Handys, Compi und Co. - was ist nötig?

Erziehung ganz allgemein
carlotta37
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Handys, Compi und Co. - was ist nötig?

Beitrag von carlotta37 »

Hallo an alle!
Ich weiss, es gibt Budgehtberatungsstellen etc., aber trotzdem würde mich interessieren, wie Ihr das bei Kindern zwischen 12 und 15 handhabt mit Sackgeld, Handy etc.
Ich habe hier - obwohl wir keineswegs in einer reichen Gemeinde leben - immer den Eindruck, die Kids bekommen ziemliche Summen im Monat, jenseits jeder Empfehlung...

Aktuell geht's bei uns um Handy-Verträge. Wir alle sind bei einem Anbieter, aber bisher nur mit prepaid. D..h meine Tochter hatte einen Mini-Vertrag (nur 12;- im Monat), der jetzt aber ausläuft. Nun möchten sie ein Jugendabo bei einem grossen Anbieter inkl. Handy. Bei Tochter MUSS es das iphone sein, wenn auch ein älteres Modell, aber es kostet auch noch, während es andere Angebote zu dem Vertrag umsonst gibt.
Meine eigentliche Sorge ist aber eine andere: man kann diesen Vertrag limitieren, d.h. sie können die Abogebühr "nur" um 50CHF überziehen. Werd ich natürlich tun. internet und gleiches Netz ist umsonst. Aber: bei Kindern von Bekannten hab ich gesehen, wie die irgendeine Werbe-sms geöffnet haben, das Kleingedruckte nicht gelesen haben und prompt irgendwas aboniert hatten. Im ersten Monat konnte die Mutter dann erstmal eine horrende Summe zahlen. Dann hat sie die entsprechende Nummer sperren lassen. Die Kids behaupten natürlich, sie wären total unschuldig.... :roll:

Wie sind Eure Erfahrung mit Jugendverträgen zum Handy - seid Ihr da schon in so eine Kostenfalle gelaufen?

Ich war lange total dagegen und hab mich dann nach dem Angebot von pro juventute erkundigt. Das ist aber nunmal überhaupt nicht "in" und zunächst mal auch viel teurer. Meine Grosse wird 15, hat nur noch ein Jahr Schule, dann Lehre. Sie ist viel unterwegs, auch abends spät, besonders nach dem Babysitten. Ich möchte sie erreichen können und auch wissen, dass sie mich erreichen kann. Bei dem prepaidhandy war dann ständig kein Guthaben mehr drauf...
Ihr Bruder...naja...da wäre es eigentlich noch nicht nötig....

Ich hänge etwas fest: ab wann macht man die Kids zum sozialen Aussenseiter? Verabredungen etc. läuft alles nur übers Handy bei denen....

So ist es oft auch mit dem Sackgeld. Wenn ich sehe, was zum Teil ihre Freund/innen zur Verfügung haben, kann ich nur staunen. Einmal Badi, da gibt's eben mal so einen 20er von der Mutter und das fast täglich - dabei kostet der Eintritt gerade mal 3 Franken!
Viele bekommen zwar nicht soo viel Sackgeld, aber sonst ständig was zugesteckt. Ferienjobs sind scheinbar uncool. Meine Tochter ist jedenfalls in ihrer ganzen Klasse die einzige, die jobbt bzw. babysittet und es gab schon Vorfälle, dass Mitschüler sich deswegen sehr über sie lustig gemacht haben (seid ihr so arm? Aschenputtel...etc.). Für Jungs ist es schwieriger: wenn sie nicht zufällig auch Freude an kleinen Kindern haben, ist es fast unmöglich, etwas zu finden. Mein Sohn würde gern, aber in seiner Clique ist das auch kein Thema.

Wie seht Ihr das? Was ist angemessen und was sind Eure Erfahrungen damit?
Danke für ein paar Anregungen!
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo

Zuerst einmal zum Geld verdienen. Bei uns haben die Sozialarbeiter der Region eine Sackgeld-Job - Börse ins Leben gerufen. Und das lauft wie gschmiert. Rasenmähen ist der Renner. Wenn es das bei euch noch nicht gibt, dann setz dich mit eurem Sozialarbeiter in Verbindung.

Nun zu den Handykosten: Die Jungs hatten früher so ein Abo. Wenn man da auf den falschen Knopf drückte, dann produzierte man unbeabsichtigt gigantische Kosten. Die wussten das. Ein Anruf und sie haben diese Ausgaben storniert.

Also hier war ich es, die Tochter unbedingt ein i-phone kaufen wollte. Wir bezahlen bei orange eine Abogebühr von 40.- Fr. Bis jetzt produziert sie etwa 5 Fr. Zusatzkosten, wenn sie in ein anderes Netz telefoniert. Also unbedingt abklären, mit welchem Anbieter die besten Freunde telefonieren. Den meistens ist es innerhalb des Anbieters gratis.
Ich zahle ihr diesen Betrag gerne. Denn ohne Internet gehts bei uns fast gar nicht. Und da es heute fast überall W-lan hat, korrespondieren wir via FB. SMS nur noch ganz selten. Bald habe ich aber auch so ein modernes Teil und dann kann ich auch endlich ins Internet.
Und da sie ja jetzt ja täglich mit dem ÖV unterwegs ist, braucht sie sbb.ch ebenfalls regelmässig.

Übrigens raten fast alle von i-phone ab. Da gibt es bessere Handys. Apple ist und kann eben nicht alles.

Sackgeld: Im letzten Schuljahr übergab ich Tochter sehr viel Verantwortung über ihre Finanzen. 100 Fr. Kleidergeld, 50 Fr. Sackgeld und 30 Fr. Handykosten. Damit musste sie aber alles bezahlen. Ich übernahm einzig eine rechte Winter-Skijacke sowie ein Paar gute Schuhe pro Saison.
Einen Sackgeldjob hatte sie keinen. Ihre Woche war durch das Doppelresidenz-Modell und die vielen Hausaufgaben eh schon stressig genug. Da sie zu Hause aber sehr hilfsbereit ist und oft Wäsche macht, bin ich im Gegenzug gerne grosszügig.
Es ist viel Geld, was ich ihr da aufs Konto überwiesen habe. Aber sie hat wirklich gelernt mit ihrem Budget umzugehen.

Und jetzt ist sie an einem Elite-Gymnasium, da ist sie eine der wenigen, die Second-Hand und no-name-Klamotten trägt und für ihren Austausch ein Stipendium bentragen musste. Und ich dachte immer, ich sei extreeeeem spendabel ;-)
offtopic: manchmal beneidet sie ihre Kollegen, die einfach unendlich Geld haben. Studentenaustausch nach Down Under für 24'000.- Fr. ein Jahr und sie selber darf aus finanziellen Gründen nur ein Semster gehen.
Andererseits beobachtet sie auch Klassenkollegen, die schockiert waren, als sie hörten, dass sie ein Scheidungskind sei und nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hat. Da gibts tatsächlich Teenies, die kennen das Wort Sparen oder Familienprobleme nicht. Und in dieser Beziehung ist sie den anderen weit voraus. Auch wenn wir nicht unbedingt stolz darüber sind, so macht sie diese Erfahrungen eben auch reifer.
zimet
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thema sackgeld und technik

Beitrag von zimet »

:roll: ein immer widerkehrendes thema, denke bei allen familien...

bei uns war es so, dass meine tochter ein natel mit abo hatte, 12.-- im monat mit begrenzten sms, kein internet und ein bestimmtes gesprächsguthaben - es war aber völlig klar, dass dies ein notfallteil ist und nicht für die täglichen sms :lol: in die schule durfte sie es nicht mitnehmen! (ist ca. 6 jahre her.....)

dann mit ca 15/16 hat sie ein neues abo bekommen (natürlich diesmal mit internet etc.) und das kostete 40.-- im monat - deal war, ich bezahle max 10.-- dazu, falls sie überbordet geht das von ihrem geld ab. sie hatte zusätzlich 80.00 sackgeld und musste damit aber auch alles kaufen, ausser winterschuhe. winterjacke etc. - zB also die x-tausend t-shirts von HUNDM 8)

da es ja so eine tolle funktion gibt, wo man die laufenden kosten überwachen kann, hat sie es wirklich super im griff gehabt und in 2 jahren nur 2x mal mehr als die 10.-- gebraucht, manchmal nicht mal die.

sie hatte auch einen job auf dem camping und hat sich so etwas geld dazu verdient.

seit sie in der lehre ist, hat sich die frage nach sackgeld eh erledigt, aber sie hat ihr budget auf grund der gemachten erfahrungen super im griff.

die kleine (11) stürmt schon lange wegen eines natels...gibts aber nicht vor weihnachten und auch sie wird zuerst "nur" ein notfallteil haben (reiten, chor usw.) damit sie mich erreichen kann. darüber ist sie nicht happy :lol: aber wir wohnen auf dem land und die kids können nur zur tür raus und sehen sich :lol: :lol: :lol:

sackgeld hat das arme kind keins, ich bezahle wöchentlich 25.-- fürs reiten! ab und zu gebe ich ihr 5.-- für die badi (see ist gratis) und falls mal ein geschenk für freundinnen ansteht, dann bezahle ich das auch.

sie freut sich auf die möglichkeit mit babysitten geld zu verdienen und macht im nächtsten jahr den rotkreuzkurs...

buchenholz und carlotta: ich hätte meiner tochter ganz sicher kein auslandsaustausch im wert von 10'000.-- bezahlen können und markenklamotten waren zum glück noch nie ein thema...da bin ich froh, wohnen wir am bielersee und nicht am zürisee
:lol: :lol: :lol: :lol: ich denke deshalb, dass das thema geld, markenklamotten etc. auch regional immer noch sehr unterschiedlich zum tragen kommt.
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Das Thema Geld und auch das Thema Kommunikation sind heute sehr eng miteinander verknüpft. Das macht die Sache nicht einfacher.

Mal aus unseren Kinderaugen:
- Früher konnten wir in den Ausgang und niemand konnte uns anrufen, um zu fragen, warum wir nicht zur Zeit zu Hause sind, usw....
- Früher haben wir Tage im Voraus abgemacht. Die Vorfreude war immens. Manchmal wurde etwas auch abgesagt, wir lernten mit dieser Enttäuschung zu leben.
- usw.

Heute aus den Augen unserer Kinder:
- Die Eltern stressen, weil sie uns unter Kontrolle haben mit dem Handy und so...
- Es ist doch keine Sache, schnell abzumachen oder eben abzusagen.
- Es wird auch übers Handy eine Beziehung aufgelöst...

Manche Eltern kommen ziemlich unter Druck, wenn sie ihren Kindern kein Handy kaufen... Prepaid ist bei den heutigen Jugendlichen eigentlich keine Option... Peinlich, peinlich. Genauso verhält es sich mit den Markenklamotten, usw.

Wir haben es so gemacht:

Mit jedem Schuljahr hat sich das Taschengeld erhöht. Eigentlich haben sich die Verpflichtungen zu Hause anzupacken auch erhöht. Diese Verpflichtungen wurden schwierig durchzusetzen. Da haben unsere Ex-Partners eben entgegengewirkt. Die Handys wurden von den Ex-Partners übernommen. Teilweise wurden sehr hohe Summen übernommen, was wir nicht goutiert haben. Dazu habe ich schon mal berichtet.

Kleidergeld haben unsere Kids ab der Oberstufe erhalten.

Heute kann ich sagen, dass sie gut mit ihrem Geld umgehen. Die älteren, die bereits ausgezogen sind, arbeiten in den Ferien, um das Budget aufzupolieren.

Wir sind jeweils mit gutem Beispiel voran:
- Wir haben lange bescheiden gelebt und leben heute noch bescheiden.
- Sie kennen unsere Werte und Überzeugungen.
- Wir sind ihnen gegenüber offen und ehrlich.
- Wir lieben sie, ganz einfach...
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Früher gabs überall öffentliche Telefonzellen. Wichtig war, dass man immer einen 50er später 60Rp. im Sack hatte.

Früher lernte man Schönschreiben, heute das 10-Fingersystem. Früher hatte man Lexikas, heute Google. Früher hat man eine Themenarbeit per Hand geschrieben. Heute macht man eine PPP (PowerPointPräsentation)

Früher ging man als Teenie noch nicht in einen Club. Zum Glück gabs Jugendgruppen oder so, die alle 14 Tage eine Disco im Luftschutzkeller der Kirche organisierten. Coole, bunte Alk-Getränke gabs noch keine. Man trank Wein (geklaut aus dem elterlichen Weinkeller) oder Bier.
Es ist so schwierig, heute mit damals zu vergleichen. Die Wirtschaft hat die Teenies als potenzielle Zielgruppe mit Geld erkannt und dementsprechend wird produziert.

Und ich bin sicher, an den WE wären ganz viele Eltern heute mit ihren Pubis überfordert, wenn es all dieses Unterhaltungsprogramm nicht gäbe.

Beim Handy sehe ich es pragmatisch. Früher hatte man einen Walkman. Heute hat man eben ein gutes all-in-one-Handy. Für uns sind diese Hightechdinger notwendige Gebrauchsgeräte. Wichtig ist einfach, dass Teenies lernen, diese auch als solche zu nutzen.

@ zimet
Würde meine Tochter eine Lehre machen, dann wäre Auslandjahr sicher kein Thema. Da sie aber an die Kanti geht und nachher studieren will, ist das eben schon eine gute Option. Mein Ex-Mann verdient zu gut, daher reichte es nur zu einem Teil-Stipendium. Dazu kommt, dass mein Ex-Mann freiwillig einen Anteil bezahlt und da bin ich ihm und seiner Frau unendlich dankbar. Zum Glück stehen beide dahinter.

All die Extras muss sie sich aber selber verdienen. Und so geht sie in den Ferien arbeiten.
butterfly
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Beitrag von butterfly »

liebe carlotta 37

meine Kinder bekommen zur Zeit folgenden Betrag als Taschengeld

Tochter, 16, Kantonsschule sFr. 50/Monat
Sohn, 15, 2. Sek, sFr. 30 / Monat
Sohn, 5te Klasse, sFr. 15 / Monat

Davon bezahlen die Grossen das Handy. Nur Prepaid, aber 25 sms/Monat inkl. sowie zb Kino oder mal ein Glace.

Kleider, Coiffeur, jegliche Zusatzkosten was die Schule betrifft und zb auch Badieintritt zahl auch ich. Auch dürfen sie Getränke und was zu knabbern von zu Hause mitnehmen.

Ich würde niemals ein Handy-Abo abschliessen. Klar ist der Anschaffungspreis hoch. Aber mein Grosser kommt zt (dank den gratis sms) monatelang ohne Aufladen aus ;)

Handy gibts bei mir ab der Oberstufe. Der jüngste hat also noch keines, weiss aber das er in einem Jahr eins bekommt.

Meine Grosse bekommt zum Geburi ein I-Phone, sFr. 700 ohne Abo. Hat sie sich zusammen gespart/gewünscht. Dafür fallen nacher kaum nocht Kosten an :)

lg butterfly
val
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Beitrag von val »

Hallo allerseits

Meine Jungs (15, zweite Oberstufe), bekommen 15.- Sackgeld die Woche. Ab der 3. Sek werden es 20.- sein.

Damit bezahlen sie sich das Pausenbrötli, Eintritt in die Badi mit Kollegen, Prepaid-Handy. Was von der Schule her anfällt, Kleider und alles andere bezahle ich. Ich würde auch Znüni für die Schule besorgen und sie könnten ihn von zu Hause mitnehmen, aber sie wollen lieber vom Sackgeld beim Brötlimann einkaufen, ist bequemer und frischer.

Haben sie Extra-Wünsche, sparen sie sich das zusammen. Sie bekommen hie und da von Verwandten einen Batzen oder wünschen sich auf Geburtstag / Weihnachten Geld für solche Sonderwünsche.

Als Handy haben beide ein Smartphone, das haben sie sich zusammengespart bzw. mit der Treueprämie vom Vater bei dessen Anbieter ein günstiges Angebot nutzen können.

Damit kommunizieren sie trotz Prepaid sehr rege, ich glaube das App heisst "What's up" oder so ähnlich oder dann über Viber. Der Rest läuft über Facebook oder Festnetztelefon, ich habe den Eindruck, sie sind ganz gut in Verbindung auch ohne teures Handy-Abo, zumal wir hier eh in einem Funkloch wohnen und er Empfang sehr schwach ist.

Ein Handy-Abo ist für mich kein Thema, ihr Umgang mit Kosten wäre zu unberechenbar, sie haben immer noch Mühe, ihr Sackgeld wirklich gut zu verwalten und das ist für mich ein Zeichen, dass sie noch nicht reif sind.

Interessant fand ich, dass sie vor kurzem von der Bank, wo ich die Jugendsparkonti für sie habe, angeschrieben wurden und aufgefordert, ein Konto zu eröffnen, für welches sie dann auch ein EC-Kärtli bekommen hätten. Mit 15! Sie waren Feuer und Flamme und erst als sie merkten, dass sie ja kaum was haben, das sie auf das Konto einzahlen könnten, verlor diese Idee ihre Faszination.

Aber wenn sie in einem Jahr in die Lehre kommen wird ein eigenes Konto dann wohl schon ein Thema, denn irgendwo muss der Lehrlingslohn hinbezahlt werden.

Punkto "die anderen haben" stelle ich mich seit je her auf den Standpunkt, dass wir nicht die anderen sind und unsere Situation nun mal nicht wie die der andern ist. Bis jetzt haben sie das akzeptiert.

Der eine Junge geht in den Ferien Schulhaus putzen. Damit will er für einen Laptop sparen. Ansonsten können sie sich mit Rasenmähen oder anderen Sonderaufgaben in unserem Haushalt etwas dazu verdienen. z.B. helfen beim Fensterputzen (10.- pro Stunde) oder Grossaufräumen der Garage etc. Ist aber nicht wirklich beliebt.

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ganz kurz aus den Ferien: meine beiden Kinder haben ein Smartphone mit Abo (sogar beide ein iPhone, eins ist mein altes). Das Abo kostet 25 Franken pro Monat pro Kind (Orange). SMS und Anrufe an Orange gratis, aber sie benutzen sowieso What'sApp, was gratis ist oder KIK. Wlan gibt es fast überall.

Seit sie die haben, ist das Leben viel leichter: so sind die Handys immer an und ich kann sie tatsächlich erreichen, wenn ich zu spät komme oder Fragen habe. Sie hören auch Musik damit und wissen besser als ich, wie sie gratis an Musik kommen und gratis kommunizieren. Sie haben beide ihr Handyabo noch nie als mehr 1 Franken überzogen.

Mit dem Taschengeld wird es erst nächstes Jahr akut, wenn der Grosse aufs Collège kommt. Also, ich weiss nicht, wie eure Kinder es mit diesem Taschengeld machen: mein Sohn wird dann viermal pro Woche in der Stadt essen müssen und unter 10 Franken ist das noch nicht mal in der Schulkantine möglich, also allein dafür wird er 40 Franken pro Woche mindestens brauchen - und da ich je auch in einer Schule arbeite und weiss, wie da das Essen ist, kann ich gut verstehen, wenn er auch woanders isst, wo es zwar teurer ist aber einfach schmeckt!

Auch Kleider: mein Sohn hat gerade in sechs Monaten die dritte Schuhgrösse durch.... und ist in zwei Jahren zwanzig Zentimeter gewachsen. Da war es schon mal öfters nötig, auch innerhalb kurzer Zeit neue Klamotten zu kaufen - der Kleine hat gern Markenklamotten, kennt aber das Wort "Soldes" nur allzugut - und dann ist nicht teurer als bei H&M....

Wir reden offen über Geld und sehen beide, dass auch viel Veranlagung ist: bei meinem Mann kommt der Grosse oft schlecht über die Runden und die Jüngere gut, bei mir ist es umgekehrt, dabie haben die Kinder jweweils die gleichen Voraussetzungen.

Für Jungen ist es, bevor sie Nachhilfe geben können, sehr schwer, Geld dazu zu verdienen.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

@ Nin

Thema Essen: Meine Tochter nimmt oft Essen mit. Das bedeutet aber, dass ich vorkoche. Aus einer Lasagne lassen sich gleich 6 Portionen schneiden und verpacken. In der Migros findest du super Mikrowellen-Geschirr (weiss mit rotem Deckel). Für meine Tochter sind die aber viel zu gross. Also nehme ich Tiefkühler-Gefässe. So kann sie jeweils im Tiefkühler zwischen etwa 5 Menüs auswählen. Im Aufenthalsraum ihrer Schule stehen 6 Mikrowellengeräte. Und weil sie so viel Geld spart, leistet sie sich mal ab und zu eine Pizza (für Studies Spezialpreis: Pizza und Getränk für 10 Fr.) oder geht auch mal zum Chinesen.

Und Getränke kann man auch mitnehmen. Soda-Club hat auch kleinere Flaschen.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Naja, im Aargau ist Essen gehen sicher billiger als in Genf oder Zürich...

Nin, meine beiden Grossen haben inzwischen ihr Abo mit Smartphone und ich empfinde es als Erleichterung. Sie sind erreichbar für mich und mir scheint, sie gehen gut damit um, sind sehr vorsichtig. Warten wir mal die erste Rechnung ab...;-)
Trotzdem bin ich froh drüber und fast schon ein bisschen neidisch. Ich hab z.B. kein Navi im Auto und dank ihren Telefonen finde ich nun überall hin ;-)

Sackgeld bekommen sie beide je 40 CHF im Monat, eben weil ich jetzt das Handy bezahle. Meine Tochter verdient wirklich nicht schlecht mit dem babsitten und die Bedürfnisse von meinem Sohn halten sich noch stark in Grenzen. Er ist sehr bescheiden.
Kleidung kaufe ich mit meiner Tochter noch zusammen, sie geht erstaunlicherweise lieber mit mir shoppen als mit Freundinnen :oops: Bei ihr ist es jetzt nur noch ein Jahr, dann hat sie einen Lehrlingslohn und dann müssen wir das neu regeln. Ginge sie nach Zürich aufs Gymi müsste ich ihr natürlich viel mehr geben!
So denke ich, da ihr Lehrlingslohn wahrscheinlich nicht sehr hoch sein wird, dass sie fürs Handy und einfache Kleidung selber aufkommen muss (Winterjacke, Stiefel und ähnlich teure Sachen werde ich weiterhin übernehmen, aber keine T-Shirst etc.). Alle weiteren Kosten werden weiter über mich laufen. Aber ich möchte, dass sie einen fixen Betrag im Monat spart für Führerschein oder ähnliches.

Sie ist sehr fleissig und eine Lehre ist harte Arbeit. Da sollte sie auch etwas von ihrem Lohn haben dürfen. Falls die Brüder mal aufs Gymi gehen, werde ich denen ja auch noch ewig alles finanzieren müssen, da wäre es unfair, wenn sie schon so früh zuhause etwas abgeben muss. Ausserdem muss ich sagen, dass sie letztlich bescheiden ist. Natürlich hat sie ihre Wünsche und ist manchmal unglücklich, wenn wir die nicht realisieren können. Aber letztlich versteht sie das dann doch. Und ich finde es nicht unbedingt selbstverständlich, dass sie mit 14 jeden freien Mittwoch Nachmittag stundenlang babysittet!! Keine einzige ihrer Freundinnen oder Klassenkolleginnen käme auf so eine Idee, die halten zuahuse nur die Hand auf...
Insofern ist unsere Regelung nun gut für uns.

Nin, wir reden auch sehr offen und jetzt vor ihrer Englandreise musste sie ordentlich mitsparen. da waren gewisse Extras gestrichen und das hat sie problemlos eingesehen. Ich glaube, sie kann inzwischen recht gut mit Geld umgehen, hat auch ein Konto mit Karte und macht das prima!
tabida
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Beitrag von tabida »

@Nin: Betr. dem Essen war auch mein erster Gedanke - er kann sich doch auch etwas mitnehmen. Die Lehrlinge bei uns im Betrieb z.B. nehme alle ihr Essen von zu Hause mit. Je nachdem, wo sie im Betrieb gerade sind ein Sandwich oder sonst was zum kaltessen. Wenn es eine Mikrowelle hat, dann öfter auch etwas zum warmmachen.
In der Umgebung meines Arbeitsplatzes hat es viele Mittelschulen. Die Schüler sind gut organisiert und wissen bestens Bescheid, wo es für wenig Geld möglichst viel zu Essen gibt und ich staune öfter auch darüber, was sie essen. z.B. im Coop-Restaurant zahlt man nach Tellergrösse. Die haben sehr gute Techniken, wie man möglichst viel auf die Teller schichtet. Dann nimmt dann einer einen Salatteller, einer einen mit Pommes und der dritte evt. noch Gemüse. Sie teilen sich die Kosten und so werden dann mit drei Tellern manchmal fünf, sechs Schüler satt.
Mir selber ist übrigens das auswärts essen auch verleidet. Vor allem in der Zeit, als man noch in den Restaurants rauchen durfte, hat mir das so gestunken, dass ich mir auch praktisch immer etwas mitnehme und das esse ich dann bei schönem Wetter irgendwo draussen.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Etwas mitnehmen kann man, wenn man eine Mutter hat, die vorkocht zuhause....Ich sehe bei uns da ehrlich gesagt auch bald mal ein Problem: meine Jungs gehen zum Mittagstisch der Schule. Das Essen ist...naja...aber sie müssen. Ich schaffe es nicht mehr, für jeden Tag etwas im Kühlschrank zu haben...

Klar kann man sich da organisieren, am Wochenende kochen und einfrieren, aber ehrlich gesagt: nicht alles lässt sich gut einfrieren, nicht alles schmeckt, wenn es nicht frisch ist. Und ausserdem hab ich einfach nicht die Zeit! Samstag heisst Grosseinkauf, Wohnung putzen und dann hab ich definitiv genug vom Haushalt. Wir kochen dann am Wochenende gemeinsam und lecker, Dienstags hab ich frei, da gibt's auch was Gutes zuhause und die anderen Tage müssen sie eben damit leben, dass sie in der Schule essen. Wie ich es mit meiner Tochter in der Lehre dann mache, weiss ich noch nicht. Ich esse über Mittag eigentlich vor allem Salat und Obst, das ich mir zur Arbeit mitnehme. Oder mal irgendein Fertiggericht, wenn ich im Winter Lust auf was Warmes habe. Aber viel zusätzliche Arbeit darf das alles nicht mehr machen!
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

oh Carlotta, da habe ich dir ein paar gute Menüvorschläge und zum Glück ist Tochter da nicht so heikel. Stell dir vor, wenn Kinder immer wieder zum Mc gehen und dort gibts ja nur Hamburger und Chicken Nuggets. Und es verleidet ihnen nie, sie gehen immer wieder :D
Paella mit Poulet, Brätchügeli mit Reis, Spaghetti, Älpermakkronen und Apfelmus (in Gläsli abfüllen und in der Geschirrmaschine sterilisieren), Lasagne oder Moussaka, Omeletten mit div. Füllungen, Risotto mit Spargeln, mit Lauch, mit Zucchetti, Gschwellti mit Raclettkäse, Eintopfgericht à la Gulasch, Polenta mit Rattatouille, Kartoffelstock und Braten, Steak schneide ich jeweils in Streifen, damit es schneller warm ist und das Plastikgeschirr nicht leidet. Im Sommer auch mal Götterspeise
Tochter liebt auch Salat. Dann füllen wir Salatsauce in ein kleines Fläschli um. Und da bin ich faul; ich kaufe den vorgewaschenen Salat. *schämer

Aber ja, vorkochen muss man. Ich finde das jetzt selber total praktisch und profitieren auch von den eingefrorenen Portionen, da ich ja über Mittag alleine essen muss. Dann stehe ich halt mal in die Küche und koche eine riesen Pfanne voll. Ich finde das total genial, ich koche nämlich nicht gerne. Aber so machts richtig Spass und ich habe nur alle paar Tage diese Kocherei.
tabida
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Beitrag von tabida »

"Etwas mitnehmen kann man, wenn man eine Mutter hat, die vorkocht zuhause.." - oder selber kocht (machen bei uns die Lehrlinge zum Teil auch).

Und es gibt ja einiges, was man nicht kochen muss und trotzdem mitnehmen kann: Sandwich, Jogurth/Müesli, Salat...
Manchmal mache ich gleich ein paar Sandwichs aufs mal und frier die ein. Am Morgen nehm ich eines raus und bis zum Mittag ist es aufgetaut.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Klar gibt's die unterschiedlichsten Lösungen!
Und wenn die Kinder Essensgeld dabei haben, heisst das noch lange nicht, dass sie immer zu MacDonald gehen (meine Tochter z.B. hasst das!).
Vorkochen für die unterschiedlichen Bedürfnisse von drei Kindern und einer Erwachsenen ist ein ziemlicher Aufwand, mindestens empfinde ich das so - und ich koche eigentlich sehr gern! Aber frisch! Aufgewärmte Aufläufe und Reis mit Fleisch o.ä. mag ich genauso wenig wie meine Kinder - die Hälfte landet dann jeweils im Müll. Dafür ist es mir zu schade drum!
Meine Grosse geht nun als einzige nicht in den Mittagstisch. Sie kocht sich hier selber etwas Kleines: Spiegeleier mit Salat, Pfannkuchen, Milchreis, Nudeln. wenn sie dann in der Lehre ist, kommt es wohl drauf an, was die anderen dort so machen: bringen die meisten etwas mit oder kaufen sie sich was im Coop um die Ecke?
Sie geht mit ihrem Geld recht vernünftig um und wird sich das bestimmt gut überlegen. Aber ich bin auch bereit, da mit ihr ein Budget auszuhandeln und mag sie nicht zu etwas zwingen.

Ich arbeite jetzt 80%, da ist es schon ein grosser Aufwand, nebenbei den ganzen Haushalt, Einkauf, Kochen - das schaffe ich nicht immer alles perfekt. Lieber schaue ich, dass mir wirklich noch Zeit für die Kinder bleibt, anstatt dass ich diese kostbare Zeit am Herd oder mit dem Putzeimer verbringe. Ich kann mir in etwa vorstellen, dass es z.B. Nin genauso geht, deswegen meine Anmerkung über das Vorkochen...
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