Mithilfe der Kinder

Erziehung ganz allgemein
carlotta37
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Mithilfe der Kinder

Beitrag von carlotta37 »

Hallo an alle!

Neues Jahr, alte Thema 8)
Meine Kids sind inzwischen 11, 13 und 16. Im Laufe des letzten Jahres hat sich viel verändert. Die beiden Älteren gehen in Zürich zur Schule und sind so den ganzen Tag ausser Haus unter Woche. Ich bin beruflich dieses Jahr extrem eingespannt und an der Grenze meiner Belastbarkeit (Beruf plus Prüfungszeit in berufsbegleitender Ausbildung). Haushalt und Familienleben sind auf ein Minimum reduziert.... :oops:

Was die Mithilfe der Kids zuhause betrifft, kann man aber von Minimum auch nicht mehr reden.....sie tun gar nichts mehr. Früher hatten wir Ämtlilisten, das hat zeitweise gut funktioniert. Aber in der neuen Situation bringt es nun rein gar nichts mehr. Ein gewisses Mass an Verständnis habe ich natürllich auch, dass besonders die Grosse, die sich gerade durch die letzten Wochen Probezeit am Gymi zittert, selber sehr belastet ist. Und an Tagen, an denen sie morgens vor 7 aus dem Haus geht und um 18 Uhr kommt, kann ich nicht mehr viel von ihr verlangen! Es ist allerdings doch erstaunlich, wie viel Chaos sie noch anrichtet in den wenigen Stunden daheim.....

Meine Idee war eigentlich, dass jeder sein Zeug selber wegräumt z.B. in der Küche und dann nach Bedarf hilft. Und dass wir Samstag irgendwann gemeinsam aufräumen und putzen. Dazu komme ich nämlich während der Woche oft auch nicht. Aber: Töchterlein pennt bis 12 und lässt sich abgesehen davon sowieso nichts sagen. Sohn 1 hat Training, Sohn 2 macht noch recht gut mit, ist aber oft bei der Gotte. Beide Jungs erledigen allerdings solche Dinge wie Müll raustragen, Einkäufe aus dem Auto holen und gelegentlich andere Dinge, wenn ich sie darum bitte. Die Grosse findet dagegen, dass immer nur sie aufgefordert wird und gar nichts mehr machen wird, solange es so ungerecht zugeht :aberhallo:
Naja....sie produziert auch eindeutig am meisten Chaos.....sowohl im Bad als auch in der Küche, da sie oft für sich selber kochen möchte oder sich morgens ihr Müsli schnippelt und es dann überall klebt....dazu Wäscheberge, die sie teilweise selber wäscht. Nur hängt sie die Wäsche nicht ab....und wir haben eine Gemeinschaftswaschküche, ich kann es also nicht einfach hängen lassen.....Auf Aufforderungen reagiert sie nur mit Abwehr und Geschrei....

Dummerweise kann ich ja auch während der Woche kaum etwas kontrollieren, ich gehe früher aus dem Haus als die Kinder. Oft kommt meine Tochter dafür später als ich. Wir haben wenig Platz. Den Frühstücksdreck in der Küche einfach stehen lassen, geht teilweise nicht, denn dann gäbe es kein Abendessen.

Wer hat Kinder in dem Alter, die mit Schule/Ausbildung viel Zeit ausser Haus verbringen und wie geht Ihr damit um? Wie viel Mithilfe verlangt Ihr?

Ich glaube, ich stelle keine hohen Ansprüche, habe viel Verständnis (zu viel???). Und ich bin alles andere als eine Perfektionistin im Haushalt.... :oops:
val
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von val »

Hallo

Da bin ich also nicht die einzige.... :?

Manchmal frag ich mich, ob das so sein muss, dass ein Pubertierender nur im Chaos wirklich gedeihen kann...???

Einer meiner Söhne sagte kürzlich zu mir: "ich lasse meine Kleider nicht am Boden liegen, ich hänge sie nur dort auf" :wink:

Dreckige Socken werden hinter das Bett gestopft, das nasse Turnzeug bleibt auch während den Ferien in der Turntasche, nachdem einer geduscht hat kann man durch das Bad schwimmen, ist der Deo zu Ende, nimmt man den vom Bruder und wenn dieser auch leer ist, dann geht man sich an die Gurgel. Der Geschirrspüler ist offenbar vermint, sobald man ihn berührt, wird er explodieren. Leere Flaschen lösen sich offenbar in Luft auf, wenn man sie nur lange genug rumstehen lässt. Brot- und Nutella-Reste auf dem Tisch stören ja erst den, der nach einem kommt. Und damit man keine leere Corn-Flakes-Schachtel entsorgen muss, lässt man einfach ein einziges Flake drin. Der Clou war dann mal, dass ich meine leere Kaugummipackung in meiner Handtasche fand... :?

Bei uns kommt noch erschwerend hinzu, dass einer der Jungs meistens am Wochenende arbeitet, die bisherigen Putz-Routine alle zwei Wochen ist somit torpediert, denn wenn der eine nicht kann, will der andere erst recht nicht. Und hätte ich ihn dann soweit, dass er sich doch noch bequemt, den Staubsauger zu satteln, hat der Bruder Zimmerstunde und hätte gerne Ruhe.

Aber irgendwie geht es dann schon. Mit viel Gemotze und ein paar Flüchen.

Hie und da mache ich Protest-Runden, d.h. ich kaufe kein Nutella oder von ihrem Lieblingsmüsli mehr, wenn ich die Abfälle dauernd selber wegräumen muss. Dann wird es meist vorübergehend besser. Und will man(n) am Wochenende in den Ausgang, hat sich aber geweigert, das Putz-Ämtli zu erledigen, wird halt erst dann in den Ausgang gegangen, wenn gestaubsaugt oder die Bäder gemacht sind. Dann geht es meistens plötzlich ziemlich flott.

Das Puff in ihren Zimmern versuche ich zu ignorieren, bin ich dran mit staubsaugen, kommt alles, was rumliegt aufs Bett. Und wenn sie mal wieder einen Sondergefallen von mir wollen, gibt's den halt erst, wenn man vorher das Zimmer entpufft.

Unter der Woche sage ich grundsätzlich nicht viel, bin selber zu müde und mag mich dann nicht noch diesen Diskussionen stellen. Am Wochenende zitiere ich sie dann aber schon mal nochmals in die Küche, wenn sie einfach davongeschlichen sind.

Ich glaube ich bin in den letzten Jahren mir gegenüber toleranter geworden, was das Niveau meines Haushaltes angeht. Das hilft. Lass Dich nicht verrückt machen. Solange ihr Euch wohl fühlt, ist doch alles im grünen Bereich.

Liebe Grüsse Val
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carlotta37
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von carlotta37 »

Wunderbar, val!! Die Beschreibung trifft es genau....besonders das mit den fast leeren Packungen ;-)

Das Problem ist einfach, dass wir uns eben nicht mehr wohl fühlen. Verantwortlich dafür ist aber Mama....
Und glaub mir, meine Ansprüche an meinen Haushalt waren nie hoch. Im Gegenteil, manchmal sollte ich ein besseres Vorbild sein....Um ihre Zimmer kümmere ich mich grundsätzlich nie, das von meiner Tochter betrete ich ja nicht mal. Müll, der mangels Platz drinnen vor die Tür quillt, wird mit dem Fuss zurück geschoben und Tür wieder zu. Genervt reagiere ich höchsten, wenn wir keine Müslischalen mehr in der Küche haben (es müssten 8 Stück sein....), weil die gerade in ihrem Zimmer nach und nach Beine kriegen und samt lebendigem Inhalt durch die Gegend kriechen. Wenn sowas dann in der Spüle landet in der Erwartung, ich werde den seit Wochen entweder stark gewachsenen oder total vertrockneten Dreck säubern, stelle ich sie ihr kommentarlos wieder vors Bett.
Sie bekommt etwa alle 3-4 Wochen einen Anfall und räumt super auf, danach vermüllt das Zimmer wieder. Nicht mein Problem!
Der Jüngste muss aufräumen, wenn seine Gotte kommt, sonst nimmt sie ihn nicht mit. Das funktioniert bestens :D
Der Mittlere tut es freiwillig bevor seine Schulfreundin kommt, die ich insofern sehr gern hier sehe ;-)

Mein Problem sind die gemeinsamen Räume, vor allem Küche und Bad.
Bei meinen Jungs ist es wie bei Deinen: mit viel Gemotze helfen sie dann doch letztlich, mindestens am Wochenende. Mit ihnen kann man auch handeln (oder sie erpressen.... :mrgreen: ). Hilft der Mittlere nicht, muss er mit dem Bus zum Sport fahren etc..
Die Grosse kümmert das nicht. Eine zeitlang habe ich das Taschengeld am Wochenende erst ausgezahlt, wenn alles ordentlich war. Aber das interessiert sie nicht. Sie verdient selber mit ihrem Babysitterjob und zwar sehr viel mehr als ich ihr gebe. In den Ausgang geht sie wenig. Und ihre Schulfreundinnen kann und will ich ihr nicht verbieten, denn diese Wochenenden sind tatsächlich eine Mischung aus Spass und Lernen. In der Hinsicht sind sie alle sehr fleissig und zuverlässig!

Ich komme einfach unter der Woche nicht mehr nach. Und fühle mich selber zunehmend überlastet. Wenn ich nachmittags endlich heim komme und genau weiss, ich muss ziemlich nahtlos am Schreibtisch weitermachen, wahrscheinlich wieder bis spät abends, dann freue ich mich auf meinen Kaffee.....Aber leider findet sich auf dem Tisch kein freier Platz für meine Tasse....Nutella, irgendwer hat ein Saftglas umgeworfen und alles klebt, dazwischen Haferflocken, Brotkrümmel, ein offener Frischkäse, der deutliche Spuren einer hungrigen Katze trägt und somit reif für den Müll ist. Eben die Rest vom Frühstück. Spülmaschine? Was ist das??? Ach ja, das Ding, in das man dreckiges Geschirr mitsamt Bergen von Resten entsorgen kann? Also wieder raus damit und alles erstmal vorspülen und den Dreck aus der Maschine puhlen, damit sie nicht den Geist aufgibt....
Kaum hab ich das gemacht, meinen Kaffee getrunken und widme mich wieder anderen Dingen, taucht ein Kind auf, verlangt nach Zvieri oder Abendessen oder macht sich was (wunderbar diese Selbständigkeit!!!). Und lässt alles stehen: der nächste bitte....der könnte es ja auch noch brauchen!

Na gut, das mag alles normal sein. Was bei uns aber die grösste Belastung ist: die Beschwerden der Grossen darüber wie ungerecht alles ist. Immer sie und nie die Brüder....
Mit denen kann ich mich noch irgendwie einigen. Mit ihr ist es hoffnungslos.....sie reagiert NIEMALS auf eine Aufforderung von miir, höchstens mit Türen knallen und Gekeife. Wenn sie nicht freiwillig hilft, dann ist es aussichtslos....Und sie hinterlässt eine Spur der Verwüstung....Eben habe ich ihre Haare aus der Dusche geklaubt: viele, lange, dunkle Haare....Und dabei entdeckt, dass in der Schublade ihres Schränkchens mehrere Shampoos etc. ausgelaufen sind und sich das Holz aufgelöst hat. Das Ding ist ein halbes Jahr alt und reif für den Müll! Madame hat ein eigenes Waschbecken, das man aber nicht mehr benutzen kann, weil sich ein Berg an Abschminktüchern, Duschgels, Schminke, Taschentücher, Haare etc. darin türmt. Kein Problem, der Rest der Familie teilt sich ein Waschbecken und das benutzt sie dann eben auch!

Deswegen auch meine Frage: hat hier jemand ein System, das von den Jugendlichen/Kindern als fair akzeptiert wird? Oder ist es bei allen so wie auch bei val und mir: Wochenende und dann viel auch nach Notwendigkeit und Ansage....Solange das klappt, wenn auch mit Gemotze, ist es mir ja recht. Aber bei uns klappt es nicht!
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Ria
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von Ria »

Liebe val, dein Beitrag trifft es genau! :applaus:
Und lustigerweise höre ich sogar meine eigene Mutter, wie sie sich schon früher genau über die gleichen Dinge bei uns genervt hat. Damals waren es auch noch volle Aschenbecher, die wir herumstehen liessen :oops:
carlotta37 hat geschrieben:Das Problem ist einfach, dass wir uns eben nicht mehr wohl fühlen. Verantwortlich dafür ist aber Mama.... Und glaub mir, meine Ansprüche an meinen Haushalt waren nie hoch. Im Gegenteil, manchmal sollte ich ein besseres Vorbild sein....
Liebe carlotta, warum rechtfertigst du dich? Da scheinen sie bei dir einen "Haken" zu finden, wo du unsicher bist. Und das nützen sie gnadenlos aus. Nicht weil sie bösartig wären sondern einfach unbewusst für sich herausholen, was sie können.
Wenn sie das Frühstück stehen lassen, ist es ja wohl ihre Verantwortung, oder???
Anscheinend fühlen sie sich noch zu wenig unwohl und können es noch zu deinem Problem machen. Und das ist vielleicht noch der grössere Stress als die Unordnung selber? Was denkst du, sagt das über dich als Mutter aus? Da scheinen sie dich zu erwischen :oops:
carlotta37 hat geschrieben:Deswegen auch meine Frage: hat hier jemand ein System, das von den Jugendlichen/Kindern als fair akzeptiert wird?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie es nicht als fair sehen WOLLEN, wenn sie etwas beitragen müssten! Da kannst du dich auf den Kopf stellen. Solange du dem hinterherrennst, wirst du wenig Erfolg haben und frustriert sein.

Bei unseren Töchtern war es genau gleich: kurz zu Hause, Kühlschrank leer und Chaos platziert - und wieder weg - schrecklich. Ich habe mich echt wieder über ihre Anwesenheit gefreut, als sie ausgezogen waren. :wink:
Und erst bei der letzten, die wegen des Studiums noch zu Hause wohnt, funktioniert es, ohne dass ich etwas sagen müsste!

Das löst natürlich dein Problem nicht. Es braucht doch einfach wahnsinnig viel Kraft, in dieser Phase etwas bei den Kindern zu verlangen und durchzusetzen. Und allein ist das natürlich noch aufwendiger.
Bei mir ging es besser, wenn ich sie nicht alle gleichzeitig beschäftigte, sondern von jeder einzeln zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Beitrag verlangte. Vorangemeldet, sonst waren sie wegen einer Abredung ausgerechnet "leider" verhindert.
Einmal habe ich abends, als ich das Chaos in der Küche sah, kehrt gemacht und bin auswärts essen gegangen. Das hat Eindruck gemacht! Aber natürlich auch wieder nur für eine begrenzte Zeit.

Auch wenn das in deiner Situation ein wenig wie ein Hohn klingt: Es geht wirklich vorbei! Wichtig war für mich der Fokus darauf, es doch auch immer wieder gut miteinander zu haben, mir davon nicht die ganze Stimmung vermiesen zu lassen. Aber da müssen die Kinder auch mitmachen. Nur, wenn wir zuerst die perfekte Ordnung erwarten, kommt es nicht so weit. Eher so wie du es mit deinem Sohn und seiner Gotte beschreibst. Wenn etwas Schönes wartet, das wir miteinander erleben können, muss ein Minimum erledigt sein. Und wer nicht mitmacht, macht nicht mit.

Und was mich das Wichtigste dünkt: Schau immer wieder für dich, dass du dich erholen und etwas geniessen kannst. Wenn nötig auch ausser Haus. Wenn du nämlich zusammenklappst ist niemandem gedient!
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von carlotta37 »

Es tut einfach schon ganz gut zu wissen, dass es anderen genau so geht/ging! ;-)

Ria, das stimmt genau: es braucht so viel Kraft!
Der gesunde Menschenverstand würde sagen: sie möglichst oft einfach auflaufen lassen und es eben NICHT für sie tun. Aber das ist schöne Theorie....Wenn Töchterlein ihre Wäsche unbedingt allein waschen möchte (sie ist eine merkwürdige Mischung aus totalem Chaos und pingelig.....ihre Wäsche mit unserer? Igitt, wie ekelhaft....die könnte ja mit Unterhosen ihrer Brüder in Kontakt kommen!), tut sie das immer spät abends. Das Zeug trocknet dann im Keller nicht mehr. Man muss es am nächsten Morgen mit Wäscheständer in die Wohnung holen und dort fertig trocknen. Sonst gibt es richtig Stress mit den Nachbarn, die dann ihren Waschtag haben.....Und genau da erwischt sie mich: sie haut kommentarlos ab in die Schule und wer steht noch früher auf und macht es? Ich natürlich! Das sind die Punkte, an denen ich mich wirklich überfordert fühle.
Einmal habe ich ihr das halbnasse Zeug aufs Bett geschmissen. Ich kam nachmittags, da lag es dann in meinem Bett, alles nass. Also wieder zurück. Von da wanderte es wieder in den Wäschekorb, das habe ich nicht bemerkt. Erst als es merkwürdig roch im Bad.

Es ist ein Machtkampf und ich finde den Ausweg nicht. Dabei muss ich zugeben, dass mich insbesondere ihre Gleichgültigkeit empört. So viel geht kaputt, Lebensmittel werden angebrochen, stehen in ihrem Zimmer rum, schimmeln und werden weggeworfen. Mama kauft ja neue. Natürlich, denn die anderen wollen ja auch noch was davon haben!

Ich glaube, das ist genau der Punkt: die Jungs haben einfach keine Lust und sehen das Chaos auch nicht. Sie motzen, aber letztlich helfen sie mir dann doch. Eben so, wie val es auch schildert. Mit der Tochter ist ein Machtkampf draus geworden und sie hat einige Mittel, den zu gewinnen...
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von carlotta37 »

Ach übrigens, Ria, wann geht es vorbei???
Bei ihr begann es mit 11, jetzt ist sie 16 geworden. Muss ich warten, bis sie auszieht????
tabida
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von tabida »

Warum lässt Du sie dann alleine waschen?
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von carlotta37 »

Glaubst Du, dass sie um Erlaubnis fragt??? Sie muss nicht ihre Wäsche waschen allein, sie will das so, da sie alles andere eklig findet....Und verbieten kann ich es kaum, oder mindestens kann ich das Verbot nicht durchsetzen, da ich oft genug zu den entsprechenden Zeiten gar nicht da bin...
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von tabida »

Bitte entschuldige, meine Frage war schon sehr trocken formuliert. Ich wollte Dich nicht irgendwie angreifen.

Aber ehrlich gesagt, ich würde solche Extrawürste nicht durchgehenlassen! Ausser sie ist fähig die ganze Verantwortung zu übernehmen.

Du schilderst, dass Du Dich überforderst fühlst, dass es ein Machtkampf ist, aus dem Du keinen Ausweg siehst - ich würde in dem Fall mir so rasch wie möglich extern Hilfe holen und zwar für die ganze Familie! Es ist niemandem geholfen, wenn Du zusammenklappst.
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von carlotta37 »

Nein, tabida, hab mich nicht angegriffen gefühlt, sondern nur ebenso kurz geantwortet!!
Hilfe von aussen, da sind wir schon dran....ist alles nicht so ganz einfach....Sie wollte immer mal wieder auch Hilfe für sich und die bekommt sie jetzt. Und sicher im Laufe der nächsten Wochen (aber nach der Probezeit ;-)) auch eine Beratung für die ganze Familie!
Ist halt immer so eine Grenzfrage: normal Pubertierende gehören nicht zum Psychologen. Wenn aber die Jugendlichen selber immer mehr leiden und die ganze Familie mit, muss man doch etwas tun. Und wenn es dann noch ein so schwieriges Verhältnis zum Vater gibt, auf den sie sich immer mehr fixiert, ist das auch nicht einfacher....
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von tabida »

Ich dachte eigentlich nicht, dass irgend eine/r von euch zum Psychologen "gehört". Aber offenbar ist es so, dass Ihr als "Familie / WG" so funktioniert, dass immer Mal wieder der eine oder andere an die Grenzen kommt und da denke ich, es wäre gut, wenn jemand von Aussen sich das Mal anschaut und vielleicht den einen oder anderen Tipp geben kann, damit es besser läuft. Neu nennt man das z.T. ja auch nicht mehr Familientherapie sonder Coaching.
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Ria
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von Ria »

carlotta37 hat geschrieben:Ach übrigens, Ria, wann geht es vorbei???
Bei ihr begann es mit 11, jetzt ist sie 16 geworden. Muss ich warten, bis sie auszieht????
Liebe Carlotta
Leider kann es wirklich lang gehen. Denn sie wohnen bei/mit uns aber fühlen sich nicht verantwortlich. Bei vielen kommt das dann erst in den eigenen vier Wänden, wo niemand anders hinterherräumt oder den Abfall rausträgt. Und wenn sie die Lebensmittel selber einkaufen und bezahlen müssen :oops:

Und irgendwie scheinen unsere Kinder überzeugt davon zu sein, dass das unsere Sache ist! Jedenfalls erleben sie das, wenn es gar nicht mehr zum aushalten ist: dann tun wir es uns zuliebe.

Eben wie gesagt, bei uns war es nur bei der letzten von fünfen anders, wohl auch deshalb, weil sie nicht mehr befürchten muss, mehr als die anderen zu machen. Es ist ja niemand anders mehr da. :wink:

Was mich an deinen Schilderungen am meisten berührt ist, dass du meinst, das ausbaden zu müssen.
Ich bin ja gespannt, was beim Psychologen rauskommt und hoffe, es sei nicht nur ganz viel Verständnis sondern auch etwas in Richtung Respekt dir gegenüber dabei!
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von Buchenholz »

Liebe Carlotta

Kinder getrauen sich einen solchen Machtkampf nur bei Personen, bei denen sie sich ihrer sicher fühlen. Sie wissen, Lehrer und Eltern haben Verantwortung und da kann man den Bogen weit überspannen.
Ich an deiner Stelle würde die Verantwortung über die nasse Wäsche an sie abtreten. Ich würde den Wäscheständer anschreiben mit dem Namen der Tochter und dem Vermerk: Reklamationen bitte direkt anbringen. Falls Nachbarn etwas sagen, dann würde ich erklären, dass Tochter im Moment nicht auf deine Frequenz reagiert. Pubertierende halt.
Und der Tochter würde ich signalisieren, dass sie die Wahl hat: entweder, sie holt den Ständer beizeiten in ihr Zimmer oder irgendwer entsorgt die Sachen. Reklamationen gehen dann auch an sie.
Ob sie sich auch in einen Machtkampf mit den Nachbarn anlegen möchte? :-)

Du fragst, wie lange es dauert. Bei meiner Tochter und mir ist es ja umgekehrt. Ich bin der Chaot und sie will sich von mir abgrenzen, also ist sie die ordentliche. Ab und zu hinterlässt sie schon ein Chaos, lässt das Frühstückgeschirr in der Küche stehen oder Wäsche im Bad liegen. Aber da drücke ich ein Auge zu. Meist hat sie es eilig und muss auf den Bus. Und sie macht ja auch viel für mich, also gleicht sich das aus.

Bei meinen Stiefsöhnen beobachtet mein Partner eine Veränderung in der Lehre, vor allem, seit sie volljährig sind und jetzt eben Erwachsen sind. Der Ältere hat Kundenkontakt und musste stark an seinem Auftreten arbeiten. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, ....
Sie vergleichen sich jetzt nicht mehr mit Kindern sondern mit Erwachsenen.

Übrigens, ich war ja ein Spätzünder und ewig verträumtes Kind. Ich war bestimmt schon um die 20ig, da habe ich nicht den Tisch gedeckt, wie es mein Ämtli gewesen wäre. Da hat meine Mutter zwar das Abendessen gekocht, aber nur für sich und dann in ihrem Büro gegessen. Manno, welch egoistisch pubertäres Verhalten von ihr. Was erlaubt sich diese Frau! :-)
Ihre Aktion ist aber gesessen, die Botschaft angekommen.

Ich glaube, wir haben manchmal Angst, eine solche Handlung würde sich einpendeln und irgenwann isst jeder nur noch für sich. Auch sowas gibt's bei uns manchmal, einfach, weil jeder von uns so mit seinen Projekten beschäftigt ist. Aber nach einer gewissen Zeit reagiert Tochter schon und bedauert, weil wir nichts mehr als Familie tun.

Pubertierende lernen nur durch selber gemachte Erfahrungen. Es nützt ihnen nichts, wenn WIR wissen, was sich gehört und wie etwas endet. Sie müssen es selber erleben. Und diese Selbsterfahrung können wir ihnen nicht abnehmen. Und gerade das Elternhaus ist doch ein guter Übungsplatz.
Was uns Eltern fehlt, ist vermutlich der Mut, wegen unserer Kinder Peinlichkeiten zu ertragen. Die Toleranz, welche Kleinkinder geniessen, die will man Jugendlichen nicht mehr zugestehen und das finde ich schade. Dabei müssen sie gerade in diesem Alter erfahren, wo die Grenzen liegen und wie man sich verhält, wenn man diese überschritten hat.
Es wäre dann einfach doof, wenn zum Beispiel deine verärgerten Nachbarn gleich Meldung bei der Verwaltung machen oder den Anwalt kontaktieren, anstatt dem Fräulein die Leviten zu lesen.

Also ich kann jetzt ernten und es ist wunderschön, eine erwachsene Tochter zu haben. Gemeinsam mit ihr einzukaufen, sie fährt und ich sitze voll angespannt mit Schnappatmung daneben. Im Laden testen wir Raumparfum und diskutieren, in welcher Farbe wir das Wohnzimmer neu dekorieren wollen. Ich kaufe das Essen und sie sucht den geeigneten Wein dazu. Dann könnte ich die Welt umarmen. Carolotta, die Zeiten ändern sich. Bis dann muss man den Kindern einfach die Chance geben, alles auszuprobieren, was keine Narben und bleibenden Schäden hinterlässt. :-)

Und es ist vermutlich auch so, dass es Kinder gibt, die intensiver pubertieren oder weniger. Aber anscheinend werden auch die schwierigsten Zicken vernünftig, wenn ich dem Glauben schenken darf, was Tochters Freundinnen mir so erzählen.

Und im Vergleich mit den anderen Müttern falle ich doch noch gut weg. Bei den anderen sei es immer so wunderschön ordentlich und stylisch designt eingerichtet. Mit mir könne man aber wenigstens über alles reden. Und manchmal finde ich mich mitten einer Weibergruppe und darf Psychologe und Berufsberater spielen.
Tja, wer will schon eine ordentliche Wohnung, wenn man sowas haben kann *hihi
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von val »

Hallo allerseits

Danke für das Feedback zu meinem Beitrag. Freut mich, wenn ich es auf den Punkt bringen konnte (und hoffentlich einige von Euch zum Schmunzeln).

A propos Waschen: Wie wäre es, wenn Du der Tochter zur Bedingung machst, dass sie die Wäsche von Anfang an gleich am Ständer bei sich im Zimmer aufhängt? Dann musst Du nicht in aller Herrgottsfrühe die Waschküche räumen und Tochter muss das nasse Zeug selber raufschleppen und im Zimmer Platz für den Ständer machen. Ist übrigens gerade im Winter die sauberste Form der Luftbefeuchtung, hat mir seinerzeit der Kinderarzt gesagt. Ein Ständer voller frisch gewaschener Wäsche.

Das mit den angebrauchten Lebensmitteln ist hier auch so ein Thema. Ich rege mich darüber oft furchtbar auf. Kaum ist etwas einen Tag übers Datum, wird es nicht mehr angerührt. Und Brot, das älter als einen Tag ist sowieso nicht. Geschweige denn dass man die Anhäuel essen würde. Da könnte ich die Wände hoch. Manchmal gibt es deshalb nur noch Knäckebrot. Das wird nicht alt und hat keine Anhäuel. Und es herrscht Ebbe im Kühlschrank. Dan kaufe ich nur noch das, was ich selber esse. Da motzen sie dann schon und tigern am Abend in der Küche rum. Aber es wirkt.

So schnell verhungern sie nicht. Ausserdem können sie sehr wohl unterscheiden, ob es für sie nun dieses oder jenes nicht mehr gibt, weil sie selber schuld sind oder weil es eigentlich auf die Kappe des Bruders geht. Und lassen ihn das dann auch spüren :wink:

Warum nicht mal drauf ankommen lassen, dass sich Tochter am Morgen kein Müsli machen kann, weil sonst alles verklebt und versaut ist? Einverstanden ist sie mit Dir ja offenbar eh nicht. Aber so musst Du dich nicht auch noch über eine Sauerei ärgern und sie auch noch wegputzen.

Liebe Grüsse
Val
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Re: Mithilfe der Kinder

Beitrag von zimet »

hallo Carlotta

ehrlich? Ich denke egal was du tust, Deine Tochter findet etwas anderes, um sich an dir zu reiben...ich lese und schreibe auch schon lange mit und mich dünkt, dass wird sich wenn überhaupt, erst mit dem Auszug (der finanziellen Selbstständigkeit) Deiner Tochter ändern. Die Idee von Buchenholz mit dem Ständer anschreiben find ich eine gute Idee, im Zimmer aufhängen eine noch viel bessere - versuchen kannst Du es ja :) nicht gerade tröstlich, ich weiss.

Meine Tochter war auch ein unglaublicher Chaot im Zimmer, überall. Ihr Verhalten war etwas freundlicher, wir hatten einen eigenen Wäschekeller - aber letztlich lief es auf Deine und auch Val's Geschichte raus. Alles bitten, diskutieren etc. half wenig bis überhaupt nicht. Als es dann darum ging, dass sie bei uns in ein Studio ziehen will und Miete bezahlt, erst fand ich die Idee ja toll, ging mir auf, dass sich das NIE ändern würde. Da das Haus eh zu gross war, habe ich es kurzerhand verkauft und eine kleine Wohnung gekauft - Resultat; Tochter sucht sich eine 2,5 Zimmer-Wohnung und lebt heute glücklich in einem unglaublich aufgeräumten, ordentlichen, sauberen und gemütlichen Zuhause. Kühlschrank sauber und voll, Bad sauber und Duschtücher hängen, wo sie sollten.....irgend etwas habe ich wohl doch richtig gemacht!

ABER wenn ich sei darauf anspreche, dann kommt ein verständnisloser Blick und das sei ja wohl klar, es sei ja schliesslich ihr Zuhause :roll: :roll: :roll: !!

Tja der Kleinen lasse ich mit 13 nun FAST nichts von all dem durchgehen, konsequent mahne ich sie, jedes Mal -so doof das ist, aber sie nervt sich darüber so sehr, dass Ordnung die bessere Lösung scheint :lol:

Carlotta - viel Kraft und Mut und ...

Humor ist der Knopf, der verhindert dass einem der Kragen platzt!

ps eine Idee für die Wäsche - ich würde die Wäsche einfach mal konfiszieren...irgendwann hat Tochter dann keine mehr und dann???
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
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