Schule wechseln?

akinom

Schule wechseln?

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

C. lebt seit Samstag wieder bei uns und diesmal wird sie wohl auch nicht mehr zu ihrer Mutter zurück kehren. Rechtlich ist es noch nicht geregelt aber das folgt noch.

Sie wird von uns aus weiterhin in ihre jetzige Schule gehen. So lange ihre Mutter noch in dem Dorf wohnt, sollte das ja kein Problem sein doch ihre Mutter hat vor, bald umzuziehen. Sie wird dann mit ihrem Freund im selben Dorf wohnen wie wir.
Was meint ihr, ist es dann noch möglich, dass sie weiterhin in ihre jetzige Schule kann oder nicht (rechtlich)?
Sollen wir überhaupt alles daran setzen, dass sie das Schuljahr noch dort beenden kann oder was spricht dafür, dass sie ihr letztes Schuljahr in unserem Dorf absolviert, ausser natürlich der viel kürzere Schulweg?

Jetzt beträgt ihr Schulweg 45 Min. mit den öV's und mindestens 3x umsteigen. Ab und zu werde ich sie auch mit dem Auto in die Schule fahren können, dann ist sie in 20 Min. da.
Sie ist in der 9. Klasse, es ist also ihr letztes Schuljahr. Danach will sie die höhere Handelsschule machen, die Gespräche mit dem Lehrer und die ganzen Vorbereitungen darauf fangen nun an zu laufen. Es ist wirklich nicht unbedingt ein günstiger Zeitpunkt um die Schule zu wechseln aber wenn ich bedenke, was letztes Mal gelaufen ist, als sie 5 Wochen bei uns war (sie ging 1,5 Wochen lang nicht zur Schule), dann weiss ich nicht, ob sie es diesmal schafft und durchhält. Sie will ja unbedingt weiterhin dort zur Schule!

Was meint ihr?

HG
akinom
Anita

Beitrag von Anita »

ich würde sie, wenn immer möglich, da die schule zu ende bringen lassen.
ein vertrautes soziales umfeld scheint mir für den schulabschluss wichtig.

wenn die mutter umzieht und ihr sorgebrechtigt seid, wird es wohl etwas schwierig werden mit dem antrag. vielleicht kann aber der lehrer ein gutes wort dafür einlegen und euren antrag unterstützen.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Ich sehe Vor- und Nachteile.

Wie Anita schrieb, besteht an der jetzigen Schule bereits ein soziales Netz. Würde C. dieses auch aufrecht erhalten, wenn sie die Schûle wechselt?

Wo geht C. hauptsächlich in den Ausgang? Ist es am jetzigen Schulort?

Würde sie die Schule wechseln, so hat sie die Möglichkeit, Gleichaltrige an eurem Wohnort kennen zu lernen. Falls man ihr überhaupt die Chance gibt, sich zu integrieren. Wenn ihr also in eurem Ort an eine Veranstaltung geht, C. euch da ab und zu mal begleitet, so kennt sie dann immerhin ein paar aus ihrem Dorf.

Schlussendlich muss aber das Kind entscheiden. Sie hat all diese Umtriebe und Veränderungen durchzustehen.
akinom

Beitrag von akinom »

Das mit der Schule scheint nun ein nebensächliches Problem geworden. Das Seilziehen hat begonnen. :cry: :cry: :cry:

Wir haben am Montag einen Termin bei einem Anwalt/Mediator, dann klären wir gewisse rechtliche Grundlagen. Trotzdem vorab eine Frage:

Mein Freund hat seiner Tochter für Freitag eine Entschuldigung (sie war krank aber lag bei der Mutter zu Hause) und ein Testergebnisse unterzeichnet (ihre Mutter wollte zu diesem Zeitpunkt nichts mehr von ihr wissen). Nun behaupten die Lehrer, dass er dazu kein recht hätte. Stimmt das? Darf er nichts unterzeichnen, weil er kein Sorgerecht hat?

Vielen Dank für Antworten
HG
akinom
Zuletzt geändert von akinom am 21.10.2008 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
Anita

Beitrag von Anita »

wenn sie das alleinige sorgerecht hat, ist es auch in ihrer verantwortung tests und entschuldigungen zu unterzeichnen. gesetzlich ist es so korrekt.

ich drücke die daumen, dass sich alle beruhigen und für die tochter eine lösung finden.

alles gute!
akinom

Beitrag von akinom »

Oh je, das sieht ja nicht gut aus. Was hätte sie denn tun sollen? Recht ist recht und bleibt Recht.

Ich hoffe auch, dass es eine Lösung für C. gibt, denn was momentan gerade abläuft ist haarsträubend und sie steht dazwischen, völlig schutzlos und von allen attackiert..

Heute Abend hat sie noch mit der Mutter zusammen Elterngespräch in der Schule. Nach all den Erniedrigungen und Beleidigungen...
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Akinom

Oh je, das tut mir leid für das Mädchen und auch für das, was da auf euch zu kommt.

Betr. Unterschrift. Der Vater hat das Recht zu unterschreiben. Sein Visum ist einfach genau so nichtig, wie wenn du oder irgendwer unterschreiben würde. Einzig die Unterschrift des Erziehungsberechtigten hat Gültigkeit.
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo ihr Lieben

Danke für eure Antworten. Für das Problem Unterschrift müssen wir wohl irgendeine Lösung finden. Während den 5,5 Wochen, wo sie vor den Sommerferien bei uns war, hat ihr Vater diverse Prüfungen unterzeichnet und da hat niemand reklamiert. Aber da lag ja noch alles im Interesse der Mutter. Heute, wo sie merkt, dass es meinem Freund ernst ist, das Sorgerecht einzuklagen, zieht sie alles wieder zurück und will, dass ihre Tochter in ein paar Tagen wieder zu ihr zurück kehrt.

Ich hätte da noch eine Frage. Gestern hatte C. das Elterngespräch. Sie hat mir unter anderem erzählt, dass ihr Lehrer ihr gesagt hat, sie müsse auf ihre Mutter hören. Wenn diese sagt, sie dürfe abends nicht weg, dann hätte sie zu gehorchen. Darf er so was? Er hat sie noch in vielen weiteren privaten Dinge zurechtgewiesen, also Dinge zwischen ihr und ihrer Mutter, die mit der Schule in keinem Zusammenhang stehen. Liegt das wirklich in der Kompetenz des Lehrers?

Ausserdem hat mich unser Anwalt am Telefon gefragt, ob sie einen Beistand hätte. Sie hat keinen. Was würde für, was gegen einen Beistand sprechen?

Also ich persönlich denke, es wäre gut für sie, wenn sie jemanden hätte, der ihre Recht vertritt und sich für sie einsetzt. Die Frage ist nur, wie unabhängig oder unparteiisch solche Beistände sind und wie sehr ihnen wirklich das Wohl des Kindes am Herzen liegt. Was gäbe es sonst noch für eine Möglichkeit, einen Ort, wo man ihr zuhört und der dann, falls es sein muss, auch vor Gericht Gehör bekommt?

Vielen lieben Dank!
HG
akinom
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Akinom

Der Lehrer hat bestimmt gewollt, dass die Tochter einen geregelten Tagesablauf hat. Das heisst, dass sie in einem gewissen Alter nichts mehr auf der Strasse zu suchen hat. Ich denke, das war wohl eher als Unterstützung der Erziehungsarbeit zu sehen.

Beistand: das kann ich nicht generell beantworten. Wir hatten bisher drei Beistände. Die erste war gut, halt ein bisschen alternativ mit knallroten Haaren und Piercing (nicht ganz mein Ding... ;-) ), sie wurde von meinem Ex abgelehnt, weil zu feministisch. Der zweite war meiner Ansicht nach nicht besonders: mit Birkenschuhsandalen, immer gleicher Wollpulli schien es mir. Ich konnte mit dem leben, mein Ex konnte sehr gut mit ihm leben, weil er fast alles machte, was mein Ex befahl. Der jetzige (seit 7 Jahren) ist super. Wenn das Kind fast volljährig ist, wird es wohl keinen Beistand mehr geben.

Liebe Akinom ich bin mir nicht ganz sicher wie alt C. ist (16 oder 17?). Aber kann es sein, dass sie beide Seiten (Vater und Mutter) ein bisschen ausnützt, je nachdem was ihr besser passt?

Schönen Tag
Delphia
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akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Delphia

Tut mir leid aber damit hatte es überhaupt nichts zu tun. Es war eine klare Ansage, dass sie zu gehorchen hat, egal warum und wieso. Wenn er Unterstützung in der Erziehungsarbeit leisten wollte, dann hätte er mit der Mutter nach Lösungen suchen können und nicht C. aufs übelste mit Vorwürfen bombardieren und Befehle erteilen. Zudem frage ich mich eben, ob das seine Aufgabe ist, Erziehungsarbeit zu leisten.

Weisst du, ich bin auch dafür, wenn ein Elternteil etwas bestimmt, dass das dann auch gilt aber das funktioniert nur, wenn der Elternteil beständig ist, wenn ein nein auch immer ein nein ist und wenn ein ja, auch immer ein ja ist (Ausnahmen gibt es immer). Aber wenn du damit aufgewachsen bist, dass alles von der Laune des Erziehungsberechtigten abhängt, woher weisst du dann, wann etwas gilt und wann nicht? Woher willst du wissen, dass dieses nein auch nein bleibt, wenn es doch so oft in ein ja umgewandelt wurde und zwar nicht, weil du so lange gestürmt hast, bis es ein ja wurde sondern einfach weil die Stimmung umgeschlagen hat. Und wo findest du den Halt, wenn du mal eine Zusage für etwas bekommst, man dir etwas verspricht, und du bekommst es nie? Wo bleibt da die Glaubwürdigkeit, das Vertrauen? Vor allem aber, wie gehst du dann mit so einem Kind um?

C. ist heute 15,5 Jahre alt und natürlich nutzt sie die Situation irgendwie auch zu ihren Gunsten aus. Aber tut das nicht jeder? Ich schaue doch auch immer, dass ich meinen Nutzen von einer Sache habe.

Mein Freund ist wirklich ratlos, was er sonst tun soll. Er kann ja seine Tochter nicht einfach auf der Strasse lassen, wenn ihre Mutter sie mal wieder rausschmeisst und aussperrt. Ist doch logisch, dass er sie dann aufnimmt. Das einzige, was ihm dazu einfällt ist eben, dass sie bei ihm bleibt, weil er geht an dem ganzen Hin und Her zu Grunde. Letztes Mal, als es so schlimm war, hat er den Kontakt zu ihr für fast ein Jahr abgebrochen. Dass das die falsche Entscheidung war, weiss jeder.

HG
akinom
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Beitrag von Delphia »

Hallo Akinom

Ok, ich verstehe jetzt besser. Für die Erziehung sind grundsätzlich die Eltern und nicht die Schule zuständig. Weisst Du was, Du setzt Dich so ein, das finde ich schön. So habe ich das Gefühl, es ist Recht so, wenn ich dies für die Kinder meines Mannes auch mache :-).

Am Wochenende habe ich eine These von Remo Largo (Kinderarzt) gelesen: Auch die Schule muss Verantwortung für die Sozialisierung der Kinder übernehmen, auch ausserhalb des Unterrichts. Deshalb habe ich für den Lehrer in Eurem Fall gesprochen.

Wäre eine Mediation auch was für Euch? Anders wird es kaum möglich sein, C. zu helfen?

Übrigens: das mache ich nicht, das System zu meinen Gunsten auszunützen. Vielleicht müsste ich auch damit anfangen, es ginge mir bestimmt besser... oder vielleicht doch nicht? :?

Beste Grüsse
Delphia
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tabida
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Beitrag von tabida »

Gibt es in Eurer Gegend keine Jugendberatung? Mädchenberatung? Vielleicht das Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche? allenfalls 143.

Vielleicht wäre es gut für das Mädchen, sich selber von aussen Hilfe zu holen.
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Delphia

Natürlich ist es schön, wenn die Schule, durch ihre Beständigkeit, durch den Umgang mit anderen Mitmenschen, durch Konsequenzen usw. zur Sozialisierung beiträgt aber ich meinte auch, gerade erst kürzlich wieder so eine Diskussion mitbekommen zu haben, wo sich die Lehrer "beklagten", dass ihnen zu viel Erziehungsarbeit aufgetragen wird. Und wenn es positiv ist, also wenn man Lösungen sucht und nicht Schuldige, dann hat sicher niemand was einzuwenden.

Heute wurde C. von ihrem Lehrer erneut attackiert. Sie hat wegen dem ständigen Stress auch viel Kopf- und Bauchschmerzen und zurzeit plagt sie auch noch, dass sie Eierstockzysten hat. Wenn ich sie dann aber frage, warum sie sich das antut, also immer wieder zur Mutter zurück kehrt, meint sie, sie wäre eben abgehärtet, weil sie kenne das ja schon ihr ganzes Leben lang. Und es komme auch so selten vor. Sie meinte heute aber auch, dass ihre Mutter sie wieder bei sich haben will wegen der Namensänderung. Die würde wohl nicht durchkommen, wenn sie bei ihrem Vater lebt. Sie will ja die Namensänderung auf jeden Fall, das heisst, sie wird über kurz oder lang wieder zur Mutter zurück gehen wollen.

Wegen der Mediation: Am Montag haben wir, also mein Freund und ich (vorerst), einen Termin bei einem Anwalt, der auch Mediator ist. Er hat mich am Telefon schon gefragt, ob das was wäre und natürlich wäre das schön, wenn so was zu Stande kommen würde. Wir werden sehen.

Ich meinte damit nicht, das System AUSnutzen aber wenn ich etwas will, dann finde ich einen Weg, es zu bekommen und zwar auf anständige, legale und nette Art und wenn möglich, ohne dabei jemanden zu verletzen aber dafür gibt es keine Garantie. Und als Teenager sucht man eh Grenzen, schaut, wie weit man gehen kann, damit man das bekommt, was man will. Eine gewisse Durchsetzungskraft ist für das Erwachsenenleben wichtig, damit man nicht untergeht.

HG
akinom
Zuletzt geändert von akinom am 22.10.2008 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo
Ich bin ein wenig hin und her gerissen, was ich zu der Sache mit dem Lehrer sagen soll.
Kann es sein, dass C. etwas Mühe hat mit Autoritätspersonen? Wie auch. Eine Person wie ihre Mutter kann man vermutlich gar nicht ernst nehmen und doch ist es ihre Mutter.

War der Vater bei dem Gespräch dabei? Womöglich übertreibt das Mädchen einfach ein wenig. Ist halt unbequem, wenn man Kritik einstecken muss.
Ansonsten finde ich es nicht schlecht, was der Lehrer gesagt hat. Im Gegenteil. Ich finde es super, wenn sich ein Lehrer nicht nur für Schulbelange einsetzt.

Wir selber haben gute und schlechte Erfahrungen mit Beiständen. Die erste war schlecht, der jetzîge ist gut. Trotzdem hat er nicht sehr viel Handlunsfreiheiten. Er ist trotz allem auf den Godwill der Mutter angewiesen.
Leider sind Sozialarbeiter masslos überlastet. Statt max 80 Dossiers betreuen sie oft über 120 Klienten. Siehe Carlotta, die Monate warten musste, bis sie einen Termin bekam.
Ganz toll wäre es, wenn das Kind einen eigenen Prozessanwalt bekommt.
Unserer jetzige Beistand hätte den Jungs einen Anwalt organisiert. Dann aber wurde er vom Gericht eingesetzt. Der Mann ist uns sehr sympathisch. Und nun gehen die beiden Eltern zu ihm und seiner Praxispartnerin und erarbeiten eine friedliche Kommunikationsbasis. Vor allem ist er sehr verschwiegen. Die Jungs hatten kürzlich ein Gespräch mit ihm. Er wollte von ihnen wissen, was er davon den Eltern erzählen darf und was nicht.

Ich würde es sehr gut finden, wenn Kinder wie C und auch unsere Jungs einen Coach hätten, der sie von der Trennung bis weit ins Erwachsenenalter unterstützen könnten. Dem sie jederzeit telefonieren und Hilfe holen könnten. So, wie man früher zum Pfarrer ging.

Eigentlich müssten ja Eltern ihre Kinder unterstüzten. Aber Eltern sind in so einer Scheidungssituation bereits mit ihrer eigenen Problematik überfordert.
tabida
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Registriert: 15.05.2007 17:05

Beitrag von tabida »

Bernina hat geschrieben: So, wie man früher zum Pfarrer ging.
und man heute auch noch problemlos gehen kann. Diese Möglichkeit wird oft unterschätz und lächerlich gemacht. Mir hat das sehr geholfen und die meisten Kirchen leisten übrigens sehr gute Jugendarbeit (in Zürich ist die street-church, in Winterthur die Fabrik-Kirche, die Lehrlingsarbeit Kabel ständig am Anschlag, weil sie so gut bei den Jugendliche ankommen - übrigens auch mit ganz praktischer Hilfe wie z.B. Lehrstellensuche, Praktikumsplätze usw. usf). Auch in vielen Gemeinden wird herrvorragende Jugendarbeit geleistet. Um diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, muss man übrigens der Kirche nicht angehören.
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