Eigentlich wollte ich gar keine Kinder.......!

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Apollonia
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Eigentlich wollte ich gar keine Kinder.......!

Beitrag von Apollonia »

Guten Tag an alle !

Ich (46) komme ursprünglich aus der Innerschweiz und wohne seit einigen Monaten im Kt. Zürich........und das kam so:

Ich war 15 Jahre lang verheiratet und wir hatten eine gute und enge Beziehung. Trotzdem wurde ich verlassen weil mein Ex-Mann sich Kinder wünschte die ich einfach partout nicht wollte. Es war eine aufreibende Zeit und am Ende eine traurige Trennung und folglich eine rasche Scheidung. Heute haben wir einen eher losen freundschaftlichen Kontakt.

Ich blieb alleine und erholte mich langsam aber sicher von dieser Geschichte und nach einiger Zeit war ich ein fröhlicher Single der das Leben 3 Jahre alleine genoss.

Und dann 2010 lernte ich einen Mann (50) kennen und verliebte mich und es war unglaublich das ein solch lieber Mann zu haben war. Aber er war nur zusammen mit seinen zwei jugendlichen Kindern zu haben.

Mein Freund und ich hatten eine ganz schöne Zeit und nach 4 Wochen schon sollte ich die Tochter 14 und den Sohn 18 kennen lernen. Ich war nicht wirklich so begeistert und hatte vor möglicher Ablehnung der beiden mir gegenüber etwas Angst. Aber nach diesem ersten Besuch bei den dreien zu Hause wurden es immer mehr und bald ging in dort ein und aus.

Das Mädchen jetzt 15, hatte sehr schnell Zutrauen zu mir und ich merkte bald das sie viel Wärme und Liebe braucht. Unsere Beziehung hat sich weiterhin vertieft und ab und zu rutscht auch mal ein Mami mir gegenüber raus. Gerade vorgestern hat sie mir wieder gesagt, dass sie mich gern hat und das unglaubliche für mich, ich hab sie auch gern bekommen.

Mit dem Jungen jetzt 19, komme ich auch sehr gut zurecht obwohl er gefühlsmässig eher introvertiert ist. Aber als wir diesen Sommer alle zusammen das erste mal in den Ferien waren hat er sich doch tatsächlich mit seiner Schwester gestritten weil er neben mir sitzen wollte !?!

Im April 2011 haben mein Freund und ich uns verlobt. Die Tochter kriegte sich fast nicht mehr ein und erwartet schon die Hochzeit.
Durch den Weggang der Mutter/Exfrau war mein Freund plötzlich auch für den Haushalt zuständig und somit ist der ein erprobter Hausmann geworden neben dem Job. Das heisst, das wir den Haushalt zusammen machen obwohl ich versuche ihn etwas zu entlasten bei einigen Arbeiten.
Im Mai habe ich meine Wohnung aufgegeben und bin mit Sack und Pack in Haus eingezogen.

Unsere Liebesbeziehung ist sehr schön und wir nehmen uns viele Auszeiten weil das einfach wichtig ist. Wir zwei haben es oft lustig und wir versuchen gemeinsam den beiden Kindern eine Stütze zu sein. Ich habe mich laufe der Zeit auch daran gewöhnt den beiden mitzuteilen was zu tun ist und wo ich Hilfe erwarte. Auch habe ich schon ausgerufen wenn was nicht passte. Mein Freund und ich laufen vorwiegend auf der gleichen Schiene und er unterstützt mich auch immer. Ich habe mich in diese Familie eigefügt und ich muss schon betonen das es nicht immer einfach war und ich enorm viele emotionale rauf und runter hatte.

Das ist nur eine Kurzfassung meiner Geschichte obwohl es ein langer Text geworden ist. Also mit einer Nichtakzeptanz der Kinder muss ich mich nicht herumschlagen aber mit vielen Fragen zu einem jungen Mädchen das Halt sucht und zu einem fast erwachsenen Sohn der schulische Probleme im Gymi hat und unserer Meinung nach Game/PC süchtig ist. Wir arbeiten daran - aber ohne jedmögliche Unterstützung des für mich roten Tuchs gennant Mutter.

Wenn ich manchmal über die Zeit nachdenke als ich diese 3 noch nicht kannte, als diese Familie ein reiner Krisenherd war, tut es mir für die beiden Kinder und auch für meinen Freund im Herz weh. Gewisse Frauen kann ich nicht verstehen und die Ex meines Freundes speziell nicht. Auch die Gerichte nicht sie solch einer Frau noch Geld zusprechen, heisst also wir zahlen jeden Monat Geld an diese Frau. Mein Freund und die Ex teilen sich das Sorgerecht - nur ist die Dame im März nach Deutschland zu ihrem Freund gezogen.

Ich werde einige Fragen an Euch haben den ich bin nur mit meinem gesunden Menschenverstand in diese Familie gegangen und bekomme viel Liebe aber es gibt Probleme bei den Kinder und die gilt es, soweit es eben geht, zu lösen. Ich melde mich wieder.

Danke fürs zu hören (lesen)
Apollonia
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Appollonia

Willkommen im Forum. Du hast dir mit pubertierenden Kids im Prinzip das Survival Kit Programm angeschafft. Herzliche Gratulation :-)

Nicht alle Kinder lehnen die Stiefmutter ab. Ich habe auch ganz positive Erinnerungen an unsere erste Zeit. Die Probleme kamen erst, als die leibliche Mutter realisierte, dass sie Konkurrenz bekommen hat. Sprich, dass es im Leben ihrer Kinder noch eine andere Frau und Mutter gibt. Ich selber habe eine Tochter, welche genau gleich alt war wie meine beiden Steifsöhne.

Mein Rat in Bezug auf das Mädchen: Decke dich mit Pubertätsliteratur ein oder besuche einen Vortrag. Es gibt so eine Broschüre für den Kanton Zürich. Finde leider nichts im Web. Es gibt auch spezielle Angebote für MädchenMütter.

Ich kann dir nachfühlen. Du musst nun ganz viele verpasste Jahre aufholen. Ich zum Beispiel bin eine absolute Mädchenmutter und musste mich plötzlich mit Bubendingen auseinander setzen.

Wenn die Mutter im Moment eher abwesend ist, so ist das fürs erste Mal ein grosser Vorteil.
Anita

Beitrag von Anita »

herzlich willkommen im forum!

deine geschichte finde ich berührend....die jugendlichen kinder haben sich da ja irgendwie in dein herz geschlichen und das "klingt" so schön, wie in einem roman :D

bestimmt findest du hier anregungen, für deine fragen....am besten ist es, wenn du sie jeweils in der entsprechenden rubrik nochmals stellst, damit es sie von vielen gelesen wird ;)

alles gute und viel spass beim mitschreiben
anita
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi Apollonia

Willkommen. Fragen, Fragen, Fragen, wir sind uns gewohnt zu fragen und zu antworten ;-)
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Apollonia
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Beitrag von Apollonia »

Hallo Buchenholz, Anita und Delphia

Vielen Dank für Eure Kommentare.

Bücher über die Pubertät, so wie Du es vorgeschlagen hast Buchenholz, habe ich mir schon einige geholt und dazu habe ich noch die eigene Pubertät aus den hintersten Ecken meines Hirns hervor geholt und das hat mir auch einiges klar gemacht wie die Gefühlslage bei einem Mädchen sein kann, obwohl ich viel aufmüpfiger war als das Mädel nun.

In meiner Pubertät habe ich den Freund meiner Mutter total abgelehnt und ich habe dem Mann Dinge gesagt an die ich gar nicht mehr denken möchte (':oops:'). Darum war ich anfangs auch unsicher wie die beiden Kinder mich annehmen werden.

Zu den verpassten Jahren: gerade letzten Sonntagmorgen ist mein Stiefmädchen (ich nenne sie mal so) zu uns in Bett gekommen und hat sich fest an mich gedrückt und geknuddelt und plötzlich hat sie sich klein gemacht und gesagt sie sei als kleines Kind auch gerne "untergeschlüpft". Ich meinte dann lachend sie wäre aber kein kleines Kind mehr. Sie sagte sie wäre aber wieder gerne klein.....!

Am Anfang dieser Beziehung hatte ich schon Ängste und war nicht sicher ob ich das schaffe - meine Gefühle waren manchmal in Schieflage. Wenn es mir aber wieder gut ging wusste ich, dass ich meinen Partner enorm Liebe und die beiden Kinder gerne habe und dass dies eine Aufgabe für's Leben ist. Auch den Kindern Unterstützung und Halt zu geben. Das Gute (wenn ich die beiden Kinder auch schon zum Mond hätte schiessen mögen, wegen alltäglichen Familienproblemen) ist aber das ich von allen 3 viel an Gefühl zurück bekomme und das ist etwas schönes.

Und seit etwa 3 Monaten gehe ich zu einer Psychologin und Familienberaterin. Ich dachte besser ich mach am Anfang etwas und nicht erst wenn vielleicht wirklich Probleme da wären. Und diese Sitzungen sind gut und geben mir wieder neue Anregungen oder Hilfestellungen.

Ab nun schreibe ich allfällige Fragen in den jeweiligen Rubriken.

Apollonia
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