Burnout

Meine persönliche Entwicklung, Erfahrung
val
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 322
Registriert: 01.10.2007 19:12
Wohnort: Toggenburg

Burnout

Beitrag von val »

Hallo Ihr alle

Nun musste ich das Handtuch werfen. Es ging einfach nicht mehr. Ich schaffte es nicht mehr zur Arbeit zu gehen. Da halfen alle Schleichwege, Notfalltropfen und "reiss Dich zusammen" nichts mehr. Ich habe kapituliert.

Bin seit einer Woche krank geschrieben. Der Arzt hat mich an die Tagesklinik überwiesen. Hoffe die melden sich bald.

Ich habe eine Riesenschiss was nun mit mir passiert. Werde ich je wieder an meinen Job zurück können? Wieder soviel arbeiten, dass es für unsere Existenz reicht? Ich habe drei Kinder zu versorgen. Ich wehe im Wind wie eine Fahne. Mal bin ich zuversichtlich, dass es irgendwie gut kommen wird und dass es gut ist, habe ich diesen Weg nun eingeschlagen. Dann schlägt die Angst wieder über mir zusammen, mein Gott, was hab ich damit nur ausgelöst. Die ersten Tage war ich drauf und dran wieder arbeiten zu gehen, koste es was es wolle. Aber es geht nicht. Da ist kein Schalter mehr, den ich drücken kann und der mich auf Notprogramm stellt. Hab schon gemerkt, dass er in letzter Zeit Wackelkontakt hatte, nun ist da kein Strom mehr drauf. Nun treibe ich durch die Tage wie ein Stück Holz, mal geht es besser, mal schlechter. Bin müde, müde, müde.

Lese hier mit um wenigstens "in touch" zu bleiben. Wenn ich sehe, was ihr alles schafft, dann frage ich mich, ob ich das je auch wieder auf die Reihe bringe. Dabei ist es noch nicht lange her, da hielt auch ich unser Schiff noch auf Kurs.

Liebe Grüsse von einer traurigen, ausgebrannten und völlig orientierungslosen
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
Never ever give up
tabida
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 582
Registriert: 15.05.2007 17:05

Beitrag von tabida »

Hallo Val

Was Du alles hier geschrieben hast: Ich kann gut verstehen, dass es einfach nicht mehr geht.
Schick Dir eine Portion Kraft!

Gruess
Tabida
tarzan
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

Liebe val

Ich schicke dir aus der Ferne viel Kraft und gute Besserung.
Mach dir nicht zuviele Sorgen, du bist nun krank und basta.
aisha

Beitrag von aisha »

liebe val,

auch ich denke ganz fest an dich und wünsche die ganz viel Kraft.
du bist bereits auf dem Weg der Besserung, nämlich in dem du erkannt hast, dass es nicht mehr geht. Nämlich sich das eingestehen, braucht schon sehr viel Grösse.

Hast du eine Vorstellung, wie man du dir helfen lassen kannst? Wo genau dass du nicht mehr weiter siehts?

ich wünsche dir, dass du ganz viele liebe menschen in deinem Umfeld hast, die dir aus dem schwarzen Loche heraushelfen!

alles Liebe
Aisha
Benutzeravatar
Ria
Moderatorin
Moderatorin
Beiträge: 537
Registriert: 20.03.2010 07:41
Wohnort: Stäfa
Kontaktdaten:

Beitrag von Ria »

Liebe Val

Der Fall ist klar: du kannst jetzt nicht arbeiten. Dein Körper und deine Seele sprechen Klartext. Und wenn es sich auch noch nicht so anfühlt: Sie sind FÜR dich! Sie läuten die Alarmglocken so laut, dass sie nicht mehr überhört werden können. Anscheinend hast du deinen Tank so geleert, dass du Zeit und Unterstützung brauchst, um ihn wieder füllen zu können und um einen Weg zu erarbeiten, wie du auch für dich besser schauen kannst.

Auch wenn du dir diese Möglichkeit noch gar nicht vorstellen kannst: Es gibt sie! Dafür kann diese schwierige Zeit eine Chance sein.

Lass dich unterstützen, nimm die Hilfestellungen an! Und vertrau darauf, dass ihr unterwegs seid zu einer Verbesserung der Situation und dass auch deine Kinder das schaffen und daraus sogar Kompetenzen ziehen werden, die ihnen für ihr Leben dienen werden.

Ich wünsche dir Begleiter auf deinem Weg, die dich optimal unterstützen und bremsen (!) können. Und bald wieder Zuversicht, dass es gut kommen wird.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Liebe val,

ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: ein burnout ist nicht nur ein Ende sondern auch ein Anfang! Und zwar einer, der zu etwas sehr Gutem führen kann.

Aber Du bist jetzt am Anfang und brauchst Zeit. Es wird Lösungen geben, die Du Dir jetzt noch gar nicht vorstellen kannst. Eine Tagesklinik ist prima: das erlaubt Dir, bei Deinen Kindern zu sein am Abend und doch ist es eine intensive Hilfestellung. Freu Dich drauf, gönne Dir das, mache neue Erfahrungen dort und versuche, das was Dir dort begegnet und geboten wird, auch zu geniessen. Du darfst Dich da "abliefern" und Verantwortung abgeben! Und wenn ich mich an meine Zeit in der Tagesklinik erinnere: das ist sehr erleichternd und ein guter Schritt in die Zukunft!

Ein burnout braucht aber nicht nur viel Hilfe sondern auch Zeit. Setz Dich nicht unter Druck und denke nicht, Du müsstest jetzt alle Probleme in ein paar Wochen lösen. Für Dich beginnt ein Prozess, der lange dauern kann und es geht nur Schritt für Schritt besser. Ich habe genau zwei Jahre gebraucht, um mich wieder wirklich gesund zu fühlen und weiss auch von vielen anderen, dass es eben dauert.
Das soll aber nicht entmutigend klingen, im Gegenteil. Das wichtigste in dieser Zeit ist, dass Du lernt, wieder das Schöne um Dich herum zu sehen und zu geniessen und gut zu Dir selber zu sein. Und ich kann Dir sagen, auch wenn es dauert bist die volle Kraft zurückkehrt: es kann auch eine schöne Zeit sein. Ich hatte damals nach 3 Monaten Tagesklinik und trotz aller existentiellen Sorgen seit langem das erste mal wieder das Gefühl, dass ich LEBE! Das wünsche ich Dir auch von Herzen!

Viel Kraft und Geduld mit Dir selber!
val
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 322
Registriert: 01.10.2007 19:12
Wohnort: Toggenburg

Beitrag von val »

Hallo

Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Worte und den Zuspruch. Ihr macht mir Mut und auch Zuversicht. Das tut gut.

Heute Morgen habe ich es geschafft, mir was gutes zu tun und bin auf die Skis gestanden. Es war nicht einfach (autofahren) und ich spüre, wie erschöpft ich bin (Beine), aber es hat mir sehr gut getan.

Ich sehe der Tagesklinik sehr positiv entgegen und Deine Worte Carlotta machen mir zusätzlich Optimismus. Ich verspreche mir wirklich Hilfe von dort. Vor allem auch punkto Essen, das ist ganz schlimm geworden in den letzten Monaten. Gottseidank gehen meine Kinder 4 x pro Woche an den Mittagstisch, die würden sonst an Mangelernährung oder Skorbut leiden. Einkaufen ist mir ein solcher Gräuel geworden...

Ich hoffe, dass ich via Tagesklinik und viel Zeit hier zu Hause mit den Kindern einen Weg finde, damit das hier wieder ein zu Hause wird und wir wieder einen Tagesablauf hinkriegen. Dass ich nicht dauernd schlafe und wie weggetreten bin und null Nerven habe. Und dann hoffe ich, dass ich mich wieder spüre und finde.

Dass es lange dauern wird, habe ich befürchtet. :?

Liebe Grüsse Euch allen
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
Never ever give up
Anita

Beitrag von Anita »

liebe val

ich habe dich immer bewundert für all das was du geschafft hast obwohl die berge wirklich gross waren...

...und nun lese ich, dass auch du grenzen hast und bin wirklich froh, dass du sie selbst siehst und ernst nimmst. das ist nämlich die beste voraussetzung für eine gute genesung und ich finde, dass du auch darauf total stolz sein darfst!

ich wünsche dir von herzen alles gute :)
anita
sofia
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 224
Registriert: 17.12.2009 17:17

Beitrag von sofia »

Hallo Val,
auch ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem wichtigen Weg zu Dir.
Sofia
Benutzeravatar
Delphia
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2125
Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Hallo Val

Ja, das ist so. Der Burnout ist nun da. Die Vorboten waren schon da, aber irgendwoher hast Du jeweils ein Schub Energie erhalten, um weiterzumachen. Dies war jeweils nötig. Nun ist eine Phase gekommen, in welcher Dein Geist und Dein Körper im Einklang sind. Sie sagen: STOP! Du kannst nicht anders, als dies geschehen zu lassen. Das ist auch völlig richtig.

Hättest Du ein Bein gebrochen und Du wärst Skifahren gewesen, hätte ich ausgerufen wie verrückt. Aber bei einem Burnout kann eine sportliche Aktivität sehr viel Sinn machen. Der Körper wird Dich sehr schnell daran erinnern, wieviel Du körperlich machen kannst. Nimm diese Grenze Ernst. Es tut auch gut, die frische Luft zu geniessen.

Tue Dir Gutes an. Back to the roots. Erfahre, was Du brauchst. Das kannst Du nur, wenn Du genügend Abstand und Ruhe hast. In diesem Sinne wünsche ich Dir eine erholsame Zeit und lass von Zeit zu Zeit hören, wie es Dir geht.

Viele liebe Grüsse
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Bacci2
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 349
Registriert: 27.11.2006 11:31
Wohnort: Graubünden

Beitrag von Bacci2 »

Hall Val,
ja der Körper hilft uns schon uns zu schonen. Ich musste das auch feststellen. Bin im Moment auch in der selben Situation. Vom finanziellen her müsste ich auch eine Arbeit suchen. Bin aber so ausgelaugt von dem Arbeiten und den Kids, dass ich weiss ich würde aus dem Ruder laufen. Darum habe ich beschlossen, zumindest im Moment den Gürtel enger zu Schnallen. Auch meinen Kindern zuliebe. Ich hatte keine Geduld, Nerven etc. mehr. Ich versuche das hier und jetzt zu geniessen und Freude an den Kids zu haben. Klar ist nicht immer einfach. Vor allem, wenn man im Laden steht und alles abwägen muss ob es denn noch ins Budget passt. Aber wir haben alles zum Leben, und sind ausser einer Grippe gesund, und das zählt im Moment einfach mehr.
Hoffe es geht dir schnell wieder besser.
colour67
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 49
Registriert: 06.12.2009 18:36

Beitrag von colour67 »

hallo val,

ich wünsche dir auch alles erdenklich gute für die therapie.

wichtig ist, dass du wieder lebensfreude bekommst und nicht mehr das gefühl hast, dass du schwere lasten an den beinen hast. ich hatte auch schon ein burnout und für mich war alles nur mehr beschwerlich. gut dass du kompetente hilfe bekommst!

lg
colour67
val
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 322
Registriert: 01.10.2007 19:12
Wohnort: Toggenburg

Beitrag von val »

Hallo zusammen

Danke! Bei so viel lieben Worten und guten Wünschen kann es nur gut kommen!

Warte immer noch auf die Tagesklinik. Es hat sich rausgestellt, dass die Überweisung noch nicht raus ist, da mein Arzt nach unserem letzten Termin in die Ferien ging und die Überweisung nicht mehr unterschreiben konnte. Morgen kommt er nun zurück.

Ist vielleicht ganz gut, dauert es ein bisschen. Wenn ich so ruck zuck an die Tagesklinik gegangen wäre und ruck zuck durch die Therapie, dann wäre das ja wieder das alte Muster und das soll es nicht mehr sein. So habe ich nun Zeit, zu Hause runter zu kommen und Ruhe zu finden.

Das schöne Wetter im Moment tut sehr gut. Mittlerweile schaffe ich fast jeden Tag einen Spaziergang. Am Morgen bin ich jeweils relativ voller Tatendrang, aber kaum aus dem Bett, beginnt der Motor bald zu stottern und die Pläne verflüchtigen sich. Versuche das anzunehmen.

Die Kinder freuen sich, dass ich so viel zu Hause bin. Ihre grösste Sorge war, dass ich wieder weg gehe, wie anfangs Jahr, als ich zur Kur ging. Solange ich zu Hause bleibe, ist für sie die Welt in Ordnung. Ich bin froh, dass ich ihnen wenigstens diese Sicherheit geben kann.

Wünsche Euch allen einen schönen Tag, der Frühling ist nicht mehr weit!

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
Never ever give up
val
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 322
Registriert: 01.10.2007 19:12
Wohnort: Toggenburg

Beitrag von val »

Hallo allerseits

Ein halbes Jahr ist vergangen. Ich bin auf dem Weg raus aus dem Burnout und zurück in ein Leben, das sich langsam aber sicher wieder gut anfühlt. Der Weg ist ein langer, viel länger als ich gedacht hätte. Geduld ist immer noch nicht meine Stärke :?

Ich war drei Monate an der Tagesklinik. Das war ein sehr guter Entscheid, dorthin zu gehen und die Zeit dort hat mir sehr gut getan. Ich hätte nie gedacht, dass eigentlich "nur" das gestalterisch tätig sein in einem geschützen Rahmen ohne jeglichen Druck so viel bewirkt. Ich habe einiges über mich gelernt; wie ich mit Aufgabenn umgehe, wie hoch meine eigenen Ansprüche sind, wie schnell ich mir Verantwortung auflade, die ich gar nicht muss. Das waren wichtige Erfahrungen.

Meine Kinder haben diese Zeit sehr genossen. Ich war immer zu Hause, wenn sie von der Schule heimkamen. Auch wenn ich oft müde war und nicht immer sehr gesprächig, so war ich doch da. Seit ich von meinem erste Mann getrennt bin, und das sind mittlerweile 10 Jahre, habe ich immer gearbeitet und entsprechend rotiert. Endlich hatten wir nun mal Zeit. Einfach Zeit. Wir haben nicht viel unternommen, da ich nicht viel Energie hatte. Wir waren die meiste Zeit einfach zu Hause. Das hat uns allen sehr gut getan und als Familie sind wir ganz klar zusammengewachsen. Ich bin mir in dieser Zeit auch bewusst geworden, was für wunderbare Kinder ich habe, wie toll sie ihren Weg ins Leben meistern, wie gut sie mit unserer Situation klar kommen, insbesondere mit ihrer behinderten Schwester. Eigentlich traurig, dass es dafür ein Burnout brauchte :oops: .

Seit Juli arbeite ich wieder. Mein Arbeitgeber und speziell mein Chef und meine Kollegen haben mich immer unterstützt, das ist nicht selbstverständlich. Sie liessen mir Zeit und lassen sie mir immer noch. Eigentlich dachte ich, ich sei nach einem Monat "halbe Kraft" wieder soweit, dass ich wieder normal arbeiten könne, doch das war weit gefeht. Zwei Monate habe ich nur die Hälfte meines ursprünglichen Pensums gearbeitet, jetzt bin ich auf 80% aufgestiegen und ich weiss noch nicht, wann ich den Schritt packe, wieder mein vorheriges Pensum zu schaffen. Es braucht alles Zeit, Zeit und nochmals Zeit. Sobald ich den Bogen überspannte, pfeifft mich mein Körper gnadenlos zurück.

Ich bin nicht mehr die Alte und werde es wohl auch nie wieder sein. Das liegt ja eigentlich auf der Hand und ist der eigentliche Sinn meines Burnouts, aber es fällt mir oft immer noch schwer, das wirklich zu akzeptieren. Ich bin in meinem Lebensnerv getroffen worden. Habe zu lange im roten Bereich gedreht, da ging einfach zu viel Substanz verloren, die kommt nicht mehr zurück. Ich muss eine neue Balance finden und viel vorsichtiger mit mir umgehen. Meine Aufgaben und Verantwortungen sind immer noch dieselben. Nur die Ressourcen nicht.

Meine Therapeutin meint, ein bis anderthalb Jahre würde es wohl schon dauern, bis ich wieder gesund bin. Eine lange Zeit. Und doch, wenn ich denke, dass ich mir dieses Burnout wohl über die letzten 10 Jahre hinweg sukzessive eingehandelt habe, ist ein Jahr nicht lange, um wieder rauszukommen.

Froh bin ich, dass ich diese Zeit ohne Medikamente überstanden habe. Es gab viele Diskussionen mit dem Arzt und auch mit der Therapeutin, die mir beide dazu rieten, mich für Medikamente zu entscheiden. Ich konnte es einfach nicht. An der Tagesklinik wurde ich diesbezüglich unterstützt. Wenn's ohne geht, dann umso besser, war dort die Einstellung. Also habe ich es ohne versucht. Als ich an der Klinik andere Patienten erlebte, wie sie unter den Nebenwirkungen litten oder wie sehr weggetreten sie durch die Medikamente waren, war ich froh, hatte ich mich dagegen entschieden. Ich will hier nicht aposteln. Da waren nicht nur Burnouts an der Klinik, da gab es Probleme von ganz anderem Kaliber, die wohl gar nicht bewältigt werden können ohne Medikamente. Überhaupt hatte ich in meiner Zeit dort oft den Eindruck, dass mein Burnout nur ein Klacks ist verglichen mit anderen psychischen Problemen, die einem das Leben zur Hölle machen können.

Nun bin ich gespannt, wie mein beruflicher Widereinstieg weitergeht. Von anderen Betroffenen weiss ich, dass sie gekündigt wurden, sobald sie wieder voll arbeitsfähig waren. Ich hoffe, das blüht mir nicht auch. Bin mal zuversichtlich, aber es wird kommen wie es kommen muss. Auch weiss ich, dass es normal ist, dass man sich bei der IV anmelden muss, wenn man länger als ein halbes Jahr nicht voll arbeitsfähig ist. Ich habe nicht im Sinn, ein IV-Fall zu werden! Ich möchte wieder ein normaler, vollwertiger Arbeitnehmer werden! Als ich diese Anmeldung auf den Tisch bekam, gab mir das schon einen Knacks. Werd ich jetzt zum Krüppel gemacht und abgestempelt? Aber so läuft es nun mal. In unserer Gesellschaft muss man leisten. Sonst ist man sehr schnell weg vom Fenster. Auch das habe ich mittlerweile erkannt.

Es ist schön, dass ich spüre, dass mein Leben wieder Freude macht. Noch nicht jeden Tag, aber immer wieder und immer öfter. Never ever give up.

Ich grüss Euch alle ganz herzlich
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
Never ever give up
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Hallo Val

Vielen Dank für deinen aufschlussreichen Text. Schön, wo viel Positives zu lesen. Vor allem hast du mir mit deinen Zeilen sehr viel Mut gemacht. Auch ich muss mich so langsam mit der Thematik Burnout auseinander setzen.

Ich wünsche dir und deinen Kids weiterhin viele schöne Momente.
Zuletzt geändert von Buchenholz am 19.09.2011 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten