ausziehen ja / nein

Wer wohnt wo?
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Edelweiss
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ausziehen ja / nein

Beitrag von Edelweiss »

Folgende Situation:

Wir sind kurz nach dem Kennenlernen zusammen gezogen, Gründe: ich musste mein Haus nach Scheidung verkaufen, Wohnortwechsel, Finanzielle Situation von Beiden.

Nun wohnen wir seit 2 1/2 Jahren zusammen. Er ist in den letzter Zeit extrem Agressiv, klar er hat in den letzten zwei Jahren zweimal den Job gewechselt (wurde eigentlich geschickt, weil auch dort aufgefallen war).
Sicher wir haben viel durchgemacht in dieser Zeit: Umzug von beiden, Haus renovieren, Unfall, Arbeitslos, Scheidung, Kinderzusammenführung, usw.

Seit Anfang hat er sehr mühe mit meinem ADHS Kind. Da braucht es nur wenig und er rastet aus und wird sehr aggresiv. Er hat ihn auch schon geschlagen, als ich mal im oberen Stock war, und kam leider zu spät. Ich habe ihm mehrmals bereits erklärt, dass meine Kinder nicht geschlagen werden. Nun in der Altjahrswoche hatten wir wieder einen Ausraster von ihm. Es war beim Frühstück mit allen Kinder, mein ADHS Bub redete unter der Gürtellinie und ich habe ihn zurechtgewissen, daraufhin hatte er natürlich das letzte Wort. Er nimmt das Medi beim Frühstück und es geht ca. 30. Minuten bis die Wirkung / seine Impulsivität nachlässt. Mein Freund rastete aus und wollte ihn verpollen. Sein älterer Sohn sagte dann, Papa hör auf es reicht. Ich war Perplex, rufte stop und nahm mein Sohn zu mir und schickte ihn aus dem Zimmer. Darauf hin sagte ich meinem Freund, dass meine Kinder nicht geschlagen werden, und man dies auch ohne Gewalt lösen kann. Er ist der Meinung, nein bei diesem Kinde geht das nicht. Die anderen drei Jungs (6, 13 und 15) sassen wie begossene Pudel am Tisch. War aber nicht das erste Mal, dass eine solche Situation entstand.

Später hatte ich mit dem älteren Sohn meines Freundes wiedermal ein tiefgründiges Gespräch wobei er mir erzählte, dass er seinen Vater so nicht kenne, und das sie von ihm so nie behandelt wurden. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis miteinander, ich weiss viel mehr über den Jungen als sein Vater. Zu seinem Vater hat er eigentlich keinen Zugang. Der Jüngere besser, er ist von der Art her auch wie er.

Auf der Skipiste geht dies weiter, nicht nur wegen diesem Vorfall sonder auch an ganz normalen Tagen. Alles ist schlecht, kommt ihm jemand zu nahe, gibt es gleich ein Theater usw. Seine Jungs stehen nie mit ihm an. Ich schäme mich dann usw. Für mich sind solche Sachen einfach nicht nachvollziehbar.

Mein Kind hat extreme Angst vor meinem Freund. Hebt er mal den Arm etwas rasch, schrickt mein Junge zusammen.

Nach diesem Vorfall und dem Satz von dem Junge meines Freundes, bin ich irgendwie anders. Es hat mir die Augen geöffnet, so kann es nicht weitergehen. Ich habe meinen Freund als wir alleine waren darauf angesprochen. Er sagte mir, dass er wegen uns so aggressiv sei, er spiele nur eine Nebenrolle in unserem Leben. Ich habe ihn um Beispiele gebeten, er konnte mir keine geben. Er werde auch nie gefragt ob er mitkommen könne oder so. Also er wollte dass ich ihm mitteilen und anfrage, wenn ich mit den Kids einkaufen gehe oder zum Arzt fahre usw. Obwohl er ja erst um 18.00 Uhr nach Hause kommt, und dann gar nicht da ist. Aber so richtig konnte er es mir nicht erklären.

Ich mache für ihn vieles, wasche, putze, bügle usw. er kommt am Abend nach Hause isst Znacht und dann sitzt er vor den Fernseher. Ich bringe dann meine Kids ins Bett und haushalte. Da ich 70 % arbeiten muss damit ich und meine Jungs finanzielle über die Runden kommen. Ich bin unabhängig von ihm. Also die Kosten von mir und meinen Jungs werden voll von mir bezahlt, ich zahle die halben Hauskosten. Er gibt mir 600 Franken Haushaltsgeld für seine Essen und natürlich für das Essen wenn seine Jungs bei uns sind.

Nun für mich kann es so nicht weitergehen, er kann mir ja nicht genau sagen, warum wir ihn so aggressiv machen. Also was soll ich dann ändern? Mein Kind hat nun ADHS und ist sehr impulsiv, dass kann ich nicht einfach per Knopfdruck abstellen. Aber seine Kids sind ja Super-Kinder. Den Satz, meine Jungs haben dies nie gemacht, kann ich schon gar nicht mehr hören.

Nun ich gehe heute eine Wohnung anschauen, mal sehen was mit mir passiert. Leider gibts nicht so viele freie bezahlbare Wohnungen in unserem Dorf. Möchte die Beziehung auch nicht beenden, aber eine räumliche Trennung wär vielleicht für beide Seiten eine erleichterung. Ausser natürlich die Finanzielle. Ich kann eine andere Wohnung mieten, würde nicht viel mehr bezahlen als ich jetzt auch Mietanteil zahle. Aber für ihn wäre es schon eher eng. Aber der Umzug würde mich extrem belasten.

Ich weiss einfach nicht was ich soll. Schon alleine was auf mich zukommt wenn ich ihm meine Entscheid sagen möchte, macht mir schon Angst, hat er dann wieder einen Ausraster? Was erwartet mich?
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Edelweiss
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Beitrag von Edelweiss »

kennt niemand diese Situation, und kann mir erzählen wies ihm ergangen ist?
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Luchs

Ich glaube, du hast dich bereits entschieden.

Suche dir einen Moment aus, an dem ihr beide entspannt seid. Also nicht nach der Arbeit oder wenn Euch die Kinder stören könnten. Auch nicht nach einem konfliktreichen Tag mit deinem Sohn. Und dann sag es ihm in aller Freundlichkeit, ohne Vorwürfe.

Und ich würde es bald machen, da du ja bereits eine Wohnung in Aussicht hast. Für dich, damit du es hinter dir hast und für ihn, damt er Zeit hat, um sich etwas Neues suchen zu können.
seestern
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Beitrag von seestern »

Das tut mir leid für dich, es ist wirklich sehr schwierig, wenn man das Gefühl hat zwischen Partner und Kindern zu stehen.

Ich finde, Kinder schlagen geht nie und auf kleinen Fall. Und die Kinder des Partners schon erst gar nicht. Es kann also so nicht weiter gehen.

Aber wenn es so nicht weiter gehen kann, dann musst du etwas ändern. Ich habe das Gefühl, dass du ziemlich klar merkst, was für dein Kind gut ist.

Ich wünsche dir viel Kraft.
Patchwork seit drei Jahren, zwei Kinder (9 und 12), Partner mit zwei Kindern (7 und 11), wohnen nicht zusammen
val
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Beitrag von val »

Liebe Luchs69

Eine räumliche Trennung scheint mir in dieser Situation auch das Vernünftigste. Du wirst nicht drum herum kommen, mit ihm darüber zu reden. Finanziell wäre es wohl besser, wenn er sich etwas anderes sucht, wenn ich es richtig verstehe, leben seine Kinder nicht bei ihm. So müssten Deine Kinder nicht schon wieder umziehen. Aber das ist dann wohl zu schwierig für ihn, wenn Du schon befürchtest, dass er ausrastet, wenn Du getrennt wohnen schon nur ansprichst.

Ich möchte noch ein paar andere Gedanken loswerden, die mir während dem Lesen Deines Beitrags durch den Kopf gingen.

Du schreibst, Dein Freund empfindet sich als eine Nebenrolle in Eurem ganzen Gefüge. Du beschreibst sehr ausführlich, wie Du finanziell von ihm unabhängig bist, es tönt fast so, als ob Du eure gesamten Finanzen managst. Du hast Deine Kinder sehr gut im Griff, rastest nicht aus, kannst mit Deinem Sohn gut umgehen. Schmeisst den Haushalt nebst 70% Job. Die Kinder deines Freundes haben ein sehr gutes Verhältnis zu Dir, bald ein besseres als zum Vater. Hut ab! Eine Supermutter und Frau! Aber: Wo kann er sich in dieser Familie einbringen? Wo kann er der Starke sein? Du bist überall besser als er.

Er hat zweimal die Stelle verloren weil sein Verhalten auffiel...

Könnte es sein, dass er sich ziemlich verloren vorkommt? Dass er sich als Versager empfindet, dem nichts gelingt? Im Gegenteil, es wird immer nur schlimmer und je schlimmer es wird, je mehr rastet er aus. Alle wenden sich von ihm ab. Nicht mal mehr die eigenen Kinder wollen am Lift mit ihm anstehen. Das muss ein Riesenfrust sein.

Hat er nach seinen Stellenverlusten Begleitung gehabt? Hat er einen guten Freund, dem er sich anvertrauen kann? Kann er mit Dir über seine Ängste und Zweifel reden?

Ich bin selber auch eine Frau, die alles immer perfekt managen will und unabhängig sein will. Verlass mich auf niemanden als auf mich selbst wenn's hart auf hart kommt. Beziehung wär wunderschön, aber immer ein Notfallplan im Sack, wie es alleine auch gehen könnte. Da bleibt für ein Partner nicht wirklich viel Platz.

Vielleicht gibt Dir das einen Denkanstoss? Möchte Dir auf keinen Fall auf die Füsse treten. Nur ein bisschen die mögliche Seite Deines Freundes beleuchten.

Liebe Grüsse
Val
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Edelweiss
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Beitrag von Edelweiss »

Liebe Val

Mit dem wo du geschrieben hast, trittst du mir überhaupt nicht auf die Füsse. Deine Gedanken sind auch meine, ich probiere mich dort einzubringen soviel ich kann. Er ist aber ein Mensch der lieber in sich frisst als mal was loszuwerden, auch kann er schlecht seine Meinung in Worte fassen, oder kann es nicht so erklären das ich es gleich verstehe, wie er es meint.

Ich manage nur mein Leben und das meiner Jungs. Seines ist ihm überlassen. Also er macht seine Finanzen selbst und auch alles andere wo ihn betrifft. Ich bin dort ein gebranntes Opfer. Was ich für mich wollte, die Unabhängigkeit. Ich war in meiner (Ehe-)Beziehung für alles Verantwortlich. Wirklich für alles. Dies wollte ich nicht mehr, darum bin ich dort vielleicht etwas anders als andere. Wenn etwas mit dem Haus ist, sag ich ihm das, vielleicht noch ein zweites Mal, und nachher lass ich es sein. Er weiss, was man tun sollte, oder was defekt ist, es ist sein Haus also soll er auch dasjenige tun was veranlasst werden soll. Auch Abmachungen mit seinen Jungs usw. überlasse ich voll ihm, er kann meine Agenda mitnehmen wo drin steht wann meine Jungs bei uns sind und wann nicht, dann kann er entscheiden wie er seine Jungs möchte.

Das wegen dem Job weiss ich schon länger. Das er keine Alphatier ist weiss ich auch. Das aber ich ein Alphatier bin weiss ich schon seit 30 Jahren, vorher wars mir ja nicht bewusst. Aber kann ich wirklich was dafür, dass ich so geworden bin? Mein Leben hat auch mich geprägt und auch ich trage meinen Rucksack. Wie auch er. Weiss nicht tönt vielleicht etwas hart.

Leider kämpft er nicht um die Anerkennung seiner Söhne. Seine Exfrau diktiert alles und er sagt ja und amen. Hab ihm ein paar Mal meine Meinung dazu gesagt, nun schweige ich, dass ist seine Sache. Also er wird für Elterngespräche usw. nicht mal mehr angefragt, Zeugnisse unterschreibt der Lebenspartner der Exfrau usw. Da stehen mir die Haar bis zum Himmel (gotsseidank sind sie nicht so lang, grins). Im stillen klagt er mir aber, dass dies ihn extrem belastet. Aber es kommt keine Reaktion in der Realität. Ok, ich weiss er ist kein Alphatier, den ein solcher würde dies sofort in Angriff nehmen. Aber wenns mir so weh tut, dann muss ich doch was dagegen machen.

Ich hab ihn auch schon darauf aufmerksam gemacht, dass er vielleicht mal etwas Vergangenheitsbewältigung machen sollte. Denn er hat auf so viele Leute und Sachen einen Groll, dass wen jemand etwas falsches sagt, er gleich explodiert, denjenigen der es trifft, hat aber nur etwas ganz banales gesagt. Er versteht diese Reaktion nicht. Dort sollte er anfangen, ansonsten kann ich ihm nicht viel helfen. Ich probiere mit ihm zu reden, wenn er bereit ist, meistens abends im Bett, wir hatten schon einige schlaflosen Nächte. Da bin ich auch gerne für ihn da, ich begreife auch viel, aber verarbeiten muss er dies selbst, so wie ich es auch musste und immer noch muss.

Er hat einen guten Freund, aber dort wird nicht über solches gesprochen. Nein er hat niemand. Ausser ich, seit ich in sein Leben getreten bin. Es ist aber eher selten, dass ich so tief zu ihm vorstossen kann. Und ich habe auch nicht immer die Kraft dazu.

Danke für Deinen Denkanstoss, Du triffst voll ins Schwarze.
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Edelweiss
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Beitrag von Edelweiss »

Hallo zusammen

Danke für die Antworten die ich erhalten habe. Ich habe mit ihm gesprochen, wir konnten dies relativ ruhig miteinander klären. Er weiss keine Lösung. Er werde zukünftig nichts mehr sagen, das sei seine Lösung.

Mein Vorschlag, dass er ein kleines Studio nehmen soll im Ort wo er arbeite, wurde vehement abgelehnt. Sagte ihm auch dass es ja niemand erfahren müsse, er könnte dort von Montag bis Donnerstag seine Ruhe geniessen, und am Donnerstag wenn meine Jungs weg sind, in Ruhe nach Hause kommen. Könnte auch befristet sein, um uns klar zu werden was wir möchten, wäre auf alle Fälle finanzielle die beste Lösung im Moment.

Nun er ist nicht darauf eingegangen. Ich wartete ab, meine Jungs kamen ja am Samstag aus den Ferien nach Hause. Sonntag morgen gings relativ gut. Jedoch gestern Abend war alles wieder beim Alten. Somit ist für mich eigentlich klar, dass ich dennoch eine Wohnung suche, ist nicht so einfach in meinem Wohnort (vor allem nicht zu teure). Nun muss ich wohl den Schritt ein weiteres Mal machen. Ob die Beziehung dies übersteht mag ich zu bezweifeln. Denn das hat er eigentlich klar ausgdrückt beim Gespräch.

Mal schauen wie lange meine physische und psychische Kraft reicht, da ich nach einem Burnout vor 5 Jahren noch heute nicht volle Akkukraft habe.
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo luchs 69

Irgendwie tönt da jetzt sehr traurig und ich frage mich, was Du von uns hören möchtest oder was Dich weiter bringt.
luchs69 hat geschrieben:Ich habe mit ihm gesprochen, wir konnten dies relativ ruhig miteinander klären. Er weiss keine Lösung. Er werde zukünftig nichts mehr sagen, das sei seine Lösung.
Wenigstens habt ihr miteinander sprechen können. Nur tönt das sehr nach Resignation.
luchs69 hat geschrieben:Mein Vorschlag, dass er ein kleines Studio nehmen soll im Ort wo er arbeite, wurde vehement abgelehnt. Sagte ihm auch dass es ja niemand erfahren müsse, er könnte dort von Montag bis Donnerstag seine Ruhe geniessen, und am Donnerstag wenn meine Jungs weg sind, in Ruhe nach Hause kommen. Könnte auch befristet sein, um uns klar zu werden was wir möchten, wäre auf alle Fälle finanzielle die beste Lösung im Moment.
Heisst das, dass Du aufgegeben hast? Nachdem er ja das Gefühl hat, eine Nebenrolle in Deinem Leben zu spielen ist das noch mehr vom selben.
luchs69 hat geschrieben:Jedoch gestern Abend war alles wieder beim Alten. Somit ist für mich eigentlich klar, dass ich dennoch eine Wohnung suche
Das war abzusehen. Solange ihr nicht gemeinsam eine Lösung findet, die für euch beide stimmt, bleibt ihr in diesem Fahrwasser.
luchs69 hat geschrieben:Mal schauen wie lange meine physische und psychische Kraft reicht, da ich nach einem Burnout vor 5 Jahren noch heute nicht volle Akkukraft habe.
Willst Du Deine Kraft wirklich zuerst aufbrauchen, bis Du Dich entscheidest? Davon hast Du nur wieder viel Leiden, auch für Deine Kinder.
Was würdest Du tun, wenn Du einfach ganz frei wählen könntest? Was braucht es dann, dass Du das tun darfst? Ich würde dies nicht zu sehr von den Finanzen abhängig machen.

Wenn ich ganz ehrlich sein darf: Eine Beziehung ist eine persönliche Herausforderung, ob mit oder ohne Patchwork. Dafür braucht es ein grosses Commitment und immer wieder die Bereitschaft, nicht Recht zu haben sondern neue Lösungen zu finden, zu denen beide Ja sagen können. Wenn das nicht gelingt, gibt es entweder Resignation oder Streit. Und am Schluss haben zwar beide auf ihre Weise Recht behalten, leider auch mit ihren negativen Überzeugungen, aber davon wirst Du einfach nicht glücklich. Und den Kindern leben wir so vor, dass Beziehung nicht funktioniert und mit viel Leiden verbunden ist.
Es ist Deine Wahl, ob Du noch einmal Vollgas für Eure Beziehung geben und ihr damit eine Chance geben willst. Wenn nicht, würde ich sehr haushälterisch mit meinen Kräften umgehen. Und das heisst, nicht mehr zu lange Beweise zu sammeln, dass es nicht funktioniert und gleichzeitig zu hoffen, dass es sich von selber ändert.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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Edelweiss
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Beitrag von Edelweiss »

Ich bin resigniert. Es hilft ja nicht, wenn nur ich nach Lösungen suche und er nimmt sich vorne raus. Schweigt und frisst alles in sich bis es wieder explodiert. Ich habe ihm das versucht zu erklären, er sieht es einfach nicht so. Für ihn ist aber klar, dass wenn ich ausziehe, die Beziehung zu Ende ist. Was ich eigentlich nicht möchte, den ich liebe ihn dennoch als Mensch, ansonsten hätte ich wohl schon lange das Handtuch geworfen.

Ich wollte einfach von Euch wissen, ob jemand eine ähnliche Situation schon erlebt hat, und sich diese Frage auch stellen musste. Vielleicht auch jemand, der eine häusliche Trennung gemacht hat und die Beziehung weiterging. Oder jemand der die Trennung vollbracht hat und leider die Beziehung nicht aufrechterhalten werden konnte. Einfach Erfahrungen.

Ich habe nun per Zufall eine Wohnung gefunden, die für mich gut tragbar ist. Nun muss ich mich bis am Sonntag definitiv entscheiden, ansonsten ist diese weg. Ich stehe zwischen Stuhl und Bank, zwischen Sohn und Freund, zwischen Mutterliebe und Freundliebe. Wenn ich ausziehe wird es kein zurück mehr geben, nach seiner Aussage. Also ist dies für mich einen grossen Schritt.
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Beitrag von cindarella »

Nimm die Wohnung! Du wirst sehen, er wird dir hinterher krebsen. Ich denke, er wollte dir nur drohen, weil er Angst hat, verlassen zu werden. Du und deine Kinder sind doch wertvoll genug, um nicht so respektlos behandelt zu werden. Du hast etwas besseres verdient! Und wirst schauen, dass alles besser wird. Man hat halt die Tendenz, lieber im gewohnten Unglück zu bleiben, als das unbekannte Glück zu versuchen. Agressivität gehört nun einfach definitiv nicht in eine Beziehung. Und wenn man vorm Partner Angst haben muss, kann doch die Liebe auch nicht mehr so gross sein. Nur Mut und schreib dann, wie es ausgegangen ist! :-)
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Nimm die Wohnung. Wenn ihm etwas an der Beziehung liegt, dann ist es nicht das Ende. Und wenn doch, dann ist es besser so.
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Beitrag von seestern »

Hallo Luchs,

du schreibst, dass du diesen Mann liebst. Aber gibt er dir auch das Gefühl, dass er dich liebt? Dass er dich unterstützen will, damit du deinen Kindern eine gute Mutter sein kannst? Will er dich glücklich machen?

Ich lese zwischen deinen Zeilen, dass du dir nicht sicher bist, ob du dich auf ihn verlassen kannst. Dass du irgendwie das Gefühl hast, du musst für dich und deine Kinder selber schauen.

Dass du jetzt diese Möglichkeit hast auszuziehen, ist vielleicht für euch auch eine Chance. Ich denke, du sprichst wahrscheinlich jetzt auch mit ihm darüber. Vielleicht entdeckst du dabei wieder, was er dir auch geben möchte. Und was du annehmen möchtest. Falls nicht ... dann ist der Fall wahrscheinlich klar für dich.

Und bravo, übrigens, dass du so schnell eine Wohnung gefunden hast. Du bist bestimmt eine sehr tatkräftige Frau, die sich vielleicht auch nicht so leicht helfen lässt? Kenne ich übrigens auch von mir, rsp. kannte ich, ich versuche gerade mich zu bessern und auch öfters mal schwach zu sein.

Alles Gute!!
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Beitrag von val »

Liebe Luchs69

Da rasselt er wohl mit dem Säbel, wenn er Dir droht, die Beziehung sei zu Ende, wenn Du ausziehst. Er hat Angst was nun kommt und ist unsicher. Wenn Eure Beziehung hält, dann hält sie auch, wenn ihr getrennt wohnt.

Konzentrier Dich auf Dich und Deine Kinder. Dafür trägst Du die Verantwortung. Zur Beziehung zu Deinem Freund gehört ihr beide. Du für Dich hast entschieden, dass es für Dich besser ist, wenn ihr getrennt wohnt. Was er daraus macht, ist seine Verantwortung, nicht Deine. Lad Dir nicht mehr auf als nötig.

Viel Kraft!
Liebe Grüsse
Val
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Beitrag von tabida »

Hallo Luchs

Bei mir war/ist es so: Ich habe/hatte einen Freund, dessen Tochter alle 2 Wochen von Freitagabend bis Sonntagabend bei uns war. Selber habe ich keine Kinder. Zu Dritt war es nicht wirklich leicht. Dann kam die Tochter nicht mehr und ca. 1 Jahr später hat er sich von mir getrennt. Ich war ziemlich erschlagen und hatte einfach keine Energie mich für irgendetwas zu entscheiden. Irgendwann haben wir abgemacht, dass ich in der Wohnung bleibe (es war schon vorher "meine" Wohnung und ich fühle mich hier verwurzelt). Er selber hat zwar immer wieder gesagt, dass er auszieht - aber dabei ist es dann auch geblieben.
Letztes Jahr habe ich gesehen, dass eine Bekannte von mir ein Zimmer vermietet. Da habe ich mich entschlossen, dieses Zimmer zu mieten.
Und siehe da: vor ca. 10 Tagen kam mich mein "Freund" besuchen und wir konnten endlich mal wieder ein ruhiges Gespräch führen. Es ist allerdings noch nicht ganz klar, wie es weitergehen wird, aber ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden.
Für mich ist es so, dass ich hier in dem Zimmer endlich mal wieder Kraft tanken konnte. So langsam lösen sich die dunklen Wolken auf und wenn ich auch nicht weiss was kommen wird, so sehe ich doch langsam wieder die Sonne.

Gruess
Tabida
zimet
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liebe luchs

Beitrag von zimet »

ich habe es ähnlich erlebt, allerdings mit meinem ex. er ist zwar nie wirklich ausgerastet bzw nur innerlich, was aber genau so belastend sein kann, für ihn wie für uns! geschlagen hat er nie, sonst wär ich wohl noch viel schneller weg gewesen.

mein problem war und sind wir ehrlich, ist es immer noch, ist die unentschlossene art, das lange abwägen, sich nie wirklich zu etwas äussern - dh offen stellungbeziehen (was er übrigens auch im job so handhabte und dann promt die kündigung bekam, obwohl er mehrere jahre in der firma war und am ende auch in leitender position).

am meisten belastet hat mich aber sein verhalten in bezug auf meine und dann später auch unsere tochter, er hat sich immer in den hintergrund gestellt, er wisse ja nicht so viel über kinder und ich mache das schon....wenn ich nicht da war, hat er immer nur das nötigste gemacht und meinte dann, du bist ja jetzt wieder da und kannst das machen.

ich dachte auch immer, das sei so weil ich halt doch eine bin, die macht und sachen sieht und umsetzt und versuchte ihm da wirklich raum zu geben. hat aber nichts geändert...das aha-erlebnis kam dann bei seinen eltern mal per zufall!

seine mutter meinte; es sei immer so toll gewesen, dass sich xx nie in streits befunden habe, er den anderen kindern lieber den vortritt gelassen hätte und lieber alleine gespielt hat als sich auseinander zu setzen.....

also ist er einfach so als mensch, ich glaube auch nicht das da eine vergangenheitbewältigung etwas ändern würde oder sollte! und somit ist es einfach so, dass wir nicht zusammen passten! eine unangenehme und schwere erkenntnis, ein zweites mal "zu versagen" und doch war die entscheidung letztlich die beste - heute hat er eine partnerin, mit der klappt es bestens und ich habe auch einen etwas proaktiveren partner :lol: in jeder hinsicht!

manchmal braucht man heute halt mehrere anläufe bis man sein deckelchen gefunden hat, sei froh habt ihr keine gemeinsamen kinder, das würde das ganze noch massiv belasten.

lieber gruss
zimet
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
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