Patchworkerin, die jetzt die Angst überkommt! Vorsicht lange

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lea33
Beiträge: 22
Registriert: 24.10.2007 19:53

Patchworkerin, die jetzt die Angst überkommt! Vorsicht lange

Beitrag von lea33 »

Hallo zusammen!

Ganz zu allererst möchte ich mal etwas zu diesem Forum sagen:
Ich finde es total nett hier zu lesen, wie freundlich hier alle miteinander umgehen! Hier wird wirklich versucht wertvolle Tipps oder Lösungsvorschläge zu geben, oder eben nur ein Erfahrungsautausch gemacht! Ich kenne anderen Foren (keine Patchworker sondern "normale" Mamas, wo man oft zerfleischt wirst, wenn man nur eine ganz einfache Frage stellst....so viele Beiträger enden dort in Streitereien). Deshalb bin ich auch sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben!

Nun zu mir!

Ich lebe in Österreich und bin seit 2 Jahren geschieden und habe seit fast ebensolanger Zeit einen Partner, der drei Kinder hat, die aber bei der Muter leben! Ich selbst habe eine Tochter (4 Jahre)!

Das erste gemeinsame (ungeplante) Baby ist jetzt unterwegs!

Das ganze ist sehr schnell gegangen, aber ich war schon vor meiner Scheidung emotional meilenweit weg von meinem Ex-Mann!

Mein neuer Freund hat mir so gut getan. Er ist das absolute Gegenteil von meinen Ex-Mann! Mein Ex-Mann war ein sehr zurückgezogener, stiller Mensch, der nie seine Gefühle zeigte und leider auch nicht, dass oder ob er mich liebte (klar am Anfang wars anders...).

Auf jeden Fall, war alles bestens bis ich schwanger wurde. Irgendwie weiß ich überhaupt nicht mehr was ich will!

Natürlich gabs kleinere Probleme, vor allem die Beziehung von meinem Freund zu meiner Tochter war am Anfang nicht einfach!

Deshalb hatten wir auch beschlossen, vorerst nicht zusammen zu ziehen und das ganze langsam anzugehen!

Die Beziehung hat sich auch schon ziemlich gebessert, vor allem meine Tochter geht anders auf meinen Freund zu und ist nicht mehr so eifersüchtig! Eigentlich hat sie ihn nun endlich als meinen Freund akzeptiert!

Nur mein Freund verhält sich manchmal so eigenartig und besonderst jetzt, wo das Zusammen ziehen naht, komme mir diese Dinge plötzlich überdimensional problembehaftet vor!

Er hat die Einstellung (noch immer), das Kinder ihn zuerst respektieren müssen und dann kann er sich erst eine Freundschaft aufbauen. Das find ich total absurd!
Ich denke, meine Tochter sollte erst Vertrauen zu ihm aufbauen, was sie in einem gewissen Maße ja schon getan hat!

Leider gibt es oft Situationen, wo ich mich zwischen die beiden stellen muss, wo eine Situationen wegen nichts plötzlich eskaliert. Mein Freund ist da sehr emotional und aufbrausend (aber nur gegenüber den Kindern, mir gegenüber nie, zu mir ist er ganz sanft und lieb).
Das ist furchtbar für mich, zwischen den beiden zu stehen! Immer öfter stelle ich mich auf die Seite meiner Tochter, weil sie mein liebstes ist und weil ich nicht will, dass sie traurig ist! Sie leidet sehr darunter, dass ihr Papa, den sie heiß liebt, nicht mehr bei uns wohnt und ich will ihr einfach möglichst viel Liebe und Verständnis entegenbringen!

Seine Ausbrüche, die er manchmal hat, sind, meiner Meinung nach, total ungerechtfertigt (die hat er auch seinen Kindern gegenüber, aber die nehmen das anders, weil er einfach ihr Papa ist und außerdem schmust er dann ja auch wieder mit ihnen, was er halt bei meiner Tochter nicht macht - versteh ich auch und muss er auch nicht, sie ist nicht sein leibliches Kind)!

Natürlich hat er auch manchmal recht, wenn er schimpft! Meine Tochter ist oft sehr stur und bockig (ein 4jähriges Kind halt), aber ich gehe anders damit um. Ich flippe nicht wegen jeder Kleinigkeit aus. Ihn machen oft Kleinigkeiten wahnsinnig! Also er wird nicht handgreiflich, aber er schreit gleich und ist total wütend! Meine Tochter reagiert dementsprechend darauf und fängt an zu schreien und zu toben! Das ist so furchtbar für mich!

Nun gut, solange sich unser Miteinandersein aufs Wochenende beschränkt hat, war das "in Ordnung" - ich konnte ja immer wieder heimfahren! Es hat sich auch schon sehr gebessert, aber nur weil meine Tochter sich ihm gegenüber geändert hat! Er hat nichts dazugetan! Wenn sie ihn mal anspricht, ignoriert er sie oft! Das ärgert mich!

Obwohl ich es war, die noch diesen Sommer eher auf ein Zusammen ziehen drängte, kann ich es mir jetzt absolut nicht vorstellen! Ich habe eine richtige Panik davor, weil ich Angst habe, dass wir nur wegen meiner Tochter streiten und dann vielleicht auch wegen dem Baby, weil ziemlich verschiedene Ansichten in Sachen Erziehung haben!

Er sieht das alles nicht ein und spricht jetzt schon davon, dass er dann gegenüber meiner Tochter auch gewisse Kompetenzen haben möchte usw. Noch nie hat er sich Gedanken gemacht, was er tun könte damit die beiden sich besser verstehen, einander näher kommen! Er ist doch der Erwachsene und sie das Kind!
Wenn er sich anders, ruhiger und gefasster gegenüber meiner Tochter verhalten würde, könnte er jede Kompetenz haben, aber wenn jeder "Erziehungsmaßnahme" seinerseits in einem Weinanfall meiner Tochter endet, kann ich das auf keinen Fall!
Ich hab ihm das schon oft gesagt, dass ich das nicht mag, auch nicht wenn er gegenüber seinen Kindern (besonders seiner eigenen Tochter) so ist! Aber ich glaub er kann nicht anders! Vielleicht liegts an seiner eigenen Erziehung....

Sorry das ist jetzt lange geworden!

Vielleicht sehe ich das auch alles nur aufgrund meiner Hormonumstellung aufgrund der Schwangerschaft so dramatisch, aber ich habe eine echte Angst vor der Zukunft und weiß nicht was ich tun soll!
Momentan halte ich nicht mal mehr seine Nähe aus.......

Ich möchte einfach nur, dass wir alle glücklich sein!

Eure
Lea
aus Österreich
Smartis
Stammgast
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Beiträge: 233
Registriert: 14.07.2007 20:12

Beitrag von Smartis »

Hallo Lea

Willkommen im Forum. Ja der Ton hier hat es mir auch angetan, kenne es auch sehr gut anders.

Ich habe mich unter anderem auch von meinem Mann geschieden weil er seine Kinder so oft anschrie, sie nie wussten wie er reagieren würde. Aber geschlagen hat er nie. Sie haben nur sehr Seelisch gelitten. Da er eine Choleriker und Jähzorniger Mensch ist.

Also ich dann zusammenbrach und in der Klinik war, wurde mir das hinschauen gelernt. Und so kam es das ich ging.

Meine grösste Angst ist das wenn ich einen Mann näher kennen lerne, das ich mich wieder zwischen Ihn und die Kinder stellen muss. Meine Jüngste ist gerade 3 Jahre.

Also kann ich dir nicht gut Sagen was das beste ist, aber ich verstehe deine Angst, und das Gefühlschaos.

Ich weiss nur eines man kann den anderen nicht ändern, nur sich selber, die Einstellung zum Partner.
Aber was wenn er euer gemeinsames Kind Lieb hat, und deine Tochter einen “ grossen” Unterschied merkt?

Versuche genau hin zu schauen, wenn es möglich ist, würde ich nicht zusammen ziehen. Ich weiss auch, das die Finanzen einem oft zu solch einem Schritt verleiten, aber wenn da auch noch Sorgen sind, habt ihr schon zwei schwere Brocken vor euch.

Ich wünsche dir viel Kraft und eine schöne Schwangerschaft.
Liebe Grüsse Smartis

-------------------------------------------------------
Kinder
J 13 / 11 und 7 Jahre M. 5 Jahre
Anita

Beitrag von Anita »

hallo Lea und willkommen im forum :) !

wenn du deinem partner die selben worte zukommen lässt wie uns - was passiert? wie sind eure gespräche darüber?
du schreibst, dass er sehr lieb zu dir sei und umsorgt....wie reagiert er auf diese, deine sorge?

ich verstehe gut, dass du dir gedanken machst über den zusammenzug, wenn schon im vorfeld diese unstimmigkeiten sind. nutze dein gefühl um jetzt zu klären, wer welche bedürfnisse hat.

ich könnte mir auch gut vorstellen, dass ein beratungsgespräch zu dritt oder auch "nur" für dich, eine gute möglichkeit wäre, ein wenig klarheit zu bekommen. so ein geführtes gespräch kann sehr hilfreich sein für die entscheidungsfindung.

hormone hin oder her....ich kann als mutter gut verstehen, wie dich das beschäftigt und würde genauso hinterfragen, wie es weiter gehen soll.

viele gute gespräche und alles gute für deine schwangerschaft!
anita
Aila
öfters hier
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Registriert: 24.09.2007 15:25

Beitrag von Aila »

Herzlich Willkommen Lea :D

Schwangerschaft: Als ich schwanger war, konnte ich viel besser für mich und die Bedürfnisse von mir mit Baby einstehen. Ich war sehr positiv überrascht über die Natürlichkeit mit der ich alles sah und die Stärke besonders beim Grenzen setzen, die ich auf einmal hatte. Ich fühlte mich mir viel näher und autentischer. Wenn das bei Dir ähnlich sein sollte so ist das doch toll! :respekt: Klar bin ich auch schneller die Wände hoch wegen Kleinigkeiten, aber ich finde der Mann muss das halt dann schlucken, ich bin schliesslich schwanger und nicht er. Er muss die Veränderungen mit seinem Körper ja nicht mitmachen, muss nicht gebären und das ganze drum herum...

Anschreien Deiner Tochter: Wir hatten das Problem auch, mein Mann hat meine Tochter in den ersten 2 Jahre bei jedem Essen zurechtgewiesen, an ihr rumgemeckelt, nix war recht und sie auch angebrüllt. Anfangs dachte ich, dass es vielleicht so ist mit Mann - ich kannte das ja nicht, weil ich ja nie wirklich mit dem Vater meiner Tochter als Familie zusammengelebt habe. Dann dachte ich, dass es vielleicht zum Erziehungsprogramm gehört. Irgendwann konnte ich nicht mehr mit den beiden am Tisch essen, ich habe gemerkt, wie ich um 11.00 bereits die Mahlzeit nahm und um 12.00 nur dabeisass, weil ich sonst keinen Bissen runtergekriegt habe. Da habe ich ihn angebrüllt :aberhallo: , er solle es nie mehr wagen meine Tochter bei Tisch anzubrüllen oder zurechtzuweisen, er würde das ja auch nicht wollen, dass ich seine Kinder so behandle. Ich behandle seine Kinder immer mit Respekt und Liebe und lasse sie einfach leben so wie sie sind. Ich habe ihm gesagt, dass es an ihm liegt sich nun endlich daran zu gewöhnen, dass meine Tochter halt lebendiger ist, als seine beiden. Das sass, er hat nie wieder gebrüllt, ich konnte wieder mitessen. Und meine Tochter hat sich dann nachdem sie endlich anständig behandelt wurde von alleine auch ruhiger benommen und sich am Gespräch beteiligt. Die Geschichte ist nun schon 2 Jahre her und wir hatten keine Probleme mehr diesbezüglich.

Hoffe, meine Geschichte hilft Dir etwas...
:P Herzlich Aila
Patchwork seit 2004, 2 Mädchen (7,10) von ihm, sind 40% bei uns und eines (10) von mir, 100% bei uns
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo Lea und Herzlich Willkommen

Ich verstehe das du dir nun grosse Sorgen machst und du dich auch sehr unsicher fühlst.

Du möchtest deine Tochter dem nicht aussetzen und der Gedanke zusammenzuziehen ist plötzlich gar nicht mehr so dringend ?

Ich kann dich gut verstehen. Ihr habt zwei verschiedene Erziehungstile und das kann immer wieder zu Diskussionen führen.

Ich würde wie dir Anita schon geraten hat das Gespräch suchen und deine Bedenken äussern.

Mein Partner und ich sind seit sechs Jahren ein Paar und leben in getrennten Wohnungen. Die WE und Ferien verbringen wir gemeinsam.
Anfangs war das ein komisches Gefühl ( ständig werden wir gefragt warum wir immer nocht nicht zusammenziehen? ) aber ich fühle mich wohl so.

Ich erziehe meine Jungs so wie ich es für richtig finde. mein Partner beteiligt sich sicher und ich bin auch offen für seine Meinung ... aber die letzte Entscheidung treffe ich.

Ich wünsche dir viel Glcü und viel Energie ... hör in dich hinein und auf dein Baugefühl und lass der Beziehung genug Raum zu wachsen. :D

Liebe Grüsse nadia
lea33
Beiträge: 22
Registriert: 24.10.2007 19:53

DANKE - schon wieder lange

Beitrag von lea33 »

Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten!

Ich weiß, dass ich jetzt (also in den nächsten Monaten) eine wichtige Entscheidung treffen muss! Ich weiß, dass ich es auch alleine schaffen kann.

Nur hab ich meinen Freund sehr lieb und ich hoffe doch sehr, dass wir eine Lösung finden werden!
Weil: Ja, wir haben sich verschieden Erziehungsstile und eigenartigerweise, wenn ich mal etwas in punkto Umgang mit seinen Kindern sage, akzeptiert er das auch und gibt mir sogar recht!!!!

Lediglich alles was ich bezüglich meiner Tochter mit ihm (aus)sprechen möchte, akzeptiert er NULL. Da macht er die Ohren zu!

Ich behandle seine Kinder auch mit Respekt, Freundlichkeit, aber auch Zurückhaltung. Ich dränge mich weder mit unehrlicher Liebe auf, noch mit Erziehungsmaßnahmen! Und sie mögen mich (und ich mag sie) und eigenartigerweise, was mein Freund auch irgendwie nicht bemerkt: Sie respektieren mich! Weil sie spüren, dass ich sie respektiere und sie nehme wie sie sind - und sie sind ja auch nicht gerade ruhige und stille Kinder!!!

Ich rede sehr viel mit meinem Freund, wir können über alles reden, in vielen Dingen gibt er mir recht, nur alles was mit meiner Tochter zu tun hat: Keine Chance - da weicht er keinen Schritt von seiner Meinung ab!

Wir haben uns jetzt entschlossen eine Familientherapeutin aufzusuchen - besser jetzt als zu spät!

Was nämlich noch hinzukommt: Ich müsste alles aufgeben - mein Freund wohnt 300 km von mir entfernt und ist aufgrund seines Jobs örtlich gebunden!
Finanziell ist alles kein Problem, nur möchte ich mich nicht plötzlich in einem goldenen Käfig wiederfinden!

Bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht und ihr werdet mich sicher weiterhin in diesem Forum finden!

DANKE nochmal
Lea
Anita

Beitrag von Anita »

hallo Lea

ich finde ihr seid auf einem guten weg. du siehst das so klar und wie es ist - dein freund hat eine tolle frau an seiner seite...ist zu hoffen, dass er das merkt und seine blockaden mit deiner tochter löst...die beratung scheint mir hier wirklich sehr hilfreich und ich drücke euch die daumen, dass ihr einen weg findet, der für alle stimmig ist!

alles gute und lass es uns wissen :)
anita
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Nin
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Registriert: 12.11.2006 23:03

Beitrag von Nin »

Herzlich willkommen Lea,

eine Schwangerschaft ist ja immer eine Extremsituation, und natürlich der Moment, sich Fragen über die Zukunft zu stellen.

Hier in Genf hatte ich sehr gute Erfahrungen mit einer Organisation, die Astrame heisst. Sie boten Sitzungen für Kinder an (fünf), damit diese besser mit der neuen Familiensituation fertig ewrden, aber auch allgemein Beratung für Familien in Krisen - egal welche - und das Spezialgebiet war Familie.

Es tut gut, Hilfe, von aussen zu holen, und es ist ein grosser Schritt, die Probleme allein schon zu bennenen. Mit einem gemeinsamen Kind muss sich dein Freund auch Fragen stellen, welche Beziehung er zu diesem Kind wünscht, und ob es möglich ist, diese Beziehung aufzubauen, wenn er gegenüber deiner Tochter so abblockt.

Eine spannende Zeit für euch alle - ich wünsche dir viel Kraft!
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Mummy
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Wohnort: Belp

Beitrag von Mummy »

Hallo Lea

Ja ich würds mir auch nochmals überlegen. Auch ich würde mich immer vors Kind stellen! Aber wenn di^r nich Wohl ist dabei, dann lass es bleiben!
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