Gutmütig oder entscheidungsunfähig ??

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isabel73
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Gutmütig oder entscheidungsunfähig ??

Beitrag von isabel73 »

Liebe MitpatchworkerInnen !

Ach, ich bin so froh, endlich diese Seite gefunden zu haben und mit euch zu sprechen... Manchmal läuft alles drunter und drüber und ich bin so unzufrieden mit meiner Situation, dabei sollte ich doch happy sein, jetzt, wo mein Partner und ich endlich unseren kleinen Sohn haben.

Wir kennen uns seit drei Jahren, das Zusammenleben mit seinen Kindern an den Besuchswochenenden hat sich unter uns vieren gut entwickelt, ich habe den Eindruck, dass die Kinder gerne zu uns kommen und ich fühle mich auch wohl dabei. Doch wäre da nicht noch der ganze "Anhang", damit meine ich die Ex-Schwiegermutter, die öfters bei uns anruft um die Kinder zu sehen, da die Mutter mit den Kindern im Grenzgebiet zur CH lebt. Ich weiss nicht, aber ich empfinde diese Anrufe als Belästigung, da die Ex-Schwiegermutter ziemlich dominant ist und auf Mitleid macht, unser Wochende ist dann wieder verplant. Mein Freund schafft es dann in dieser Situation leider nicht auf Abstand zu gehen, sich abzugrenzen und die Ex-Schwiegermutter darauf hinzuweisen, dass sie die Besuche mit ihrer Tochter absprechen sollte und nicht in die Vater-Kinder-Besuchszeit hineinfallen sollten. Ich persönlich mag einfach keinen Kontakt mit der Ex-Schwiegermutter meines Freundes, :x , das geht mir total gehen den Strich :gruen:
Mein Freund hat mich früher gebeten, seinen Kindern zuliebe mitzukommen, mittlerweile hat er aber akzeptiert, dass ich mit meinem Sohn da nicht hingehen möcht und auf Distanz bleibe. Ich denke, dass er sich besser mehr um seine eigene Familie kümmern sollte als sich der Vergangenheit verpflichtet zu fühlen. Er meint dann jeweils, er sei zu gutmütig und könne nicht nein sagen, resp. der Ex-Schwiegermutter einen Gefallen abschlagen. Aber ich bin nicht sicher, ob das der wirkliche Grund ist. Für sieht es eher so aus, als wolle er keinen Konflikt "heraufbeschwören", indem er einfach nein sagen würde und erklären würde, dass die Kinder ihren Papa genauso brauchen wie ihre Oma...
Ich mag einfach nicht mit seiner Vergangenheit verhängt sein, warum kann er sich nicht loslösen oder hat das alles wieder mit dem schlechten Gewissen zu tun, unter welchem geschiedene Väter so leiden ?

Was denkt ihr dazu, wie sollte ich mich verhalten??
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Nadia
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Beitrag von Nadia »

hallo isabel

Ich verstehe sehr gut, dass dir ein Kontakt mit der Exschwiegermutter zu weit geht. Vor allem weil sie in deine Wochenenden reinschneit.
Trotzdem ist sie die Grossmutter der Kinder und es ist doch schön, dass sie sich bemüht mit den Kindern Kontakt zu halten.
Solange es ein normaler Kontakt bleibt, indem sie die Kinder besucht oder auch einmal zu sich nimmt, ist doch dagegen nichts einzuwenden.

Vielleicht gibt es einen Grund dafür, dass sie die Nähe über den Vater zu den Kindern sucht und nicht über die eigene Tochter?

Liebe Grüsse nadia
isabel73
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Beitrag von isabel73 »

Liebe Nadia

Danke für Deine Antwort ! Du liegst völlig richtig mit Deiner Annahme, die Ex-Frau meines Freundes hat sich mit ihrer Mutter verkracht, d.h. die Beziehung war wohl schon immer etwas schwierig zwischen den beiden. Nun ist ja die Ex mit den Kindern weggezogen, so dass der Kontakt teilweise wirklich nur noch über meinen Freund läuft, das sieht dann häufig auch so aus, dass er sich jeweils die gegenseitigen Vorwürfe der beiden Frauen immer wieder anhören muss und ungewollt immer wieder in ihre Probleme hineingezogen wird.
Schade, dass die Ex-Schwiegermutter da zuwenig Distanz verspürt zu ihrem Ex-Schwiegersohn und in ihm offenbar eine Art Strohhalm sieht, den sie in ihrer Unzufriedenheit immer wieder packen kann. Das finde ich sehr unfair, zumal gerade sie diejenige war, welche in der Trennungszeit gegen meinen Freund gearbeitet hat, indem sie ihre Tochter negativ zu beeinflussen versuchte und intrigierte.
Aber ich weiss, dieses "Spiel" funktioniert eben nur, wenn beide Parteien mitspielen, ich meine, wenn mein Freund sich nicht etwas distanziert und weiter auf ihre Forderungen/Telefonanrufe reagiert, dann bleibt der Konflikt zwischen der Schwiegermutter und ihrer Tochter weiter bestehen, mein Freund wird dann immer der "Mittelsmann" bleiben und das finde ich eben sicher nicht gut, weil es auch unsere Beziehung belastet.
Zu guter Letzt bleibt das Wohl der Kinder, da hast Du sicher recht, e ist manchmal einfach schwierig für mich, diplomatisch zu bleiben, mich nicht zu sehr einzumischen und vor den Kindern nicht negativ über ihre Grossmutter zu sprechen. Ich versuche dann einfach mit meinem Sohn jeweils etwas anderes zu unternehmen, bzw. einen Termin in der Stadt abzumachen oder eine Freundin zu treffen, um auf andere Gedanken zu
kommen. :)
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo Isabel

Was ist eigentlich das Belästigende daran, wenn die Grossmutter gerne ihre Enkel sehen möchte?
Ist es das, weil Ihr meint, Ihr müsst Ihr jeden Wunsch erfüllen, dürft nicht auch nein sagen, wenn es Euch nicht passt?
Vielleicht ist ja gerade diese Situation eine Gelegenheit zu üben, sich abzugrenzen?

Gibt es auch Momente, wo Ihr vielleicht sogar diese Zeit geniessen könnt, wenn die Kinder bei ihr sind?
das sieht dann häufig auch so aus, dass er sich jeweils die gegenseitigen Vorwürfe der beiden Frauen immer wieder anhören muss und ungewollt immer wieder in ihre Probleme hineingezogen wird.
Wenn er da wirklich mitmacht, muss er sich am Schluss über sich selber aufregen, so blöd. :cry: Aber das habt Ihr ja selber gesehen. Und da kannst Du ihn unterstützen, indem Du ihm das zutraust und ihn den Weg herausfinden lässt, den er da gehen will.

Was wollen eigentlich die Kinder? Wie alt sind sie?
Wenn sie einen guten Kontakt zur Grossmutter haben, wäre es schade, ihnen das zu verbauen. In diesen Beziehungen brauchen wir Patchworker immer wieder ganz viel Grosszügigkeit den Kindern zuliebe. :?

Es braucht schon Mut, zu seiner Meinung zu stehen, aber auch darin sind wir unseren Kindern ein Vorbild!

Viel Mut und Spass
Ria
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
Moni

Nicht Euer Problem!!!

Beitrag von Moni »

Liebe Isabel
Ich sehe, Du hast nichts mehr geschrieben, da muss ich annehmen, dass Dir die Antworten nicht wirklich geholfen haben.
Mich verbindet mit Dir die Abneigung für dominante Menschen, denn sie sind radikal und verletzend, ohne Rücksicht verteilen sie ihre Handlungen und Worte an Menschen mit Gefühlen und haben oft sehr strikte, verstaubte Vorstellungen von ihrem Leben. Tolleranz ist ihnen unbekannt.
Aus Deinen Zeilen kann ich lesen, dass Du eine sehr feinfühlige und intelligente Frau bist, die merkt, wenn etwas nicht stimmt. Und für Dich ist es unerklärlich, dass Dein Mann den Kontakt noch aufrecht erhält, obwohl auch er spürt, dass die Ex-Schwiegermutter auch ihm nicht guttut.
Also ersteinmal neigen viele Menschen (öfter eben auch Männer) dazu, den Konflikten aus dem Weg zu gehen, in der Meinung, so werden sie kleiner, die Probleme. Versuche mal herauszufinden, in einem Gespräch mit ihm, wie er die Ex-Schwiegermutter empfunden hat. Beim ersten Treffen mit ihr und wie sich die Beziehung weiterentwickelt hat (wenn überhaupt eine Entwicklung stattgefunden hat). Ist sie besser seit der Trennung?
Du sprichst die Beziehung der Exfrau mit ihrer Mutter an und erwähnst, dass sie keinen Kontakt haben. Dass sich Kinder von den Eltern ablösen ist ja klar, aber dass sie gar den Kontakt ganz vermeiden zeigt schon, dass da grössere schmerzliche Dinge zwischen diesen Menschen stehen. Dinge, die leider nicht gelöst wurden. Und irgendwie hat jetzt Dein Mann dieses Problem dieser beiden übernommen. Meistens übernehmen die Männer die Haltung der Frau zur Mutter. Also nehme ich an, er erlebte diese "Mutter" auch als Übermutter und Überforderung. Die Frage ist nur, braucht er das oder ist es nur anstrengend? Empfindet er auch so, dass er eigentlich auf diesen Kontakt verzichten könnte?
Leider, so sage ich mal, müssen wir den Rucksack unserer Partner ein Stück weit mittragen, in irgend einer Form. Und das kann man auch positiv sehen, denn jeder hat eine Vergangenheit, zum Glück, und die schönen Dinge die uns geschliffen, bereichert und zu dem Menschen gemacht haben, den wir heute sind, gehören auch zu uns. Also einen Mann ohne Schattenseiten der Vergangenheit gibt es nicht. Ich bin sicher, dass Du das schon längst akzeptiert hast!
Ich verstehe sehr gut, dass man vieles am anderen akzeptieren kann, aber nicht alles. Es ist oft so, dass man manchmal als Partner mehr an den unverarbeiteten Dingen zu leiden hat, als der, der das Problem hat. Das bestätigen sogar die Psychiater.
Ich finde es gut, dass Du Dich an den Besuchstagen ablenkst und was mit Eurem Sohn machst. Damit gibst Du Deinem Mann zu verstehnen, dass Du seine Konflikte nicht mehr weiter mittragen möchtest. Das darfst Du auch. Denn mit der Bitte mitzukommen, will er nur die Last die auf ihm bürdet mit Deinem Dabeisein erleichtern (teilen). Anstatt die Last zu dezimieren, indem er das Problem Mutter/Tochter selber weiter trägt!
Denn:
Es ist nicht Euer Problem!!!!!
Er muss verstehen lernen, dass er sich von der Ex-Schwiegermutter in ihren Konflickt einbinden liess.
Die Tochter hat es momentan so gelöst, dass sie einfach wegzieht und sich abgrenzt. Aber Dein Mann hatte diese Kraft nicht. Jetzt bist Du gefragt um mit Liebe und Verständis ihn aufzuklären, was da für ein Spiel abläuft.

Ja dann mal zu den Kindern, wie ist denn ihre Beziehung zur Grossmutter? Alle haben Verständnis, dass die Grossmutter doch Kontakt haben darf zu ihren Enkeln. Ich hingegen würde erst mal die Frage stellen, wie es den Kindern mit ihrer Grossmutter geht. Geniessen sie es mit ihr zusammen zu sein. Wie sind sie danach? Freuen sie sich auf die Besuche?
Falls es so ist, dass die Kinder ihre Grossmutter über alles lieben und sich schon tagelang freuen, dann kann ich noch ein Auge zudrücken, wenn dein Mann "weich" wird. Aber ganz ehrlich, ist sie nicht auch im Umgang mit ihren Enkelkindern die selbe dominante Frau? Da hab ich echt meine Zweifel. Also was tut Ihr da den Kindern zu liebe???
Ist es eigentlich nicht einfach nur das Drängen der Ex Schwiegermutter, dass sie Kontakt zu den Kindern will? Über den Schwiegersohn, der gar keiner mehr ist? Sucht sie im Unbewussten aber nicht eigentlich den Kontakt zu ihrer Tochter? Versteht Ihr was da abläuft?
Und liebe Isabel, ich verstehe Dich, Du hattest es gespürt und suchst Hilfe. Die Ex Schwiegermutter muss wieder den Weg zur Tochter finden. Sie muss einfühlsamer werden, ihre Tochter annehmen lernen und ihr ihre Liebe zeigen. Das ist nicht Euer Problem!!!
Jetzt wird es natürlich schwierig, das der Ex Schwiegermutter zu vermitteln.
Aber ich denke, dass Dein Mann lernen muss, zu sehen, dass es nicht sein Problem ist und dies seiner Ex frau und Ex Schwiegermutter klarstellen muss.
Im Übrigen: er hat wieder eine Schwiegermutter!
Der Kontakt der Kinder zur Grossmutter läuft über die Tochter, Punkt!
Man muss im Leben manche Menschen zum Glück zwingen...
Die Wochenenden gehören Euch! Anders würde es aussehen, wenn seine Eltern ihre Enkel sehen möchten, versteht sich von selbst! Oder glaubt jemand, dass dies seine Exfrau übernehmen würde?????
Eben!
Viel Glück und lass mich wissen, wie es Euch weiter ergangen ist.
aisha

Beitrag von aisha »

du hast wunderschön geschrieben ,Moni, auch wenn dieses Probem mich nicht betrifft.
Moni

Beitrag von Moni »

Danke Aisha
ich schreibe leider nur noch selten, denn ich habe nicht soviel Zeit mich bei jedem Problem hineinzuknien, aber ab und zu... :D
Bleibt dran!
isabel73
Beiträge: 15
Registriert: 06.04.2010 13:19
Wohnort: Zürich

Beitrag von isabel73 »

Liebe Moni

Ich bin sehr froh um Deine Antwort, weil ich sehe, dass Du gut "zwischen den Zeilen" lesen kannst und Dinge erwähnt hast, die von meiner Seite unausgesprochen geblieben sind. Deine Zeilen haben mich recht nachdenklich gestimmt - ich vermute, Du hast recht damit, unser oder "mein" (?) Problem hat sicher auch mit dem generellen "Mutterbild" zu tun, dass mein Partner in sich trägt - Respekt und Achtung vor den Eltern und der Mutter, Dankbarkeit und Fürsorge der Mutter, kein Aufbegehren oder Widersprechen - das sind alles sehr ehrenhafte und vorbildliche Wertvorstellungen, bringen aber für eine Partnerin wie mich auch grosses Konfliktpotential mit sich. Denn es bedeutet auch, dass Meinungsunterschiede und Konflikte (eben auch mit der Mutter) nie direkt ausgesprochen und ausgelebt werden und Konflikte in Beziehungen generell als harmoniestörend und bedrohlich empfunden werden. Das ist sicher sehr männertypisch, wie Du gesagt hast, mein Partner hat da die volle Karte gezogen.
Ich bin eine Frau und was mein Konfliktverhalten betrifft das völlige Gegenteil, schon nur wenn ich Anzeichen eines möglichen Konfliktes "wittere", kann ich grosse Energien :D mobilisieren und das "Rädli im Kopf" dreht sich pausenlos, hat wohl mit meinen Sensoren zu tun....
Konkreter jetzt, um Dir zu antworten: Mein Partner unterstützt den Kontakt zwischen Kindern und Ex-Schwiegermutter sicher weiterhin, da er es laut eigener Aussage einfach den Kindern zu Liebe tut, weil sie ihre Oma lieb haben und gerne zu ihr hingehen. Dabei verzichtet er sogar auf seinen eigenen Anspruch, indem er extra einen Freitag eingegeben hat und eigentlich was mit den Kindern alleine unternehmen wollte. Nun gut, er sagt selber, dass es ihm "stinkt", aber dennoch gibt er nach, und das verstehe ich einfach so ganz und gar nicht. Du musst wissen, dass mein Freund total in seine Mädchen vernarrt ist und alles für ein Lachen von ihnen tun würde, das ist einerseits bewundernswert, aber auch manchmal ganz schön anstrengend für mich, manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass er auf die Kinder fast fixiert ist und an ihnen emotinal klammert - ich denke nicht, dass das gut für sie ist, weil sie dadurch immer wieder in innere Konflikte gebracht werden, weil sie dann nicht frei sind.
Ich habe schon so oft über diese Dinge nachgedacht und auch mit meinem Partner in der "Filterversion" darüber gesprochen, es ist einfach ein zu heikles Thema und ich möchte ihn auch nicht zu sehr verletzen, denn ich glaube, schlussendlich bin ich sonst selber diejenige, die den Kürzeren zieht, weil ich mich zu sehr in seinen Seelenfrieden eingemischt habe. Davor habe ich manchmal Angst. Ich denke, dass ich ein sehr konfliktfreudiger Mensch bin und die Auseinandersetzung und das gegenseitige Aneinanderreiben brauche. Nach meinem Empfinden wäre eine Beziehung ohne dies einfach substanzlos und nicht ehrlich. Aber ein gutes Mittelmass ist gefragt und in einer Patchworksituation braucht es ein gutes Feeling für die Grenzen. Ich weiss, es reicht nicht aus, wenn ich als Partnerin und Beobachterin meinen Freund mit viel Geduld und Verständnis auf all diese Probleme aufmerksam mache, ich kann ihn nicht ändern, das kann er nur selber tun. Nur kostet mich das manchmal so verdammt viel Geduld und Kraft, dass ich manchmal Angst davor habe, zu resignieren und mich frage, warum habe ich das alles auf mich genommen (geschiedener Mann mit Kindern, Ex-Frau und Ex-Schwiegermutter und und und....). Dennoch liebe ich meinen Freund sehr und natürlich unseren kleinen Sohn, aber warum muss ich für meine Liebe so viele Kompromisse eingehen ? Uuui, jetzt muss ich aber aufhören, sonst schwimme ich ja im Selbstmitleid

:wink:
2 Stiefkinder, 1 leibliches Kind
Moni

Beitrag von Moni »

Jööö, das ist doch kein Selbstmitleid.
Du hast ja Deine Situation voll erfasst...
....wenn Du mit ihm dieses Thema schon zu oft durchgekaut hast, und es eher zu weiteren Unstimmigkeiten geführt hat, ja dann würde ich es auch lassen. Anscheinend weiss er was er macht, was es mit ihm macht und für wen er es macht. Und nun weiss er auch deine Meinung dazu.
Trotzdem macht er es weiter - er möchte es!
Diese Zeit geht ja irgendwann vorbei, spätestens dann, wenn die Mädchen selber mobil sind.
Jetzt zu Dir
Sind es wirklich viele Kompromisse?
Meinst Du mit einem Nichtpatchworker wäre es so anders gewesen?
Ich kann Dir nur versichern, dass wir alle immer sehr viele Kompromisse eingehen müssen. Wir finden im Leben selten einen so unglaublich passenden Partner - und wie Du schon selber an Dir festgestellt hast, brauchst Du das "Reiben" am Partner, um ihn und Dich zu spüren. Irgendwie wirst Du feststellen, dass Du immer so funktionierst. Mit welchem Parnter und egal welche Situation auch immer.
Wir alle haben Verhaltensmuster nach denen wir leben.
Bestimmt kennst Du die Liste mit den positiven und negativen Aspekten, die man sich aufschreibt.
Vielleicht hilft Dir die physische Tabelle mehr, wenn Du mal so richtig genau aufzählst was Dich stört und was Du an ihm liebst und es dann auch sehen, lesen kannst!
Und nachher überleg Dir ob Dein Leben mit einem anderen Mann besser wäre, z. B. (wer auch immer) George Clooney, den Mann..... deiner besten Freundin, einen heimlich Bewunderten und sei mal ehrlich, es kommt immer das selbe dabei heraus: es gibt momentan gar keinen besseren für Dich und das ist so, weil Du ihn liebst.

Also Isabel die positiven Seiten von Deinem Schatz geniessen und die anderen nicht überbewerten. Gib Deinen schönen Erlebnissen die Chance federführend in deinem Alltag zu sein!!!
Lass ihm seine Freiheit, Du wirst über Freiheit in Deiner Lebenssitation auch dankbar sein.
Verdrängen tun wir nichts, aber entkräften!
Deine Lebensfreude entspringt aus dem Herrlichen und Wunderbaren, das Euch verbindet und aneinander hält.
Also Patchworken, behinderte Kinder grossziehen, Verluste von geliebten Menschen verkraften und schwere Krankheiten überstehen, das sind alles Herausforderungen in unserem Leben, denen wir uns stellen sollten. Sie machen uns reifer und erfahrender, wir werden andere in ihren schweren Stunden besser verstehen lernen und wir gewinnen auch immer an allem was wir erleben und erfahren dürfen.
Ich weiss, dass Dir diese Worte nicht unbekannt sind, aber ich habe gelernt, dass es gut tut, es ab und zu wieder zu hören oder zu lesen. Denn es ist viel zu oft zu laut um uns herum um zu verstehn, was das Leben eigentlich mit uns will: es will, dass wir lernen es mit Freude und Dankbarkeit zu nehmen.
Wir schaffen das und wir können mit Stolz auf ein reich erfülltes Leben zurückschauen. Es unseren Kindern vorleben, unseren Enkeln erzählen.

Ganz bewusst habe ich Dich nun gedanklich etwas aus der jetztigen "es-zieht-mich-hinunter"-Spirale geholt, weil wir oft nur einen neuen Blickwinkel brauchen und keine andere Situation!

Ich umarme Dich und bin überzeugt, dass Du noch viel mehr Reserven in Dir drinnen finden wirst... Du wirst staunen!
isabel73
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Beitrag von isabel73 »

Liebe Moni,

"Also Isabel die positiven Seiten von Deinem Schatz geniessen und die anderen nicht überbewerten. Gib Deinen schönen Erlebnissen die Chance federführend in deinem Alltag zu sein!!!
Lass ihm seine Freiheit, Du wirst über Freiheit in Deiner Lebenssitation auch dankbar sein. "

Das mache ich zu meinem persönlichen Credo! Das Schreiben tut mir gut und ermöglicht einem, die Situation abstrakter anzusehen, alles beginnt sich dann zu relativieren.... :D Das ist sicher gut so. Es ist nicht immer möglich, mich bewusst gegen diese "es-zieht-mich-hinunter"Spirale zu wehren, das ist menschlich, dann werde ich einfach wieder diese Zeilen hier lesen und einen Moment innehalten, vielleicht hilft es mir :wink:

Danke für Dein tolles Engagement, liebe Moni, Du hast etwas bewegt....
Ganz liebe Grüsse, Isabel
2 Stiefkinder, 1 leibliches Kind
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