Wiviel Action soll man den Kindern am WE bieten?

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Bernina

Wiviel Action soll man den Kindern am WE bieten?

Beitrag von Bernina »

Bis vor ein paar Monaten hatten wir immer sehr entspannte WE. Die Kinder schienen glücklich zu sein mit unserem Sonntagsprogramm. Sie genossen es, einfach zu Hause zu sein und mit ihren Spielsachen, die sie hier haben zu spielen. Wir machen auch oft Gesellschaftsspiele.

Nun kommt der 12jährige Junge langsam in die Pubertät und merkt, dass ihn Lego und Spielsachen nicht mehr so wirklich rund-um-die-Uhr glücklich machen. Trotzdem investiert er ständig sein Sackgeld in neues Spielzeug, dem er altergemäss eigentlich entwachsen ist. Er ist so auf der Kippe zwischen Kind und Teenie. Es ist ihm ständig langweilig und wird dadurch unzufrieden launisch bis aggressiv.
Jedes Kind hat ein eigenes, komplett ausgestattetes Zimmer mit Pult und PC und Spielzeug.
Wenn meine Tochter mit ihm eine Velotour durchs Dorf machen möchte, damit er vielleicht auch mal etwas von der Aussenwelt mitbekommt, oder wenn wir ihn anregen, sich neue Hobbys zu suchen, dann ist das alles doof. Wir fragen uns dann, ob das eher ein depressives Verhalten oder ein typisch pubertierendes ist.

Aus seiner Sicht wäre der Papa die Lösung seines Problems. Er sagt immer, lass uns gemeinsam etwas unternehmen. Nun, was heisst gemeinsam. Alle unsere Vorschläge findet er langweilig, hat alles irgendwie mit Arbeit zu tun, oder ist sonst wie anstrengend. Er erwartet, dass der Vater ihn irgendwie unterhaltet. Am liebsten sind ihm nun Sachen, die alle mit Geld zu tun haben: Shoppen, Kino, Alpamare,
Mein Partner hat einen sehr kopflastigen Job und verbringt pro Woche bis 1000 km im Auto (Stadtverkehr) Eigentlich möchte er sich am WE gerne ein wenig erholen.

Wie macht ihr das, wenn die Kinder am WE auf Besuch sind? Wieviel Action bietet ihr? Wie stark sind eure Kinder im Quartier/im Ort integriert? Wie macht ihr das, wenn die Kinder übers WE Aufgaben machen müssen - wird in der Oberstufe zu Thema. Die Kinder sind 3 WE pro Monat bei uns.

Mein Partner und ich sind jeweils ganz frustriert, weil wir uns so auf die Jungs freuen, uns viel mit ihnen beschäftigen und es dann für sie doch nur langweilig ist.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Liebe Bernina

Es ist bestimmt die Pubertät die da eine grosse Rolle spielt. Ich kann aus eigener Erfahrung nicht viel sagen. Eine Freundin von mir, ihr Sohn ist auch 12 jahre alt, hat auch so ihre Tücken mit ihrem Sohn.
Am liebsten sitzt er den ganzen Tag vor dem PC und lässt sich kaum überreden an die Luft zu gehen. Er will alles haben was gerade neu auf den Markt kommt und wird auch sofort brummelig wenn sie ihn auffordert sein Zimmer aufzuräumen.
Es ist bestimmt nicht einfach. Ich habe gelesen das es am besten ist wenn man die Pubertierenden machen lässt und ihnen Werte die einem persölich wichtig sind vermittelt.
Meine Jungs sind nun elf Jahre alt und ich schaue drauf das sie sich nicht zu sehr an Markenartikel gewöhnen. Die gibt es zu Weihnachten oder Geburtstag. Es ist ja auch eine finanzielle Frage.
Der PC und Nintendo dürfen einmal am Tag für eine Stunde benutzt werden, sofern sie ihre Küchendienstaufgaben ( Tisch decken, abräumen oder Geschirrspüler ausräumen ) erledigen ohne das ich sie dauernd dazu auffordern muss.
Sport treiben sie beide mit viel Freude obwohl ich es nicht wirklich vorlebe.
Seit zwei Wochen joggt die ganze Familie nun immer am Sonntag durch den Wald mit Vitaparcours.
Bis jetzt habe ich nicht wirklich Probleme mit den Jungs. Aber das kann ja noch kommen.
Ich hoffe ich konnte dir trotzdem ein bisschen Unterstützung leisten ... Frohe Ostern nadia
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Nadia

Das mit dem Vita-Parcour haben wir uns auch vorgenommen. Traurig macht uns vor allem, dass man unsere Vorschläge langweilig findet, umgkehrt aber keine bessere Ideen bringt. Ausser solche, die viel Geld kosten und mit Konsum zu tun haben. Und uns dann vorwirft, wir hätten uns nicht mit ihnen abgegeben.

Ironisch bemerkte ich mal, sie hätten sich auch nicht mit mir abgegeben. Ich hätte nämlich immer alleine kochen, wäsche waschen, staubsaugen etc. müssen. Da hat mir auch keiner seine Anwesenheit angeboten. Und auch ihr Vater beanstandete, dass es keinen interessiere, dass die DVD Anlage zum Funktionieren kommt. Hauptsache man kann einen Film schauen wenn kind will. Aber das ist ja nicht das gleiche.

Wie sagt man, Pubertät ist dann, wenn die Eltern schwierig werden.

Fadengnuschige Grüsse
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