Er gibt sich nicht von Herzen mit den Kindern ab...

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Ria
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Beitrag von Ria »

... und ich wage die Behauptung:

Die Tatsache, dass jemand sind in einen Partner mit Kindern verliebt, ist nicht Zufall. Das hat auch etwas mit ihm selber zu tun.
Manchmal ist die Absicht da unbewusst und nicht mit vorher-darüber-nachdenken zu entdecken. Vielleicht weil er/sie Kinder will oder eben diese Kinder eine gewisse Distanz garantieren oder oder oder...
Oftmals wird es eben erst durch das Ergebnis sichtbar. :?

Und jede Variante ist gleich-gültig, keine ist besser als die Andere. :wink: Jede hat ihren Gewinn und genauso ihren Preis
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Meinst du? Ich war immer dagegen, einen Partner mit Kindern zu haben. Ich hab Kinder nie gemocht. Nie hätte ich das gemacht. Das Ende vom Lied: ich habe einen Partner mit Kindern. Und das nur, weil ich es nicht wusste. Er hat es mir erst nach 6 Monaten Beziehung erzählt, als es sich nicht mehr verschweigen liess. Ich war kurz davor, mich zu trennen, aber die Liebe war stärker als die Vernunft. Früher habe ich mir oft vorgestellt, wie es wäre, wenn eines morgens die Meldung käme, die Kinder seien nicht von ihm und lauter so ein Zeugs. Ich bin nicht stolz drauf, aber so war es halt. Analog zu deiner Theorie: Wollte ich jetzt einen Partner mit Kindern oder nicht? Will ich Distanz zu meinem partner dadurch, obwohl ich doch für viel mehr Paarbeziehung bin? Wie geht das zusammen?

Nix für ungut, aber für meinen Fall kann ich deine Theorie nicht so ganz einordnen :)
Anita

Beitrag von Anita »

Ria hat geschrieben:... und ich wage die Behauptung:

Die Tatsache, dass jemand sind in einen Partner mit Kindern verliebt, ist nicht Zufall. Das hat auch etwas mit ihm selber zu tun.
das sehe ich genau so. manchmal braucht es eine menge zeit, zu "sehen" warum...

ich habe herausgefunden und es hat mich persönlich weiter gebracht.
cindarella
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Beitrag von cindarella »

Ria hat geschrieben:... und ich wage die Behauptung:

Die Tatsache, dass jemand sind in einen Partner mit Kindern verliebt, ist nicht Zufall...
Ja, warum hat er ausgerechnet mich ausgewählt??? Wenn ich nach der Theorie von Ria etwas zusammenfantasiere, dann würde das etwa so aussehen:

Seine Mutter möchte unbedingt Grosskinder und er fühlt sich von ihr recht unter Druck gesetzt. Grundsätzlich weiss er selber nicht, ob er wirklich eigene Kinder will oder nicht. Manchmal ja und manchmal nein. So wie ich es wahrnehme, hätte er aus Prinzip gerne ein eigenes, auf der anderen Seite macht es ihm auch Angst. Mit meinen 3 Kindern hat er aber jetzt einen guten, legitimen Grund, keine zu haben. Und obendrauf würde dies seine Mutter auch nicht befürworten. Also hat er gerade 2 Fliegen mit einem Schlag getroffen. Nein, sogar 3, weil er mir ein 4. Kind erspart. Oder eben die andere Fantasie, dass er so immer genug Grund hat, sich zurückzuziehen, was er vielleicht, wenn nur ich wäre, weniger offen könnte. Naja, da hat die Fantasie keine Grenzen, haha! :?
Patchworkerin mit 3 Teenagern und 1 gemeinsamen Kind
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Mag schon sein, Ria.
Mein Partner hat sich nie bewusst für oder gegen Kinder entschieden, es hat sich in seiner früheren Partnerschaft einfach nicht ergeben, beide waren nicht darauf fixiert, haben berufliche Pläne verfolgt und als sie es dann mal kurzzeitig wollten, hat es nicht geklappt. Die Partnerin war älter als er und dann war es ziemlich schnell zu riskant und sie haben den Gedanken wieder aufgegeben.

Ich glaube auch, dass ich Kinder habe, hatte wenig damit zu tun, dass er mich "ausgesucht" hat. In mancher Hinsicht entsprachen wir der Idealvorstellung, die jeder von uns von einem Partner hatte, vor allem aber waren wir beide von der Vergangenheit geprägt und sehr vorsichtig. Er musste von Anfang an keine Sorge haben, dass ich ihn unter Druck setze und umgekehrt auch nicht. Ich hatte die Garantie, dass er mir im täglcihen Leben erstmal nicht zu nahe kommt (es war ja anfangs eine Fernbeziehung von 800km!!!) und er behielt auch seinen rückzugsraum.

Das Leben spielt dann aber oft anders und man entwickelt sich ja auch. Leider nicht immer gemeinsam.....Meine Bedürfnisse an eine Beziehung haben sich geändert, seine nicht. Das war in letzter Zeit ein Thema, das uns oft kurz vor die Trennung gebracht hat. Wenn ich konsequent wäre, dann hätten wir uns getrennt und ich würde versuchen, jemanden zu finden, der ähnliche Ideen von Partnerschaft hat wie ich.

Aber ich bin nicht konsequent: denn erstens entwickeln wir uns ja immer noch weiter und ich glaube nicht, dass es irgendeine Beziehung gibt, in der man auf lange Sicht mit dem Partner 100%ig übereinstimmt. zweitens hat sich nichts daran geändert, dass er in vielen anderen Dingen immer noch meinem Ideal entspricht. Und drittens sehe ich immer wieder auch Vorteile für mich in der Situation.

Cinderella, man kann sich sehr auf so ein Thema wie heiles Familienbild fixieren oder gemeinsames Wohnen. Immer wenn ich unzufrieden bin, taucht bei uns dieses Thema auf und manchmal sit es einfach nur stellvertretend für anderes. Manchmal können meine Bedürfnisse auch ganz anders befriedigt werden als nur mit der einen Lösung einer gemeinsamen Wohnung. Und manchmal frage ich mich dann auch, ob ich eigentlich ehrlich bereit dafür bin oder eben ganz andere Konflikte an diesem offensichtlichen Thema austrage.
Bisher haben wir immer wieder festgestellt, dass wir doch Wege finden. Es scheint manchmal, dass wir immer wieder diese Phasen haben und darauf folgen dann besonders glückliche Zeiten. Die Themen bleiben immer die gleichen: er will mehr Zeit mit mir allein und leidet vor sich hin. Ich reagiere überfordert und bockig, weise ihn erst recht zurück und betone, dass er ja selber Schuld ist, wenn er eben seine eigene Wohnung behalten will.....Immer wenn wir kurz vor einem ernsthaften Streit sind, fangen wir beide an zu heulen, weil wir pläötzlich beide Angst kriegen, das viele Gute in unserer Beziehung zu verlieren. Dann folgen meist lange Gespräche und wir suchen nach anderen Lösungen, wie jeder wieder zufriedener sein kann.

Manchmal müssen wir selber schon darüber lachen, es ist so vorhersehbar und jedes mal das gleiche. Zur Zeit haben wir diese Phase gerade hinter uns und es geht uns besonders gut. Mal schauen was kommt. Ich bemerke aber doch, dass wir uns jedes mal wieder ein bisschen ändern und doch dazu lernen!
Es lohnt sich, fixe Ideen immer wieder auch loszulassen und offen für andere mögliche Entwicklungen zu bleiben!

Und ganz wichtig: mein Partner macht trotz getrennter Wohnungen mehr mit meinen Jungs als mancher Familienvater! Die äussere Lebenssituation sagt nichts über die inneren Qualitäten der Beziehungen! Dem sollte man einfach eine Chance geben....Was wäre das Leben wenn wir nicht mehr überrascht sein können??!! Über den Partner und über uns selber!
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Carlotta37 und Cindarella
carlotta37 hat geschrieben:Babell, ich weiss nicht, ob man den Wunsch mit den Kindern zuspielen oder etwas anderes zu machen (und ähnliche Situationen) immer gleich mit der Frage verknüpfen sollte, ob und wie sehr man die Kinder liebt.
Nein, das sollte man nicht verknüpfen. Aber genau das ist ja der Punkt: zu meinen, man "müsse" die Kinder lieben, bringt einen dazu, immer die liebe und nette neue Freundin des Vaters zu spielen, ohne das wirklich von Herzen zu sein. Nimmt man das "müssen" dann weg und überlässt das Ganze einem natürlichen Fluss, gibt es halt auch Konflikte, dafür können sich die Beziehungen freier aufbauen und - meine Erfahrung - nur da kann Liebe entstehen, wo sie nicht ein Müssen ist.
Das ist meine Geschichte und muss nicht auf deinen Mann treffen. Vielleicht meint er es ganz von Herzen und zeigt es einfach auf seine Weise?
Wie dem auch sei, gute Nacht! :)
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