zum Thema Krieg unter den Ehepartnern

Meine persönliche Entwicklung, Erfahrung
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

zum Thema Krieg unter den Ehepartnern

Beitrag von Babell »

Ich habe den Spruch aus der Antwort von Carlotta37 gelesen und will den hier ganz gross plazieren:
Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin...
Das hat was, oder? Und es reicht oft schon aus, wenn einer nicht hingeht. Angriffsversuche von der Gegenseite gibt es dann trotzdem, aber sie verlaufen sich im Nichts.
Das stimmt!
und ich schreib auch noch einen Spruch hin, der mir geholfen hat, dass ich nicht mehr so viel mit meinem Freund streite: "wer Recht haben will, kann nicht glücklich sein"

Manchmal muss man die Dinge einfach etwas weniger eng sehen und sich selber nicht so wichtig nehmen.

Wenn man streiten will, findet man immer einen Grund dafür. Es braucht Mut, einfach mal auf den Mund zu hocken und eine negative Kritik stehen zu lassen, aber es lohnt sich. Es ist ja wirklich kindisch, immer und überall Recht behalten zu wollen, (auch wenn man Recht hat!)

Und was ich hier noch anfügen möchte: Mischt Euch nicht in die Kriege der anderen ein! Ich weiss, es ist viel zu verlockend, wenn der Freund etwas über die Ex sagt, auch etwas negatives dazu zu sagen. Ich erwisch mich auch immer wieder dabei. Aber es lohnt sich echt nicht.

Lange Zeit habe ich damit verbracht, meinem Freund jedesmal zu sagen: "das ist dein Rucksack und hat nichts mit mir zu tun" jedesmal war es schwierig für ihn das zu akzeptieren, aber es klappte. Und heute ist er derjenige, der sagt: "das ist dein Rucksack und hat mit mir nichts zu tun", wenn ich mit einem Problem komme, das ihn eigentlich nicht betrifft.
Ich meine nicht, dass man sich nicht gegenseitig unterstützen soll. Natürlich soll man zuhören und dem anderen beistehen, aber man soll sich nicht reinziehen lassen und selber dann zur Mission machen.

Wichtig ist es, wenn man miteinander eine Art Codewörter hat, damit man weiss, dass es jetzt um das oder jenes geht. In Streitereien ist man so unbewusst, dass man es gar nicht merkt und schon ist man wieder tief verletzt.... Mit einem Wort oder Satz weiss der andere sofort, dass es eigentlich wiedermal nur drum geht, zu streiten und die wertvolle Zeit miteinander zu ruinieren...
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Vielleicht müsste man "Krieg" beim Thema Scheidung noch genauer definieren.

Bei meinem Partner und seiner Ex-Frau war der verbale Streit nur ein kleiner Teil. Viel schlimmer war das torpedieren von Anlässen und abgemachten Daten.
Und da sind v.a. die Kinder miteinbezogen.

Beispie: das Kindermädchen fliegt aus dem Ausland an. Termin exakt an einem Papa-WE. Die Mutter ahnt, dass da was spezielles geplant war und organisiert für die Jungs eine Party. Und Zack stecken die in einem Dilemma.

Unser Urlaub war fast ein Jahr im voraus geplant, sonst hätten wir keinen Platz mehr bekommen. Die Ex-Frau kennt die Umstände. Dann plant sie ihre Ferien und verlangt eine Kinderübergabe, auf die keinen Verlass ist. Es ist ihr zuzutrauen, dass alles ganz anders stattfinden könnte. Und dann? Sollten wir die Kinder einfach irgendwo im Ausland bei einer Autobahnraststätte abstellen?

Der Krieg hier war ihre unberechenbare Unzuverlässigkeit und lang Geplantes auf den Kopf stellen und dann Drohen, Erpressen, Schreien und das immer schön vor den Kindern.

Klar, man kann den Krieg verhindern, in dem man immer macht was sie will.
Madoxa
Beiträge: 33
Registriert: 23.01.2012 08:43

Re: zum Thema Krieg unter den Ehepartnern

Beitrag von Madoxa »

Babell hat geschrieben:Mischt Euch nicht in die Kriege der anderen ein! Ich weiss, es ist viel zu verlockend, wenn der Freund etwas über die Ex sagt, auch etwas negatives dazu zu sagen.
Lange Zeit habe ich damit verbracht, meinem Freund jedesmal zu sagen: "das ist dein Rucksack und hat nichts mit mir zu tun" jedesmal war es schwierig für ihn das zu akzeptieren,
Bin nicht ganz einverstanden. Ich habe nur durch reden und reden mit meinem Mann meine erste Ehe verarbeiten können. Er hörte mir einfach zu, oder wir konnten etwas ausdiskutieren. Mein Ex hat das ja nicht mitbekommen und mit ihm war disuktieren unmöglich. Für mich war das absolut Therapie und ich bewundere meinen Mann um die Geduld. Es hat ihn sicher oft genervt, er kannte ja meinen Ex nicht und hörte die Geschichte nur einseitig von mir. Der Rucksack des anderen geht den Partner sehr wohl auch etwas an.
Andererseits ist es richtig, dass wenn man in einem Streit einfach mal schweigen kann und nicht immer recht haben will. Gerade kürzlich hat mir meine Schweigen im Streit mit meinem erwachsenen Sohn viel mehr gebracht, als wenn ich auf sein unflätiges Benehmen mir gegenüber eingegangen wäre.
Benutzeravatar
BabyOne
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 698
Registriert: 10.01.2009 20:56
Wohnort: Bayern

Beitrag von BabyOne »

Was ich völlig unterstreichen kann ist die Aussage, dass man sich nicht durch Erzählungen des Partners in dessen Probleme hineinziehen lassen soll. Den Fehler habe ich lange gemacht. Er war psychisch so verletzt, und es gab juristische Auseinandersetzungen, wo ich das Gefühl hatte, wenn ich ihn nicht unterstütze, kommt er unter die Räder. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wirklich wie ich es anders hätte machen sollen ohne mich von ihm zu trennen, aber ich habe letztlich einen hohen Preis dafür bezahlt mit meinen Nerven, meiner Kraft und auch Gesundheit. Irgendwann kam dann der Punkt wo ich ihm sagte dass ich schon Magenschmerzen bekomme, wenn er nur einen Satz anfängt mit "Meine Ex hat sich gemeldet, sie ..." Er hat dann auch selber eingesehen dass er mich einfach nicht mehr so belasten darf und seitdem schirmt er mich von sich aus etwas von diesen Dingen ab. Neulich sagt er mir dann doch wieder mal mit verbissenem Gesichtsausdruck, seine Ex hätte eine Email geschrieben, ob ich die lesen wollte. Da habe ich gleich abgewehrt... allein der Vorschlag verursacht mir Herzklopfen und ein Ziehen im Bauch.

Wo ich nicht ganz zustimmen kann ist die Aussage, wenn einer nicht mitmacht gibt es keinen Krieg. Natürlich kann man es vermeiden Streit noch anzuheizen und immer noch einen draufzusetzen. Das ist auch wichtig und ist auch schon schwer genug, wenn der Scheidungskrieg noch im vollen Gange ist.

Aber es gibt manchmal Dinge die so wichtig sind, dass man sich darüber auseinander setzen MUSS. Sei es, dass es um wirklich wichtige Fragen für das Kind geht, sei es dass der Expartner gewisse Grenzen überschreitet und man sich dann eben abgrenzen muss (Es mag sein dass, wenn wie in Carlottas Fall der Vater ein paar Tausend Kilometer entfernt lebt, diese Situationen schlicht nicht oder auf jeden Fall deutlich seltener vorkommen, was es sicher leichter macht friedlich zu sein...) Immer nur "nicht mitkämpfen" würde in etlichen Fällen bedeuten, sich schlicht alles gefallen zu lassen oder aber den Kontakt zum Kind einfach komplett abzubrechen.

Wenn der Vater glaubt dass das Kind beispielsweise eine andere Schullaufbahn einschlagen sollte als die Mutter will, dann muss man es erstmal mit seinem Gewissen vereinbaren können, dass man nur um Streit zu vermeiden wieder einmal nachgibt während das Kind dann später diese Suppe auslöffeln muss. In unserem Fall ist es eben leider so, dass man nicht sachlich über solche Themen mit der Mutter sprechen kann. Eine Aussage wie "X ist nicht besonders gut in der Schule, das Lernen fällt ihm nicht leicht und wenn er ins Gymnasium geht wird er sich quälen müssen und vielleicht trotzdem nicht durchkommen - vielleicht wäre es besser für ihn zuerst auf eine Realschule zu gehen, wo der Druck weniger hoch ist und er Erfolgserlebnisse haben kann, und dann kann er später immer noch auf´s Gymnasium wechseln" kommt bei der Mutter an als "Du hast versagt und bist eine schlechte Mutter". Es ist völlig klar, dass es dann zum Streit kommt. Aber soll man deswegen nicht einmal den Versuch unternehmen im Interesse des Kindes zu der Mutter durchzudringen? Da den Mund zu halten ist nicht unbedingt das Gleiche wie nicht am Krieg teilzunehmen, sondern vielleicht doch eher sowas wie eine feige Flucht...?

So einfach ist das nicht, es ist nicht so als ob jeder nur in seiner Ecke hockt und nur wenn der andere mit Gebrüll angelaufen kommt dann gibt es Streit. Es gibt Fälle, da ist schon die pure Existenz des ehemaligen Partners Provokation genug. Da gilt dann eher Schillers Wort "es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt".
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Super, dafür ein eigenes Thema zu eröffnen, Babell!

BabyOne, mein Ex lebte nach der Trennung noch lange in unserer Nähe - das war alles andere als einfach, aber trotzdem haben wir auch damals eine einigermassen friedliche Lösung hinbekommen. Ebenfalls mit Hilfe des Jugendamtes (damals noch in Deutschland). Und ich hätte allen grund gehabt, ihn zu hassen: er wollte mich zu einer Abtreibung zwingen und hat mich deswegen sogar einmal körperlich angegriffen, er hat mir Schulden hinterlassen, war total unzuverlässig mit den Kindern, immer nur Forderungen, aber keinerlei Gesprächsbereitschaft. Zu den Gesprächen hat man ihn gezwungen. Weil es gemeinsam nicht ging, fanden die Gespräche getrennt statt, aber etwas gebracht hat es dann doch!

Was mich aber eigentlich nachdenklich macht: wenn ich hier manche Beiträge lese von den "Zweitfrauen", die so voller Hass sind, voller Verachtung, dann frage ich mich: ist DAS die Basis für eine friedliche Lösung? Und sind es dann IMMER nur die bösen Ex-Frauen, die alles falsch machen?

Sich auseinandersetzen muss man, da hast Du Recht. Aber von Auseinandersetzung bis Krieg ist es noch weit! Durchsetzen muss man sich nicht iimmer unbedingt, fragt sich halt jeweils, was das kleinere Übel ist für's Kind.

Es ist doch auch erstaunlich, dass die meisten von uns ausser der Ex des Partners keine so bösen Mütter kennen. Warum wohl nicht? Weil es wohl nur sehr wenige Mütter gibt, die tatsächlich auf Kosten der Kinder dem Ex schaden wollen. Die meisten, die das tun, haben aus ihrer Sicht ihre Gründe dafür und werden das nach aussen auch so darstellen. In dem Fall ist dann der Ex-Mann der Böse. Natürlich, das ist alles eben überhaupt nicht objektiv!!! Viele belügen sich selber total! Vieles passiert in dem echten Glauben, es wäre das Beste fürs Kind.....auch wenn genau das Gegenteil der Fall ist!

In meinem Fall z.B. glaube ich ehrlich, dass sowohl mein Ex als auch ich eigentlich nur das Beste für die Kinder wollten. Was das aber nun genau ist, da gingen unsere Meinungen auseinander....Dazu kamen wohl auf beiden Seiten Verletzungen und Ängste und das ist eben eine explosive Mischung. Heute ist ein Minimum an gegenseitigem Verständnis da, auch für die Fehler und Schwächen des anderen. So kann ich heute zwar sagen: ich bin sauer, dass er nichts zahlt und einfach gegangen ist. Aber ich respektiere ihn für viele andere Dinge und menschlich kann ich ihn auch etwas verstehen. Das tut den Kindern sehr gut.... Ihm fällt das übrigens immer noch sehr schwer, aber es reicht schon, wenn ich mich dem entziehe. Und seine neue Frau hat einen guten Einfluss auf ihn und sehr viel mehr Verständnis für die Kinder.

Ich glaube euch schon, dass das nicht in jedem Fall so möglich ist. Aber es macht mich einfach skeptisch, wenn Situationen so emotional und einseitig dargestellt werden....
Und was Babell meint, finde ich sehr wichtig: den Krieg gegen die Ex nicht zur eigenen Sache machen! Dass man dem Partner zuhört, ihn tröstet und unterstützt, ist wichtig, aber einsteigen auf diese sehr emotionalen Momente und ebenfalls extreme Emotionen entwickeln, bringt nicht weiter. Ich würde auch gar nicht wollen, dass irgendein(e) Ex so einen Raum in meiner neuen Beziehung einnimmt!
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Da gehe ich mit euch allen einig. Man muss den Krieg zwischen Partner und Ex-Partner nicht noch mehr schüren. Ich verstehe meine Rolle Zweitfrau als Coach. Ich höre zu, helfe Lösungen zu suchen, versuche je nachdem eine Situation von einer anderen Seite darzustellen.

Klar, manchmal hilft es auch, sich ganz böse sarkastische Massnahmen auszuhecken. Nur muss das unter uns bleiben. Aber die Vorstellung, was die Ex wohl machen würde, wenn man sie auf den Mond schiessen würde und mit welch anderen seltsamen ausrangierten Persönlichkeiten sie sich dann da rumschlagen würde..... Galgenhumor tut zwischendurch sehr gut.

Aber ganz oft frage ich zurück, was er denn jetzt von mir erwarte? Dann schaut er mich erschrocken an und merkt, dass das einzige was ich tun kann, einfach nur zuhören ist. Ganz oft möchte er sich bei mir fallen lassen, in den Arm genommen und getröstet werden. Da gabs dann auch Momente, wo ich sagte, hey, nein. Ich habe keine Resourcen frei, mehr kann ich nicht mehr geben. Das klingt dann hart für ihn. Aber er darf mich als Partnerin auch nicht überstrapazieren. Und wenn ihm mein Support nicht genügt resp. nicht hilft, dann hat er die Wahl, professionelle Hilfe zu holen oder eben alleine klar zu kommen.
Es hat ihn schon beschäftigt, dass ich bereits zwei Mal psychologische Hilfe in Anspruch genommen habe. Und die eine Behandlung musste ich selber bezahlen.

Und trotzdem bin ich froh um all diese gemachten Erfahrungen. Dank ihm und seiner Ex-Frau habe ich meine Vergangenheit mit meiner auch nicht einfachen Mutter besser verstanden. Vielleicht zweifle ich deshalb seine Erlebnisse nicht an, meine Mutter legt nämlich ein ähnliches Verhalten an den Tag. Und so wiederholt sich vieles.


Übrigens stecke diesmal ICH mitten einem kleinen Kriegsspiel. Und ich habe es jetzt in der Hand, wie weit ich mitspielen will. Der ältere Stiefsohn braucht etwas was nur ich besorgen kann. Er hat ein wirklich nettes Mail geschrieben. Und ich war im Glauben, er meint es wirklich ehrlich und wer weiss .... ich hatte schon Hoffnung.
Tja, die Firma hatte wegen Feiertagen geschlossen. Ich habe ein ebenso nettes und ausführliches Mail zurückgeschrieben. Bereits nach 24 Stunden hat er nachgefragt, warum es noch nicht geklappt hat ohne ein Wort auf mein Mail zu verlieren. Ich habe ihm die Situation erklärt. Und das nächste Mail war ziemlich kurz und aggressiv.
Jetzt weiss ich gar nicht, ob ich es eilig habe, da anzurufen. Aber genau damit würde ich dann einen Krieg schüren.
Benutzeravatar
BabyOne
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 698
Registriert: 10.01.2009 20:56
Wohnort: Bayern

Beitrag von BabyOne »

Es ist doch auch erstaunlich, dass die meisten von uns ausser der Ex des Partners keine so bösen Mütter kennen. Warum wohl nicht?

Meine Antwort darauf lautet: Weil man kaum jemals so nah an so ein Drama herankommt wie als neue(r) Lebensgefährte/in, es sei denn man wäre selber Partei. Und manche Dinge sieht man halt nur, wenn man sehr sehr nah herankommt. Über meine Nachbarin, die im gleichen Haus wohnt, weiß ich erheblich weniger als über die Ex meines Lebensgefährten. Ich weiß Dinge aus ihrer Kindheit, ich habe die Schreiben ihrer Anwältin gelesen, ich habe sie bei Festen erlebt und bei zufälligen Begegnungen auf der Straße, ich habe Telefonate mitgehört, ich habe mitbekommen wie sie sich eine Zeitlang regelmäßig mit ihrer Tochter gestritten hat und wie sie diese dann vor die Tür gesetzt hat, ich habe Deutungsversuche der Psychotherapeutin zu ihrem Verhalten gehört... und und und... und wir reden hier über einen Zeitraum von bald zehn Jahren... Was müsste wohl passieren, damit ich auch nur einen Bruchteil so viel von meiner Nachbarin erfahre oder von sonst einer beliebigen Person?
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Liest mal hier die Testimonials

http://www.schickenstei.ch/

Auch wenn man hier nur eine Seite liesst, so ist es dennoch beeindruckend.
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

So, ich habe das Spiel verloren ;-)

Der Junge hat mich derart bestürmt und wurde immer frecher. Ich habe mit ihm einen Deal ausgehandelt. Ich mach was für ihn und dafür würde er mal seinem Vater auf die FB-Mails antworten.
Tja, er würde sich nicht erpressen lassen.
Es ist wahnsinn, wie gross sein Hass gegenüber seinem Vater ist.
Da ich ja "nur" die Stiefmutter bin, habe ich jetzt halt das Teil bestellt. Aber eigentlich ist es verrückt, dass er für sein Verhalten belohnt wird.
Benutzeravatar
Delphia
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2125
Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Oje Buchenholz...

Warum hast Du dann das Teil bestellt? Warst Du nach dem Gestürm so sicher, dass er auf die FB Mails antworten würde?

*grummel, grummel* und *tief überleg* ;-)
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Delphia hat geschrieben:Warum hast Du dann das Teil bestellt? Warst Du nach dem Gestürm so sicher, dass er auf die FB Mails antworten würde?
Weil ich wusste und auch einsah, dass er das Ding wirklich braucht. Am Anfang hatte ich wirklich Hoffnung, das erste Mail fing ja völlig nett an. Und in dem ich die Bestellung etwas hinauszögerte und er mir täglich Dampf machte, hatte ich die Gelegenheit, mit meinen Mails den Jungen zu erreichen.
Doch mein Partner fand von Anfang an, dass ich mir da viel zu viel Mühe mache. Er werde meinen Text kaum lesen.

Aber es war ein Versuch. Genaue Details dann mal bei einem Treffen
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

ich meinte natürlich nicht, dass man immer nur "nett" sein sollte und dass man sich auf der Nase rumtanzen lassen sollte. Wenn jemand meine Grenzen verletzt, dann muss ich mich auch wehren.

Ich finde das sind zwei paar Schuhe. Eines ist das Streiten und das andere ist das nicht auf die kindischen Streitereien einzugehen. Wenn man das schafft, dann geht man nicht in den Krieg. Und dann verlaufen die Anschläge wirklich irgendwann im Sand.... Allerdings gehe ich mit Euch einig, dass es schwierig ist, wenn es wichtige Entscheidungen betrifft wie Schule etc.
Wir müssen auch immer wieder klar Stellung beziehen. Aber ich schüre die Feindschaft nicht noch, indem ich auch noch gegen sie wettere. Ausserdem gehts mich nichts an und ich möchte mir meine Zeit nicht mit Hassgefühlen gegen die Ex verderben. (nicht, dass ich dadurch komplett wutfrei wäre, das ja leider doch nicht. Emotionen kann man leider nicht so gut steuern, aber man kann sie schüren oder eben nicht)
mira
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 162
Registriert: 28.06.2011 13:16

Beitrag von mira »

Babell hat geschrieben:ich meinte natürlich nicht, dass man immer nur "nett" sein sollte und dass man sich auf der Nase rumtanzen lassen sollte. Wenn jemand meine Grenzen verletzt, dann muss ich mich auch wehren.
Genau das habe ich meinem Partner auch immer gesagt, er solle sich doch nicht auf diese sinnlosen Streitereien (in meinen Worten Ping-Pong-Spiel) eingehen. Wir haben viel diskutiert und er kam zum Schluss, dass er nicht mehr soviel Energie an die ewigen Streitereien verlieren möchte. Auch den Kindern gegenüber redete er nicht mehr schlecht über die Mutter. Immer konnte er sich ihr gegenüber nicht zurückhalten, aber meistens liess er sich auf die Spielchen von Vorwürfen und Gegenvorwürfen nicht mehr ein.

Resultat: seine Ex-Frau wurde noch wütender, fand man könne mit ihm nicht diskutieren und er sei nicht bereit, Probleme zu lösen. Während er den Kindern gegenüber nicht mehr schlecht über sie redete, redete sie weiterhin schlecht über ihn. Das gab bei den Kindern ein sehr einseitiges Bild.

Heute möchten die Kinder nichts mehr mit ihrem 'geizigen, desinteressierten' Vater zu tun haben, der sich 'nicht um sie kümmert'.
Habe ich meinem Partner nun einen Gefallen getan, indem ich ihn dazu gebracht habe, vom Krieg fern zu bleiben?
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

mira hat geschrieben:Genau das habe ich meinem Partner auch immer gesagt, er solle sich doch nicht auf diese sinnlosen Streitereien (in meinen Worten Ping-Pong-Spiel) eingehen.
Das Ping-Pong-Spiel funktionierte hier so, dass die Ex-Frau irgend eine Forderung stellte. Das konnte eine finanzielle Forderung sein, die absolut keinen Sinn macht oder total nicht der Preis/Leistung entsprach oder sie fabrizierte ein Terminchaos und verlangte unmögliche Kinderübergaben, die zu absolutem Stress für alle Parteien führte. Und egal: er macht nicht einfach was sie sagt und das bedeutet Krieg.

Und wie Mira schreibt, wenn er nicht auf ihre verbalen Attacken einging, dann wurde es nur noch schlimmer. Denn sie will Kriegen. Es ist wie eine negative Energie, die man loswerden will. Und wenn das Gegenüber nicht reagiert, dann wird man nur noch mehr angeheizt.
PatchStift
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 585
Registriert: 13.07.2011 10:37

Beitrag von PatchStift »

Buchenholz hat geschrieben:
Jetzt weiss ich gar nicht, ob ich es eilig habe, da anzurufen. Aber genau damit würde ich dann einen Krieg schüren.
:roll: Lässt Du dich etwa erpressen? Wenn Du nicht spurst herrscht Krieg? Wie sieht der denn aus? Bubi schmollt? Was wenn Dir das völlig egal wäre?!


Ich bin nicht der Meinung, dass es zwingend zwei zum kriegen braucht. Einer dem man nie genügen kann reicht um Stunk zu machen.

Aber in einem gebe ich Babell recht, wir sind nicht immer dazu gezwungen darauf einzusteigen! Und müssen uns auch nicht bei jedem für alles rechtfertigen.

Mein Partner konnte anfangs nicht verstehen, wieso ich seine Ex. nicht kennenlernen will. Er meinte das sei doch irgendwann sowieso unumgänglich. ( sie meinte sogar, sie könne das von ihm verlangen...)

Bei der Hochzeit seiner Tochter wäre ich dann sicher auch gerne mitdabei, falls ich eingeladen werde, aber bis dahin.... Nicht mit mir! :wink:

1.) Sehe ich da echt keinen Need, meinerseits. Wieso sollte ich jemanden kennenlernen wollen, dessen miesen Charackter ich längst durchschaut habe? Sowas will ich ja sicher nicht in meinem Leben haben.

2.) Biete ich ihr sicher kein zusätzliches Schlachtfeld an und muss so ihre Querschläger nicht so persönlich nehmen.

3.) Wäre es für die Elternbasis der beiden kaum föderlich, müsste ich ihr meine Meinung geigen. Was wohl zwangsläufig passiert wäre.


Allerdings kann ich auch nicht 100% garantieren, dass ich nicht eines Tages dem akuten Drang, mich ihr persönlich vorzustellen, nachgeben werde, je nach dem was sie sich noch leistet.

Ding Dong, und jetzt renn, renn so schnell du kannst...
(Wie oft habe ich mir das schon ausgemalt)
Antworten