Alimentzahlungen erhöhen einfach so?

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vero
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Alimentzahlungen erhöhen einfach so?

Beitrag von vero »

Ich habe mal eine Frage, vielleicht kannt mir jemand helfen. Mein Lebenspartner ist geschieden und er hat eine vierjährige Tochter. Seine Ex-Frau und er teilen sich das Sorgerecht. Seine Ex-Frau hat letztes Jahr wieder geheiratet und jetzt ein Kind vom neuen Ehemann. Im Mai hat sie wieder angefangen zu Arbeiten (50%) jetzt aber gekündigt da ihr das alles zu stressig wurde. Kinder in die Krippe, Arbeiten, Haushalt usw. Nun möchte Sie von meinem Lebenspartner mehr Alimente für die gemeinsame Tochter da sie nicht mehr arbeitet. Kann sie das einfach so?
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Nein, das kann sie ganz sicher nicht. Das müsste ein Gericht entscheiden. Und ein Kind in einer anderen Partnerschaft ist ja wohl kein Grund dazu. Da müsste sie bei dem Kindsvater des 2. Kindes schauen. Ist ja wohl ein Witz sowas.
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vero
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Beitrag von vero »

hallo Bacci2

Danke für deine Antwort. Jetzt hätte ich noch eine Frage. Gemäss Rechtsberatung müsste mein Lebenspartner jetzt mehr Kinderalimente bezahlen, da seine Ex-Frau nicht mehr arbeitet und es ihr auch nicht zugemutet werden kann dies zu tun, da ihr Kind aus zweiter Ehe noch zu klein sei. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Bis das zweite Kind kam, hat sie 80% gearbeitet (und schon mit ihrem jetztigen Ehemann zusammen gelebt). Die Tochter meines Lebensgefährten war bis ahnhin in der Krippe (obwohl seine Ex nicht mehr arbeitet) kommt aber im August in den Kindergarten. Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass er jetzt für einen Umstand bezahlen muss den er gar nicht "verursacht" hat?

Auch meinte sie das er jetzt die Kleider, Hobbys usw. zu 100% übernehmen muss, da ihr neuer Ehemann ja keine Verpflichtungen seiner Stieftochter gegenüber hat. Wir wollen auch eine Familie Gründen, wir müssen uns das jetzt aber wirklich überlegen, da ich nicht mehr als 40% arbeiten gehen möchte. Das heisst also wir beide "bezahlen" dafür das seine Ex wieder geheiratet und ein Baby bekommen hat. Ihr kann man eine Arbeit nicht zumuten mir dann aber schon!! (der Lohn meines Lebensgefährten würde nicht für zwei Familien reichen). Sorry aber irgendwie habe ich das Gefühl ich bin im falschen Film
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Also die Alimente kann nicht einfach so abgeändert werden. Dazu müsste die Ex Frau einen Antrag vor Gericht stellen. Da müssten sich aber die Verhältnisse deines Mannes so extrem nach oben verändert haben, dass das Gericht das ändern würde. Die jetztige Situation seiner Ex Frau hat überhaupt Nichts mit Euch zu tun. Sie muss mit dem Geld klar kommen was er für die Kleine zahlt und fertig. Alles andere ist Sache des jetztigen Ehemannes. Ich meine, wo kämen wir denn hin, wenn unsere Männer noch das jetztige Leben der Ex und deren Ehemänner finanzieren müssten. Lass dich nicht verunsichern von ihr, fordern kann man viel, nur bekommen nicht.
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Beitrag von Bacci2 »

Was ist das überhaupt für eine Rechtsberatung? Das verstehen ich wirklich nicht. Denn die ganze Situation hat sich ja durch eine erneute Heirat und ein Kind aus jetztiger Ehe entwickelt, hat doch überhaupt nichts mit deinem Mann zu tun? Völlig unverständlich.
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Beitrag von vero »

hallo Bacci2

hier die Antwort von CAP der Rechtschutzversicherung meines Lebensgefährten.

Bei einer gemeinsamen Betreuung reduzieren sich die Zahlen
natürlich entsprechend, insb. die von Unterkunft und Ernährung.
Nach einer ersten Einschätzung, ohne die genauen Zahlen zu kennen, würde
ich sagen, dass Sie etwas mehr an den Unterhalt Ihrer Tochter zahlen
werden müssen, aber sicher nicht beide Anteile zu 100%.

Das mit den 100% kam von seiner Ex-Frau, die meinte sie hätte das abgeklärt. Die Juristin von CAP meinte das der neue Ehmann von seiner Ex-Frau nur für Essen und Unterkunft zuständig sei für nichts anderes. Ich finde schon die Diskussion grotesk die seine Ex immer wieder heraufbeschwört. Wenn sein Kind bei uns ist kaufe ich ihr ja auch Kleider und Essen... verstehe einfach nicht was das soll.. schliesslich verdient ihr neuer Mann sehr gut und sie hat auch mit 50% sehr gut verdient...

Wie sieht es denn eigentlich aus, wenn wir selber Kinder haben und Heiraten. Könnte dann die Alimentenzahlung für sein Kind gesenkt werden oder bleiben die so bestehen? Versteh mich nicht falsch ich möchte sehr gerne wieder arbeiten gehen, wenn wir Nachwuchs haben, aber sicher will ich nicht auch indirekt für sie arbeiten nur weil es Madame zu stressig ist..
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Beitrag von Bacci2 »

Also das ist ja eigentlich alles im Scheidungsurteil geregelt, wie viel er für was bezahlen muss. Und das ist unabänderlich so, bis ein anderes Urteil gefällt wird. Und das kostet erstens und zweitens wird das Gericht ganz sicher nicht deinen Mann zu mehr Unterhalt verpflichten, wenn die Ex nicht mehr so viel Arbeiten oder gar nicht mehr arbeiten kann, weil sie jetzt mit dem neuen Mann noch ein Kind hat. Ganz sicher nicht. Wenn jetzt dein Mann ganz wenig Alimente bezahlt, und hohe Kosten für seine Tochter anfallen würden, also Zahnarzt oder Privatschule etc. dann würde darüber neu verhandelt, das ist etwas anderes. Aber die "normalen" Kosten, die sind in der Alimente und zwar alles. Und der neue Mann muss sogar übernehmen ob er will oder nicht. Wenn er z.B. genug verdient und dein Mann könnte auf einmal nicht mehr zahlen, dann müsste er sogar mit finanzieren. Ist bei uns auch so. Weil er hat das Mädchen ja quasi mit geheiratet, ist also seine Stieftochter. Ich glaube seine Ex macht es sich da etwas zu leicht, und der neue Mann von ihr auch. Wenn ihr jetzt ganz viel Alimente bezahlt und noch ein Kind bekommt, dann könnt ihr das auch neu berechnen lassen. Kostet aber auch wieder, weil das vor Gericht muss. Bei uns ist es ja auch so, dass wir für 2 bezahlen und zwar fast 2000.-- im Monat. Wir haben noch 2 gemeinsame Kinder und ich einen Sohn aus erster Ehe, wo der Ex keinen Rappen bezahlt. Ich bekomme zwar von der Gemeinde einen Teil bevorschusst, aber das Gehalt von meinem Mann wird da voll mitgerechnet. Und ich darf sogar nicht mehr als 500.-- im Monat verdienen, sonst wird es wieder gestrichen. Aber das ist von Kanton zu Kanton verschieden. Wir haben hier leider das ziemlich schlechteste Modell.
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Beitrag von Bacci2 »

Ach ja, da wir die Alimente so haben stehen lassen für die Stiefkinder, nach der Geburt unserer Kinder, zahlen wir auch keinen Rappen extra. Obwohl wir auch manchmal ins Rudern kommen, und die Ex glaubt wir müssten noch mehr bezahlen. Aber mein Mann will das ganze nicht nochmals vors Gericht ziehen, zumal die Kids ja schon 12 und 15 Jahre alt sind. Obwohl wir sicher besser weg kommen würden, weil die Alimente berechnet wurde, als er noch alleine lebte.
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Beitrag von vero »

Ja seine Ex macht es sich so leicht es geht. Man sieht es ja jetzt wieder. Beide Kinder sind in der Krippe und sie ist zu hause. Die Tochter meines Lebensgefährten ist Mo&Mi in der Krippe am Dienstag ist sie bei ihrem Vater. Dann alle zwei Wochen von Samstag - Dienstag bei uns, aber damit ist sie auch nicht zufrieden. Ab August ist sie dann nur noch alle zwei Wochen von Freitagabend - Sonntagabend bei uns und auch da sollten wir doch bitte flexibel sein, aber sie ist es nicht. Mein Lebensgefährte arbeitet zur Zeit 90% und hat jeden Dienstag frei (macht enorm viel Ueberstunden, damit er nicht eine zu grosse Lohneinbusse hat) und ab September dann wieder 100% und darum will seine Ex jetzt eben auch mehr Geld.
Zuletzt geändert von vero am 02.08.2011 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
tabida
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Beitrag von tabida »

Ich würde mir die Info's lieber bei der Alimentenstelle (Jugendsekretariat, Familienberatung....- die zuständigen heissen in jedem Kanton anders) holen, als bei einer Rechtschutzversicherung.
Bacci hat schon recht, eigentlich müsste die Ex klagen, aber ihr könntet Euch natürlich auch aussergerichtlich einigen. Wichtig ist auf jeden Fall einmal, was im Unterhaltsvertrag steht.
Dann denke ich, es geht bei Euch auch noch um mehr. Offenbar möchte die Ex, dass das Kind nicht mehr soviel bei Euch ist. Vielleicht sind die Alimente ja so berechnet, weil der das Kind so oft beim Vater ist. Was steht den betreffend Besuchsrecht im Scheidungsurteil? Das kann nämlich auch nicht einfach so geändert werden.
Es geht doch um einiges mehr, als nur die Alimente. Deshalb würde ich mich an Eurer Stelle wirklich an ein Jugendsekretariat, Familienberatung, Mediationsstelle oder so wenden, damit möglichst eine gütliche Einigung für alle Bereiche gefunden werden kann.
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Beitrag von vero »

das denke ich mir auch, fand das mit der Rechtsschutzversicherung eh keine gute Idee. Das müssen sie eh, da sie sich im Scheidungsurteil dazu verpflichtet haben zuerst einen Mediator aufzusuchen.

Das denke ich eher nicht, es ist so das die Kleine per 22.8 in den Kindergarten kommt und darum wird sie nur noch alle zwei Wochenenden bei uns sein und nicht wie bis ahnhin die zwei Tage unter der Woche. Wir wollen auch das sie mal endlich einen Rythmus in ihr Leben bekommt, bis jetzt Sie unter der Woche immer irgendwo anders und ich persönlich finde das nicht gut. Sie kommt ja heute schon nicht mehr draus zu wem sie wann geht.
tabida
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Beitrag von tabida »

Wenn die Kleine in Zukunft wirklich soviel weniger bei Euch ist, kann es natürlich schon zu eine Anpassung der Alimente kommen.
Aber auch da ist erst mal wichtig, was im Urteil steht.
Möchte der Vater das denn auch? Ich meine, dass er in Zukunft so wenig Kontakt zu seinem Kind hat? Ist doch wirklich schade.

Aber das wird er wohl mit der Ex beim Mediator besprechen.
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Beitrag von vero »

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