...und danach...

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Anita

...und danach...

Beitrag von Anita »

die türen schliessen sich und mein mann macht sich mit seinen kinder auf den rückweg in ihr zu hause...

hier heisst es für mich etwas ordnung machen. ich nutze die zeit, meinen gedanken nach zu gehen und erlebtes zu verarbeiten...

hast du nach den wochenenden auch so einiges was dir "nachgeht"?
hier ist raum, deine gedanken mit uns zu teilen :)
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Es mag vielleicht nicht ganz passen, da bei uns keine Wochenendkinder kommen und gehen....
Trotzdem ein Echo meinerseits: Wochenende ist "Familienleben" mit Partner und ab montags früh, wenn wir noch alle gemeinsam das Haus verlassen, bin ich wieder alleinerziehend. Und gewöhne mich daran während der Woche: Ruhe für mich an den Abenden, meist ein wanderndes Kind in der Nacht, das die Nähe in Mamis Bett sucht, einfach Mama sein, in der ganz furchtbar wenigen Zeit, die mir nach der Arbeit überhaupt bleibt.
Und ab Freitag Abend wieder Partnerin, Frau....

Die Umstellung fällt mir oft schwer: montags nachts kann ich schlecht schlafen ohne ihn, fühle mich einsam. Freitags bevor er kommt dann das Gegenteil: ich bräuchte Ruhe am Wochenende, Zeit nur für die Kinder, Zeit für Freunde, Zeit allein....Ich bin befangen, fühle mich nicht wohl in den ersten Stunden mit ihm, bin bedrückt nud schweigsam. Dann löst es sich und wir verbringen schöne Wochenenden.

Seine Gefühle sind ganz anders, er kommt immer freudig und geniesst dann auch wieder seinen Alltag allein. Es scheint nur mein Problem zu sein....
Anita

Beitrag von Anita »

hallo charlotta

ich glaube nicht, dass es nur dein "problem" ist. ich erlebe diese umstellungen zwar nicht mehr so intensiv wie in den ersten jahren, aber sie beeinflussen mich noch immer. das gefühl von "mit" und "ohne" ist einfach unterschiedlich und nicht immer wie ein schalter so leicht auf on oder off zu drehen ;)

diese zeitspanne die du bei dem wechsel beschreibst, die kenne ich auch.
ich hab dann gemerkt, dass es dabei um meine einstellung zu dieser situation geht und ich ja gar nie überlegt habe, was ich dann brauche, dass es anders sein könnte. seit ich mich besser mitteilen kann, meine bedürfnisse anbringe, geht es mir viel besser damit :)

super hat dein freund damit kein problem. da hat er ja vielleicht ein wenig energie, dir zu helfen deine weg zu finden?

:D

lg
anita
Bernina

Beitrag von Bernina »

Nach neuer Regelung gehen die Kinder am Sonntagabend um 19 Uhr auf den Zug. Für uns stimmt das, denn so können wir noch gemeinsam mit den Jungs Znacht essen und das rundet das WE auf eine gute Art ab. Zudem sind wir so sicher, dass sie etwas richtiges gegessen haben.
Für mich bedeutet es ein bisschen Stress, da ich mich nicht gewohnt bin, schon um 17 Uhr in der Küche zu stehen, aber das wird sich bestimmt einpendeln, braucht halt noch ein bisschen Zeit.
Während mein Freund zum Bahnhof fährt, räume ich die Küche auf und mache Kaffee. Und wenn er wieder zurück ist, dann besprechen wir das vergangene WE.

Meistens haben wir beide gemischte Gefühle. Einerseits sind wir traurig, wenn die Jungs weg sind, weil es mit vielen Kids hier einfach lebendiger ist. Und mein Freund liebt seine Kinder und vermisst sie . Andererseits schätzen wir auch wieder die Ruhe, da die beiden Jungs auch viel Konfliktpotential in sich tragen. Es wäre fast besser, sie würden getrennt zu uns kommen.
Der Ältere ist mitten in der Pubertät und hält sich manchmals selber kaum aus.

Dann geht es nicht mehr lange und meine Tochter kehrt zurück. Wenn sie spürt, dass es uns nicht gut geht, dann will sie immer mit uns ein Spiel machen und das tut uns gut. Dafür lieben wir sie.
@ Anita
Gutes Thema.
Anita

Beitrag von Anita »

hallo bernina

ah spannend, dass ihr danach auch das bedürfnis habt, darüber zu sprechen. ich bin jeweils ganz froh, wenn mein mann und ich eine ähnliche wahrnehmung haben. es hilft, gemeinsam zu verarbeiten. ich glaube das brauchen wir, weil wir die kinder ja eher "schubweise" erleben. entwicklungsschritte schleichen sich also nicht ein, sondern sie sind von einem auf das andere wochenende da! das muss manchmal ja auch erst "verdaut" werden ;)

grüessli
anita
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Anita

Wie ich sehe, eröffnest du hier fast laufend neue Disskusionsthemen. Finde ich gut. Mir fiel auf, dass seit einiger Zeit nicht mehr so viel geschrieben wird. Oder irre ich mich?

Die Themen, die wir hier besprechen sind eher:

- Frust los werden. Vor allem der Ältere ist einfach sehr anstrengend
- was kann man seinem Verhalten und was der Pubertät zuschreiben
- wurden wir den Kindern gerecht
- was haben die Kinder unterschwellig für Aussagen gemacht. Gegen mich, gegen ihn, gegen unser Patchwork etc.
- was können wir aus gemachten Fehlern lernen,
- wie werden wir ins nächste WE starten
Bernina

Beitrag von Bernina »

@ carlotta

Schlaf ist bei mir auch ein spannendes Thema.

Wenn die Jungs da sind, kommt es vor dem Schlafen gehen immer wieder zu Streit zwischen dem Älteren und dem Vater.

- der Junge findet es zu früh
- er will nicht Zähne putzen
- er unterstellt dem Vater, dass es ein Scheisstag war, weil sich der Vater kaum um ihn gekümmert hat. Wobei sich der Vater eigentlich hauptsächlich nur um ihn gekümmert hat.
- wir nicht machen was er will. Wenn Papa nachfragt gibt es aber keine Antwort. "Ist eh alles egal" Gruss an die Hormone

Ja und dann sind wir beide so frustriert und ich zittere und kann dann manchmal stunden nicht einschlafen.

Früher ging ich immer noch ins Zimmer um Gute Nacht zu sagen um dann einen Hassblick zu ernten. Heute rufe ich ihm nur noch ein "Gute Nacht, Schlaf gut" zu.

Ich mag mich nicht erinnern, dass der Junge mal ohne Streit und Unterstellungen ins Bett ging. Einfach freiwillig, weil es Zeit ist und es das natrülichste ist, dass man Nachts schläft.
carlotta37
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Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

@Bernina,

dafür habe ich eine Tochter, die heftig in die Vorpubertät kommt...grrrr.....die legt mir abends immer noch Briefchen in den Flur, in denen sie ihren Frust loslässt: hat den Nachteil (oder Vorteil?), dass ich nicht mehr darauf reagieren kann und am näcshten Tag ist dann bei ihr alles wieder gut und sie will gar nicht mehr darüber sprechen....

Das wäre überhaupt auch noch so eine allgemeine Frage hier (vielleicht hätte ich dafür ein neues Thema eröffnen sollen?): wie eng sind bei Euch allen in den ganzen verschiedenen Situationen die Beziehungen zwischen eigenen Kindern und neuem Partner oder Kindern des Partners und Euch geworden?

Ich kann deutlich sehen bei uns, dass das Alter, in dem die KInder erstmals mit dem neuen Partner zu tun hatten, eine grosse Rolle spielt: mein Kleinster war 3 damals und kann sich kaum an ein Leben ohne "Mamas Freund" erinnern. Mein Mittlerer und mein Freund waren von Anfang an ein perfektes Team, das ist einfach glückssache, sie passen super zusammen. Die Grosse schwankt zwischen Anhimmeln und Kritik. Man merkt einfach, dass ihre Bindung an ihn nicht innerlich wirklich eng ist, obwohl sie die Vorteile geniesst, die sie aus der Beziehung hat und ihn wirklich mag! Sie reagiert sehr empfindlich auf gespannte Stimmungen zwischen ihm und mir und nimmt ihn dann sofort in Schutz. Wenn sie ihn dann aber kritisiert, lässt sie durchblicken, dass letztlich nur ich für sie wichtig bin - man könnte auch ohne ihn leben.....
Sie z.B. ist nicht scharf darauf, dass wir zusammen ziehen, die Jungs dagegen schon.

Schönen Abend an alle, mitten in der Woche und möglichst ungestört...;-)
Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Carlotta

Ich erinnere mich an die 1. Nacht bei meinem Freund. Der Ältere suchte wie gewohnt die Nähe zu seinem Vater und schlüpfte unter die Decke. Mal umklammerte er den Vater, mal mich. So kann ich aber nicht schlafen. Ich flüsterte, dass er mich mit Papa oder Mama verwechsle, worauf er sich noch mehr klammerte. Am Morgen erwartet ich den grossen Schock. Aber er umarmte mich immer noch und strahlte mich an.
Da wusste mein Freund, dass es gut kommen wird, mich der Junge akzeptiert hat.
Der andere Junge sucht nicht so sehr körperlichen Kontakt. Dafür ist er sehr ausgeglichen.

Als wir dann zusammenzogen war das für den Älteren ein Schock. Er hatte Angst, dass nachher für ihn kein Platz mehr sei. Diese Angst hat sich aber gelegt.
Beide Kids erkannten die Vorteile unseres Patchworks. Papa musste sich nicht mehr um Haushalt kümmern und hatte mehr Zeit für sie. Und dieses Haus hatte viel mehr Spielmöglichkeiten für die Kinder, einen Garten, Kinder in der Nachbarschaft. Sommer 06 war perfekt und die Kinder waren erst recht überzeugt, dass sie unbedingt beim Vater wohnen wollen.
Und seither macht die Ex alles, um ihren Traum zu verhindern. Und hat es ja letztendlich auch geschafft.

Mit der Zeit und vor allem, seit dem Scheidungskampf ist das Verhältnis sehr kühl gegenüber mir. Wenn Papa und die Jungs früher zu einem Ausflug aufbrachen, dann fanden sie es komisch, dass ich nicht mitkomme, weil ich dann irgendwie fehle. In letzter Zeit sagen sie nichts mehr.

Ich habe vielleicht den Fehler gemacht, dass ich die Jungs viel kritisierte, resp. erzogen habe. Mein Freund getraute sich oft nicht, weil er Angst hatte, ihre Liebe und das Vertrauen zu verlieren. So war halt ich die böse. Seit sie hauptsächlich bei der Mutter wohnen, haben sie viele Manieren wieder vergessen. Als ihr Kindermädchen (Au pair) mal hier zu Besuch war, war sie recht erschrocken. Vieles, was sie ihnen beibrachte, hatten die Jungs wieder vergessen.

Das Verhältnis zwischen meiner Tochter und meinem Freund ist super. Wenn wir zu dirtt sind, dann ist gar nicht erkennbar, dass er nicht ihr Vater ist. Sie albern viel miteinander und beim TV schauen kuschelt sie sich immer in unsere Mitte.
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