Weg vom Helfersyndrom...

Meine persönliche Entwicklung, Erfahrung
Morpheus

Weg vom Helfersyndrom...

Beitrag von Morpheus »

liebe Frauen,

das morpheusche Wesen hat sich mit dem Thema "Helfersyndrom" auseinander gesetzt.

Wie so oft, konnten es viele liebe Menschen mir sagen, ich hier im Forum lesen und auch selbst spüren. ABER erst jetzt, wenn es in s Bewusstsein "hochgerutscht" ist, nicht mehr verdrängbar.

Ich verstricke mich viel zu oft in s Helfersyndrom. Leere so regelmässig meine Energie-Speicher, bin erst sehr zufrieden und glücklich, dannach frustriert und schlecht gelaunt. Oft sehr zickig zu meinem Mann und habe dann wenig Nerven für meine Kids.

Das ich so bin bzw. so handle weiss ich schon länger. Immer wieder nehme ich einen Anlauf und halte Distanz, bis ich "pflutsch" wieder "reinfalle".
Mein Umfeld, bzw. mein Mann merkt schon das ich ein "Helferli" bin. Eigentlich findet er ja auch, "Frau schau besser zu Dir". Doch fordern tut auch er genau so. (Teilweise sogar mit Vorwürfen und sonstigen happigen Dingen.-)
Dadurch wirke ich dann manchmal "labil" und wankend. Werde so wahrgenommen und teilweise wenn ich wieder einen Anlauf nehme auch auf das reduziert.
z.b. habe ich mit dem Rauchen aufgehört. Mir war/ist das so wichtig. Es ist nicht einfach, gerade jetzt in "einem schwierigen Moment". Da kommen teilweise Kommentare die mich sehr verletzen.
a la : wie lange rauchst Du nicht mehr? a ah, 5Wochen. Okey und wie lange willst Du das noch durchziehen? :cry:

Mir wird je länger je stärker bewusst, wie sehr mein Selbstbewusstsein gelitten hat in den letzten Jahren.
Dann kommt manchmal auch die Wut. Sie broddelt und brutzelt und ich möchte manchmal davon laufen, einfach weg. - So blöd eigentlich... als wenn ich meine Kinder im Stich lassen würde. *never, ever*.

Oft wird mir geraten, mehr für mich zu machen. Ja möchte ich auch. Aber ich schaffe es nur ein Stückweit. z.b. sind mir die Weekends die ich meine Grossmutter -betreue "heilig". Da wird auch nicht darüber "gemotzt", denn das ist für z.b. meine Mann völlig nachvollziehbar.
Gehts aber um meinen Nähkurs den ich seit kurzem besuche bekomme ich zwar Zusicherungen wie "ich werde Dir diesen Termin frei halten". 2x bereits hat es nicht geklappt. Das letzte Mal wurde mir die Schuld in die Schuhe geschoben.-

Ich bin soweit, dass ich über die Dinge die mich beschäftigen nicht mehr gross spreche. Höchstens mal darüber schreibe.

lg das morpheusche Wesen
aisha

Beitrag von aisha »

Ja liebe Morpheus, du sprichst mir aus dem Herzen.
Ich wurde bereits zum Helferli erzogen! Wenn ich Fotos aus meiner Kinderzeit anschaue, so sieht man mich oft schon mit drei Jahren mit Kopftuch und Staublappen bewaffnet, wie ich stolz meiner Mutter helfe.
Stolz zeigt meine Mutter noch heute diese Fotos herum, die Verwandschaft schüttelt den Kopf.
Von mir wurde seit jeher erwartet, dass ich immer und überall wos brennt zur Stelle bin und die Sache in Ordnung bringe.
Nicht ganz zufällig habe ich auch eine sozialen Beruf ergriffen.

Seit Jahren aber stelle ich auch bei mir fest, dass oft nur einfach genommen wird, ich bin ja da wenns brennt.
Ich getraue mich schon gar nicht nein zu sagen, der Unmut und das Unverständnis sind mir nämlich dann gewiss.

Manchmal denke ich auch, dass ich nicht mehr kann. Je mehr ich leiste, umso mehr wird auf mir abgeladen. Das muss ich auch immer mal wieder meinem Partner beibringen.

vor Jahren war ich in letzter Hoffnung meine Ehe doch noch zuretten, in einer Ehetherapie. Mein Ex grinsend und von oben herab, jajaj, meine Frau ist halt mit allem ein bisschen überfordert....
Frage der Therpeutin. warum helfen sie ihr dann nicht? Schweigen.

Die Therapeutin charakterisierte mich als extrem verantwortungsbewusste Person, die wie in der Mitte eines grossen Saales auf einer Erhöhung sitzt und alle rundherum im Griff hat. Und alle geniessen das, und lassen mich machen.
Verantwortung abzugeben habe ich bis heute nicht gelernt, und wenn ich meine Umgebung mal einfach agieren lasse, bin ich total unruhig und nervös, es könnte nicht klappen.
Wenns dann auch wirklich nicht funktioniert, bin ich auf eine Art beruhigt.
Krank, nicht wahr!
val
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Beitrag von val »

Hallo

Ihr sprecht mir aus dem Herzen.

Ich breche beinahe zusammen unter all dem was ich mir auflade. Was ich nicht selber kontrollieren kann macht mir Angst. Hilft mir jemand, lasse ich mich halbherzig darauf ein. Ich habe immer einen Notfallplan im Sack. Wenn denn wieder alles bricht und man mich im Stich lässt, dann löse ich es so und so...

Dass ich ohne Partner lebe macht alles nur noch schlimmer, meine Einzelkämpfer-Position wird dadurch nur noch verstärkt. Ich weiss dass ich alles alleine machen muss und alles alleine entscheiden muss. Gegen aussen bin ich cool und souverän. Innerlich gehe ich in die Knie.

Ich bin schon soweit dass ich gar nicht erst zulasse dass man mir hilft, mache lieber auf Märtyrer und seufze "geht schon" und habe auch noch das Gefühl dass ich so eine Heldentat vollbringe.

Ich drehe mich im Kreis. Schreie innerlich nach Hilfe und Unterstützung aber wedle alles weg, das sich auch nur ganz scheu rantastet und helfen möchte.

Das ist doch nicht normal? Wie kommt man da raus? Was hilft Euch dabei, euch nicht komlpett selbst zu zerfleischen?

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
Never ever give up
Nana

Beitrag von Nana »

Liebe Val

ich bin auch so ein Typ.Ich kann schlecht etwas abgeben und noch schlechter Hilfe annehmen.Schon gar nicht kann ich zuschauen wenn andere Leute für mich "arbeiten".

Mein Körper macht das regelmässig nicht mehr mit in dem er mich mit einer wirklich heftigen Mirgäne (mit Sehstörungen,extremer Lärmempfindlichkeit,Empfindungsstörungen, bis hin zum Erbrechen)zur Pause zwingt.Dann nehm ich mir immer wieder vor das nächste Mal vorher "Pause" zu machen auf mich zu hören....Pustkuchen ich schaffs meistens nicht!

Gleichzeitig stell ich aber auch frustrierender Weise fest das genau die Leute die dann sagen:Du mutest Dir auch zu viel zu,kein Wunder usw.das genau die dann am wenigsten Verständins haben wenn ich mal etwas Ausschlage,etwas nicht übernehmen will.

Mein Ex-Mann war früher regelmässig richtig sauer auf mich wenn ich mit Migräne ausfiel.Auf die Idee das auch er ein Auslöser sein könnte kam er naürlich nie.... :roll: Ich musste mit meinem jetztigen Partner erst lernen das er wirklich Verständins hat wenns mit ins Bett schmeisst,aber nur schon wenn er mir einen kalten Lappen bringt hab ich ein schlechtes Gewissen,das ist doch wirklich krank.Selbstverständlich kümmere ich mich hier auch um alle wenn sie nicht "zwäg" sind und das sagt er mir auch immer,nur ich habe doch noch das Gefühl das ich immer Funktionieren muss....Das nenn ich auch krank :oops:

Übrigens finde ich das super!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :cheerleading: das DU seit 5Wochen nicht mehr rauchst,jeder Tag ist ein Erfolg.Auch etwas was ich als nächstes in Angriff nehmen sollte,aber ich finde immer noch Gründe es zu verschieben(Feigling,ich weiss :oops: )

Liebe Grüsse,Nana
Nana

Beitrag von Nana »

Exgüsi,wollte nicht nur val ansprechen sonder auch alle andern die zum Thema geschrieben haben :wink:

Nana
aisha

Beitrag von aisha »

Ha, kaum geschrieben und schon ist es wieder soweit.

Mein (despotischer) Vater rief mich heute mittag an und wollte mich "organisieren". Auf meinen Einwand hin, ich hätte Nachtdienst und müsse auch mal schlafen und ausserdem müsse ich alles umorganisieren und er solle doch mal fragen ob mein Bruder oder seine Frau(ist Hausfrau) diesen Fahrdienst übernehmen könnten, schliesslich betraf es sie auch konkret..
...kam die hässige Antwort, dann solle ich es doch bleiben lassen ,wenn mir dieser Liebesdienst zuviel sei..

Ok, da hatte ich es wieder . Ich war sauer und einmal mehr als die Böse in der Familie abgestempelt.

Natürlich habe ich ja gesagt.

Es ist schon so, je mehr du machst umso mehr wird von dir erwartet, und wenn ich dan nicht gleich mit Begeisterung spure und alle meine Pläne umändere, die in den Augen meiner Eltern eh nichts wert sind, ist die Hölle los.
(Von meinem Bruder und Schwägerin wird nie was erwartet, die beiden habens ja soooo streng, die kann man nicht belasten...)

Jetzt bin ich wieder gereizt und traurig.
val
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Beitrag von val »

@ Nana
Danke für Dein Posting. das mit dem Rauchen war aber nicht ich. Obwohl ich eigentlich auch damit aufhören sollte...

Gut dass Dich wenigstens Dein Körper hie und da zurückpfeifft, wenn auch nicht sehr angehem. Passiert mir leider selten. Mir ist zwar dauernd schlecht und mein Bauch rumort fast pausenlos wie wahnsinnig, aber damit lässt sich leben und ich funktioniere brav weiter. Was mir gleichzeitig auch noch das Gefühl gibt: Es geht ja, was stell ich mich also so an? Ist nur halb so schlimm wie ich meine.

@ Aisha
Gell, das ist ein Teufelskreis. Je mehr man übernimmt umso mehr lädt man einem auf. Da kommt man nicht raus. Die andern können die klitzekleinste Ausrede bringen, das wird akzeptiert und wir können sagen was wir wollen es wird weggewischt. Am Schluss geben wir nach und schauen halt wie's irgendwie geht, rappeln uns wieder auf und müssen mit dem ganzen Frust, sich wieder nicht durchgesetzt haben zu können fertig werden.

@alle
Und dann habe ich noch etwas festgestellt: Wenn ich es denn mal schaffe, mich durchzusetzen, dann tue ich das so extrem und bei den Leuten die es eigentlich gar nicht verdienen, dass ich diese dann total vor den Kopf stosse. Ich schiess dann total über's Ziel hinaus und bin wie ein Elefant im Porzellanladen. Und danach gleich doppelt am Boden zerstört.

Oder wenn denn endlich mal bombensicher organisiert wäre, dass ich für mich was gutes tun könnte, dann wird eines der Kinder krank, die Schule fällt aus oder das Auto hat eine Panne. Ziehen wir das an????

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
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Anita

Beitrag von Anita »

hallo frauen

weil auch ich den weg in ein soziales berufsfeld gefunden habe, habe ich mich etwas intensiver mit dem helfersyndrom befasst. es war mir wichtig hinzuschauen und für mich zu klären, warum ich das tue.
ich war aber nie aufopfernd hilfsbreit, so wie ihr das beschreibt - darum nur ein paar meiner gedanken zum thema.

das helfersyndrom bedeutet ja eigentlich und einfach gesagt; ich helfe, damit es MIR gut geht.

also nicht in erster linie für den anderen, sondern für mich (weil ich mich nur dann genug wertvoll und angenommen fühle).

ein klassiker dazu ist das fachbuch "hilflose helfer". es wurde vor langer zeit geschrieben, ist aber noch immer sehr lesenswert.

http://www.amazon.de/Hilflose-Helfer-se ... 3499191962

ihr habt alle schon ein gutes bewusstsein für eure hilfsbereitschaft. was ihr scheinbar braucht, ist zum einen ein "werkzeug", WIE ihr euch abgrenzen könnt (wie sage ich es, dass der anderen es besser annimmt und ich mir gut schaue) und zum anderen, das ordnen eigener werte (zb. wertschätzung in beziehungen).

mir hat hierbei, das schon oft erwähnte kommunikationtraining geholfen.

wünsche euch gute erfahrungen beim NEIN sagen - weil ihr es euch wert sein solltet :)
steff
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Beitrag von steff »

Liebe Frauen,
es tut so gut zu lesen, dass ich nicht eine Ausnahme bin. Auch ich fühle mich für Jeden und Alles verantwortlich und zuständig. Auch ich rauche und fühle mich schlecht, weil ich noch nicht damit aufgehört habe.

Ich falle IMMER wieder in alte Muster zurück. In jensten Situationen!
Wenn ich doch einfach mal über längere Zeit einen klaren Kopf behalten könnte, und im Bewusstsein leben, dass sich wieder etwas anbahnt, was mich vorsichtig machen sollte.
Aber jeder Gedanke, jede Tat und jedes Gefühl wird immer wieder durch die Kinder unterbrochen.
Ihr kennt das........Was braucht mehr Energie? Seine eigenen Bedürfnisse und Freiheit zu verteidigen, und dafür etwas weniger für die Kinder da zu sein, oder sich in allem stören zu lassen, und halt immer wieder beim Nachdenken, ganz vorne zu beginnen?

Ich möchte mich etwas mehr abgrenzen, aber das schlechte Gewissen ist so oder so schon ein ständiger Begleiter.

NEIN wenn ich dieses Wort nur schon geschrieben vor mir sehe, werde ich gallig. Ich akzeptiere jedes Nein, bewundere die Leute sogar für ihre Klarheit. Aber ich bringe es nur ganz schwierig über meine Lippen.
Stimmt, es könnte ja sein, dass man weniger geliebt wird. Warum bin ich, sind wir denn auf soooo viel Liebe angewiesen?

Ich grüsse euch alle herzlich, ihr Ja-sager, Raucher, und Sichimkreisdreher, und alle anderen natürlich auch. :wink:
Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
Nana

Beitrag von Nana »

Hatte übrigens gerade letztens eine intressante Disskusion mit meinem Freund über dieses Thema.Freunde von ihm die ihn schon seit Kindheit kennen meinte zu mir :Wahnsinn wie gern er dich haben muss wusstest du eigentlich das er früher als ziemlicher Egoist galt?Jetzt sehen wir wie er dich unterstützt,sich mit um deine Kinder kümmert usw. das hätten wir nie von ihm gedacht...

Habe dann mit meinem Freund wie gesagt darüber gesprochen und ehrlich gesagt.Auch das ist ein Grund warum ich ihn so gern hab.Er kann NEIN sagen,auf eine gute Art und Weise.Er hat nicht dauernd ein schlechtes Gewissen wenn er mal für sich zuerst schaut.Manchmal ärgert es mich auch aber dann muss ich mir ehrlicher Weise auch eingestehen das ich ihn etwas darum beneide und es ist sicher auch ein Punkt warum ich mich von ihm angezogen fühle.Er akzeptiert ein nein von mir,ohne das dann schlechte Stimmung herrscht.Ich bin immer noch am lernen damit umzugehen.

Was mir sicher auch hilft ist seine Unterstütung darin.Wie er mich darin unterstützt bei meinen Entscheiden zu bleiben weil ich sonst auch die Tendenz habe dem "Friedä z´lieb" ja zu sagen.

Ein Beispiel,mir wurde noch eine Putzstelle angeboten.Ich erbat mir Bedenkzeit (bei NW.3 Putzstellen und MU-Ki ist meine Woche arbeitsmässig wirklich ausgelastet,aber Geld kann ich ja immer gebrauchen).Habe mit ihm dann über das Angebot gesprochen und er meinte nur:Wieviel willst du dir eigentlich noch aufladen?Das Geld reicht doch,du musst auch noch ein bisschen Zeit für dich haben!"

Und siehe da ich habe das Angebot ausgeschlagen und fühle mich schon fast :wink: gut dabei.

Wo haben wir das eigentlich her?Aus der Kindheit?Seit wir Kinder haben?In der Ehe angeeignet damit Frieden herrscht...?

Liebe Grüsse und Mut zum Nein
:lol: ,Nana
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

ich komme mit einer ganz persönlichen Frage.-

War Alkohol bzw. Alkoholismus in eurer Ursprungs-Familie ein Thema?

lg Morpheus
aisha

Beitrag von aisha »

Nein, wenigstens das blieb uns erspart.
Aisha
steff
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Beitrag von steff »

Nein, auch in meiner Familie und in meiner Herkunftsfamilie war Alkohol kein Thema. Es war soweit eines, als dass es streng verboten war, Alkohol zu konsumieren.
Dabei würde ich gerne mitreden können, wenn über Schwipps, angesäuseltsein und Rausch die Rede ist. Ich war noch nie betrunken.
Liebs Grüessli Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
tarzan
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Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

Hallo zusammen

Auch ich bin in etwas so "gestrickt" wie ihr euch hier beschreibt.
Bei mir ist dies in erster Linie erziehungsbedingt.
Und zweitens auf mein Charakter zurückzuführen.
Ich schaue zuerst auf alle anderen, ich komme meist am Schluss.
Bin auch dran, dies zu verbessern, es gelingt mir in kleinen Schritten,
doch auch oft ist wieder das alte bekannte Muster da.

Und Morpheus, bei mir war mein Vater Alkoholiker (wage ich mal zu behaupten), dass Kindsein war für mich teilweise sehr schwer und anstrengend....

grüsse
15 Jahre Patchworkerfahrung
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo ihr Lieben,

meine Mutter ist an ihrer Krankheit gestorben im Endeffekt. Mein Vater trinkt heute noch und hat wieder eine Lebensgefährtin die Pegel-Trinkerin ist.-
Bei mir selbst war es so: lange Zeit grosser Ekel gegen Alkohol, dann ein Jahr eher viel getrunken (fast täglich), dann nur noch unregelmässig alle paar Monate. Dann Schwangerschaft und Stillzeit von 2Kindern kein Alkohol, heute habe fast kein Bedürfnis mehr nach Alkohol.
zur Zeit bin ich nun auch dabei andere Suchtstoffe zu reduzieren. Wie beschrieben das Nikotin und *himmel* es ist happig und ich fühl mich öfters mal wie ein Junkie der sämtliche Ausreden sich paratlegt.
Das Thema koffein ist auch besser (ich trank täglich 8-10 grosse Tassen Kaffee).

Ich merke, dass in letzter Zeit immer wieder "flash-Backs" habe, sprich mir gewiesse Dinge aus der Kindheit/Jugendzeit bewusst werden. Manchmal kann ich sie einordnen, manchmal nicht.

Das ich so bin, wie ich bin... finde ich eigentlich nicht schlecht oder falsch. Es gibt einfach immer wieder Momente wo ich "mich selbst" nicht spüre und dies finde ich dann ganz schwierig.


Vorallem mit Familie finde ich es schwierig. Da kann ich mich nicht einfach abkabseln und grübeln. Da muss ich den "Schalter" umkippen können, bzw. Dinge auf später verschieben.

Die Sonne, das warme Wetter tut mir z.b. sehr gut.


Vielleicht schüttelt mich das "Suchtstoff"-Frei werden auch einfach sehr auf?

Ich fühle mich eigentlich nicht etwa als "kranker" Mensch oder als Mensch der psychisch massiv geschädigt ist. Ich spüre einfach, dass sich in mir Verhaltensmuster festgelegt haben, die schwierig zu verstehen sind und ich einfach nicht toll finde. (Dazu möchte ich diese meine Kindern auch nicht weitergeben.)

liebe Grüsse und geniesst die freien Tage, das morpheusche Wesen
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