Wie wichtig ist Schule?

Erziehung ganz allgemein
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Nin
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Wie wichtig ist Schule?

Beitrag von Nin »

Ich bin heute (zur Abwechslung mal wieder....) sauer.

Also, diese Woche sind Ferien und ich kann schon nur später nach Deutschland fahren als geplant, weil mein Ex mir ja am Wochenende auch nicht für einmal und nicht für einen Tag die Kinder lassen wollte. Naja, gestern habe ich sie also geholt.

Mein Grosser, der neun ist, ist sehr gut in der Schule - ausser in Rechtschreibung. Und seine Note im letzten Diktat war 3 - also unter dem Schnitt. Der Kleine ist geradezu ein Überflieger, wollte letztes Jahr gerne eine Klasse springen und so. Er hatte in den letzten zwei Prüfungen die maximale Punktzahl. Ich hatte den Kindern alle Prüfungen mitgegeben, damit der Papa auch unterschreibt.

Heute frage ich den Grossen: "Na, was hat der Papa zu deiner Note gesagt?". Er sagt: "Papa sagt, das sei eine gute Note, kein Problem, er sei auch immer schlecht in Rechtschreibung gewesen." In versuche, den Jungen zu Lesen und Üben zu kriegen und jetzt will er natürlich gar nicht mehr! Sein Vater ist einmal sitzengeblieben, dann auf die Privatschule und schliesslich Matura erst mit 24 auf dem Abendgymnasium: wenn man sieht, dass das ansonsten sehr intelligente Kind die gleiche Schwäche hat, sollte man doch eher daraugf arbeiten, dass er sie überwinden und eine normale Schullaufbahn haben kann? Er ist super in Mathe und in anderen Aspekten von französisch.

In den Ferien habe ich für jedes Kind ein Buch gekauft (für den Grossen "Le Petit Nicolas" und für den Kleinen eins von Roald Dahl) und heute weigert sich sogar der Kleine, der sonst immer gerne liest, eine Zeile zu lesen. Ich hab sie dann icht gezwungen, sie mussten dann halt Quitten im Gartne ausammeln, bevor sie Game-Boy spielen durften.

Nun, ich war eine sehr gute Schülerin und Studentin und habe meinen Mann verlassen für jemanden, der mich auch geistig sehr mehr erfüllt - vielleicht lehnt er jetzt alles intelektuelle ab...

Wie wichtig ist denn die Schule und Noten für euch so und wie kriegt ihr das mit dem anderen Elternteil hin?
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Nin

Mein Ex kommt aus einer Arbeiter und Dienerfamilie, welche sich nicht viel aus Bildung machte. Dem Papst zu dienen ist wichtiger und so mussten auch die Kinder schon früh viel arbeiten und anderen helfen.

Mein Ex-Mann wollte aber nicht in der Arbeiterklasse bleiben und als (ehemaliger) Ausländer ausgenützt werden wie seine Eltern. Er hat eine super Karriere hinter sich. Von der Real in die Sek, dann in die Bez. Nach der Lehre Technikerschule, Programmierschule bei der Bank, Interne Weiterbildung und jetzt ist er im Kader. Ohne Fleiss kein Preis.

Er wie ich sind uns einig, wer etwas erreichen will, der muss sich auch einsetzen.

Ich selber hatte einen Streber als Mutter, auch eine Bestnote war nie gut genug. Materiell wurde ich dafür sehr verwöhnt.

Aus alle diesen Erfahrungen versuchen wir nun für unser Kind einen Mittelweg zu finden. Unsere Tochter hat grosse und teure Träume, die zu realisieren in ihrer eigenen Verantwortung stehen. Wir helfen ihr gerne dabei, diese Ziele zu erreichen, aber finanzieren muss sie sich die selber.
Eine schlechte Note ist kein Drama sondern ein Hinweis, für die nächste Probe mehr zu lernen.

Ich selber habe auch eine pädagogische Ausbildung und vermittle immer, dass Schule mit der richtigen Einstellung Spass macht. Das Leben eines Kindes besteht ausserhalb der Ferien aus Schule und nebenbei aus Freizeit. Somit haben wir nie Disskusionen betr. Aufgaben.

Meine Tochter ist nun in der Oberstufe und ich staune, wieviel Aufgaben sie freiwillig macht. Vergangenes WE war sie hier bei uns, ohne Jungs und sie hat sich am Sonntag den Wecker gestellt und alle Fächer repetiert. Freiwillig. So viel Ehrgeiz hatte ich nie. Da könnte ich mir wohl eine Scheibe abschneiden.

Bei den Jungs von meinem Freund ist es ganz anders. Dazu habe ich aber bestimmt schon viel geschrieben. Der Jüngere ist jetzt beim 6. Psychologen, der herausfinden muss, weshalb er keine Aufgaben macht. Wir haben jetzt eine Belohnung ausgesetzt. Wenn sich seine Fleissnote bessert, gehen wir in den Europapark. Kürzlich sagte er, wir setzen ihn unter Druck. Tja, sorry, das Leben ist nun mal kein Zuckerrschlecken. Von Nichts kommt Nichts. Er hat es in der Hand. Wenn er Fernsehschauen wichtiger findet als Hausaufgaben, dann sind wir hier machtlos.
Aila
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Beitrag von Aila »

Hallo Zusammen

Bei uns sind Noten nicht so ein Thema, weil die beiden Töchter meines Mannes eh superschlau sind und auch ohne Fleiss 5,5 nach Hause bringen. Bei meiner Tochter hab ich einfach Glück, dass sie so fleissig ist. Sie muss sich jede 5 wirklich hart erarbeiten, es fällt ihr nicht in den Schoss. Im Zeugnis hat sie bisher immer 2x 4,5 und eine 5 geschafft, was ich für sie ganz super finde. Es ist aber für meine Tochter oft etwas schwierig zu verstehen, warum sie soviel mehr leisten muss als die andern zwei oder auch die Schulkollegen (in ihrer Klasse sind 3 Hochbegabte und 5 Kinder die nur 5,5 machen). Und wenn sie mal eine Note unter 4,5 schreibt, dann weint sie sehr. Neulich hatte sie auch ein 3 in einer Rechnungsprüfung, so was passiert halt. Ich bleibe immer ganz cool, probiere sie zu trösten, habe auch schon gesagt, ich seie auch nicht so toll in Mathe gewesen, aber Spass macht mir das Rechnen trotzdem.

@ Nin: ich finde es merkwürdig, dass der Junge so reagiert, nur weil der Vater sagt, es sei nicht so wichtig. Hat er denn bisher nur gelesen, um Dir/Euch einen Gefallen zu tun?

Ich bin in den Ferien mit meiner Tochter und ihrer Freundin in den grossen Orell Füssli nach Zürich und hab gesagt, sie können sich beide ein Buch aussuchen, Reaktion: "Aeh so stier, ein Buch :? Aber kaum waren wir in der Kinderabteilung, rannten sie los und konnten sich nach 30 Min. nicht mehr entscheiden zwischen 6!!! Büchern. Meine Tochter liest nur abends im Bett vor dem Einschlafen, ansonsten hat sie kein Interesse daran. Ist halt so, schade, aber wenigstens konnte ich sie motivieren was auszusuchen.

Herzlich Aila
Patchwork seit 2004, 2 Mädchen (7,10) von ihm, sind 40% bei uns und eines (10) von mir, 100% bei uns
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo alle

Meine Zwillinge sind sehr unterschiedlich im Lernen. Der eine macht die Noten leicht und der andere muss die Noten erarbeiten.

Das empfindet er natürlich als ungerecht. Somit bin ich zufrieden wenn er keine Note unter einem 4 er bringt.

Beide lesen nicht besonders gern. In der Schule haben sie eine Seite besucht. www.antolin.ch.
Dort werden Bücher empfohlen die sie auch in der Bibliothek holen können. Anschliessend kann man das Quiz zum Buch lösen. was sehr spannend ist und man kann sich Punkte holen.
Seit dem lesen beide viel motivierter.

Herzlich ... nadia
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo alle

Die 3 Mädels meines Mannes sind auch superschlau. Die mittlere ist leider ein bisschen faul, sodass sie wegen ihrer Noten immer wieder unter der gewünschten Mindestnote in der Kanti rutscht. Jetzt ist sie im 3. Jahr und irgendwie wird sie es schaffen. Die Jüngste muss in der Sek praktisch nicht viel tun, um zu ihren guten Noten zu kommen. Sie wird die Kantiaufnahmeprüfung im Frühjahr ablegen. Die Älteste ist im letzten Jahr und sie macht nicht mehr viel für die Kanti. Meine Tochter muss da in der Sek schon büffeln, aber auch sie wird ihren Weg machen. Der Jüngste (letztes Jahr in der Primarschule) scheint seit den Sommerferien den Knopf langsam aufzumachen... *uff*

Bei uns zu Hause wollen die Jüngsten zwei auch an die Kanti, weil man dort keine Uffzgi machen muss!!! Da stehen mir jeweils die Haare zu Berge. Ja, ja, ich weiss, ich soll zufrieden sein, dass sie es so spielend schaffen, nur habe ich Angst, dass es meine Zwei eben nicht so einfach spielend schaffen und was dann?

Ich komme aus einer einfachen Familie. Ich durfte nicht ins Gymnasium, weil das zu teuer war. Habe mir viel mit "Learning by doing" angeeignet, habe also immer hart arbeiten müssen für meine Erfolge.

Für mein Mann ist es nicht so schlimm, wenn sie eine schlechte Note schreiben, weil er meint, sie schaffen es schon. Bei den älteren Zwei sehen wir keine Prüfungen mehr, nur das Zeugnis Ende Semester. Wenn meine Zwei eine schlechte Note nach Hause bringen, will ich wieder mal das Aufgabenbüchli eine Zeitlang (vielleicht eine Woche) sehen und allenfalls die Uffzgi auch sehen. Meistens reicht es dann, dass alles wieder ins Lot kommt.

Für mich ist es klar, dass unsere Kinder das später lernen sollen, was ihnen zusagt und Spass macht. Ich möchte, dass sie davon leben können und nicht von der Sozialhilfe leben müssen. Ich bin auch der Meinung, dass auch eine Berufsmatur erstrebenswert ist und nicht nur die Kantimatur. Gute Arbeiter werden immer gesucht sein. Zumindest sucht die Privatwirtschaft nicht nur "schlaue" Köpfe sondern auch welche, die "arbeiten" können. Versteht Ihr, was ich meine?

Ich wünsche mir, dass alle (nicht nur unsere Kinder) einen passenden Job finden.

Bezüglich des Lesens: abgesehen vom Jüngsten lesen alle sehr gerne. Bei uns ist es auch so, dass sie abends, bevor sie das Licht ausmachen, lesen dürfen. In der Regel liest dann der Jüngste auch... :wink:
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Anita

Beitrag von Anita »

hallo nin

ich möchte auf deine letzte frage antworten:
Wie wichtig ist denn die Schule und Noten für euch so und wie kriegt ihr das mit dem anderen Elternteil hin?
selber komme ich aus einer familie, in der noten belohnt wurden (was ich heute als unnötig betrachte - mal vom lob abgesehen), aber sonst nicht gross bewertet. schlechtere noten wurde beredet und wenn nötig hilfe angeboten. ich konnte immer mit gutem gefühl mein zeugnis nach hause tragen.

bei meinem mann, waren noten egal. gleichgültig.

bei der ex meines mannes stehe noten weit oben auf der werte liste.

wir stellen fest, dass die kinder meines mannes inzwischen ihren wert auch an den noten messen die sie heim tragen. nur wenn sie gut sind und den erwartungen der mutter entsprechen, fühlen sie sich gut (geliebt?).
dies hat zu folge, dass zwischenmenschliche werte in den hintergrund tretten. eine auffälligkeit die uns zunehmend traurig stimmt.

dies mag ein extrem sein...regt mich aber an, meine werte zu überdenken.
warum ist mir was eigentlich so wichtig?
vor was habe ich angst?
wessen erwartungen lebe ich? sind es wirklich auch meine?
ist mein weg wirklich der beste? für mich? für andere?

wir unterstützen unsere grosse tochter in der schule in ihren stärken wie auch in ihren schwächen und sind froh, dass sie gerne und ohne druck zur schule geht. aus meiner eigenen geschichte weiss ich, dass selbst meine schulischen "schwächen" ihre besseren zeiten bekommen haben :D
Smartis
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Beitrag von Smartis »

Hallo

Ich selber musste mir die Schule sehr hart erarbeiten, kam auch so nur in die Real. Aber mich interessierte es wieso ich eine Rechnung nicht verstand und ich übte selber oft Stundenlange.
Nur das Französisch da musste ich aufgeben. In der Zeit lernte ich Deutsch.

Mit 18 Jahren wurde ich endlich auf Legasthenie getestet. Da der Lehrer in der Berufsschule meinte es sei eindeutig. So war es auch.
Mit 22 bekam ich einen PC und darauf war ein Schreibprogramm das wie es Heute üblich ist korrigiert.
Durch den piep Ton habe ich sehr viel gelernt. Aber noch Heute geht nix ohne Korrektur.

Leider ist mein Ex Mann noch schlechter im Schreiben.

Na ja und so gehrt es nun meinen beiden Söhnen.
Partrik geht in die 6. Klasse. Er schreibt oft 3 en selten mal eine 4. Ich finde es sehr schade das er die 5. nicht wiederholen durfte, zumal er auch Seelisch grosse Schwankungen hatte. Im Franz hat er nun ein Rilz bekommen. Er geht dort in die Nachhilfe aber nach 3 Wochen wisse er das gelernte nicht mehr.

Im Rechnen verstehe ich vieles nicht was er lernen muss, da wir das nie hatten. Aber mit Googel, Freunden aus Deutschland SMS und co. Lerne ich meinem grossen, wie man sich Hilfe holt, und nicht jammert das kann ich nie. Und ohne Lösung in die Schule geht.
Leider hat er oft seine eigene Art Rechnungen zu lösen, und wenn das Resultat nicht stimmt, muss ich erst verstehen, wie er es löste, was er oft nicht in Worte fassen kann. So braucht es dann gute 2 Stunden bis er bereit ist meinen Vorschlag durch zu rechen, und im kopf zu speichern.

Sein Vater flippte dann immer aus. ( Das hatte ich bei meinem Vater auch erlebt, wie litt ich als Kind)
Als der Vorschlag vor 2 Jahren kam ihn in die Kleinklasse zu tun, weigerte sich damals noch mein Mann, vehement, seine Kinder seien keine Idioten.

Florian währe gut, aber er steht sich selber im Wege, da er sich immer wieder in sich verkriecht, das hatte er schon mit 8 Monaten so.
Im Kindergarten hatte er heftige Panikanfälle wenn nur ein Raum gewechselt wurde. So musste er zum Jugendpsychologen. Der meinte sein IQ sei sehr gut. Aber er vermute das er sich selber verbiete das Potential aus zu schöpfen.
Die Schule meint er sei Legastheniker, aber er geht nicht in die Stunde. Patrik geht.
Bei ihm muss der Schulsack das Hausaufgabenheft alles kontrolliert werden, sonnt bleibt es in der Schule oder bei uns liegen. Er vergisst einfach was er machen muss, wie es geht, und wird dann patzig und bockig.
Und doch bemerke ich das er sich immer mehr mühe gibt.

Mir tut es sehr weh das die Kinder die Schule nicht so mit links bewältigen. Es ein richtiger stressakt ist.
Ich musste sehr aufpassen das ich durch die Perfektion meines Ex Mannes die Kinder nicht nur noch anschrie. Ich nicht in meine Kindheit rutschte, und nur noch Chaos herrschte.

Aber es macht mir Angst um die Zukunft. Mag nicht an die Lehre denken.
Übrigens gehe beide Kinder in die Hausaufgaben Hilfe, das finde ich eine tolle Sache, da lernen sie gemeinsam, und es ist nicht der Klassen Lehrer, so das sie es noch mal von jemand anderem erklärt bekommen.
Liebe Grüsse Smartis

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Kinder
J 13 / 11 und 7 Jahre M. 5 Jahre
Smartis
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Beitrag von Smartis »

Muss nun Dampf ab lassen, sonnst Explodiere ich.

Nach den Sommerferien:
Florians Lehrer rief mich in der 2 Schulwoche an und meinte der Junge mache die Hausaufgaben nicht und vergesse oft was zu Hause oder in der Schule.

Ich müsse das Hausaufgabenheft unterschreiben und den Schulsack kontrollieren.
Leider konnte ich die Schrift meines Sohnes nicht lesen. Das schrieb ich auch immer wieder ins Heft. Und mein Sohn wusste nicht mehr was der Lehrer alles so geredet hate.
Dann bemerkte der Lehrer das der Junge vieles gar nicht einschrieb, da ich immer beim letzten Wort Unterschreib.
Es ging 4 Wochen gut bevor er die Schule verließ, kontrollierte der Lehrer Schulsack und Hausaufgabenheft.
Der Junge machte vorschritte schrieb auch viel schöner und machte noch mehr als er musste.

Dann kontrollierte der Lehrer nicht mehr. Ich schrieb ihm einen Brief er solle es doch wieder machen. Keine Reaktion.

Was soll ich sagen, alles für die Katz.
In der Woche vergaß er zum 3. Mal was, Heute muss er es in der Schule holen gehen, ich bin so Wütend!!!! Vor allem weil ich dem allem so Ohnmächtig gegenüber stehe.
Ich kontrolliere weiter alles, das H. Heft unleserlich geschrieben, und immer wieder sehe ich das er nachträge macht Tags darauf.
Ich weiß nicht was ich falsch mache. Toll nun suche ich den Fehler wieder bei mir.

Warum streikt der Junge so sehr? Das schon seit er 3 Jahre ist.
Schon in der ersten Klasse bot er solche Sachen. Da las er immer nur die Buchstaben, er fand es doof alles zusammen zu hängen. Und er genoss es das alle lachten über ihn

Dann zogen wir um. Seine neue Lehrerin sagte ihm als er das bot, ich will keinen Pausencloun in der Klasse haben, und er las zusammen, aber wir sind noch immer am lernen, es fließend zu machen.

Sollte ich nun Straffen oder weiter mit zureden es versuchen.

Schade ich rauche nicht, sonnst hätte ich nun eine Zigarette gebraucht.
Also muss Süßes her, aber da merke ich das mein Magen lieber wieder alles hergeben würde.
Vor lauter Wut versagen mir die Stimmbänder wieder, was mich noch Ohnmächtiger macht.
Liebe Grüsse Smartis

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J 13 / 11 und 7 Jahre M. 5 Jahre
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Smarits

Das ist ja 1 : 1 das gleiche Problem wie beim jüngeren Sohn. Die unleserlichen Einträge im Aufgabenheft, die Hausaufgabenkontrollen durch Lehrer und durch dich und auch das ablehnen von Verantwortung. Auch unser Junge nimmt das Problem nicht ernst und findet sich selber dabei noch toll. Der Junge ist ansonsten sehr intelligent, aber in diesem Bereich will er einfach nicht verstehen.

Er ist jetzt beim 6. Psychologen, der herausfinden muss, weshalb er das tut. Ich behaupte, bei ihm ist das Rebellion gegen die Mutter. Würde er bei uns wohnen, wäre das weg.

Da gehen leider die Meinungen bei den Fachpersonen auseinander. Die behaupten, der Junge leidet unter dem Konflikt seiner Eltern. Die Mutter ist der Meinung, der Konflikt wird durch den Vater ausgelöst, weil er ihr die Kinder wegnehmen will. Fakt ist aber, dass die Kinder zum Vater wollen, diese ja bereits 4 x ausgesagt haben.

Nun bei dir ist wieder eine andere Geschichte. War dein Junge schon mal in einer Therapie? Ich glaube, sein Verhalten ist eine Mischung aus Blockade und Hilfeschrei. Ich bin aber zu wenig Fachkraft um herauszufinden, was ihm helfen könnte.

Was ich aber sehr gut verstehen kann, ist deine Wut. Auch wir sind oft entsetzt, wie schnell einigeLehrer einen Schüler aufgeben und wie sie Mitarbeit - in unserem Fall vom Vater - ablehnen.

Du hast doch einen Beistand. Falls du ihm vertraust, so würde ich mich dort erkundigen, was zu tun ist.

Ich wünsche dir viel Kraft. Kannst du stricken? Bei mir rauchen jeweils die Stricknadeln, wenn ich mich abreagieren muss.

Herzlichst Bernina
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Smarties

Seit Montag kontrolliere ich das Aufgabenheft meiner Tochter wieder. Sie besucht die 1. Sek! Übrigens musste sie mir ihre gemachten Aufgaben auch zeigen und die noch zu machen sind auch.

Die Phase mit dem Hausaufgabenheft vom Lehrer kontrollieren und wir unterschreiben, haben wir auch durchgemacht. Habe mir damals auch Sorgen gemacht, nicht nötig, sage ich Dir :wink: . Meine Tochter brauchte einfach nur mich... aber nur, wenn ich Geduld habe, mit Strafen usw. bin ich nicht weitergekommen. Vielleicht kannst Du es Dir einrichten, dass Du einfach neben ihr sitzt?

Weiteres Beispiel: heute musste mein Sohn (11) einen Text über das menschliche Hirn lesen. Rechte Hirnhälfte für dies und linke Hirnhälfte für das. Viele Wörter verstand er nicht. Da habe ich das Wörterbuch geholt und am Anfang jedes Wort für ihn nachgeschaut und in einem Heft, das übrigens immer bei uns in der Küche bereit liegt, aufgeschrieben. Er fand es nicht nötig. Kein Problem, er wisse schon was sequenziell hiesse... Nach dem zehnten Wort wusste er nicht mehr, was sequenziell heisst, da war er froh, hatte ich es aufgeschrieben. Er hat dann die Bedeutungen auch auf seinem Blatt aufgeschrieben...

Vielleicht nützt es Dir was?

Liebe Grüsse
Delphia
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Smartis
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Beitrag von Smartis »

Hallo Bernina


Werde Morgen Wolle kaufen und wirklich mal anfangen zu stricken, denn ich kann ja nicht immer alles in mich hinnen fressen. Mit Lebensmitteln, wo ich doch so doll abgenommen habe.

Der Florian war in Behandlung, aber der Psychiater gab auf. Mir blieb der Mund damals offen. Mein Mann meinte, gut es geht auch niemanden was an was bei uns läuft und Klopfte seinem Jungen auf die Schulter.

Ne mit der Beiständin verstehe ich mich gar nicht, da hilft mir dann nach der Scheidung noch die Opferhilfe das ich jemand anderes bekomme.

Die Familienhilfe riet mir ihn das erleben zu lassen, also in der Hoffnung das es von Aussen Konsequenzen haben wird.

Auch sie kommt nicht immer an ihn heran, er zeiht alles ins Lächerliche.
Da er aber Krebs ist, weiss ich das er es sowieso nicht leicht hat. Und wir haben auch sehr schöne Tage zusammen, ich lerne auch vieles von ihm, das leben auch mal leichter zu nehmen, herum zu tollen, zu lachen. Aber er sollte lernen, das es Sachen gibt die man besser gut macht, da sie fürs Leben sind.

Aber Heute ist sowieso ein komischer Tag, auch der dritte im Bunde ist Heute völlig aufgedreht, er rannte draußen herum, egal ob Autos oder Menschen vor ihm waren. Im Wohnzimmer geht er über die Stühle als wenn es ein Parkuhr ist. Die Schwester wird umgerannt, und dazu schreit er nur noch. Sie mittlerweile auch vor Schmerzen.

Nun habe ich aufgegeben, und genau das falsche gemacht, er darf Gamen, sonst drehe ich durch.

Morgen ist wieder ein Tag, da gelten wieder die Regeln. Aber für Heute bin ich ausgepowert.
Liebe Grüsse Smartis

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Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo Smartis

Das Aufgabenheft scheint für jedes Kind ein Problem zu sein. Mein Sohn schafft es einfach nicht alles so aufzuschreiben das er nacher weiss was er zu erledigen hat.

Es vergeht kein Tag wo er nicht einem Schulkolleg anruft um nachzufragen.

Sie hören wohl einfach nicht richtig zu oder schreiben nicht die nötigen Infos ab.

Heute kam er mit einem Ausatz an unter dem eine fette dicke 3 stand.
Er schrieb über sein Lieblingsthema das Down-Hill fahren und hat eine ganze Seite mit Markennamen gefüllt --- was die Lehrerin entsetzte und mich zum Lachen brachte.

Liebe Grüsse ... nadia
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Nin
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Beitrag von Nin »

Dank an euch alle. Ich bin ja Lehrerin, da mache ich mir sorgen, dass ich Schule überbewerte. Aber ich belohne gute Noten nicht - ich lobe, ja, aber das vor allem, wenn ich sehe, dass das Kind sich Mühe gegeben hat und icht nur so dahinschlurt, was es ohnehin kann.

Das Aufgabenheft ist ein Problem. Der Kleinere hat seins verloren. Der Grössere kommt zurecht.

Ich selbst habe nach einer sehr guten Schullaufbahn studiert (Deutsch und Geschichte an der Uni Genf), mein Herz ist promovierter Linguist und arbeitet zum Teil auch an der Uni, aber auch mein Ex hat studiert, wenn auch nach einer chaotischen Schullaufbahn. In meiner Familie hat immer nur klassische Bildung gezählt - sogar mein Lieblingsbuch, der Herr der Ringe galt schon also Schund für ein 12-jähriges Kind...

@ Aila - mich aht die Reaktion von dem Kleinen auch überrascht. Er verschlingt sonst immer alles Gedruckte, sogar die Text auf den Cornflakes-Packungen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass mein Ex den Grossen, der ihm in allem ähnlicher ist sehr vorzieht und den Kleinen, der mir sehr ähnelt eher ablehnt... es gibt mehrere Hinweise... und da frage ich mich, ob er sozusagen unbedingt Papa gefallen will... und dann auch Lesen gleich wieder ablehnt.

@Smartis: manchmal muss gamen sein. Ich hasse manchmal auch die Gameboys, aber eben, wenn man sie nicht immer lässt, ist es auch gut so. Es gehört zu der Zeit, in der die Kinder leben, dass sie auch mit Elektronik spielen lernen müssen. Ganz verbieten hat keinen Sinn, genauso wie immer erlauben. Und manchmal gibt man einfach nach, auch du bsit nur ein Mensch (und ein guter!)

@ Nadia: Danke für die Website- werd mal schauen, weil meine Knubbles ja auf französich lesen und schreiben....

@Sandi: Bei uns lesen sie auch vor dem Schlafen. Und ich möchte auch vor allem, dass sie finden, was sie gerne machen im Leben - ich habe nur so gerne gelesen, dass ich mir vielleicht wünsche, meine Kinder machten diese Erfahrung auch.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Betreffend Lesen

Früher habe ich Bücher verschlungen. Und heute habe ich Mühe, abzuschalten, um mich in ein Buch zu vertiefen. Manchmal in den Ferien gelingt es mir. Während ich während meiner Ausbildung vor allem klassischen Lesestoff durchackern musste und Hermann Hesse zu meinem Lieblingsschriftsteller erkoren habe, bevorzuge ich heute einfache, seichte Lektüre. Auf meinem Nachttisch stabeln sich mehrere Bücher über psychologische Themen. Ich kann mich aber kaum auf diesen hochkomplizierten Schreibstil konzentrieren.

Mein Freund frisst Bücher und trägt jeweils die halbe Bibliothek nach Hause. Auch meine Tochter hat vor ein paar Jahren diese Sucht entdeckt. Leider liest sie so schnell, dass sie sich die Wörter gar nicht mehr genau anschaut; mit Rechtschreibung steht sie auf Kriegsfuss.

Bei den Jungs ist es so, dass früher der Ältere sich sehr für Bücher interessierte. Vor allem mit wissenschaftlichem Inhalt. Wenn er hier ist, dann liest er nur noch Mickey Mouse. Weil sie eh nur am WE lesen würden, ist es mit Büchern schwierig- Aus diesem Grund haben wir nun das Geolino und das P.M. abonniert. Da müssen sie nur kurze Artikel lesen.

Der Jüngere weigert sich zu lesen. Er behauptet, er wisse ja jetzt wie das geht - LESEN - aus diesem Grund muss er jetzt ja nicht mehr lernen. Dass Bücher auch ein Zeitvertreib ist und eine Möglichkeit, in eine andere Welt abzutauchen, das sieht er nicht ein. Dafür hat er den Game Boy. In Wirklichkeit hat er das selbe Problem wie ich. Er ist durch die schwierige Situation so blockiert. Für die Ferien haben wir extra einen lustigen Kinderkrimi gekauft. Er hatte erst er nach etwa 10 Tagen diese Blockade abgelegt und freiwillig zu dem Buch gegriffen, nachdem meine Tochter ständig davon geschwärmt haben und auch ich und mein Freund darin gelesen haben und uns regelrecht gekugelt haben. Wir haben nun noch weitere Bücher von diesem Schriftsteller gekauft. Doch so richtig ist der Funke noch nicht gesprungen. Da er nun das Lügen entdeckt hat, können wir auch nicht überprüffen, wieviel wirklich stimmt.

Das Buch heisst Fletcher Moon (Mein Name ist Moon, Fletcher Moon) und ist von Eon Colfer. Gibts beim Weltbildverlag.
Mummy
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Registriert: 29.10.2007 12:03
Wohnort: Belp

Beitrag von Mummy »

Na ja, ich finde die Aussage deines Ex schon speziell - ich kenne das!!! Ist wirklich überaus schwierig! Aber ich denke du musst das Problem langsam angehen und nicht mit "brachialem" Willen! Vielleicht würde auch ein Gespräch mit dem Ex helfen??? Oder eher NEIN?! :roll:
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