wie er jetzt lebt.

Vielleicht wäre es gut, wenn er eine Therapie anfängt und so wieder zurück ins "normale" Leben findet. Denn irgendwann seid ihr auch nicht mehr da, dann muss er auch selbst schauen.
15 Jahre Patchworkerfahrung
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Norina

Ein Freund aus Jugendtagen wird von den Eltern finanziert und ist jetzt mitte 30! Er hat seit mindestens einem Jahrzehnt keine feste Arbeitsstelle mehr gehabt! Zuerst wurde er von seiner Freundin mitfinanziert, bis die ihn rauswarf, und dann wieder von seinen Eltern. Er lebt sogar in dem klitzekleinen Häuschen mit seinen Eltern! Dabei könnten die sich eine schöne Pensionierung leisten. Sämtliche Freunde sind der Ansicht, dass er sich eine Arbeit suchen würde, wenn die Eltern aufhören würden, ihm Geld in die Schuhe zu schieben. Er sitzt in der Beiz und sauft und die Eltern reden ihm ins Gewissen, er solle das doch nicht und Job suchen usw. aber es funktioniert nicht, wenn sie ihm dauernd Geld geben. Ich weiss, es ist sicher schwierig, sein Kind einfach auf die Strasse zu stellen, aber in dem Fall unseres Kollegen wäre das der Ausweg, jedenfalls noch vor ein paar Jahren. Hab dem auch mal gesagt, er solle in ein Workcamp (Freiwilligenarbeit), um etwas zu tun. "Jaja, mach ich..." Zu allem was Freunde ihm vorschlagen, sagt er: "ja er werde schauen..." passieren tut nichts. Alle sorgen sich um ihn, aber das bringt seinen Selbstwert noch tiefer. Ob er an Suizid denkt...? Haben wir uns auch schon überlegt. so kann man doch nicht leben. Was das traurige ist: man verliert den Respekt und man möchte mit dem Menschen nichts mehr zu tun haben, denn wenn man mit ihm redet, scheint einem, er "sauge" richtig an einem, er braucht einem, weil er so keinen Respekt mehr vor sich selber hat.
Was aber schon genützt hatte: wenn man ihn für Renovationsarbeiten anheuert und da lebt er richtig auf. Ich bin der Meinung: bei faulen Leuten hilft: denen bei der Arbeitssuche zu helfen, denn für sie selber ist Arbeitssuche eine unüberwindbare Hürde, die sie nie schaffen würden! Und eben immer wieder etwas zu tun geben, dass sie gebraucht werden. Sie wollen ja nicht nur nehmen, sie wollen ja auch geben.
Sorry, habe nur von meinem Kollegen geschrieben, aber ich hätte nie gedacht, dass es noch mehr solcher Nesthäkchen gibt!!
Ok, nun an deiner Stelle: vielleicht mit deinem Mann hinsitzen und sagen, dass es doch so nicht weitergehen soll, und ob er nicht jemandem kenne, der seinem Sohn eine Stelle anbieten würde (Vitamin B :wink: ) damit er mal wieder was zu tun habe, denn jeder braucht doch was zu tun, sich nützlich zu fühlen, gebraucht zu werden. Vielleicht möchte sich dein Mann auch nützlich fühlen, indem er dem Sohn Geld gibt?
norina
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Beitrag von norina »

Danke für eure Antworten.
Dass er mit 30 noch eine Chance hat, ja das wäre schön. Leider glaube auch ich nicht mehr daran. Wer so lange nichts gemacht hat; der schaffts wahrscheinlich wirklich nicht mehr.
Ja, der Sohn hat eine Ausbildung: er hat so was ähnliches wie eine Handelsschule gemacht, später hat er einig Computer-Kurse besucht und auch 1 erstes Diplom erhalten. Weiter ists dann aber nicht gegangen. Und leider ist er eben generell ein absoluter Minimalist und Chaot, er meint sowieso er wisse schon alles, und die anderen sind alles absolute Tubel. ich weiss das, weil er eine eine Zeitlang bei uns hier in der Schweiz war und gearbeitet hat. Das heisst sein Vater war die ganze Zeit hinter ihm her und hat ihm gesagt was es zu machen gibt. Alle Arbeiten waren nur halbbatzig gemacht und Eigeninitiative habe ich keine gesehen.
ich hatte damals noch die Hoffnung, wenn er die Chance hat, dann packts er dann schon und befreit sich mal von seinem Vater. Aber leider, leider hat sich nichts getan, das ist nun auch schon wieder 4 Jahre her.
Wenn ich so eure Foren lese, sehe ich, dass mein Problem im Vergleich ja eigentlich noch ganz harmlos ist. Trotzdem habe ich mir natürlich meinen Lebensabend anders vorgestellt. Anfangs dachte ich als ich meinen Mann kennenlernte. Super, er hat zwei erwachsene Kinder ich habe zwei, das gibt keine Probleme. Aber leider war dem wirklich nicht so, und nun muss ich sehen wie wir die Zukunft organisieren werden. Wir werden ja beide nächstes Jahr pensioniert. ??????? Aber es gibt noch tausend Fragezeichen.
norina
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Beitrag von norina »

Hallo Babell

Ja was du sagst ist schon richtig, der Sohn müsste jemanden haben der ihn jeden Tag stüpft, und mit Vitamin B würde es vielleicht schon klappen, aber eben der Sohn ist allein im Ausland im Haus seines Vaters, und da ist niemand der sich darum kümmern könnte. Seine Mutter wohnt zwar im gleichen Ort, aber die ist offensichtlich auch keine Hilfe. die einzige Möglichkeit die ich sehe, dass mein Mann zum Sohn zieht und ihn unter seine Fittiche nimmt, mindestens für eine zeitlang, bis ers vielleicht doch noch packt. Ich könnte mir vorstellen zu pendeln einige Zeit bei Mann und Stiefsohn und dann wieder ab nach Hause, so dass die zwei selber haushalten müssen. Aber eben, ich kann nicht sagen, dass das mein Traum ist von den nächsten Jahren. Wer weiss wieviele gute (Gesundheit) es noch gibt.
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Franzie
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Beitrag von Franzie »

Also grob gesagt müssten diese Fragen gestellt werden (zum Sohn und zum Vater):

- von was wird Sohni leben wenn Papi nicht mehr da ist?
- für was hat Sohni einen Diplom gegriegt wenn er es nicht gebrauchen kann?
- wer finanziert das Haus in dem Sohni wohnt und wieso?
- wer soll sich um das Haus kümmern (jetzt und später)?
- wieso kümmert sich nicht auch das Mami um Sohni (finanziel)?
- wer wird Papis Pensionnierung finanzieren wenn keinen Geld mehr da ist?
- was muss geschehen damit Sohni anfängt für sich selber zu sorgen?

Es tut mir leid wenn diese Fragen provozierend rüber kommen, aber es war schon meine Absicht. Manchmal muss man nun mal klartext reden sonst passiert nichts :?
Und ich entschuldige mich dass ich so mit eine 60Jährige spreche, :oops: es ist aber kein Mangel an Respekt, glaubt mir!
Das wichtigste ist nicht nie umzufallen, sondern immer wieder aufzustehen

Patchwork seit Juli 08. Ich habe 2 Kinder, er auch 2
norina
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Beitrag von norina »

Hallo Franzie :)
Ich muss lächeln, natürlich bin ich nicht beleidigt, du hast ja absolut recht, alles Fragen die selbstverständlich gestellt werden müssen, und ich kann dir versichern, dass diese mir schon schlaflose Nächte bereitet haben. Nur eben die Lösung all dieser ??????? stehen noch weit und breit nicht im Haus.
Aber nun zu dir, nachdem du geschrieben hast dass ich nicht betupft sein soll, wegen du jung ich alt, hast du mich natürlich neugierig gemacht, wer du bist und was du allenfalls für Fragen und Probleme hast------- aber in deinen Beiträgen habe ich über dich persönlich nichts gefunden, ausser dass du büglest während du mit deiner Familie Tschutten schaust. Habe ich am falschen Ort gesucht, ich bin noch nicht so versiert im Forum-Dialog.
Also, kannst du mir auch ein bisschen von dir verraten? Oder mir sagen wo ich noch an andere Infos komme, denn ich bin eben manchmal schon neugierig mit wem ich mich hier austausche.
E liebe Gruess norina
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Franzie
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Beitrag von Franzie »

:D
ich bin 40i, komme aus Welschland (mix aus FR und JU) und wohne seit 19J im Aargau. Ich habe 2 Kd aus erste Ehe, bin seit 6 Jahren getrennt und die Scheidung wurde soeben am 1 Nov. rechtkräftig (war ne lange Geschichte)
Ich kenne meinem jetziger Partner seit fast 15J (er war sogar den fotograph beim Taufe meinem Sohn) aber wir sind erst seit 2,5J ein Paar.
Und wir sind am 1. Okt in ein Haus umgezogen (zur Miete), vorher habe ich 11J neben und dann 2J über meine Schwiemu gewohnt... no comment
Mein LP hat auch 2 Söhne und jetzt wohnen wir allen im gleichen Dorf. Mit den älteren lauft es sehr gut, der jüngeren ist eher eine harte Nuss. Aber grössere Problemen habe wir gott sei dank nicht :lol:

Du kannst übrigens einiges über jemandem erfahren indem Du auf "profil" unter den Beitrag klickst und dann auf "allen Beiträge dieses Mitglied anzeigen"

Lieber gruss
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norina
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Beitrag von norina »

hallo Franzie
Danke für deine Antwort und deine Geschichte, du schreibst ja perfekt deutsch, Gratuliere.
Mit 4 Kindern bist du ja ganz schön beschäftigt und ich wünsche dir, dass es weiter so gut läuft.
e liebe Gruess norina
Babell
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Beitrag von Babell »

und da ist niemand der sich darum kümmern könnte
genau das (sich um ihn kümmern) sollte man unterlassen! Ein Mensch, der nicht selbständig ist, sollte nicht umsorgt werden! Genau das ist zu verhindern. Er sollte ja etwas "Wert" sein und das ist er nicht, wenn er noch bis ins hohe Alter gut gemeinte Umsorger um sich hat. Hilf mir, es selbst zu tun, heisst:
Einzig das Sprungbrett schaffen, damit er eine Arbeit findet! Danach ihn loslassen, ihn in die weite Welt gehen lassen, so wie Hänschen klein. :D
Das liegt dann an Deinem Mann, den Sohn loszulassen. Keine Angst zu haben, er würde es nicht schaffen. Er schafft das schon!
norina
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Beitrag von norina »

Hallo Babell
Kannst du mir sagen, wie man ein Sprungbrett schaffen soll, ohne dass man sich kümmert? Hast du eine Idee oder Vorschlag, das würde ich dann gerne ausprobieren oder an meinen Mann weitergeben.
Gruss norina
Anita

Beitrag von Anita »

mein sprungbrett wäre wohl ein schuppser ins kalte wasser :wink:

sonst muss er ja nie schwimmen lernen....
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

ein Schupser ins kalte Wasser!

Wow, das kenne ich.... Bin wohl dadurch verantwortungsbewusst geworden und selbständig aber ein bisschen mehr Zuwendung hätte ich gebrauchen können....

;-)
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo norina
mit Sprungbrett meinte ich sowas wie zum Beispiel ihm beim Bewerbungsschreiben helfen, mit ihm zur Post, um zu sehen, dass er s auch abschickt und den Rest soll er selber machen. Also sozusagen beim ersten Schritt helfen und ihn dann selber machen lassen. Oder mit ihm die Bewerbungsdossier zusammensuchen, dann zu den verschiedenen Temporärbüros und ihn aber unbedingt selber da reingehen lassen!

Oder um Anitas Vorschlag aufzunehmen: ihm einen Job in der Badi besorgen :wink:

P.s. weshalb sind die :wink: bei manchen grün und bei andern gelb?
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