Was Männer brauchen umgenre Väter zu sein....

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PatchStift
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Was Männer brauchen umgenre Väter zu sein....

Beitrag von PatchStift »

Projekt „Wertvolle Väter“, 2011
Darf ich wollen, was ich will?
Die Vaterschaft heute, in der
Gefahr, in den Erwartungen und Zwängen Anderer
unterzugehen
Autor: Hannes Hausbichler
Einführung:
Es wird dem geneigten Leser schwer fallen, eine Untersuchung zu finden, welche die echten
Wünsche und Bedürfnisse von Männern zum Thema hat. Studien, welche Männer danach
befragen, wie sehr sie bereit sind, die Wünsche und Vorstellungen von Frauen zu erfüllen, mögen
in großer Zahl existieren, sie scheinen jedoch die Wünsche der Männer mehr als „Mittel zum
Zweck“ anzusehen, die Männer selbst stehen dabei selten im Mittelpunkt. Daher sieht der Autor es
an der Zeit, im Rahmen des Projekts „Wertvolle Väter“ die Wünsche von Männern an eine
Vaterschaft klarzustellen und dabei nicht zu werten, ob die Wünsche der Männer durch
herrschende gesellschaftliche Ideale als zulässig deklariert werden.
Wer die Wünsche von Menschen nicht akzeptiert, der akzeptiert schließlich den betreffenden
Menschen selbst nicht in seiner Persönlichkeit und seinem Anspruch auf Glück.
Aus diesem Grund hat der Autor auch mögliche Wünsche von Männern an eine Vaterschaft
beleuchtet, welche sich Männer angesichts der herrschenden gesellschaftliche Ideale gar nicht zu
äußern wagen, und sich dabei seiner Vertrauensposition als Funktionär der Männerpartei, welche
den Männern von vorneherein Grundvertrauen symbolisiert, zunutze gemacht.
Was wollen Väter?
Die Suche nach Antworten auf eine oft vernachlässigte Frage
Neben seiner Erfahrung aus der Kommunikation mit einer Vielzahl von Männern in seiner
politischen Tätigkeit führte der Autor eine Umfrage unter 194 Männern aus allen
deutschsprachigen Ländern durch. Im Wesentlichen lässt daraus folgendes feststellen:
Männer stehen einer Vaterschaft positiv gegenüber
Die Frage „Wie erleben Sie ihre Vaterschaft oder wie stellten sie sich vor?“ wird von 60%
euphorisch mit „Als eine wunderschöne Bereicherung und Lebensinhalt!“ beantwortet, die Frage
„Wie würden Sie den Alltag mit Kindern in ihrer Familienwohnung beschreiben (für Väter) oder sich
vorstellen (für Kinderlose)“ gleich von fast 80% mit „Ich würde mich zu jeder Zeit auf den Trubel
mit den Kindern freuen!“
Die Einstellung der Männer zu einer Vaterschaft lässt sich hieraus am treffendsten mit
„Begeisterung“ bezeichnen, der Autor plädiert hiermit aus voller Überzeugung dafür, daß wir das
noch immer in der Gesellschaft allzu oft verhakte Vorurteil vom Vater, der sich nicht für seine
Kinder interessiert, endlich zu Grabe tragen und uns auf die berechtigten Wünsche der Väter, die
sich für ihre Kinder begeistern, einstellen.
Männer stehen zu ihren Vaterpflichten
Der bewusst provokant gestellten Frage „Väter haben Pflichten und müssen auch daran erinnert
werden!“ stimmen 66% voll zu, 16% teilweise. Selbst die Trennungsväter unter Teilnehmern
weichen in dieser Frage nicht ab.
Zur nächsten provokanten Frage, „Ich denke, Männer machen sich ihre Vaterschaft heutzutage zu
leicht!“, meinen wieder 66% hingegen entschieden, dies sei nicht der Fall, 26% bewerten diese
Frage neutral.
Männer wollen also nicht nur die Rosinen aus der Vaterschaft picken, sondern krempeln gerne die
Ärmel auf. Aus der Sicht des Autors sind sie berechtigterweise der Ansicht, daß Väter sehr wohl
bereits ihre Pflichten erfüllen.







Viele Männer möchten ihren Partnerinnen mehr Vertrauen können
Dieselben provokanten Fragen wurden auch auf die Mütter bezogen. Hier zeigt sich in deutlichen
und ernstzunehmenden Ausmaß, daß Männer sich oft von Frauen in Bezug auf eine
gleichberechtigte Elternschaft im Stich gelassen fühlen:
„Mütter haben Pflichten und müssen auch daran erinnert werden!“ stößt auf 84% Zustimmung und
nur 4% Ablehnung, die Frage „Ich denke, Mütter machen sich ihre Mutterschaft heutzutage zu
leicht!“ rüttelt mit der vollen Zustimmung von 48% und nur 20% Ablehnung deutlich wach!
Auf die Frage, wie groß das Vertrauen in die Verlässlichkeit einer Partnerin sei, können nur 18%
ein großes Vertrauen bestätigen, 21% haben sogar überhaupt kein Vertrauen.
In einer Zeit, in der Mütter die Entscheidungsträger über Kinder sein dürfen, in der es praktisch
Entscheidung der Frau ist, ob ein Vater mit seinen Kindern leben und den Alltag mit ihnen
genießen darf, sind diese Resultate fatal:
Der Autor ist ständig mit Aussagen junger Männer konfrontiert, die eine Vaterschaft nur deshalb
ablehnen, weil sie Angst davor haben, von den Kindern getrennt und ohne Rechte leben zu
müssen. Wäre wenigstens nur die rechtliche Lage so schlecht für Männer, jedoch deren Vertrauen
in ihre Partnerin noch da, so könnten sie sich auf eine Vaterschaft trotzdem bewusst und freudig
einlassen.
Eine Kombination beider Faktoren jedoch nimmt den Männern die Möglichkeit, mit Freude ihr
Menschenrecht auf Familie genießen zu dürfen.
Männer sehen sich als Vater im Nachteil
Eine zentrale Frage stellt folgende dar: „Viele Väter haben Schwierigkeiten, zu ihren Kindern nach
einer Trennung den Kontakt aufrecht zu erhalten. Wie stehen Sie zu diesem Thema?“. 85% finden
diesen Umstand einen Skandal und fordern sofortige Änderung.
Die Wünsche der Väter werden damit klar, die folgende Frage konkretisiert das Dilemma der Väter
weiter:
Männer wünschen sich Kinder, jedoch oft nicht unter den gegeben Umständen
Zu „Stimmen Sie dieser Aussage zu: Ich würde viel lieber eine Vaterschaft eingehen, wenn ich
mehr Rechte hätte. Als Vater ist man immer der Zweite!“ stimmen 72% zu, nur 15% lehnen diese
Aussage ab.
Sollten wir uns nun mit der Frage auseinandersetzen, daß wir Männern einen zentralen
Lebensinhalt, den Wunsch nach einer Bereicherung des Lebens um die Elternschaft, so
schwermachen, daß Viele aufgeben? Der Autor selbst hat für sich diese Frage schon durch sein
politisches Engagement beantwortet.
Eine Differenzierung unter den Antworten bestärkt die Erkenntnisse:
Väter, die von ihren Kindern getrennt leben, wünschen sich in der Mehrzahl keine Kinder mehr,
hingegen ist der zusätzliche Kinderwunsch bei Vätern, deren Kinder bei ihnen leben, meist
gegeben oder zumindest nicht ausgeschlossen.
Dieses Indiz zeigt umso mehr, wie deutlich eine Trennung und die damit für Männer verbundenen
Nachteile den Wunsch nach Kindern negativ beeinflusst, und läßt klar auf die Angst von vielen
Männern vor einer Vaterschaft schließen, bloß weil sie durch die Gefahr einer Trennung kaum
mehr schöne Momente an der Vaterschaft genießen können, sich die Mühen daraus jedoch oft
multiplizieren, gerade wenn wir die Mehrfachbeanspruchung von Trennungsvätern durch oft hohe
Unterhaltszahlungen und der oft mühsamen Aufrechterhaltung des Kinderkontakts in der meist
knappen Freizeit betrachten, ganz abgesehen von der Gefahr, daß der Kontakt zum Kind jederzeit
ganz verloren gehen kann, wenn ihn die Kindesmutter hintertreiben möchte.
Männer wünschen sich mehr Zeit mit den Kindern auf Kosten der eigenen Berufstätigkeit.
Wie steht es nun um die Männer, wenn es konkret darum geht, die Pflichten in der Elternschaft
aufzuteilen?
Erst einmal konfrontieren wir uns mit den Wünschen der Männer, die sie „frei von der Leber weg“
ausdrücken können:
„Wenn Sie alleine es sich wünschen könnten, wie stellen Sie sich ihre Vaterschaft vor:“ lässt wohl
für viele überraschend ganze 74% „alles halbe/halbe mit der Mutter, Beruf und Kinderbetreuung
werden geteilt.“ wählen, nur 24% wollen die Alleinernährerrolle. Eine Möglichkeit wird von
Männern jedoch entschiedest abgelehnt: Nicht einmal 3% meinen:
„möglichst viel Berufstätigkeit für mich und die Mutter, Kinderbetreuung können andere genauso
gut“. Das fragwürdige Ideal vieler ideologisch geprägten Familienpolitikerinnen und Publizistinnen,
daß die Eltern schön im Gleichschritt Karriere machen sollen, die Kinder jedoch in den Hort
gehörten, ist für Männer völlig uninteressant.
Ganz offensichtlich wünschen sich Männer mehr Zeit mit ihren Kindern, die sie gerne mit
tatkräftiger Betreuung ihrerseits verbinden. Berufstätigkeit und prestigeträchtige Karriere stellen sie
lieber zurück, wenn es ihnen möglich ist.
Was dürfen Väter?
Erwartungen und Zwänge der Gesellschaft an und auf Väter
Der ersten Frage sind wir nunmehr nachgegangen, die Wünsche der Väter sind geschildert. Doch
wie weit sind Wunsch und Wirklichkeit voneinander entfernt? Was hält Väter davon ab, sich ihre
Wünsche zu erfüllen?
Wie so oft sind es äußere Zwänge von, gestellt von Anspruchsgruppen oder –personen, welche
Männer mit Erwartungen und Zwängen konfrontieren.
Einkommen:
Mit ihrem Einkommen sollen Männer eine großen Teil des Familieneinkommens abdecken. Diese
Erwartung bringen ihre Partnerinnen, deren Verwandt- und Bekanntschaft, aber auch der Umkreis
des Mannes noch immer ganz selbstverständlich ein.
Dem Mann ist es daher nicht ohne weiteres möglich, seine Berufstätigkeit auf eine schlecht
bezahlte Tätigkeit zu reduzieren, auch wenn sie ihm Vorteile im familiären Zusammenleben bieten
würde. Für viele bleibt eine Vollzeit-Berufstätigkeit daher weiterhin die einzige Alternative, obwohl
wir schon festgestellt haben, daß der Wunsch der meisten Väter anders lautet.
Kinderbetreuung und Hausarbeit:
Die Erwartung von Partnerinnen, daß sich Männer an der Kinderbetreuung und der Hausarbeit
beteiligen, ist selbstverständlich. Sollten sich beide Partner jedoch auf das traditionelle Rollenbild
einigen, so akzeptiert wiederum die Gesellschaft nicht, daß Partner diese Rollenverteilung
ungestört leben. Auch auf Frauen, welche dieses Rollenbild leben, lastet ein hoher Druck. Sie
werden mit vorgeschobenen Argumenten traktiert, wie dem Vorwand, die Frau sei nicht
abgesichert, wenn sie Hausfrau bleibt. Daß solche Argumente in Zeiten, in welchen verheiratete
Frauen durch Unterhaltszahlungen nach der Trennung lebenslang gut abgesichert sind, jeder
Grundlage entbehren, lässt nur einen Schluß zu:
Letztlich ist das gesellschaftliche Modell der Hausfrauenehe aus irrationalen Gründen in der
Gesellschaft nicht geduldet.
Dem Mann, der nun seinen Teil zum Haushaltseinkommen beitragen will und den irrationalen
Erwartungen entsprechen möchte, die ihm verbieten wollen, seine Familie mit Geld zu versorgen
und dafür arbeitsteilig als Gegenleistung Kinderbetreuung und Hausarbeit abgenommen zu
erhalten, nimmt eine Doppelbelastung in Kauf: Vollzeitarbeit und nach Feierabend oder im
Wochenende Familienarbeit zu übernehmen.
Einsatz im Beruf
Arbeitgeber erwarten sich von Männern selbstverständlich eine zuverlässige Einsatzbereitschaft.
Der Druck und die Spontaneität ist in vielen Berufen gestiegen, von Arbeitnehmern in
Vollzeitstellen wird in wachsenden Ausmaß kurzfristige Überstundenbereitschaft und fallweiser,
außerordentlicher Einsatz erwartet. Diese Erwartungen sind gerade in typischen Männerberufen
präsent, bei Handwerkern, in Verwaltungen und Vertriebsorganisationen sowie Industriebetrieben.
Die Konzepte dieser Berufsbilder richten sich vermehrt danach, den Konkurrenzkampf durch
rasche und geradezu willfährige Ausrichtung nach aktuellen und individuellen Kundenwünschen zu
gewinnen. Dafür benötigen Unternehmen Beschäftigte, welche grundsätzlich ohne ständige
Rücksicht auf familiäre Bedürfnisse zur Verfügung stehen.
Weil die ständige Verfügbarkeit enorme Vorteile im Konkurrenzkampf sichert, sind exakt diese
Stellen besser bezahlt als andere und geben dem Mann die Möglichkeit, die oben angeführte
Erwartung zum Haushaltseinkommen zu erfüllen, die Erwartungen der Partnerin und des Umfelds
bezüglich paritätischer Hausarbeit können dabei natürlich nicht mehr erfüllt werden.
So entbrennt nun der Konflikt um unvereinbare Erwartungen: Oft erleben Männer, daß ihre
Partnerinnen zwar mit dem Einkommen des Mannes zufrieden sind, sehen jedoch ihre Erwartung
bezüglich der Hausarbeit und Kinderbetreuung nicht ausreichend erfüllt.
Konflikte entbrennen in vielen Fällen um diese Unvereinbarkeit, Männer finden meist keine
Lösung, weil ihnen die Alternativen fehlen, und eine Trennung liegt in der Luft.
Sind Männer nun in dieser verzweifelten Lage, so liegen ihre Wünsche an eine Vaterschaft wie ein
Scherbenhaufen vor ihnen: Ihr begeisterter Traum einer Vaterschaft mit allem Schönen im
Familienalltag, ihr Vertrauen in die Partnerin, ihr Wunsch nach ausgiebig Zeit mit den Kindern, die
Vereinbarkeit der Erwartungen von Partnerin, Gesellschaft und Arbeitgebern lässt ihre Wünsche
und Träume unerfüllt.
Auswege aus der Ratlosigkeit
Damit auch Männer ihren
Traum leben können
Der Autor hat dargestellt, daß der Wunsch von Männern an eine erfüllte Vaterschaft daran
scheitert, daß sie mit unerfüllbaren Erwartungen konfrontiert sind. Wie können jedoch die
Anspruchsgruppen und -personen an Männer dazu bewegt werden, ihre Erwartungen zu ändern?
Arbeitgeber werden ihre Erwartungen nicht ändern können, wenn sie unter dem beschriebenen
Konkurrenzdruck stehen.
Frauen, welche sich aus dem beschriebenen Grund für eine Trennung entscheiden, werden ihre
Erwartungen nicht ändern, solange sie familienrechtlich so weit im Vorteil sind, daß sie sich ihre
Vorstellungen selbst gestalten können und dabei durch die Pflichten der Männer ihre
Entscheidungsfreiheit finanziert erhalten.
Der Druck auf die Männer kommt letztlich durch die rechtlichen Nachteile im Bereich des
Familienrechts zustande. Wären Männer nicht rechtlich bedingt von den Entscheidungen der
Kindesmutter, emotional wie finanziell, abhängig, so bestünde die Möglichkeit vor allem bei der
Partnerin und aus deren Umfeld, die Erwartungen entweder an das Haushaltseinkommen oder
das Ausmaß des Einsatzes in Hausarbeit und Kinderbetreuung auf ein menschenmögliches Maß
herunterzusetzen.
Männer empfinden ihre Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten in der Familie aufgrund
klarer rechtlicher Benachteiligungen eingeschränkt. Um ihnen die Möglichkeiten, als
mitentscheidender, gleichberechtigter Elterteil unbeschwertes Familienglück zu erfahren, zu
geben, darf sich die Gesellschaft und die danach handelnde Politik zumindest aller
deutschsprachigen Staaten durchaus verpflichtet fühlen, das Familienrecht endlich auf eine
gerechte Basis zu stellen. Als Fixpunkte legt der Autor Mitbestimmung, Aufenthaltsbestimmung,
das Recht auf maximalen Kontakt zwischen Elternteilen und Kindern mit sofortiger
Durchsetzbarkeit und die faire Aufteilung von Kinderbetreuungs- und Geldunterhaltsaufwand
dringend nahe.
Fairneß im Familienrecht ist ein Gebot der Menschlichkeit, die Ausführungen zeigen, daß wir diese
neue Gerechtigkeit einer Generation von Männern schuldig sind, die sich von Herzen auf eine
erfüllte Vaterschaft freuen möchte.
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