Club im Schweizer Fernsehen zu Patchwork

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Ria
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Club im Schweizer Fernsehen zu Patchwork

Beitrag von Ria »

Liebe Patchies

Mona Vetsch als Moderatorin der Sendung "Club" auf SRF1 plant eine Sendung zum Thema Stiefmütter/Stiefväter/Patchwork und hat mich dazu eingeladen. (ev. schon am 23.4.2013)
Nun suchen wir noch weitere Teilnehmer, die dort vor der Kamera aus eigener Erfahrung über Herausforderungen und Möglichkeiten dieser Familienform berichten möchten.

Hast du Interesse an einem unverbindlichen Gespräch mit Mona Vetsch? Dann melde dich per PN bei mir und gib mir deine Kontaktangaben an, damit ich sie weiterleiten kann.

Erwartungsvolle Grüsse und ein wundervolles Frühlingswochenende!
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Ria

Habe mir die Sendung im Internet nun angesehen.

Gratuliere zu Deinem Auftritt!

Gruss
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Madoxa
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Beitrag von Madoxa »

Ich habe mir die Sendung auch angesehen, muss aber sagen, dass ich mehr erwartet habe. Dein Auftritt hat mir gefallen, hätte gerne noch mehr aus deiner Praxis vernommen. Die Frau mit den 6 Kindern, bei der alles so problemlos gelaufen ist und alles so perfekt gemeistert hat, bekam meiner Meinung nach zu viel Raum in der Diskussion. Sie hat sich sehr gerne in Szene gesetzt gesehen. Ihre Situation war nun wirklich sehr weit entfernt von den eher üblichen Patchworkklippen.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi

Die Zeit, die zur Verfügung stand, war nun mal knapp....

Denkt doch nach: Die Herausforderungen, die wir zu meistern haben, sind enorm. Für die Sendung mussten auch Musterbeispiele präsentiert werden. Und solche gibt es auch. Wer will schon den schwarzen Peter gleich aufzeigen? Dazu braucht es viel Mut...!

Unsere Anliegen, um die reale Situation in den PW-Familien darzustellen, wurden angedeutet. Ich habe auch einige Problematiken vermisst. Diese sind aber sehr massgebend für das Gelingen oder eben evtl. das Scheitern unserer Familienform. Ich bin überzeugt, dass noch viiiiel Aufklärungsarbeit zu leisten ist.

Für mich ist es immer noch so: Hätte ich am Anfang unserer Beziehung die Kinder meines Mannes nicht in meinem Herzen aufnehmen können, hätten wir es wahrscheinlich heute nicht so gut. Vielleicht hätten wir uns auch wieder getrennt. Dies gilt übrigens auch für mein Mann meinen Kindern gegenüber ;-). ABER: Wir haben unsere Paarbeziehung auch stets gepflegt...

Zudem gilt es in meinen Augen, die Eltern in ihrer Rolle zu stärken. Die Familienform ist in meinen Augen nicht prioritär massgend.

Bin gespannt auf weitere Reaktionen ;-)!
Delphia
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Schade, ich habe den Anfang verpasst. Also ich fand die Frau mit den 6 Kindern sehr erfrischend. Ich muss nur noch schauen, warum die 4 Kinder beim Vater leben konnten.

Lustig war, dass ich den Mann mit den dunklen Haaren kenne. Und bei dieser Familie ist es genau so, wie er es erzählt hat. Mit dem einen Sohn haben wir ganz guten Kontakt und der ist so herzig begeistert von seinen kleinen Geschwister. War hier ein Fest, dann waren die immer als riesen Clan unterwegs. Vater, Ex-Frau, Zweitfrau und alle Kinder.

Also ich fand die Sendung gut. Es gab ein paar gute Statements. Was fehlte, das waren die wirklich schwierigen Fälle, so wie es z.Bsp. bei uns war. Aber das müsste man eher in einer separaten Sendung bringen.
Babell
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Beitrag von Babell »

Ich habe die Sendung nicht gesehen. Ich denke, die schwierigen Fälle wären zu heftig um in einer Diskussionsrunde, wie es der Club ist, diskutiert zu werden.

Ich möchte noch etwas dazu sagen:
Zudem gilt es in meinen Augen, die Eltern in ihrer Rolle zu stärken. Die Familienform ist in meinen Augen nicht prioritär massgend.
JA!
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Danke Babell....

Ich vertrete genau diese Haltung immer wieder... :-)
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Ria
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Beitrag von Ria »

Danke für eure Rückmeldungen :)
Wer es noch nachholen möchte: Die Sendung kann auch als Podcast runtergeladen und nachträglich angeschaut werden: http://www.srf.ch/player/tv/videoembed? ... oplay=true

Für mich war das natürlich eine Ehre und sehr spannend, als Fachfrau dabei sein zu können.
Da es gar nicht so einfach war, Menschen zu diesem Thema vor die Kamera zu brinen, hat mich Mona Vetsch dazu auch noch um Unterstützung angefragt. Und ich konnte ihr meinen Nachbarn, den Herrn mit den 4 Jungs vermitteln. Aber von unserer Patchwork-Forum-Seite gab es leider niemand. :cry:
Dies ist eben auch ein Symptom der Fallen von uns Patchworkern: Es sind immer auch noch Menschen ausserhalb betroffen, es wird schnell sehr persönlich, und wenn wir mit unserem Expartner Frieden geschlossen haben, wollen wir ihn natürlich nicht durch eine ungeschickte Aussage gefährden. Und unsere Kinder haben ja auch noch eine Meinung zum Ganzen! :wink:

Gerade dies war für mich ein besonders spannender Aspekt. Ich habe mit unseren 5 unterdessen erwachsenen Töchtern gesprochen, und man könnte meinen, jede lebte in einer anderen Familie :!:
Dies zeigt wieder einmal mehr, wie jeder aus dem, was er erlebt, seine eigene Wahrheit gestaltet.

Und ich kann auch gut verstehen, wenn man nicht in die Details gehen möchte, wenn es eben nicht gelungen ist.

Zurück zur Sendung: Wir Gäste haben voneinander die Hintergründe nicht gekannt. Auch beim Vorgespräch kamen die nicht auf den Tisch. Dadurch waren wir wirklich echt interessiert, einander zuzuhören. Und dies hat dem Gespräch gedient. Jedenfalls ging für uns die Zeit wie im Flug.
Und damit waren einfach die Aspekte oder eben Patchwork-Fallen vertreten, die "anwesend" waren. Selbstverständlich leuchtet dies nie und nimmer die ganze Bandbreite von Herausforderungen aus.
Was mir aber sehr gefallen hat, war der wertschätzende Umgang mit den unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen. Es war dann auch mehr ein Gedankenaustausch als eine kontroverse Diskussion. Vielleicht dient das unserer Sache aber auch mehr?

Meine persönliche Absicht mit der Teilnahme war es aufzuzeigen, dass jede Patchworkfamilie wieder anders ist, dass sie von den Menschen erschaffen wird, die zum System gehören und es für sie stimmen muss. Und eben nicht für allfällige "Zuschauer", die es besser zu wissen meinen.
Und natürlich auch, dass es viel Zeit benötigt und Gefühle nicht befohlen werden können.
Aufgrund der vielen Rückmeldungen kann ich annehmen, dass es viele Zuschauer gegeben hat. Auch solche, die nicht selber patchworken. Und wenn das Verständnis für diese Familienform gestärkt wurde, hat es sich doch gelohnt.

Und wir haben habe mit diesem Forum die Möglichkeit, die vielen verschiedenen Facetten darzulegen. Wer solche Infos sucht, wird sie hier finden. Also bitte ergänzt unsere Gedanken, damit es so richtig bunt wird. :)
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Die Diskussion ist auf einer sachlichen Ebene geblieben und das nützt mehr, als wenn es emotional gegangen wäre.

Nun stellt sich die Frage: Wie bringe ich die emotionalen Herausforderungen, um dies alles sehr schön auszudrücken ;-), auf einer sachlichen Ebene....?

Erst später nach den alten Konflikten gelingt es mir... Daraus habe ich gelernt und bei jedem Seitenhieb, der nach wie vor kommt :-(, kann ich nun gelassener reagieren. Damit qualifiziert sich jeder selbst. So und nun hoffe ich, dass diese konstruktive Rückmeldung auch mir nützt... ;-)
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Delphia

Ich hoffe auch, dass diese konstruktive Rückmeldung vorallem dir nützt, denn man lernt ja durch Selbsterfahrung am meisten! Für mich ist es auch sehr schwierig mit den Emotionen. Man glaubt, das Schlimmste sei überstanden, weil eine Partei etwas ruhiger wird und man fasst Vertrauen, erzählt von sich, vertraut etwas zu viel und bumm, kommt wieder so eine Giftspritze. Das ist schade. Mir hilft es zwar ein bisschen, wenn ich weiss, dass das Ganze nicht gegen mich als Person geht, sondern gegen die Position, die ich hier habe. Trotzdem macht es mich manchmal dann richtig wütend. :cry:
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Babell

Ja das habe ich auch erlebt. Vertrauen muss wachsen und es braucht Zeit und viel Empathie dem Gegenüber.

Wenn das Vertrauen genutzt wird, um eine Giftspritze abzuschiessen, verletzt mich das sehr. Das habe ich den Kindern damals auch gesagt. In der Phase waren sie nicht in der Lage, das zu verstehen. Das eine Kind hat mich dann sogar ausgelacht. Ich müsse halt nichts von mir erzählen, es interessiere es sowieso nicht. Natürlich wusste mein Verstand, dass es damit nicht mich als Person meinte, sondern vielmehr war die Situation nicht aushaltbar für es. Tja, aber damals hat mein Herz sehr geweint. Meine damaligen Beiträge waren voll davon.

Rückblickend bin ich dankbar, dass wir alle so gut auskommen miteinander. Es ist einfach schön :-). Die Selbsterfahrung hat auch mit Emotionen zu tun und das bleibt haften.
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Solche Giftspritzen können aber auch sehr gut von eigenen Kindern kommen.
Bei Stiefkinder ist das vermutlich ein Schutzmechanismus, damit sie die Stiefmutter ja nicht symphatisch finden. Ria hat dies ja sehr gut anhand eines Beispiels ihrer eigenen Tochter erzählt.
Eigene Kinder können aber auch sehr gemein sein. Da ist es Teil der Pubertät und der Ablösung.
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