Patchwork / zurück in 2 Wohnungen

Wer wohnt wo?
ndaniel
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Patchwork / zurück in 2 Wohnungen

Beitrag von ndaniel »

Hallo zusammen

Nun ich hab da auch mal eine Frage. Wir sind eine Patchworkfamilie, meine Frau hat 2 Mädchen aus erster Ehe und ich hab ebenfalls 2 Mädchen aus erster Ehe. Vor ca. 3 Jahren haben wir uns ein gemeinsames Haus gebaut, nachdem der Platz in der Wohnung zu klein wurde. Die Mädchen verstehen sich untereinander sehr gut und freuen sich auch meist sich zu sehen. Meiner Frau war die Aufgabe und die Verantwortung an den Wochenenden an denen meine Mädels bei uns waren schon länger und immer wieder zu viel. Nun sind wir soweit, dass ich wieder ausgezogen bin. Wir spüren aber, dass wir immer noch unglaublich viel füreinander emfpinden und diese Beziehung nicht aufgeben möchten.

Nun kam uns die Idee, dass wir uns wohnungsmässig trennen, aber uns noch nicht gleich scheiden lassen wollen. Das heisst ich bezieh wieder eine Wohnung, in der Nähe meiner Kinder und sie bleibt im Haus wohnen mit ihren Kindern. Wir haben jetzt mal vereinbart, dass wir uns dann vielleicht einmal unter der Woche und am Wochenende sehen, da meine Frau die Zeit die ihr zur Verfügung steht vor allem mit ihren Kindern verbringen möchte. Die ganze Situation ist sehr schwieirig, weil ich meine Frau über alles liebe und sie unter keinen Umständen verlieren möchte. Natürlich sind mir auch meine Kinder ausserordentlich wichtig und da wär ja dieser Umzug in die Nähe der Kinder auch eine Verbesserung der jetzigen Situation.

Meine Frage: Hat jemand Erfahrung, dass das Leben in 2 Wohnungen die Erwachsenen wieder näher bringen kann, wenn man dann die Zweisamkeit auch wirklich als solche geniessen kann? Wo liegen die Hürden bei solchen Wohnverhältnissen? Wir hätten dann nämlich die Idee, dass wir die Kinder jeweils an den gleichen Wochenenden haben, dann jeder mit "seinen" Kindern etwas unternimmt, um dann alle 2 Wochen die Zeit nur für uns zu haben. Ich spüre, dass meine Frau erleichtert ist, ob dieser Vorstellung, und dass dies auch ein Weg sein könnte, das gemeinsame Haus zu behalten.

Für mich, (ich bin ein richtiger Romantiker und würde am liebsten alles mit meiner Frau und den 4 Kindern teilen), ist dies eine enorme Umstellung. Kann man sich so anpassen, dass dies einem Spass machen kann? Wer hat Erfahrungen? Worauf müssen wir achten, wo liegen eventuelle Stolpersteine, die ihr schon beseitigt habt? Ich danke euch allen für eure Antworten und freue mich natürlich auf positive Zuschriften, denn ich liebe meine Frau über alles...

lieber gruss
dani
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Ria
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Re: Patchwork / zurück in 2 Wohnungen

Beitrag von Ria »

ndaniel hat geschrieben:Kann man sich so anpassen, dass dies einem Spass machen kann?
Das ist eine Frage, die "man" nicht beantworten kann, das kannst langfristig nur du selber. Willst du unter diesen Bedingungen Spass haben und damit zeigen, dass das wirklich eine Möglichkeit ist für dich? Oder willst du das nicht und musst deshalb mit deinem Nicht-Spass-haben beweisen, dass es so nicht geht?

Schlussendlich ist für eine glückliche Beziehung nicht die Wohnform ausschlaggebend - die kann sich auch ändern je nach Phase.
Viel wichtiger ist: Dass jeder die Verantwortung für sich selber übernimmt, und nicht den Anderen dazu braucht, um jemandem die Schuld zuzuschieben, wenn er nicht glücklich ist.

Ein echtes Spielfeld für glückliche Partnerschaft hat vier Säulen:
1. Wir deklarieren einander zur Nummer 1
2. Wir deklarieren einander unsere Liebe
3. Wir vertrauen einander, was entsteht durch Wort geben und halten
4. Wir bringen einander Achtung und Respekt entgegen, welche sich zeigen, wenn wir einander in unserer Unterschiedlichkeit nicht abwerten und uns gegenseitig gerne die Bedingungen erfüllen.
Wenn wir dann auch noch eine Absicht für eine gemeinsame Zukunft haben, werden wir den Weg finden, der genau für uns stimmt.

Stell dir einmal vor, du erfüllst deiner Frau diesen Wunsch nach getrennten Adressen. Gibt es dann etwas, was du im Gegenzug von ihr bekommen möchtest, damit es ausgeglichen ist? Wenn du da etwas unter den Teppich kehrst, wird es dich wieder einholen. Also schau auch gut für dich, stell auch deine Bedingungen, damit du dir selber Respekt und Achtung verschaffst.

Ich wünsche euch bei eurer individuellen Lösung viel Erfolg.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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ndaniel
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Beitrag von ndaniel »

Erstmal ganz herzlichen Dank für deine Antwort Ria. Beim zweiten Durchlesen meines Textes ist mir diese Stelle auch negativ aufgefallen ;-). Ich bin überzeugt, dass ich Spass haben kann und vor allem, dass ich das auch will, weil einfach unheimlich viel stimmt, meiner und auch unserer Ansicht nach. Einizg die Belastung des Patchworkings steht im Weg.

Also die 4 Säulen der Partnerschaft, die du aufgezeigt hast, kann ich dir zu 100% mit "ja, ich will und hab das schon gemacht" beantworten. hm, was ich von meiner Frau als Gegenleistung will, so gesehen nichts, oder halt einfach, dass sie die Zeit die wir dann für uns definieren auch einhält, und wir spürbar merken, dass es ihr aufgrund der gemachten Veränderungen besser geht. Aber das wird vermutlich die Zeit zeigen, das können wir jetzt unmöglich beantworten.

Nun aber noch zu deinem letzten Satz "Ich wünsche euch bei eurer individuellen Lösung viel Erfolg". Sind wir mit dieser Lösung weit weg vom Schuss, sprich: Hat eine solche Lösung überhaupt Aussicht auf Erfolg? Oder bestimmen das die 4 Punkte der Partnerschaft? Ich danke dir noch einmal ganz herzlich für deine Antwort. Ich werde dies entsprechend versuchen einzubringen, denn wir sind beide der Meinung, dass wir nichts zu verlieren haben, sondern nur gewinnen können.
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Edelweiss
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Beitrag von Edelweiss »

Hallo

Ich war nicht verheiratet mit meinem zweiten Partner, er hat zwei Söhne und ich habe zwei Söhne.

An den Wochenenden wo wir alleine waren, hatten wir es immer gut, jedoch waren wir unter der Woche nur mit meinen Jungs, gab es immer Streit und die üblichen Patchwork-Auseinandersetzungen.

Ich weiss bei mir kam da noch einiges anderes dazu. Wir haben uns nach drei Jahren häuslich getrennt und wollten die Beziehung weiterleben, jedoch merkte ich bald, das da bei mir schon ganz viel kaputt war.

Auch fehlt dem anderen Partner nachher die "Familiengeschichten" du erlebst ja dann mit den Kinder deiner Frau nichts mehr. Hmh ich weiss nicht. Aber wünschen tue ich es dir auf jeden Fall.

Hab hier ja auch so ein Thema drin, kannst es ja mal lesen.

wünsche dir ganz viel Kraft um deinen Weg gehen zu können.
berufstätige (80%) Mutter zweier Jungs (9 und 12)
Babell
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Beitrag von Babell »

ndaniel hat geschrieben:Hat eine solche Lösung überhaupt Aussicht auf Erfolg? Oder bestimmen das die 4 Punkte der Partnerschaft? .
Ich tippe auf die 4 Punkte der Partnerschaft!
Hallo Daniel

Du möchtest ja, dass es deiner Frau gut geht und so wie es jetzt ist, ist es für sie eine grosse Überforderung, wie du schreibst. Was also könnt ihr tun, damit es ihr besser geht? Eine Lösung suchen und die auch durchziehen. Eine mögliche Lösung ist diejenige der getrennten Wohnungen, eine andere wäre es, wenn du ihr ev. in der Erziehung der Kinder, wenn alle vier beieinander sind, mehr abnehmen könntest? Oder hilfst du da bereits grossartig mit? Väter wollen ihren Kindern manchmal fast zu viel recht machen und das schlägt sich dann negativ auf die Partnerschaft aus, weil die Frau dann einfach zu kurz kommt. Vielleicht möchte sie sich das nicht eingestehen, aber vielleicht ist das mit ein Grund?

Das sind nur so Spekulationen. Ich denke, dass das mit den getrennten Wohnungne ien sehr gute Idee ist und dass ihr auf dem besten Weg seid, weil ihr Euch liebt, respekteirt und zu einander gut schaut! Bravo! :)
seestern
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Beitrag von seestern »

Hallo Dani,

Nach viel Diskussionen haben mein Partner und ich uns entschieden, nicht zusammenzuziehen. Wir haben es im Grossen und Ganzen sehr schön. Wir geniessen die Momente zu zweit, aber auch, dass manchmal jeder von uns ganz für seine Kinder da sein kann. Wir unternehmen auch einiges zu viert oder zu sechst an den Wochenenden und in den Ferien. Klar, manchmal ist es kompliziert, manchmal vermissen wir uns auch, aber für mich ist das sicher besser, als wenn wir alle zu nahe aufeinander leben würden.

Schön, dass du so auf die Bedürfnisse deiner Frau eingehst. Ich habe auch das grosse Glück, einen sehr feinfühligen Mann zu haben, der eben auch gemerkt hat, dass diese Wohnform mir im Moment gut tut (wie du musste er sich zuerst etwas an die Vorstellung gewöhnen).

Ich hoffe, es klappt für euch!
Patchwork seit drei Jahren, zwei Kinder (9 und 12), Partner mit zwei Kindern (7 und 11), wohnen nicht zusammen
ndaniel
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Feinfühlig - zusammen, aber nicht wohnen...

Beitrag von ndaniel »

Hallo Seestern

Ich danke dir für deine Antwort. hm einerseits tu ich mich wirklich schwer damit, dass Mann Frau meist alles zu Gute tun sollte, aber von Frau da doch eher wenig zurückkommt. Nun daher meine Frage was dies betrifft: Ist es wirklich so, dass die Frau durch Abstand wieder Nähe zum Mann finden kann? Besteht denn nicht die Gefahr, dass vor lauter Zeit, Frau sich eher was "Besseres" suchen geht und so die Gefühle dann völlig erliegen?

Und das Zweite, mit was ich am meisten zu kämpfen habe. Momentan wohne ich bei meinen Eltern. Also das ist ja wirklich ausserordentlich lieb von Ihnen, aber mit 44 noch einmal bei den Eltern einziehen, ist dann doch nicht wirklich das Wahre. Anpassen hüben wie drüben, aber das Schlimmste ist das Gefühl zu haben, kein eigenes Zuhause zu besitzen und nur als Gast da zu leben. Ich habe ein Fehler gemacht, ich hätte nicht ausziehen sollen, sondern hätte meiner Frau den Vorschlag unterbreiten sollen, 2 oder vielleicht 3 Abende die Woche ausserhalb oder in einem unserer vielen Zimmer zu verbringen, und dann jeweils die Wochenenden mit meinen Kindern ebenfalls nicht bei uns sondern ebenfalls ausserhalb zu verbringen. Nun möchte ich aber nichts wieder überstürtzen und sie überfordern, sondern werde mich etwas zurücknehmen, was manchmal besser aber mehr halt schlechter geht, weil ich sie wirklich ganz extrem vermisse unheimlich liebe und mir unser zu Hause mit ihren Kindern auch sehr gefallen hat. Ich danke euch für eure Zuschriften,.

Danke euch. Heute ist ein guter Tag, denn heute sehe ich meine Frau wieder.

lieber Gruss
dani
seestern
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Beitrag von seestern »

Hallo Dani

So wie ihr im Moment lebt ist offensichtlich für dich frustrierend und das ist auch sehr verständlich, schliesslich hast du deiner Frau das Haus überlassen und fühlst dich jetzt heimatlos. Das ist ja sicher auf die Dauer keine Lösung. Ich stelle mir auch vor, dass es finanziell schwierig wird ein grosses Haus und daneben noch eine Wohnung zu haben. Bei uns ist es so, dass wir halt beide in relativ kleinen wohnungen leben.

Falls euer Haus wirklich gross ist, habt ihr euch da schon mal überlegt, ob eine neue Raumeinteilung euren Bedürfnissen besser entspricht?

Das allerwichtigste sind ja die Bedürfnisse, herauszufinden, warum es wirklich geht. Ich habe mit der zeit herausgefunden, dass ich es einfach brauche, ab und zu mit meinen Kindern alleine zu sein. Und dass das nicht gegen meinen Partner ist. Aber bei euch geht es ja vielleicht um ganz was anderes.

Das Schöne am Patchwork ist doch, dass wir kreativer sein können, weil wir sowieso in viele traditionelle Vorstellungen von Familie nicht hineinpassen. So sehe ich es jedenfalls, wenn es mir gerade gut geht, so wie jetzt.

Grüsse
Patchwork seit drei Jahren, zwei Kinder (9 und 12), Partner mit zwei Kindern (7 und 11), wohnen nicht zusammen
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo dani
Braucht denn deine frau abstand von dir odervon deinen kindern? das ist nämlich ein grosser unterschied! So wie es im eingangstext getönt hatte,brauchte sie eher von deinen kindern abstand. das ist normal, denn es sind nun mal nicht ihre leiblichen kinder und das kann man eonfach leider nicht ändern. wenn sie aber auxh unter.dee woche, wo deine kinder ja nicht.da sind, abstand will, würde ich mir allerdinga auch gedanken.machen....
rede doch mal mit ihr und zwar ganz ehrlich! Ohne vorwürfe, aber auch mit der.klaren ansage, dass du gerne mit ihr in.eurem haus leben möchtest
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Beitrag von Bacci2 »

Hallo Dani
Ich bin auch immer mal wieder in der Situation wo ich gerne getrennten Wohßnraum hätte. Aber mein Mann schaltet da au stur. Trennung stan auch schon öfters im Raum aber da wir noch zweimgemeinsame Kinder haben, packen wir die Probleme immer wieder neu an, was nicht einfach ist. Bei mir schlägt es dramatisch auf die Gesundheit. Ich kann mir def. vorstellen dass er Abstand wieder Nähe bringt. Würde mir da so gehen. Das Zusammenwohnen im Patchwork macht vieles kaputt. Schönes gab es in den letzten 9 Jahren weniges bei uns. Immer arbeitet man an der Beziehung weil man andere Ansichten hat was das eigene Kind betrifft. Kann dir auch keinen Rat geben, aber versucht es doch mal.
Patchwork seit 2003, 1 Sohn aus 1. Ehe, 2 gemeinsame Kids und 2 Stiefkinder die nicht bei uns wohnen
ndaniel
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und es kam wie es kommen musste...

Beitrag von ndaniel »

Ja liebe Mitpatchworker,

Leider haben wir es nicht gepackt, und ich hab meine Koffer endgültig gepackt :-( Obwohl die Distanz anfangs etwas gebracht hatte, blieb der Vollerfolg doch aus. Leider kam zu wenig zurück und leider ist bereits schon zu vieles nicht gut gelaufen und war harzig. Nun geht es darum dies freidlich und für alle so angenehm wie möglich zu beenden, und die schönen Dinge in Erinnerung zu behalten und dafür zu sorgen, dass Frau im Hause wohnen bleiben kann, denn das wünscht sie sich wie nichts anderes, leider...

Ich danke euch allen für eure Ratschläge und eure Unterstützung. Ich persönlich finde es immer wieder verrückt, dass man lesen muss, dass sich Frauen mit anderen Kindern schwer tun und wie Männer aber hierfür ein gutes Gespür haben. Was ich gar nicht verstehe ist die Tatsache, dass die Frau ja ihre Kinder meist immer bei sich wohnen haben und wir Männer unsere Kinder jeweils nur alle 2 Wochen sehen und bei uns haben. Dies aber bereits zu viel für die Frauen ist? Das steht doch in keinem Verhältnis und ist wirklich sehr traurig. Sind ja selber auch Mütter und wollen nur das Beste für ihre Kinder. Ich wollte auch das Beste für Ihre Kinder und nicht nur für meine. Aber was solls, nicht klagen, nach vorne schauen und wer weiss vielleicht gibts ja wieder Patchwork, dann bin ich wieder hier ;-) In diesem Sinne allen weiterhin viel Freude und Glück, dass immer oder fast immer alles klappt.

Danke nochmals allen. lg dani
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo dani

ja, das ist wirklich traurig. Ich wünsche dir die Partnerin, die auch dich als Vater wertschätzt und in deren Leben und Herz auch deine Kinder Platz haben.
Das gibt es!

Schön, dass du den friedlichen Weg wählst und auch das Schöne stehen lassen kannst.

Ich freue mich, hier wieder von dir zu lesen :)
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Re: und es kam wie es kommen musste...

Beitrag von Babell »

. Ich persönlich finde es immer wieder verrückt, dass man lesen muss, dass sich Frauen mit anderen Kindern schwer tun und wie Männer aber hierfür ein gutes Gespür haben. Was ich gar nicht verstehe ist die Tatsache, dass die Frau ja ihre Kinder meist immer bei sich wohnen haben und wir Männer unsere Kinder jeweils nur alle 2 Wochen sehen und bei uns haben. Dies aber bereits zu viel für die Frauen ist? Das steht doch in keinem Verhältnis und ist wirklich sehr traurig. Sind ja selber auch Mütter und wollen nur das Beste für ihre Kinder. Ich wollte auch das Beste für Ihre Kinder und nicht nur für meine. Aber was solls, nicht klagen, nach vorne schauen und wer weiss vielleicht gibts ja wieder Patchwork, dann bin ich wieder hier ;-) In diesem Sinne allen weiterhin viel Freude und Glück, dass immer oder fast immer alles klappt.

Danke nochmals allen. lg dani[/quote]
Hallo Dani
Mich persönlich ärgert diese Stelle in deinem Text. Ich empfinde es als Gejammer und weiss wie sich (manche, nicht alle) Männer in ihrem Geklage über die Frauen zusammen tun und sich gerne als Opfer sehen. Mich ärgert das, weil ich dann Angst bekomme, dass sich auch mein Mann mit einem solchen Mann (oder mehreren) zusammentun kann und im selben Fahrwasser reden würde. Das sind Verlustängste, was mir schon bewusst ist, sowie das meine Baustelle ist, was mir ebenfalls bewusst ist. Soweit mein Teil dabei. Das andere ist, dass es mich schade dünkt, dass viele Männer offenbar ihre Probleme nicht anschauen wollen und sich lieber in ihrer Opferrolle suhlen. Es ist halt bequemer , sich als Verwöhnpapa aufzuspielen und jahrelang an der Opferhaltunge festzukrallen, dass man doch seine Kinder so wenig sehen könne und doch DAS RECHT dazu habe, seine Kinder zu HABEN! Das sieht man im oben zitierten Text deutlich und das finde ich schade! Wo bittesehr geht es da um die Kinder? Das ist puter Egoismus und Verantwortungslosigkeit, derweil die Exfrau den ganzen Alltag schmeisst.
Ein "richtiger" Vater kümmert sich optimalerweise auch um den Alltagskram der Kinder. Er beschäftigt sich ebenfalls um ihre Sorgen und Probleme, um Freundschaften und Geburtstagsfestchen, um Einbezug der Grosseltern und anderer Verwandten und um alles rund um die Schule. Mein Freund ist jetzt beim dritten Kind, bzw. zweier Familie ein so verantwortungsvoller Papa und Ehemann und es tut ihm gut! Also: nur bloss rumjammern und Kinder sehen wollen, bringt nichts. Mann muss auch was dafür tun!

Sorry, dass ich auf Antwort zu deinem Beitrag so Klartext rede. Mir ist schon bewusst, dass du traurig und enttäuscht bist und deshalb so geschrieben hast, aber ich hab mir gedacht, dass es dir vielleicht was bringt, wenn du statt dich mit andern Jammerern zusammen zu tun, aktiv wirst und an dir arbeitest. So ist die Chance auch grösser, dass Du eine Frau findest, mit der Patchwork gelingt!
Was ich rausgefunden habe in der ganzen Zeit ist nämlich: es liegt immer an einem selber!

Alles Gute
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Beitrag von Ria »

@Babell: Hihi! Jetzt habe ich am Anfang doch tatsächliche beim Lesen gedacht: Ich habe noch gar nicht bemerkt, dass Babell ein Mann ist :lol:

Aber in diesem Punkt kann ich dir so nicht zustimmen:
dass man doch seine Kinder so wenig sehen könne und doch DAS RECHT dazu habe, seine Kinder zu HABEN! Das sieht man im oben zitierten Text deutlich und das finde ich schade! Wo bittesehr geht es da um die Kinder? Das ist puter Egoismus und Verantwortungslosigkeit, derweil die Exfrau den ganzen Alltag schmeisst.
Ein "richtiger" Vater kümmert sich optimalerweise auch um den Alltagskram der Kinder. Er beschäftigt sich ebenfalls um ihre Sorgen und Probleme, um Freundschaften und Geburtstagsfestchen, um Einbezug der Grosseltern und anderer Verwandten und um alles rund um die Schule.
Es geht vor allem darum, dass die Kinder DAS RECHT haben, Beziehung zu beiden Elternteilen zu leben! Eben auch zum Vater.

Und das sich-um-den-Alltagskram-der-Kinderkümmern bedingt eben auch, dass man sie im Alltag "hat" und nicht nur am Besuchswochenende. Und das ist in vielen Fällen leider nicht so. Und dafür gebe ich keiner Seite die Schuld, das bringt uns nicht weiter. Durch die Trennung der Eltern sind neue Lösungen gefragt, von beiden Seiten.

Und ehrlich gesagt, passiert es auch oft bei uns Frauen, dass wir uns zusammen tun, um gemeinsam über die ach so verantwortungslosen Männer zu jammern. Wieso soll das besser sein als die Männer, die das tun? Nehmen wir doch auch uns an der Nase :wink:
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Beitrag von Babell »

Ria hat geschrieben: Und ehrlich gesagt, passiert es auch oft bei uns Frauen, dass wir uns zusammen tun, um gemeinsam über die ach so verantwortungslosen Männer zu jammern. Wieso soll das besser sein als die Männer, die das tun? Nehmen wir doch auch uns an der Nase :wink:
ja, das stimmt, wir Frauen tun dies ja auch, aber eigentlich ist das auch nicht so toll, es sei denn, man findet in dem gemeinsamen Jammern einen Lösungsvorsatz. Nur: wenn man mal am Jammern ist, findet man eben nicht so schnell einen Lösungsvorsatz, wenn wir ehrlich sind, wollen wir doch dann einfach nur klagen, wie schlimm der andere ist oder generell alle anderen sind! Gell :wink:
Ich finde halt nach wie vor: es liegt immer an einem selber! Und damit fahre ich gut in meiner Patchworksituation. Es ist zwar etwas hart für mich, da auch weniger schöne Sachen hervorkommen, und braucht schon Zurückhaltung, den anderen nicht ändern zu wollen, aber: man kann ihn ja auch gar nicht ändern!! (vorallem von Frauen, wenn wir uns gerade an der Nase nehmen sind, wir wollen doch ständig den anderen ändern :wink: )
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