Die Ex tyrannisiert uns seit 3,5 Jahren

Aila
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Die Ex tyrannisiert uns seit 3,5 Jahren

Beitrag von Aila »

Es ist sicherlich jemand unter Euch der Aehnliches erlebt wie ich und ich wäre sehr dankbar um jeden Tipp wie ich mit der Situation umgehen soll. Hier die Geschichte: Vor 5 Jahren fing die Damalige meines Mannes eine Affaire mit dem Nachbarn an und lebte die Geschichte auf widerliche Art von Anfang an ganz öffentlich vor den Kindern und dem Dorf aus. Nach einem Jahr begriff mein Mann, dass da nix mehr zu machen ist, er wandte sich ab und wir verliebten uns ineinander. Nachdem wir 2 Wochen zusammen waren, kaufte die Ex mit dem Nachbarn ein Haus am anderen Ende des Dorfes. Ich bin 6 Monate später, der Kinder zu liebe, in sein Haus eingezogen. Seither sind wir eine Patchworkfamilie, seine Kinder sind zu 40% bei uns. Kaum war ich eingezogen hat seine Ex mich belagert, sie rief 7x pro Tag wegen Unwichtigem hier an, hat meinen Mann stundenlang am Telefon angeschrieen, kam spontan mit dem Auto vorbei und guckte in unser Wohnzimmer rein, kam und brachte Sachen unangemeldet vorbei, es war der Horror. Richtiges Stalking war das. Als wir das Telefon nicht mehr abnahmen, hat sie uns den Anrufbeantworter vollgequatscht, der wurde dann auch abgestellt. Mein Mann kann mit ihr nicht mehr telefonieren, Kommunikation findet schriftlich statt. Ich fühlte mich oft sehr gefangen im Haus und konnte mich kaum im Dorf integrieren, weil sie an jeden Anlass geht, der stattfindet. Sie hat die Scheidung so lange rausgezögert wie es nur irgendwie ging, um mehr Geld zu kassieren. Seit Februar 2007 ist die Scheidung nun endlich rechtskräftig, sie hat das Sorgerecht, wir fühlen uns nicht mehr so ohnmächtig weil die Besuchszeiten im Vertag fixiert sind. Im Sommer bekam er einen Brief vom Sozialamt, dass seine Ex mit ihm reden möchte. Er hat der Frau vom Sozialamt erklärt, dass seine Ex ihn durchfallmässig vollquatscht und er das nicht mehr ertragen kann und will. Auch nicht muss, die schriftliche Kommunikation klappt bestens.

Mein Problem bei dem ich nun gerne Eure Hilfetipps hätte: ich weiss nicht mehr wie ich mit ihrer Präsens umgehen soll, die Kinder sind 3x pro Woche zum Zmittag da und erzählen dauernd was dort drüben abgeht. Ich werde dann so wütend, zeige es vor den Kindern aber nicht, weil sie so gemein ist zu ihnen und so egozentrisch lebt, z.b. am Geburtstag ihrer Tochter fährt sie lieber nach Deutschland um irgendwelche Engel zu finden und deponiert ihre Tochter über Nacht bei der Nachbarin. Wie soll ich mit meiner Wut umgehen, wie kann ich es verhindern so wütend zu werden, wie kann ich genug Distanz schaffen wo ich die Kinder doch so gerne hab? Wie macht ihr das? Wie schaffe ich es, dass sie weniger Raum einnimmt in unseren Leben?
Patchwork seit 2004, 2 Mädchen (7,10) von ihm, sind 40% bei uns und eines (10) von mir, 100% bei uns
Anita

Beitrag von Anita »

Hallo Aila - Willkommen im Forum! :)

Deiner Geschichte entnehme ich viel Mitgefühl für die Kinder deines Partners.

In den ersten Jahren war es auch für mich am schlimmsten, zu ertragen, was ich nicht ändern kann. Die Geschichten der Kinder nicht zu sehr an mich ran kommen zu lassen und doch auch nicht wegschauen, was vorhanden ist, viel mir schwer.
Mir hat längerfristig am meisten geholfen, nach Positivem zu forschen. Zu schauen, was alles gut ist, da wo die Kinder leben. Alles was mich geärgert hat, habe ich versucht auch mit anderen Augen zu sehen und nicht wenig, konnte ich dann doch auch Vor- und nicht nur Nachteile erkennen. Wenn die Kinder klagen, bin ich eine offene Zuhörerin, versuche aber neutral zu bleiben und sie mit positiven Gedanken zu unterstützen. Übrigens gab es auch eine Zeit, wo sie genau gemerkt haben, wie wir auf diese Geschichte "abfahren" und ich bin sicher, dass die eine oder andere auch noch ein wenig ausgebaut wurde :wink: ....wie praktisch, wenn die eltern nicht miteinander reden *ironie* (was bei uns auch der fall war).

Wenn die Lebensumstände der Kinder so nicht tragbar sind, sollte sich dein Partner kümmern und ersten Kontakt mit der zuständigen Behörde aufnehmen.

Ich bin sicher, Du bekommst noch mehr Antworten.

Herzlich
Anita
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Aila

Willkommen im Forum! :D

Wie schaffe ich es, dass mir die Dinge/Sachen/Geschichten usw., welche die Ex meines Mannes anstellt, nicht zu nahe gehen? Ehrlich gesagt, da bin ich auch noch nicht drüber :wall: !

Manchmal ist es zuviel des Guten: Verwöhnen bis "Zum-Geht-Nicht-Mehr", dann ist es, sich in die Erziehung ständig einzumischen, die Kinder jeden Tag anzurufen, dann wieder den guten Willen meines Mannes auszunützen. Das Beste ist jeweils Druck ausüben mittels den Kindern -> "es geht den Kindern schlecht, weil..." :p050:

Ich merke, wie bei mir irgendwie die Wut hochkommt... :aberhallo: Tja, es liegt wohl daran, dass sie erst gerade vor 15 min am Telefon war... :wink:

Also wie mache ich das? Ich versuche tatsächlich das Gute in diesen Handlungen zu sehen. Wenn ich sie nicht sehe, rufe ich meine beste Freundin an und lade ab oder ich benütze das Forum... :)

Weiter bin ich noch nicht... :hammer: dies ist ironisch gemeint... :wink:

Liebe Grüsse
Delphia
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Nadia
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Beitrag von Nadia »

Sandi


Dein Beitrag lädt zum Schmunzeln ein.
Scheinst im Moment gerade sehr verzweifelt und hilflos zu sein.

Deine Bildchen drücken auch ohne Text so ziemlich all deine Gefühle aus.

Viel Glück ... nadia
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Liebe Aila


Ziemlich chaotische Geschichte und die Ex scheint ein Nervenkiller zu sein.
Ich glaube das schlimmste wo einem passieren kann ist als Aussenstehende in ein Dorf zu ziehen wo sich die ganze Familie tummelt und jeder jeden kennt. Das nennt man glaube ich Heimvorteil.

Etwas ähnliches ist mir damals auch passiert. Ich bin in das Dorf gezogen wo mein Ex aufgewachsen ist und seine Familie ( Eltern und Bruder ) wohnt. Es war der blanke Horror. Ob ich schlecht geschlafen habe oder Kopfschmerzen hatte ... in der Migros wurde ich drauf angesprochen. Ich hatte in null komma nichts kein Privatleben mehr.
Irgendwie habe ich es dann geschafft mich abzugrenzen. Erst auf nicht so schöne Art und Weise.
Habe mir einen Telefonbeantworter gekauft. Und ging an keinen Dorfanlass usw.
Auf lange Sicht ist das aber nicht die Lösung.

Also blieb mir nur die Konfrontation. Immerhin sind meine Kinder hier aufgewachsen und voll integriert. Den Kontakt zur Ex Familie wollen sie nicht.
Unterdessen haben das alle akzeptiert.

Ich glaube auch du wirst Mittel und Wege finden um dich abzugrenzen.
Vielleicht verbringst du auch mal ein WE mit deiner Tochter ganz allein und dein Mann unternimmt etwas mit seinen Töchtern ?

Ich wünsche dir viel Kraft und Energie ..... nadia
Aila
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es tut so gut Ratschläge von Gleichgesinnten zu bekommen

Beitrag von Aila »

Hallo Zusammen

Vielen Dank für das Mitgefühl, das allein tut schon sehr gut. Beim Lesen Eurer Beiträge fiel mir noch ein, dass ja eigentlich mein Mann etwas mehr Verantwortung für die Stimmungen, Gefühle und das Seelenleben seiner zwei Kinder übernehmen könnte. Meine Tochter macht das nämlich nicht, die lädt nicht bei meinem Mann ab, wenn sie Probleme hat, sondern immer bei mir. Es hat mich sehr beeindruckt wie Anita damit umgeht und ich habe gleichzeitig das Gefühl gekriegt, dass ich mich da zuviel reinhänge und evt. mehr abgeben sollte.

Wir haben am Freitagnachmittag jeweils Familienrat, da darf jeder am Tisch sagen was er denkt ohne von den anderen unterbrochen zu werden und wir diskutieren das dann aus, suchen Lösungen. Vielleicht sollte ich am nächsten Freitag mal klarmachen, dass mein Mann auch Ansprechpartner für Probleme mit der Mutter sein kann?! :)

Wie läuft das bei Euch mit Verantwortung tragen fürs Innenleben der Kinder?

Ich habe auch die meisten Dorfanlässe gemieden wegen der Ex. Zum Glück mögen mich meine Nachbarn rundrum. Leider fragen die dann auch nach warum ich nicht erscheine. Geht mir also ähnlich wie Nadja mit der Migi. Ich gehe wirklich nur an die Anlässe an denen meine Tochter teilnehmen will.

Vielen Dank fürs Dasein, Herzlich Aila
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Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Aila

Die Ex meines Freundes wohnt 1 Autostunde weg von hier, aber via Telefon schaffte sie es immer mal wieder, ihn zu terrorisieren. Oft kann er sich nachher gar nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren. Er versucht seit Montaten bei den Behörden auf Verständnis zu stossen, dass er nicht mit seiner Ex reden will, weil er sich vor der Kommunikation drückt, sondern, weil er es nicht mehr erträgt. Und bei der Kinderübergabe achtet er darauf, dass er ihr nicht begegnen muss, was manchmal nicht immer klappt.

Wenn seine Kinder oder auch meine Tochter etwas negatives über den anderen Elternteil erzählen, dann sage ich je nachdem

- das war nicht nett von deiner Mutter..., ich hätte da auch Mühe ...
oder umgekehrt
- auch wenn das jetzt für dich etwas nervig ist, so muss ich deiner Mutter Recht geben/deine Mutter unterstützen
und manchmal will ich es einfach nicht hören und sage
- das musst du nicht mir sagen, ich habe damit nichts zu tun, ich bin da die falsche Adresse. Wenn dich etwas stört, dann sage es bitte deiner Mutter.
- was erwartest du nun von mir, dass ich jetzt zu deiner Mutter gehe, sie übers Knie lege und ihr die Leviten lese?

Man sollte ja vor den Kindern nicht schlecht über den anderen Elternteil reden. Ich mach es trotzdem, weil ich versuche fair zu bleiben und eben auch mal gegen die Kinder zu sprechen.

Als bei meinem Ex-Mann die neue Partnerin so fast über Nacht und für mich völlig überraschend in sein (unser) Haus eingezogen ist, hatte ich auch Mühe. Sobald ich in die Nähe des Hauses kam, liefen mir die Tränen und ich empfand eine riesen Wut.

Meine Taktik: Ich blieb mir treu und auch meinen Vereinskolleginnen. Ich ging nach wie vor unter die Leute, damit ich nicht vergessen ging. Bei uns war es umgekehrt die Neue, die sich beklagte, dass sie sich meinetwegen nicht im Dorf integrieren konnte, da ich überall präsent bin. Was überhaupt nicht stimmt. Es gibt noch so viele andere Vereine in die ich noch nie eine Nase streckte.

Ganz wichtig ist, dass ihr Euch agbrenzt. Die Ex hat in Eurem Haus nichts verloren. Sie leidet ganz klar unter Kontrollsucht.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Es geht mir momentan gut und ich war froh, ich konnte meine Nachricht mittels sehr vielen Emoticons (Bildli) schmücken. Das tat unheimlich gut, diese auszusuchen -> gute Therapie... :wink: :wink: :wink:

Abgrenzen ist immer wieder ein Thema. Schlecht über den anderen Teil Elternteil zu reden ist ganz schlecht. Trotzdem will ich meine Meinung dazu äussern können, wenn ich gefragt werde. Also gilt es dann für mich: jedes Wort blitzschnell auf die goldene Waage zu werfen, bevor es rauskommt. Gelingt aber nicht immer... :twisted: oder :wink: oder manchmal :(

Wir machen einfach weiter und sind doch nicht schlecht dabei, gälled? :D
Delphia
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Aila
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Beitrag von Aila »

Hallo Sandi

Aber wie schaffst Du das nicht Rauszuplatzen :evil: am Tisch, wenn die Kinder wieder erzählen, was die Ex für einen Mist gebaut hat? Zählst Du bis 10 oder 100 innerlich? Wenn die Story nicht so schlimm ist, schaffe ich es oft nix zu sagen, aber man sieht es mir von 10 km an was ich denke und atmen tue ich ja dann auch noch entsprechend. Aber eben bei der Geschichte mit dem Geburtstag, wo die Kleine letzte Woche sagte, dass ihre Mutter am Abend gar nicht da ist, sie zu der Nachbarin müsse, da hab ich halt schon gesagt, dass es für mich abgesehen vom Arbeiten nur einen Grund gäbe nicht am Geburtstag meiner Tochter da zu sein und das ist ein Unfall, wenn jemand der Familie im Spital ist. So was rutscht mir raus, da kann ich nicht auf dem Mund hocken. Und in so einem Moment finde ich es noch super von mir, wenn ich nicht gleich gegen die Ex losbrülle :evil: !

2. Beispiel Arzt: die Ex geht am Mittwochnachmittag mit den Kindern dauernd zum Arzt und zwar wegen jedem Mist, z.B. Warzen an den Füssen, jeweils zu drei verschiedenen: Schularzt, Chinesische Aerztin, Homöopathin und dann noch zur Kinesiologin, nützen tuts jeweils nix, die Warzen hatten beide Kinder 2,5 Jahre lang. Und der Mittwochnachmittag ist jeweils futsch.

Ich möchte mich noch bei Euch allen bedanken, obwohl ich erst seit 2 Tagen dabei bin und Eure Freuden und Leiden lesen darf, tut es mir bereits schon so gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit den Patchworkproblemen. In meinem Bekanntenkreis sind die Leute entweder single, leben in Ursprungsfamilien oder die Kinder sind schon raus, ich kenne keine Patchworker persönlich, da tut es gut sich Austauschen zu können.

Herzlich Aila
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Aila
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Beitrag von Aila »

Hallo Bernina

Du hast geschrieben, dass Du wütend und traurig warst, als bei Deinem Ex die Neue eingezogen ist und dass Du jeweils geweint hast, beim Vorbeigehen. Darf ich Dich fragen, ob Du ihn denn von Dir aus verlassen hast oder er nicht mehr wollte und das deshalb so war?

Bei der Ex meines Mannes ist es ja so, dass sie mit dem Nachbarn abgehauen ist, sie wollte ihren Mann ja gar nicht mehr und sie müsste eigentlich froh sein darüber, dass ich hergezogen bin, weil sie sonst ein riesen Betreuungsproblem hätte. Ich bin immer so gut zu ihren Kindern und bin oft die einzig wirklich zuverlässige Person, bin immer da für die Kinder und anstatt mir mal dafür zu danken, hat sie mich monatelang grundlos belagert, beschimpft und mich sogar öffentlich vor den Nachbarn angeschrieen ohne sich je zu entschuldigen.

Das mit der Kontrollsucht stimmt sicher, hat schon mal jemand gesagt.

Danke für den Input, Herzlich Aila
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Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Aila

Also wenn die Ex solche Müsterli bietet wie zum Beispiel der mit dem Geburtstag, so werfen mein Freund und ich einander verschwörerische Blicke zu und innerlich sagen wir uns: super, soll sie noch mehr solche Sachen machen. Irgenwann werden auch eure Kinder begreifen, wie ihre Mutter funktioniert.

"Unsere" Ex hat zum Beispiel für heute Vormittag den schulfreien § verschenkt für einen Anlass, der sowieso nur am schulfreien Nachmittag stattfindet. Normalerweise reservieren sich die Jungs den § im 1. Semester für einen anderen Anlass.

Wieso fragt ihr die Kinder nicht, ob sie am Geburtstag bei euch schlafen, dann könnt ihr mit ihnen den Geburtstag feiern? Die Kinder müssen sich halt auch für ihre Bedürfnisse einsetzen.

@ Sandi
Ich glaube, es kommt sehr auf die Formulierung an, wenn man vom anderen Elternteil redet. Es ist ein Unterschied ob man sagt, "deine Mutter ist blöd" oder aber "die Mutter hat nicht korrekt gehandelt". Klar ist es unter dem Strich eine Negativäusserung gegen die Mutter. Doch unsere Kinder wollen oft von uns die Bestätigung, um sich zu vergewissern, dass ihre Wahrnehmung stimmt. Gerade, weil sich ihre Mutter als die Perfekt aufführt.

Beispiel: Vor längerer Zeit hat die Mutter einen Vortrag des Älteren boykottiert, da eine Tante (väterlicherseits sie übt den Beruf aus, den der Junge gerne lernen würde) als Gast gekommen wäre. Die Ex verbot dem Jungen, diesen Vortrag zu halten und erteile der Tante Hausverbot im Schulhaus. Der Junge war absolut wütend und fragte uns, ob die Mutter ein Recht hätte, dies zu tun.
Was hättest du geantwortet?
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Ich gebe Euch Recht, es ist nicht immer einfach. Auch mir gelingt es nicht immer objektiv zu bleiben. Ich bin aber klar der Meinung, dass wir unsere offene Meinung sagen dürfen, vor allem wenn etwas passiert, dass überhaupt nicht sein darf.

Beispiel: Die Ex hatte einen Monat lang keinen Fahrausweis. Für das BR ist sie mit ihrer Nichte, die den Ausweis erst frisch hatte, gekommen. Die Nichte ist bei uns vorgefahren und auch wieder abgefahren. Die Jüngste ihrer Kinder (von der Ex) musste sie bei einer Freundin von uns abholen. Die Freundin hat ganz klar gesehen, dass die Ex am Steuer sass! Die Woche drauf sind die Kinder auf das Thema "Fahren ohne Fahrausweis" gekommen. Da habe ich auch klar gesagt, ich fände das nicht gut, wenn man sich nicht an die Regeln hält. Das haben dann die Kinder als negativ gegen die Mutter empfunden. Dies ist die Kurzversion der Geschichte.

@ Bernina: zu diesem Thema würde ich auch klar Stellung beziehen, denn die Mutter darf keinen Vortrag in der Schule verbieten. Da erwarte ich seitens Lehrerschaft auch Unterstützung für das Kind bez. Euch.

Alles klar? :)
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Bernina

Beitrag von Bernina »

Ich denke, auch in einer intakten Familie/Ursprungsfamilie gibt es Konflikte die in einer Lösung enden. Beim Thema Geburtstag würde der Mann bestimmt intervenieren und die Frau bitten, ein ander Mal auf die Suche nach Engel zu gehen.

Beim Thema Autobillet würde man nach einer anderen Lösung suchen, ev. würde der Vater fahren.

Beim Thema Vortrag ist es ein Machtkampf der bei der inakten Familie gar nicht entstehen würde.

Und bei unserem Kleiderthema hat es schon vorher in der Ursprungsfamilie ständig Krach gegeben. Die Frau hat bereits vorher nie gewaschen und das Kindermädchen durfte diesen Job nicht übernehmen und mein Freund war am Abend genug beschäftigt, ständig das sichtbare Chaos/Dreck zu beseitigen, einzukaufen und zu kochen.

Ich will damit sagen: viele Konflikte würde es auch in der Ursprungsfamilie geben. Durch die Trennung ist es einfach viel schwieriger, offen darüber zu reden, da man ja den anderen Elternteil verletzen würde, der sich selber nicht verteidigen kann.
Aila
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Beitrag von Aila »

@ Bernina

Du hast in Deiner ersten Antwort exakt beschrieben wie es meinem Mann geht, wenn er mit seiner Ex tel.:
"Oft kann er sich nachher gar nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren. Er versucht seit Montaten bei den Behörden auf Verständnis zu stossen, dass er nicht mit seiner Ex reden will, weil er sich vor der Kommunikation drückt, sondern, weil er es nicht mehr erträgt. Und bei der Kinderübergabe achtet er darauf, dass er ihr nicht begegnen muss, was manchmal nicht immer klappt."

Wir haben heute morgen schon wieder ein Mail vom Sozialamt bekommen :shock: mit der Aufforderung an ihn, er solle zu einem Gespräch mit der Ex zu dritt bereit sein, etc. :evil: Habt ihr auch solche Diskussionen mit dem Sozialamt? Warum verstehen die das nicht, selbst wenn man genau erklärt worum es geht? Warum hackt die Behörde so darauf rum dass geredet wird :roll: ? Ist doch eigentlich gar nicht nötig, sie sind geschieden, die Betreuungszeiten sind klar, die (in meinen Augen) viel zu hohen Alimente werden immer bezahlt, Infos können per SMS oder Mail geschrieben werden. Warum unterstützen sie die Ex darin??? Er hat dem Sozialamt geschrieben, dass es seiner Ex nur um die Befriedung ihres Rededranges geht und er dazu nicht bereit ist. Ich finde auch, dass ihr Freund doch fürs Zuhören und zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse da ist und mein Mann damit nix mehr zu tun hat.

Herzlich Aila
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Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Aila

Nun mein Freund und seine Ex haben einen Beistand der die Interessen der Kinder wahren muss. Dazu sind immer wieder Gespräche nötig. Der Beistand hat nun aber inzwischen begriffen, dass die Frau schwierig tut, da er auch schon mehrmals angegriffen/angeschrien, bedroht und belogen wurde. Die Frau hält sich nicht an Abmachungen und wenn der Beistand interveniert, behauptet die Ex, der Beistand sei parteiisch und unprofessionell. Beim letzten Versuch, die beiden für ein Gespräch zusammenzubringen, hat der Beistand sehr korrket gehandelt. Nur wer den Stein in der Hand hielt durfte reden und jeder bekam gleichviel Gesprächszeit. Nun: die Ex hat meinen Freund ständig unterbrochen. Sie lässt ihn überhaupt nie ausreden. Am Telefon gibt sie ihre Message durch und hängt dann auf, bevor mein Freund Antwort geben kann. Dies macht sie jetzt übrigens auch bei den Kindern.
Als dann der Beistand noch einmal die Spielregeln durchgab, "nur wer den Stein hat, darf reden", ist die Ex aufgestanden mit den Worten: sie lasse sich überhaupt nicht vorschreiben, wie und wann sie reden dürfe und ist gegangen. Seither ist für sie der Beistand "gestorben". Sie hat ihn eigenmächtig abgesetzt, was natürlich nicht geht, da dies das Gericht entscheiden müsste.

Bereits letztes Jahr hat die Ex eine lächerliche Strafanzeige gegen ihren Mann erhoben und hat dann diese verloren. Resp. das Gericht hat die verstrickte Sache erkannt und das Paar zu einer Mediation gezwungen, auch um die Scheidungskonvention zu erarbeiten. Als die Ex beim 2. Termin hören musste, wieviele Fehler sie in der Vergangenheit geboten hatte (der Mediator machte Erkundigungen) und der Mediator meinen Freund ausreden liess, brach sie die Mediation ab mit der Entschuldigung, sie hätte kein Geld für weitere Sitzungen. Mein Freund offerierte ihr, die nächste Sitzung zu bezahlen. Sie ist dann aber gar nicht erschienen, da sie einen medizinischen Notfall hätte. Und damit war die Mediation beendet.

In eurer Situation würde ich dem Sozialamt schreiben, dass dein Mann immer wieder von seiner Frau psychisch angegriffen werde und er Angst vor dieser Frau hat. Wenn ihr im Kanton Zürich wohnt, dann gibt es sogar für Männer eine Opferberatungsstelle. Wenn das Gespräch mit dem Sozialamt unumgänglich ist, dann nur, wenn das Gespräch aufgezeichnet wird und eine 4. Person anwesend ist. Unser Beistand machte das auch so, um seine Wahrnehmung zu überprüfen. Tja, und auch die 4. Person hat gesagt, diese Frau spinnt.
Oder besteht die Möglichkeit, dass dein Mann mal alleine mit dem Sozialamt reden könnte? Mein Freund erklärte auch, dass er kaum reden könne, wenn seine Ex im gleichen Raum sei, zu gross seien die Wunden. Am Anfang wollte das der Beistand nicht glauben, so à la: sie sind doch ein bestandener Mann, sie können sich doch wehren. Inzwischen ist wohl sogar der Beistand anderer Meinung.
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