Kampf um Waschmaschine

Erziehung ganz allgemein
aisha

Kampf um Waschmaschine

Beitrag von aisha »

hallo zusammen,

ich weiss, schon der Titel klingt saublöd und das Problem ist noch viel doofer.
Habe im Dezember ja mal geschrieben, dass sich die Situation mit der 18 jährigen Stieftochter so dermassen zugespitzt hatte, dass sie mich um ein Haar körperlich angegriffen hätte. Nach diesem Eklat war ich voller Hoffnung, dass endlich etwas ändert im Zusammenleben.
Denkste. Sie treibt ihre Provokationen gegen mich fast von Tag zu Tag mehr auf die Spitze und während der Feiertage kams dann um ein Haar zum Bruch zwischen meinem Freund und mir.
Sie hat ihn auch übelst hintergangen und belogen, aber er hats wieder verdrängt und die Schuld dann eigentlich mir zugeschoben. Es sei mal wieder nur ein Missverständnis gewesen und ICH hätte es falsch verstanden

Seit einiger Zeit muss das Girl ja selber waschen, a) weil sie oft 2 stündlich ihre ganzen Klamotten gewechselt hatte !!! b) weil Unterwäsche samt blutigen Slipeinlagen am Boden lagen .c) weil sie während wir mal weg sind immer Freundinnen einlädt und dann Berge von Bettwäsche und Handtüchern aus den Schränken reisst ...
Nun belegt sie seit 10Tagen !!!!!!!!!!!!!! die Waschküche. Es liegt nicht nur ein Haufen Schmutzwäsche auf dem Boden verstreut rum, sondern es hängt auch alles von längst getrockneter Wäsche auf der Leine.
Ich habe sie nun mind. 4x gebeten, auch im Beisein ihres Vaters, sie solle bitte entweder fertig waschen und/oder die trockene Wäsche abnehmen, da ich unterdessen einfach auch mal waschen müsste für den Rest der Familie. Es türmt sich nämlich auch langsam.

Jedesmal wenn ich nun was sage, fährt sie mir dermassen unverschämt über den Mund, auch vor ihrem Vater, z.B. wenn ich sie schon "zwinge" selbst zu waschen, soll ich selber schauen, wie und wann ich waschen kann etc. Die freundlichste Bemerkung ist dann höchstens, ich solle ihr die trockene Wäsche doch gefälligst selbst abnehmen, wenn ich schon so ein "Theater" mache!!!!
Papa sitzt daneben und sagt kein Wort.
Dasselbe ist mit den Essensresten von ihrer (unerlaubten) Silversterparty, die stehen nach wie vor auf dem Balkon und gammeln vor sich hin.

Papa sitzt daneben und schweigt und fährt mich nachher an, ich provoziere seine Tochter!!!!! Und ich wisse genau, dass ER keinen Streit vertrage!

Nun habe ich mir überlegt:
a) ich schmeisse ihre über die ganz Waschküche verteilte Schmutzwäsche auf einen Haufen in die Ecke, nehme die trockene ab und werfe sie in einen Korb daneben.
b) ich wasche einfach nicht mehr, bis die Waschkücke frei wird. Soviel Kleider habe ich aber nicht und schlussenldich muss ichs dann doch machen.
c) ich nehme die Kleider und Handtücher von meiner Tochter und mir und wasche sie bei meiner Mutter. Mein Freund hat dann halt irgendwann keine Klamotten mehr.

so oder so, es läuft alles wieder auf einen unsinnigen Machtkampf raus, den ich nicht will.

ich weiss, was eure Antwort ist: verlass diesen Mann. so einfach ist das leider nicht, den erstens liebe ich ihn eigentlich sehr und zweitens würde meine Tochter mir dies niemals verzeihen, denn sie hängt an ihrem Stiefvater.
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Liebe Aisha

In meinem Beitrag von heute geht es auch ein wenig darum, was für einen Beitrag Kinder zu leisten haben in einer Familie.
Ich habe das grosse Glück, das mein Partner zu 120% hinter mir steht und auch mal unkonventionelle Erziehungsideen mit mir zusammen umsetzt. Ich bin immer der Meinung, wenn reden nichts mehr bringt, müssen Taten folgen denn sonst wird man irgendwann unglaubwürdig.

Deine Situation ist natürlich eine ganz andere & viel komplexer als meine.
Du liebst deinen Freund, kannst jedoch nicht mit seiner Tochter zusammen leben.
Für mich, welche deine Geschichte nur aus der Distanz kennt, käme nur ein Auszug aus dem Haus in Frage.
Das bedeutet ja nicht, dass Ihr eure Beziehung aufgeben müsst, sonder nur das Ihr nicht zusammen wohnt.
Würde das finanziell gehen? Gibt es allenfalls für dich und deine Tochter eine kleine Wohnungen in der Nähe zu deinem Freund?

Wenn dies nicht funktioniert, dann würde ich wohl versuchen, Lösung C umzusetzen. Aber dann mit allen konsequenzen. Auch nur noch Kochen für euch zwei etc.
Das wird aber sehr schwierig werden durchzusetzen!
(Ist dann wohl wie ein Leben in einer WG)


Einen wirklichen Rat habe ich nicht an dich, ausser: Schau zu dir!
Du bist auch wichtig! Es ist auch für deine Tochter wichtig das es dir gut geht & wenn die konsequenz die ist, dass du dich von deinem Freund trennst um zur Ruhe zu kommen.
Deine Tochter sieht doch auch wie sehr du unter der Situation mit der Stieftochtert zu leiden hast!


Ich wünsche dir viel Kraft!
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Aisha,

Und ich wisse genau, dass ER keinen Streit vertrage!



Das bedeutet, er zieht sich aus jeglicher Verantwortung und bürdet Dir alles auf. Das kann so nicht gehen. Wie sollst Du diese Last tragen?

Meine Gedanken zu Deinen Lösungsansätzen:

a) so ähnlich wurde es bei mir im Studentenwohnheim gemacht, von daher wäre das mein Favorit. Damals wusste man allerdings in der Regel nicht wer der Übeltäter war und wo man ihn hätte erreichen können. Wenn, dann würde ich sowas nicht ohne Vorankündigung machen, und ich würde die Wäsche auch nicht extra auf den schmutzigen Boden werfen. Ein wenig zerknüllt könnte sie allerdings hinterher schon sein. Vielleicht in einem Plastiksack, wenn keine Plastikwanne zur Verfügung steht... und der Plastiksack könnte, wenn er dann immer noch nicht aufgeräumt wird, ein paar Tage später vielleicht einfach irgendwohin verschwinden...

c) würde ich sagen schadet nur, denn erstens ist das ein Signal der Spaltung in Richtung Partner und Stieftochter, und zweitens kann es Deiner Stieftochter letztlich doch nur recht sein wenn Du Deine Wäsche woanders wäschst. Dann hat es ja erst recht keine Eile mehr mit dem Aufräumen.

b) schreibst Du ja selber dass Du das nicht durchhalten kannst. Ich würde b) vielleicht etwas abwandeln und demonstrativ meine eigene Wäsche von Hand waschen und im Badezimmer so aufhängen, dass Dein Partner nicht dran vorbei kommt. So kannst Du länger durchhalten, bis er irgendwann keine Wäsche mehr hat... Letztlich kommt mir das aber etwas affig vor, von Hand zu waschen wenn man eine Waschmaschine im Haus hat.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Aisha,

ich tendiere zu Vorschlag A: Du räumst Dir Deinen Arbeitsbereich frei, damit Du waschen kannst. Weisst Du, ich habe schon einige Pubis mitbekommen und denke, viele rebellieren und haben Machtkämpfchen mit ihren Eltern, ist ein Stück weit normal. Aber dieser andauernde Krieg bei Euch zermürbt Dich doch, die Phasen der Entspannung fehlen. Ich muss meinen Sohn auch antreiben, und gerne werden die Umstände heranzitiert, wenn er schlichtweg zu faul war, aber die Einsicht in sein Verhalten ist immer wieder da. Und wir haben eine gute Beziehung miteinander.

Ich würde deiner Stieftochter nochmals sagen, es geht um ein erwachsenes Verhalten (sich um seine Sachen kümmern) und um Rücksicht auf andere (sie hinterlässt ihren Arbeitsbereich aufgeräumt). Im Arbeitsleben wird sie solche Dinge schmerzhaft lernen müssen, schade, dass ihr Vater ihr das nicht erspart. Schau gut für Dich !
Sofia
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

Ich habe in ähnlicher Situation Variante a) gewählt: Seine Schmutzsachen in einen Korb und in sein Zimmer gestellt, seine trockene abgenommen und ungelegt in einen anderen Korb ebenfalls in sein Zimmer (unser Hauswirtschaftsraum ist nicht so groß, dass da so viele Körbe rumstehen können).

Dies hat zwar leider nicht zu einer Änderung im Verhalten des jungen Mannes (fast 20) geführt (lediglich zu Unverständnis), aber ICH fühlte mich besser und kann unsere Wäsche unbedrängt waschen und trocknen.

Zur Gesamtsituation, die sich bei Euch wohl eher zuspitzt als verbessert, muss ich nach all dem, was ich hier von Eurer Situation gelesen habe, sagen, dass ich eine Konsequenz ziehen würde: Ich würde mir eine kleine Wohnung in der Nähe nehmen und die Beziehung weiterführen mit dieser Distanz. Wenn ein Zusammenleben nicht oder nur unter solchen Bedingungen möglich ist, wie Du sie schilderst, dann geht zusammenleben eben nicht. Das heißt ja nicht, dass man sich trennen muss.
aisha

Beitrag von aisha »

sophia, natürlich sind es hier auch zwei Paar Stiefel. Da ist einerseits der immense Hass auf mich, das Bestreben, mir das Leben möglichst unangenehm und schwer zu machen.
Andererseits auch das typische Pubiverhalten. Nicht akzeptieren wollen, dass das Leben ein Geben und Nehmen ist, geprägt von gegenseitiger Rücksichtnahme. Und dass das dann für alle viel einfacher und angenehmer ist.
Sondern mit ihrem felhprogrammierten Pubihirn glauben sie erwachsener und selbständiger zu sein, wenn man sich an überhaupt keine Regeln hält, keine Werte anerkennt, keine Pflichten akzeptiert und die Meinungen der Eltern sowieso für völlig antiquiert und spiessig hält.
Abgrenzen ist hier das Motto.

bei uns treffen beide Verhaltensmusster zusammen. Dazu eine Mutter, die selbst nie über das Pubertätsstadium hinauskam, deshalb ist Steiftochter ja auch bei uns und einen Vater, der vor lauter Liebe, schlechtem Gewissen und vor allem fürchterlicher Konfliktangst nicht zu Erziehen wagt. Und vor allem die beiden Verhaltensmuster seiner Tochter auch nicht zu trennen mag.Wie gesagt, das eine ist normales Pubertätsverhalten, aber das andere ist ganz klar: wie ekle ich die Alte raus.
Und dazu wäre die Stellungnahme des Vaters dringend nötig.

so, und nun gehe ich in den Keller und sezte Plan a) um.
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

aisha hat geschrieben: Abgrenzen ist hier das Motto.
Dann tu´s. Ein letztes Gespräch mit Deinem Freund, was sich aus Deiner Sicht ändern muss, damit Du an Eurem Zusammenleben nicht kaputt gehst. Sagt er Dir, dass er das nicht leisten kann/will, dann Ankündigung der Wohnungssuche. Sagt er glaubhaft zu, sich um diese Dinge zu bemühen, 3 Monate des Zuwartens ankündigen, bevor Du eine Wohnung suchst.

Was Deine Tochter betrifft, die an Deinem Freund hängt: Er geht ihr ja nicht verloren!
aisha

Beitrag von aisha »

wenns so einfach wäre, lapislazuli....
mit abgrenzen meinte ich nicht mich, sondern Stieftochter.

das mit getrennte Wohnungen habe ich mir auch schon überlegt. mein Feund wäre aber nicht bereit, dann die Beziehung weiterzuführen. Wenn ich gehe, dann für immer hat er mir schon mal gesagt.

Es ist ja nicht so, dass die ein oder anderen Sachen ihn nicht stören würden. Aber a) nicht in dem Ausmass wie mich und b) darum nicht, weil er dann was unternehmen müsste.
Er geht in allem den Weg des geringsten Widerstandes. Auch in der Beziehung.
Er wills einfach schön und friedlich haben....

Logischerweise will ich das auch, wer denn nicht... aber wos Menschen gibt, gibt es Konflikte und dann muss man halt auch mal Stellung beziehen und kann nicht immer die Lösung aller Probleme vor sich herschieben oder auf andere abwälzen. doch natürlich , kann man schon, aber man darf sich dann nicht wundern, wenn andere das nicht so goutieren.

Er weiss es haargenau, dass ich irgendwann kaputtgehen werde am Status Quo. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob er nicht zugunsten seiner eigenen Lethargie schlussendlich die Beziehung opfern würde.
Wir hatten ein par sehr unschöne Weihnachtstage und ich bin mit gepacktem Koffer an der Türe gestanden.
Als wir dann doch noch geredet haben, meinte er , ob ich die Lösung aller Probleme darin sähe, dass er seine Tochter rauswerfe!!!!!

Was um alles in der Welt wollte er mit dieser Frage erreichen?Er würde das ja nie im Leben tun. Hätte ich also ja gesagt, wäre es für ihn wieder sehr einfach gewesen. denn de facto hätte ich dann die Beziehung beendet und er wäre wieder schön unschuldig raus gewesen aus der Sache.
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Aisha,
und einen Vater, der vor lauter Liebe, schlechtem Gewissen und vor allem fürchterlicher Konfliktangst nicht zu Erziehen wagt.
aber was nützt Dir dieses Wissen ? Wie gehst Du in anderen Bereichen mit der Konfliktangst Deines Freundes um ? Oder wartest Du auf bessere Zeiten ? Es gibt ja irgendwann auch ein Leben nach der Familienphase, bei Euch dürfte das gar nicht mehr so lange dauern. Wird Dein Freund dann voll und ganz zu Dir stehen, auch wenn es der Tochter mit 30 immer noch nicht passt, dass Ihr ein Paar seid ?
Sofia
aisha

Beitrag von aisha »

ich weiss es nicht sophia....
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

aisha hat geschrieben:wenns so einfach wäre, lapislazuli....
Ach aisha, dass das nicht einfach ist, weiß ich doch... Und trotzdem würde ich das tun und habe meinem Mann das auch schon so gesagt. Was dazu geführt hat, dass er sich wirklich in den mir so wichtigen Dingen bemüht, etwas zu ändern.
aisha hat geschrieben:das mit getrennte Wohnungen habe ich mir auch schon überlegt. mein Feund wäre aber nicht bereit, dann die Beziehung weiterzuführen. Wenn ich gehe, dann für immer hat er mir schon mal gesagt.
Prima, diese Erpressung funktioniert ja sehr gut. Denn dass es das ist, ist Dir klar, oder?
aisha hat geschrieben:Es ist ja nicht so, dass die ein oder anderen Sachen ihn nicht stören würden. Aber a) nicht in dem Ausmass wie mich und b) darum nicht, weil er dann was unternehmen müsste.
Er geht in allem den Weg des geringsten Widerstandes. Auch in der Beziehung.
Er wills einfach schön und friedlich haben....
Tja. Das "lieferst" Du ihm mit Deinem Ausharren in der Situation ja meistens auch. Also , er bekommt, was er möchte.

Und Du?
aisha hat geschrieben:Er weiss es haargenau, dass ich irgendwann kaputtgehen werde am Status Quo. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob er nicht zugunsten seiner eigenen Lethargie schlussendlich die Beziehung opfern würde.
Wir hatten ein par sehr unschöne Weihnachtstage und ich bin mit gepacktem Koffer an der Türe gestanden.
Als wir dann doch noch geredet haben, meinte er , ob ich die Lösung aller Probleme darin sähe, dass er seine Tochter rauswerfe!!!!!

Was um alles in der Welt wollte er mit dieser Frage erreichen?Er würde das ja nie im Leben tun. Hätte ich also ja gesagt, wäre es für ihn wieder sehr einfach gewesen. denn de facto hätte ich dann die Beziehung beendet und er wäre wieder schön unschuldig raus gewesen aus der Sache.
Tja. Subtile Erpressung. Mit dem ganz klaren Bekenntis zur (immerhin erwachsenen!) Tochter.


Aisha, ich kann mir SEHR gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. In ganz vielen Dingen, die Du schreibst, erkenne ich meine Situation wieder. Ich weiß also, dass es sehr schwer ist, eine endgültige Konsequenz zu ziehen. Ich fürchte nur, dass mit einem Auszug der jungen Dame (wann auch immer das sein wird), seine Haltung nicht weg sein wird.

Wenn ihm an Eurer Beziehung so wenig liegt, dass er - trotzdem Du deutlich Deine Not mit seinem Verhalten geschildert hast - nichts ändert, Dir aber auch nicht zugesteht, durch eine räumliche Entzerrung Dir ein bisschen Luft zu verschaffen, wieviel liegt ihm dann an Eurer Beziehung?
aisha

Beitrag von aisha »

DIE Frage habe ich ihm auch gestellt. wieviel ist dir unsere Beziehung wert?
Er behauptet,sehr viel. Er versucht dies auch immer wieder zu beweisen, indem es mir materiell an nichts mangelt.

Aber die berechtigte Frage ist nicht von der Hand zu weisen, denn gleichzeitig nach den "Liebesschwüren" stellt er unmissverständlich fest, dass er nie und nimmer bereit ist, am Umgang mit seiner Tochter irgendwas zu ändern. Dass er seinen "Erziehungsstil" für korrekt hält. Kann aber gleichzeitig mich kritisieren, ich erziehe meine Tochter nicht richtig.
womit sich der Kreis wieder geschlossen hat.

eine gewisse subtile Erpressung ist wohl nicht ganz von der Hand zu weisen...
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Liebe aisha

Dein Partner erpresst dich mit seinem Verhalten.
Er nimmt eher in Kauf, das du kaputt gehst, als das er sein Verhalten der Tochter gegenüber ändert?

Aber bisher muss er ja nichts dafür tun, denn du regelst ja eh alles und schaust für alle. Du harrst in deiner Situation aus.
Nur du alleine bleibst auf der Strecke & deinem Freund ist es egal!

Willst du deiner Tochter wirklich vorleben, dass es in Ordnung ist sich ständig von andern rumschubsen und unterdrücken zu lassen?

Wenn deinem Partner wirklich ernsthaft was an dir liegt, wird er wollen das es dir gut geht. Er wird akzeptieren, das es für dich so nicht stimmt- zumal er nicht bereit ist etwas zu ändern & er wird es unterstützen das du in eine eigene Wohnung ziehst ohne dich gleich von ihm zu trennen.
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

aisha hat geschrieben:DIE Frage habe ich ihm auch gestellt. wieviel ist dir unsere Beziehung wert?
Er behauptet,sehr viel. Er versucht dies auch immer wieder zu beweisen, indem es mir materiell an nichts mangelt.
Aha.

Er kauft Dich.

Bist Du denn zu kaufen?

ICH glaube, nicht, ich glaube, Du brauchst etwas anderes.

Kann/ will er Dir das geben?
aisha hat geschrieben:Aber die berechtigte Frage ist nicht von der Hand zu weisen, denn gleichzeitig nach den "Liebesschwüren" stellt er unmissverständlich fest, dass er nie und nimmer bereit ist, am Umgang mit seiner Tochter irgendwas zu ändern.
"Friss oder stirb" nennt man das wohl.

Mit Partnerschaft hat so ein Verhalten meiner Auffassung nach nichts zu tun.
aisha

Beitrag von aisha »

Du machst mir den Haushalt, dafür mangelt dir an nichts...
Dagegen ist ja an und für sich nichts einzuwenden. eine Hand wäscht die andere.... ist ja im traditionellen Famileinmodell seit der Steinzeit so.
Nun sind wir aber eine Atom-Familie, da muss man mit andern Masstäben rechnen.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen ein traditionelles Familienmodell, da bin ich halt noch ein bisschen altmodisch, aber dafür müssen ein paar Sachen einfach stimmen.
Wenn ich ihm zuliebe meine Berufstätigkeit reduzieren oder gar aufgebe, dann möchte ich auch abgesichert sein, d.h. z.B. heiraten oder immerhin einen schriftlichen Vertrag.
Beides lehnt mein Partner ab. Mit der Begründung, Beziehung basiert auf Vertrauen nicht auf Trauschein. Leider habe ich in der Vergangenheit schon mal jemandem "vertraut" und bitter dafür bezahlt, in jeder Hinsicht.

so gesehen bin ich ihm also "ausgeliefert". Heiraten will er nicht (mehr), Mehr Engagement in meinem Beruf möchte er aber auch nicht, da ich dann weniger zuhause wäre.
Handumkehrt könnte er mich von heute auf morgen auf die Strasse stellen.
Ihr seht mein Dilemma.

Vielllecht liegt das Problem auch ein wenig bei mir. Ich wurde in meiner Vergangenheit dermassen enttäuscht und getäuscht, dass ich Mühe habe, jemandem einfach zu vertrauen.
Des Weiteren ist der Unterschied einer "herkömmlichen* Familien zum Patchworkmodell der, dass man, mathematisch ausgedrückt, andere Schnittstellen finden muss.
Und das fehlt bei uns definitiv. Die Schnittstelle, er, ich und die Kinder, die gibt es nicht. Es gibt ihn und mich, mein Kind und mich und ihn und seine Kinder.
Seine Tochter ist viel zu intelligent, um das nicht zu wissen. So hat er ja nicht mal mit mir Rücksprache genommen, als sie zu uns gezogen ist. Das war eine Absprache Vater/Tochter, ich wusste von nichts und wurde vor vollendete Tatsachen gestellt, als sie mit drei Plastiktüten hier einzog.
Das spricht ja auch Bände. Mein Freund hat zwar einmal eingeräumt, dass das nicht korrekt war... aber mehr nicht.

Eine Therapie oder Beratung lehnt er im Uebrigen kategorisch ab....denn das hiesse Schwäche oder wenigstens Schwachstellen zeigen....
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