Oedipus-Komplex oder Machtanspruch?

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Hallo Aisha,

Klingt wirklich extrem, was du mit deiner Stieftochter erlebst. Ich glaube, sie konkurrenziert sehr stark mit dir. Sie will dich aus dem Nest werfen. Ich glaube jedoch nicht, dass es gut für sie wäre, wenn ihr das gelänge. Sie muss ihr Selbstbewusstsein aufbauen können, auch wenn ihr Vater eine Frau an seiner Seite hat.

@ Peter - schön dass du hier mitschreibst. Wenn ich deine spannenden Tipps lese, finde ich es wirklich ein Jammer, dass hier nicht mehr Männer mitlesen...

Herzlich

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
Meine Beiträge unterliegen dem Copyright.
Peter
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Beitrag von Peter »

Hallo Arabella,

Danke für Deine Worte. Auch Deine Gedanken finde ich immer sehr hilfreich.

Ich finde es auch sehr spannend und denke dass ein bischen männliche Sicht vielleicht die Dinge von einer anderen Seite beleuchten kann.
Frauen haben soviel Energie und Möglichkeiten Dinge anzustoßen, doch häufig tun sie dies auf ihre "weibliche" Art. Diese ist manchmal nicht ohne Filter für den Mann zu verstehen, auch wenn er zu verstehen scheint...

Hier gibt es Ebenen dazwischen und diese verschwimmen in Kriesensituationen schnell und dann wird alles zun einem Explosiven Gemisch.

Es bedarf viel Mut hier einmal andere Wege einzuschlagen, aber der Überraschungs und Nachhaltigkeitseffekt kann gewaltig sein.
Ich werde weiter veruchen ungefiltert meine Sicht hier beizusteuern auch wenn es nicht immer leicht fällt.



Gruß,
Peter
Zuletzt geändert von Peter am 10.01.2010 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Peter hat geschrieben: Nutze auch die Kraft des Eros und nicht nur die Kraft der Kultur, des Sportes und des Geistes.
Ich empfinde es als höcht problematisch, Erotik in einer Beziehung als Mittel einzusetzen, um etwas zu erreichen! Das erst mal als allgemeinen Kommentar...

Aisha, gerade heute ist so ein Tag, wo ich mir eingestehen muss: sein Sohn und ich: wir werden uns nie gut verstehen. Mir ist der Junge zu nombrilistisch, anderen gegenüber nicht aufgeschlossen, jemand, der immer nimmt, aber nicht gibt... geldmässig zu verschwenderisch... aber er ist die meiste Zeit aus dem Haus! Oft denke ich auch: es wird sich erst ändern, wenn er eine Freundin hat, wirklich auf eigenen Füssen stehen muss. Ich grenz mich ihm gegenüber fast nur noch ab und setze meine Erwartungen auf null. Zum Beispiel machen meine Stiefkinder keine Weihnachtsgeschenke - mir nicht, was ich ja noch verstehen kann... aber auch ihrem Vater nicht, was ich traurig und geizig finde. Ich sage meinem Partner, wie traurig ich für ihn bin, dass seine Kinder ihn so wenig anerkennen... Seinen Kindern sage ich nichts. Ich schüttel den Kopf und bin froh, Freude am Geben zu haben.

Und wir schaffen uns Momente. Letztes Jahr zum Valentinstag habe ich meinem Herz zwölf Flaschen Wein geschenkt. Eine für jeden Monat. Damit haben wir uns dann jeden Monat ein Diner zu zweit gemacht. Das war sehr gut, ein Ritual zu haben... und manchmal, wenn es eben der 29. oder 30. wurde auch ein Warnzeichen, sich Zeit für uns zu nehmen.

Es wird sich vielleicht erst dann ändern, wenn sie einen Freund hat, der sie darauf hinweist, dass jetzt er dran ist und nicht mehr der Papa.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
aisha

Beitrag von aisha »

Peter: bin eigentlich Nins Meinung, wenn unausgesprochene Probleme im Raum stehen, dann ist "Eros" für mich keine Alternative.
So sind die meisten Frauen wohl, "Eros" ist bei uns an Liebe gekoppelt und (wenigstens bei mir) nicht Mittel zum Zweck...
Und ich denke, dass ist auch ein gefährliches Spiel, wenn ich "Eros" dazu einsetze, um quasi die Stieftochter auszustechen, denn sie ist ja diesbezüglich kein Konkurrentin. Sie versucht zwar ihr (nicht unbeträchtliches ) Sexappeal einzusetzen, aber da zieht mein Partner ganz klare Grenzen.

Nin: tut mir leid, mit deinem Stiefsohn, er scheint dich wirklich nicht zu akzeptieren. Aber du hast Recht, irgendwann begrenzt sich das Engagement auf ein Minimum. Mein Stiefsohn schenkt uns jeweils allen etwas zu Weihnachten, aber bei mir habe ich doch eher den Verdacht, dass es aus purer Höflichkeit ist. Aber ist ja egal.


Dieses WE kam es dann auch zu einer grösseren Auseinandersetzung. Schon am Samstag war meine Stieftochter wieder ziemlich frech zu mir. Als ich dann meinen Partner darauf ansprach, meinte er, ich hätte sie provoziert!!!! Ich habe sie einzig und allein an eine bestehende Regel bei uns im Haus erinnert. Aber Fräulein darf man offenbar nichts sagen.
Gestern kams dann nun zur unvermeidlichen Explosion. Stieftochter kam mit Fernbedienung vom TV nicht zugange, Papa erledigte dies, aber Stieftochter hatte eine dumme Klappe und wusste es dann natürlich doch wieder besser. Papa fand, sie solle jetzt endlich ihren Mund halten, darauf hin griff sie mich an...
Da reichte es mir definitiv und ich begann mal Tacheles zu reden. Groteske Situation: mein Partner fand, wir sollen beide ruhig sein. Was ich mir dann verbat. Dann stand er auf und ging aus dem Raum, es ginge ihn nichts an, wenn wir streiten. Was wir auch ausgiebig taten. Erst versuchte die Stieftochter rumzuschreien, dann kamen die obligaten Tränen, welche mich nicht beeindruckten, was ich ihr auch sagte, worauf die Tränchen versiegten.
Nach dem ersten Geschrei und ihren undefinierten Pauschalbeschuldigungen wurde es dann ein ganz gutes Gespräch.
ich sprach sie ganz konkret auf ihre Eifersucht an und vor allem auf ihr ungehöriges Benehmen bezüglich vorlaut sein, vordrängen, sich überall ungefragt einmischen etc.
Sie gab dann zu, dass das eine schlechte Angewohnheit sei von ihr.
Eifersucht stritt sie vehement ab, es ginge ihr einzig und allein darum, dass ihr Vater glücklich sei, mit wem sei ihr egal!!!!

Sehr interessant war aber eigentlich, dass sich das Mädchen selbst im Wege steht. Sie ist ja dermassen abnormal ehrgeizig, mit Niederlagen kann sie nicht umgehen. Sie muss zwanghaft überall die Beste sein.
Ich habe versucht ihr den Unterschied aufzuzeigen zwischen ihr, als pubertierendem Kind und uns, als doch inzwischen lebenserfahrenen bald 50ern, und dass sie lernen muss, sich nicht auf der gleichen Ebene mit uns zu messen.
Dass es gar nicht möglcih ist, dass sie auf der gleichen Ebene wie wir steht.

Offenbar fällt ihr diese Einsicht wahnsinnig schwer, sie möchte unbedingt etwas sein, dass sie nicht sein kann. Zwischen den Zeilen hörte ich aber auch heraus, das sie sich von ihrem Vater sehr unter Druck gesetzt fühlt! Mein Partner ist auch hochintelligent und wirkt vor allem allzeit souverän. Und sie denkt, dass er dies von ihr auch erwarte! Sie denkt, sie müsse überall die Beste sein, damit sies im Leben zu was bringe und vergisst dabei komplett, ein Kind zu sein.

Fazit: das Mädel wirkt äusserlich wie 20, aber benimmt sich wie ein typisch Pubertierende. Hat das Gefühl, man erwarte von ihr die ganze Verantwortung, mit der sie aber komplett überfordert ist. sie setzt sich selbst massiv unter Druck.
Sie möchte Kind sein, glaubt aber, dass das uncool sei und sie in den Augen ihrer Mitmenschen dabei nicht den nötigen Respekt oder Anerkennung bekommmen würde.

Ich glaube, sie war nach dem Gespräch sehr erleichtert. Es wird nicht lange anhalten, bis sie wieder ins alte Fahrwasser gerät... aber ich versuche nun am richtigen Ort bei ihr anzusetzen.

am Schluss fragte sie mich: " was ist eigentlich die Definition für Erwachsensein"

und ganz am Schluss bemerkt.... als wir mittem in der hitzigen Diskussion waren, kam ihr Vater wieder herein und wollte uns "abstellen" worau SIE ihn aus dem Zimmer komplimentierte!!! (schmunzel....)
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Aisha

Tönt so bekannt. Ich merke Dein gutes Herz. Mach weiter so, aber teile Deine Kräfte gut ein. Es kann ziemlich anstrengend werden. Es lohnt sich aber für alle Beteiligten.

Nur wünschte ich Dir auch, dass Dein Lebenspartner mehr zu Dir steht. :?

Viel Kraft!
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Peter
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Beitrag von Peter »

Hallo Aisha,
auch ich wünsch Dir viel Kraft! Teile Dir diese auch gut ein und finde auch etwas Zeit für Dich allein.
Gruß
Peter
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Aisha,

klingt mir auch bekannt, was Du schilderst. Toll, dass Du mit der Tochter Deines Freundes Tacheles geredet hast. Der Wahn, ständig besser als andere, perfekt sein zu müssen, kommt ja nicht von ungefähr. Ich glaube, dass viele Kinder einen "Auftrag" ihrer Eltern an sie erspüren. Vielleicht hat ihr Vater ihr diesen "Auftrag" vermittelt, vorgelebt ? Du kannst natürlich nicht alles "richten", aber aufzeigen und Deinen eigenen Erziehungsstil vorleben. Ich wünsche Dir die innere Ruhe und die Kraft, bei Dir zu bleiben.
Sofia
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Aisha,

ich habe eine Definition von Soziologen gelesen:

Erwachsen ist man dann, wenn man abends freiwillig wieder früher ins Bett geht...
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aisha

Beitrag von aisha »

herzlichen Dank euch allen!

Bsbyone: das ist herrlich, nun weiss ich , dass ich definitiv seit Jahren erwachsen bin!!

Ja, Sofia, es kommt mir oft auch wie ein Wahn vor, überall besser als andere zu sein. In unserem Fall beschränkt sich dies aber vor allem auf die Bildung. Zuhause ist das Mädel die absolute Schlampigkseit in Person. Aber auch das passt, denn mein Partner legt zuhaue auch keinen Wert auf Ordnung. (nochmals ein Reibungspunkt).

Ich habe den Eindruck gewoonen, dass das Mädel ihren Vater einfach wie einen Uebermenschen, eine Kultfigur oder Götzenbild betrachtet. Er kann und weiss alles und das mit einer unglaublichen Souveränität.
Und die Stieftochter ist der Auffassung, dass man das von ihr auch erwartet. Sie wird übrigens von ihrer leiblichen Mutter ganz offen unter Druck gesetzt.
(wie auch die Aussage, es sei ihr egal, mit wem er zusammen ist, Hauptsache er ist glücklich!!)

Habe gestern versucht, meinen Partner ,mal auf die Umstände anzusprechen. Wie üblich kam er sich sofort angegriffen vor und hüllte sich in eisiges Schweigen. Es war nicht möglich, mit ihm zu reden. Er starrt in sein Buch jeweils und gibt mir keine oder eine patzige Antwort mit der Botschaft, halte dich einfach aus meinen Familienangelegeheiten raus!
Mein Vorschlag war ja nur, dass er sie ev. mal nicht mehr jeden Abend gleich ausfragt, wies in der Schule war...einfach um ihr die Gelegenheit zu geben, sich rechtfertigen zu müssen oder ein patzige Antwort zu geben.
Vorschalg kam gar nicht gut an.

Vielleicht muss ich mich wirklich einfach zurückhalten und mich nicht mehr versuchen über ihr Benehmen zu ärgern oder es ausschliesslich mit ihr allein regeln, wenn sie frech zu mir wird.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Aisha

WAS noch früher auf, als ich heute Morgen?

Hast Du Frühschicht oder konntest Du nicht mehr schlafen?

Ich bin heute um 4.30 Uhr aufgestanden. Musste drei Familienmitglieder auf den ersten Zug bringen. Was hast Du gemacht?

Du hast selbst gesagt: "Vielleicht muss ich mich wirklich einfach zurückhalten und mich nicht mehr versuchen über ihr Benehmen zu ärgern". Das ist einfacher gesagt als getan, weiss ich. Das mit ihr reden, finde ich zwar auch gut, habe aber meine zwiespältige Erfahrungen gemacht und kann Dir da noch keinen Ratschlag geben. Ich gehe davon aus, dass es besser ist, Du regelst es mit ihr direkt, aber was, wenn sie zu Papa rennt, stehst Du wieder alleine da? Das habe ich erfahren. Mittlerweile kommt diese Masche nicht mehr durch... ;-)

Ehrlich gesagt, Aisha, Dein Partner könnte sich ein bisschen mehr um Dich bemühen. Du leistet viel und bemühst Dich sehr. Frag Dich mal, ob Du ihn wirklich liebst? Wenn ja, dann wird es ein mühsamer Weg, denn er scheint nicht gross willig zu sein, etwas an sich zu ändern... Viel Glück und viel Ausdauer!

Liebe Grüsse
Delphia
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sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Aisha,

wie geht es Dir persönlich eigentlich mit einem solchen Mann, der alles kann und weiß ? Sorry, bei Erziehung und sozialer Kompetenz/ Kommunikation tun sich wohl größere Lücken auf.

Mich reizt so jemand, an seiner Fassade zu kratzen, was ich auch regelmäßig tue. Ich habe auch so einen "Held" erwischt, allerdings immer wieder mit Einsicht und Gesprächsbereitschaft.

Ich finde wie Delphia auch, Dein Partner könnte Dich ein bisschen mehr umsorgen, schätzen, lieb sein, betütteln, mit Dir rumkaspern. Das ist es doch, was glücklich macht, oder?
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aisha

Beitrag von aisha »

Hallo zusammen,

sorry, da kam um 5.30 morgens wohl was falsch rüber. Es ist nicht so, dass mein Partner der absolute Alleswisser ist. Es ist richtig, er ist sehr intelligent, wirkt souverän und ist sehr belesen was Allgemeinbildung etc. anbelangt.
Natürlich kratze ich oft an seiner Fassade, ich weiss auch sehr wohl um seine Schwächen, die er sich hingegen niemals eingestehen würde. So ein Typ Mann, der immer der Tolle , Starke, Unverwundbare ist.

Seine Tochter hingegen sieht seine verwundbaren Seiten nicht, so sehr sie die Schwächen anderer Menschen im Nu erkennt und darin herumwühlt, so wenig analysiert sie ihren Vater. Für sie ist er der ultimative "Superman". Und welcher Mann sonnt sich nicht in diesem Kompliment?

Für meinen Partner ist es unvorstellbar, irgendeine Schwäche zu zeigen, ich weiss nicht, wie verletzt er von seiner Ex wirklich wurde, dass er nun so unnahbar ist in persönlichen Dingen.
Und eigentlich wäre er der "Kuschler" in der Beziehung, darin bin ich eher die Distanziertere.

Ich liebe ihn und ich möchte ihn eigentlich nicht schlecht er machen, als er ist. Unser grösstes Problem ist einfach seine Sprachlosigkeit und und die Unfähigkeit, die Festungstore hinter denen er sich mit seinen Kindern verschanzt hat, zu öffnen.

und Delphia, wenn ich deine Beiträge lese, komme ich mir mit meinen Problemen mal wieder absolut schäbig vor. Woher nimmst du die Kraft mit deinen Weibern...
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Aisha,

ohnen Deinen Partner zu kennen, wage ich die Behauptung, dass an seiner Unfähigkeit Schwächen zugeben zu können nicht die Exfrau schuld ist... Ich denke so etwas ist ein Charakterzug, den man entweder hat oder aber nicht. Vielleicht war das eher im Gegenzug eine Seite von ihm, die zum Scheitern der ersten Ehe beigetragen hat?

(Ich zum Beispiel tue mich auch schwer damit, Fehler zuzugeben. Ich habe das wohl von meinem Vater übernommen, oder eigentlich von beiden Eltern. Wenn ich es recht überlege, kann ich mich nicht erinnern dass meine Mutter oder mein Vater sich je bei mir für irgendetwas entschuldigt hätten oder irgendeinen Fehler eingestanden hätten.)
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aisha

Beitrag von aisha »

ich staune immer, wie du die Situatioen analysierst, Babyone!

die Ex meines Freundes war und ist eine sehr schwierige Persönlichkeit, dass die beiden ebenfalls nicht reden konnten, liegt irgendwie auf der Hand.
Der Bruder meines Freundes ist übrigens auch so ein "Superhirsch" seine Frau hat auch oft Probleme deswegen. Nur keine Schwächen zeigen, immer über allen Situationen stehen.

Ich gebe auch nicht gern Fehler zu gegenüber anderen. Mit mir selbst bin ich aber gnadenlos. Was ich von mir erwarte, erwarte ich auch von anderen. Das ist oft auch ein ziemlicher Hemmschuh. Denn ich bin zwar nicht aussergewöhnlich ehrgeizig, bestimmt nicht, aber was ich tue, tue ich korrekt. Alles mit Anstand bis zum Letzten geben, auch wenn du dabei auf der Stecke bleibst. Innerlich wehre ich mich zwar gegen diesen Anspruch, aber was halt mal drin ist, ist drin.

Wir springen alle nicht gern über unseren eigenen Schatten, erwarten es aber von den andern.
Vielleicht erwarte ich zuviel von der Beziehung?
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Gut Analyse von Euch beiden: Aisha und Babyone!

Fehler einzugestehen ist nicht einfach, aber ich habe es gelernt. Leider ist mein Selbstvertrauen noch nicht soooo stark, sodass ich mich selbst "runtermache", wenn es nicht nötig sein sollte. Kurzfassung... ;-)

Mein Mann gehört auch nicht zu den grossen Redner, er ist aber auf jeden Fall viiiiiiiel besser als mein erster Mann, der gar nie über "Probleme" gesprochen hat.

Bei uns ist es so, dass mein Mann mehr mit seinen Töchtern sprechen sollte und zwar nicht einfach über das Wetter und wie es in der Schule geht, sondern von der Gefühlsebene. Die haben das nie gemacht, auch nicht als es mich noch nicht gab. Das Feld wurde der Mutter überlassen. Die hat das Terrain natürlich voll im Griff... In diesem Sinne ist Griff als negativ anzuschauen = lässt nicht los... ;-) Da habe ich als Leihmutter/soziale Mutter/Stiefmutter fast keine Chance... Da liegt der grössere Teil des Dilemnas.

Liebe Grüsse
Delphia
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