Einmischung der Ex

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Sarah88
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Einmischung der Ex

Beitrag von Sarah88 »

Hallo liebes Patchwork- Forum
Ich lese schon länger mit und will nun mal selber etwas zur Diskussion beitragen, das mich beschäftigt.
Mein Freund ist 8 Jahre älter als ich und bringt zwei Mädchen (10 und 4) von zwei verschiedenen Frauen mit in unsere Beziehung. Sie kommen (wenns gut läuft...) alle zwei bis drei Wochen für ein Wochenende zu uns.
Mit der Kleinen habe ich oft ein paar Probleme, da sie enorm verwöhnt (und verzogen :roll: ) ist, doch das wird von mal zu mal besser. Wir haben wirklich in letzter Zeit mehr schöne als grässliche Wochenenden zu viert :wink: .

Was mich nun immer wieder beschäftigt, sind die "Ex-Weiber", wie ich sie manchmal nenne. Ich komme nur schlecht damit zurecht, dass für mich wildfremde Frauen recht grossen Einfluss auf mein Leben haben.
Aktuell zum Beispiel will die Mutter der Älteren unter keinen Umständen, dass ich dem Mädchen wie letztes Jahr einen Adventskalender mache. Grund: sie selber macht ihren Kindern (sie hat noch zwei kleinere mit ihrem neuen Mann) nur jedes zweite Jahr einen, und die Kleinen wären sonst eifersüchtig, wenn nur die Älteste einen hätte. Es war letztes Jahr schon ein "Problem", weil die Grosse dann zwei Kalender hatte und die Kleinen "nur" einen von der Mutter.
Das bedeutet nun, dass beide Mädchen von uns wohl keinen Adventskalender bekommen, da es ja ziemlich fies wäre, nur der Kleinen einen zu schenken.
Versteht hier irgendjemand, dass mich das ziemlich ärgert? Es ist ja nicht so, dass ich Ramsch schenke, ich achte jeweils auf Geschenke, die auch ein wenig Sinn machen; zb Socken, T-Shirts, Malstifte, Schreib- und Zeichenhefte etc, also alles Dinge, die das Kind gut brauchen kann (und die die Mutter entsprechend weniger kaufen muss). Die Adventskalender waren letztes Jahr der grösste Bestandteil unserer Weihnachtsgeschenke.
Ich fühle mich irgendwie bevormundet und unangenehm eingeschränkt.
Das ist nur eines von vielen Beispielen; es ist, als wolle die Mutter die Beziehung zu uns, insbesondere natürlich zu mir, so weit wie möglich einschränken. Sie schreibt auch vor, was die Kinder beim Vater machen dürfen und was nicht, zb sind Ausflüge in den Europa-Park für die Ältere tabu, weil das arme Kind da immer krank werden würde (meiner Meinung nach ist es keine Krankheit, wenn einem nach den Achterbahnen schlecht wird, wenn man davor zu viel Fastfood gegessen hat... :roll: ). Die Kleine dagegen fährt mit ihrer Mutter etwa 10 mal im Jahr übers Wochenende nach Rust, die Ältere weiss das und darf nie, auch nicht wenn wir versprechen, uns wirklich Mühe zu geben mit der Ernährung... Ich fühle mich so machtlos und fremdbestimmt und kann absolut nicht damit umgehen. :oops:
Wie geht ihr mit solchen Dingen um? Mein Schatz hat bei der Älteren kein Sorgerecht, leider... :?
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Ria
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von Ria »

Hallo Sarah und herzlich willkommen im Forum

Du schilderst Probleme, die in vielen Patchworkfamilien vorkommen, leider.
Sie sind Ausdruck von einem Konkurrenzkampf zwischen Expartnern, und die jeweiligen neuen Partner sind davon natürlich auch betroffen.

Als erstes möchte ich dir sagen: Ich verstehe gut, dass dich das ärgert, wo du doch nur Freude machen willst.
Versuch, es so wenig persönlich wie möglich zu nehmen. Denn es geht dabei nicht um dich als Person sondern um deine Rolle als neue Partnerin neben dem Expartner!
Das heisst auch, dass du nicht meinen musst, es gehe beim Adventskalender darum, dass du Ramsch schenken würdest.
Dass du das fälschlicherweise meinst, zeigt deine Verletzung. Aber du tust dir gut, wenn du das auseinanderhalten kannst.
Du kannst davon ausgehen, dass die Mutter unter einem riesigen Stress steht und ihrem Kind nicht einmal deinen Adventskalender gönnen kann.

Es scheint bei deinem Partner und seiner Ex darum zu gehen, dass noch nicht klar abgegrenzt worden ist, wo "meine" und "deine" Privatsphäre anfängt, und wo sie aufhört. Denn die gibt es, seit sie getrennt sind! Dort hat auch der/die Ex nichts mehr zu sagen. Aber leider gibt es eben doch immer wieder Versuche, dort Einfluss zu nehmen. Und wenn es über die Kinder geschieht ist es viel schwieriger, sich abzugrenzen.
Und die Leidtragenden sind ja meist vor allem die Kinder.

Ein Stück weit ist es halt schon so, dass man als neue Partnerin von der Ex betroffen und manchmal auch eingeschränkt wird. Denn auch wenn das Verhältnis weniger gestört ist, hat sie durch die gemeinsame Elternschaft Einfluss auf euch. Und da heisst es als Stief- oder Bonusmutter immer wieder, sich zurückzunehmen, gleichzeitig gut für sich selber zu schauen, den Partner unterstützen... was eine echte Herausforderung ist.

Ich wünsche dir und euch, dass die Abgrenzung von euch aus - und das ist vor allem die Aufgabe deines Partners! - besser und klarer werden kann. Dass er sich hinstellt und zum Beispiel bestimmt, was in der Zeit bei euch unternommen wird. Und nicht von der Mutter.

Und dir wünsche ich, dass du neue Möglichkeiten findest, Freude zu schenken. Sei es als Weihnachtsgeschenk das ganze Adventskalender-Paket aus vielen kleinen Päcklein oder was sonst für dich stimmt.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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tabida
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von tabida »

Hallo Sarah
Schön bist Du hier!
Ich kann Dir gut nachfühlen, ich denke es ist eine Situation in der fast alle Patchworker mehr oder weniger drinstecken.
Mir ist noch dieser "Mein Schatz hat bei der Älteren kein Sorgerecht, leider..." Satz bei Dir aufgefallen.
Ob mit oder ohne Sorgerecht: Wenn die Kinder bei Euch sind, dann könnt ihr eigentlich mit ihnen machen, was ihr wollt (ich hoffe, man versteht mich hier richtig. Natürlich ohne ihnen zu schaden). Dies zur Unterstützung von Ria die sagt, das die Grenzen wohl noch nicht so klar sind. - Sie sind aber auch schwierig zu ziehen: Es ist ein Balanceakt. Man möchte es doch eigentlich einfach gut haben und in der Regel müssen es die Kinder ausbaden.
Betr. Adventskalender: Kannst Du den nicht auch einfach bei Euch behalten? und dann darf sie jeweils alle Päckli aufmachen wenn sie bei euch ist? oder einfach dann jeweils ein grösseres Päckli für all die Tage?
Betr. Europapark: Könntet Ihr evt. etwas unternehmen, dass beide Kinder nicht kennen? Alpamare, Kletterpark, Schlitteln.....
Wir hatten z.B. das Glück, dass das Hallenbad viel besser angekommen ist, als der Disney-Park, oder eben der Europapark!
Gruess Tabida
Babell
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von Babell »

Hallo Sarah88

Ich würde meine Tochter (habe keine 10jährige Tochter, aber Stieftochter in dem Alter schon gekannt) auch nicht mit in den Europapark gehen lassen, weil ich Angst hätte, dass ihr etwas zustossen könnte oder dass sie mit den vielen Eindrücken überfordert wäre. Ist das vielleicht der Grundgedanke, bzw die Angst der Mutter?
Meine Stieftochter schaute mit 13 Jahren schon Filme für ab 16-jährige, in vollem Wissen der Mutter und manchmal im Beisein der Mutter. Dann schwärmten beide über den Film. Als ich mal fragte, ob das nicht noch etwas früh sei, meinte sie, dass ihre Tochter das eben schon könne. Wäre es umgekehrt gewesen, also meine Tochter, dann hätte ich das verboten.. (ups, ich wäre eine wahnsinns besorgte und komplizierte Exfrau! :aahrg: :oops: )

Adventskalender: ich finde, dass sie dir hier nicht reinreden sollte. Ihre beiden kleineren Kinder werden drüber hinwegkommen. Und der Tipp von Tabida finde ich super: mach den Kalender bei Euch zuhause!

Was mir auffällt, dass du gleich zweimal geschrieben hast, dass das für die eine nicht fair ist, wenn die andere das oder jenes hat und die eine nicht.
Das bedeutet nun, dass beide Mädchen von uns wohl keinen Adventskalender bekommen, da es ja ziemlich fies wäre, nur der Kleinen einen zu schenken.
und
Die Kleine dagegen fährt mit ihrer Mutter etwa 10 mal im Jahr übers Wochenende nach Rust, die Ältere weiss das und darf nie,
Ihr müsst die Kinder nicht gleich behandeln. Sie haben erstens einen grossen Altersunterschied und zweitens gibt es einfach viele unterschiedliche Familien. Wenn die 10-jährige zu ihrer Gotte oder den Grosseltern geht, dann wird sie auch andere Dinge erleben, als die 4-jährige in demselben Moment. Kinder gleich behandeln kann man nie!

Kinder gerecht zu behandeln heisst: sie so anzunehmen wie sie sind und sie sind eben alle total unterschiedlich.
Konkret: wenn eine dauernd in den Europapark geht und die andere nie, dann ist das eben so. Es ist nicht Eure Aufgabe dies auszubügeln.
Wenn eine keinen Adventskalender haben darf und die andere schon, dann gibts entweder für beide bei Euch zu Hause einen oder für keine. Und da muss dann die Kleine nicht rummaulen, (das machen 4jährige Kinder übrigens nicht aus böswilligkeit, sondern weil es zu ihrer Entwicklung gehört) denn sie hat ja bestimmt irgendwo einen Adventskalender und sogar wenn nicht: sie wird drüber hinwegkommen! :D Je sicherer ihr seid, desto besser nehmen sie es an. (was nicht heisst, dass da kein Ausprobieren oder Trotz dazu gehört. Nein sagen, will gelernt sein :wink: )
Sarah88
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von Sarah88 »

Hallo ihr Lieben
Vielen Dank für die guten Antworten. Ihr habt ja auch alle Recht :oops: .
Es ist unheimlich schwierig, solche Dinge der Ex-Partnerinnen nicht persönlich zu nehmen. Und noch schwieriger finde ich, es nicht so schlimm zu finden, dass Konflikte schlussendlich auf den Schultern der Kinder ausgetragen werden.
ich nenne die Kinder hier jetzt mal Lena (10) und Fabienne (4).
Damit ihr mich richtig versteht; keinen Adventskalender zu bekommen und nicht in den Europa-Park zu dürfen ist alles andere als schlimm. Es ist auch nicht schlimm, wenn eine Schwester oder ein Bruder etwas bekommt, was ich nicht bekomme; das Leben ist nie fair, ich habe vier Geschwister und es war jedes Jahr so, dass manche einen Adventskalender (oder zwei) hatten und manche nicht; die vielen Paten sprechen sich ja nicht ab. Ganz normal also, wie ich finde. Die kleinen Halbgeschwister mütterlicherseits von Lena dürfen das wohl nicht lernen (ist eigentlich auch nicht mein Problem...).
Es ärgert mich einfach tierisch, dass wir das nicht einfach selber entscheiden dürfen! Und eben, dass die Mutter von Lena halt auch gleich entscheidet, ob Fabienne einen Adventskalender bekommt oder nicht. Weil auch wenn das Leben unfair ist; die zwei Töchter meines Freundes einigermassen gleich zu behandeln / beschenken finde ich wichtig. Ich weiss noch, dass auch ich als Kind recht traurig gewesen wäre, wenn ich von meinen Eltern nur einen Buntstift zu Weihnachten bekommen hätte und meine ältere Schwester einen ganzen Malkasten - ich hätte dann daraus geschlossen, dass mich die Eltern wohl weniger gern mögen. Also lange Rede kurzer Sinn: das die beiden Mädels insgesamt sehr unterschiedlich behandelt werden, ist ganz normal, es sind ja zwei Familien. Aber wenn sie bei uns sind, sind wir noch eine dritte Familie, in der ich nicht will, dass eines der Kinder benachteiligt wird.
Den Adventskalender nur hier haben ist auch eine etwas zwiespältige Idee, da dann das einzelne Päckli weniger bedeutet, wenn man 14 gleichzeitig auspackt, ich hoffe ihr wisst was ich meine. Und ausserdem hätte das Mädchen dann unheimlichen Stress, weil sie die Geschenke bei ihr zu Hause verstecken und nicht erwähnen dürfte - so läuft das tatsächlich :cry: Aber wahrscheinlich werde ich nun wirklich einfach zb vier etwas grössere Adventspäckli machen, für jeden Sonntag eines. Am ersten sind sie da, das zweite kann ich verschicken, am dritten sind sie wieder da und das vierte wäre dann das Weihnachtspäckli. Dagegen kann die Ex doch wirklich nicht mehr so viel haben, oder?

Bezüglich Europapark muss ich noch etwas ausholen. Lena hat natürlich zur Familie von Fabienne Kontakt, da sie die Besuchswochenenden während 4 Jahren dort verbracht hat. Bei Fabiennes Familie ist jedes Wochenende ein Action-Programm, darunter wie gesagt, recht viel Europa-Park besuche etc; für die Kleine ist das normal (was ich auch nicht so toll finde, das Kind leidet an totaler Reizüberflutung, kann sich nicht konzentrieren und es ist schwierig, bei ihr Freude an "einfachen Dingen" zu wecken, zb ein Waldspaziergang oder ein Ausritt etc - aber das ist ein anderes Thema (und von mir nicht zu ändern, ich weiss :roll: )). Lena durfte da auch immer mit, sie kennt den EP sehr sehr gut und liebt es dort. So.
Nun gab es aber, ca zwei Monate nach der Trennung meines Freundes von Fabiennes Mutter, die Situation, dass die Mutter der Kleinen Lena nochmal für ein Wochenende mitgenommen hat nach Rust (was sehr nett von ihr ist, wie ich finde). Und aus uns unerklärlichen Gründen haben die beiden Mütter den Kindern eingetrichtert, dass sie das auf keinen Fall uns (ihrem Vater und mir) erzählen dürfen, wir würden sonst sehr sauer werden :aahrg:. Ich weiss echt nicht warum.
Lena ist ein sehr sensibles Kind, das auf psychische Probleme oft mit Kranksein reagiert. In diesem Falle wurde sie noch am Sonntag des letzten EP-Besuches krank, hatte starke Bauchschmerzen, konnte nicht zur Schule etc. Wir haben sie am folgenden Wochenende dann doch beide geholt und irgendwann gestand das arme Kind uns unter Tränen, dass sie ein Geheimnis hüten müsste, aber dass sie so Angst habe, dass Fabienne den Mund ohnehin nicht halten könnte, und das sie es jetzt sagen möchte, aber wir sollen nicht böse werden und wir dürften auf keinen Fall ihrer und Fabiennes Mutter etwas erzählen :aberhallo: :aberhallo: :aberhallo: .
Nun ist natürlich der EP-Besuch schuld an dem Kranksein... Obwohl das vorher nie ein Problem war :aahrg: . Und seither (das war vor einem Jahr...) ist Rust absolut verboten, obwohl Lena natürlich sehr traurig darüber ist (ist ja auch klar wenn sie etwas immer und regelmässig durfte und plötzlich nicht mehr...).
Das ist alles soooooo dooooof und soooo frustrierend! Wie kann man so dumm sein als Mutter. Und wie kann man das eigene Kind so zum Lügen zwingen. Und wie kann man dann nicht mal merken, wenn (von einem selbst ausgelöste) psychische Probleme das Kind sogar körperlich krank machen. :x :?: :?: :?:

Mein Partner sagt, dass die Mutter auch die Besuche ihrer Tochter bei uns abstellen könnte, weil er da gar nichts zu sagen habe. Und er habe gelernt, seiner Ex da einfach zu gehorchen, weil sonst schlussendlich nur Lena die leidtragende sei. Stimmt das wirklich? Hat man(n) als Nicht-Erziehungsberechtigter ohne Sorgerecht etc wirklich NICHTS zu sagen? Hat man kein automatisches Besuchsrecht? Ich verstehe das einfach nicht :| ...
tabida
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von tabida »

Halo Sarah
Grundsätzlich ist es so, dass ihr selbstverständlich selber entscheiden könnt, ob ihr einen Adventskalender macht oder nicht. Ebenso ob ihr in den Europapark fährt oder eben nicht. Wenn sie bei Euch sind, könnt ihr mit den Kindern eigentlich machen, was ihr wollt. Ich denke, etwas mehr Selbstbewusstsein in dieser Sache täte dem Vater sicher gut. Aber natürlich hilft einem das Recht hier nicht unbedingt weiter. Wenn die Mutter "blöd tut" und dies dann über das Kind austrägt ist niemandem geholfen.

Seit 2014 gilt bei der Scheidung und nicht verheirateten Eltern in der Regel das gemeinsame Sorgerecht und bis Juli 2015 hatten die Väter die Möglichkeit dieses rückwirkend zu verlangen. Aber überleg Dir einmal, was würde sich dann wirklich für Euch ändern? Wenn die Ex sich querstellt ist es immer noch genauso schwierig für Euch wie jetzt.

Das gilt auch beim Besuchsrecht. Sicher gibt es das, und das kann auch festgelegt werden. Aber stell Dir mal vor, die Mutter würde jetzt wirklich sagen sie gibt Euch die Tochter nicht mehr, weil ihr mit ihr z.B. im Europapark wart. Wie würdest Du dann das Besuchsrecht durchsetzen.

Gibt es für Euch nicht die Möglichkeit, dass ihr Euch einmal an eine Familienberatung wendet? Ich denke nämlich, was Recht ist hilft Euch nicht unbedingt weiter. Frage doch einmal bei Ria nach. Sie führt manchmal Gesprächsgruppen für Patchworkfamilien durch. Vielleicht wäre das für Euch hilfreich.

Gruess Tabida
Zuletzt geändert von tabida am 22.11.2015 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Ria
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von Ria »

Danke Tabida für den Hinweis :)
Das nächste Treffen der Gesprächsgruppe für Patchworker ist am Dienstag, den 15. Dezember um 20 Uhr bei mir in Stäfa am Zürichsee.
Hier mehr dazu http://www.coacheria.ch/?Patchworkfamil ... atchworker
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Babell
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von Babell »

Hallo Sarah88
Hat man kein automatisches Besuchsrecht? Ich verstehe das einfach nicht
Was steht denn in der Scheidungsvereinbarung? Das kommt auf die Scheidungsvereinbarung drauf an. Das Besuchsrecht muss genauso eingehalten werden, wie die Alimentenzahlungen. Ansonsten könnt ihr es einklagen. Allerdings kann das Gesetz oder die Kesb auch entscheiden, dass es zum Wohl des Kindes ist, wenn es nicht zu Besuch kommt.
Und er habe gelernt, seiner Ex da einfach zu gehorchen, weil sonst schlussendlich nur Lena die leidtragende sei. Stimmt das wirklich? Hat man(n) als Nicht-Erziehungsberechtigter ohne Sorgerecht etc wirklich NICHTS zu sagen?
Doch, wenn er das Gemeinsame Sorgerecht hat, relativ viel. Verwechselst du Sorgerecht mit Umgangsrecht oder hat er tatsächlich kein gemeinsames Sorgerecht? Kann ich mir heutzutage fast nicht mehr vorstellen, dass ein Mann das nicht beantragt. Wenn er allerdings der Meinung ist, dass L. die Leidtragende ist, dann hat er eine Begründung, warum er der Exfrau nicht widersprechen will. Ich frage mich allerdings, ob L. weniger leidtragend wäre, wenn der Papa widersprechen würde.
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von patchworkdad »

also ich habe den eindruck, dass der Vater von L. sich einfach wenig traut, Einfluss zu nehmen. Der Vater meines Stiefsohns ist da schon deutlich selbstbewusster und hat schon für so einige Konflikte gesorgt. Wenn man ein gemeinsames Sorgerecht hat, traut man sich anscheinend einfach eher, auf seine Rechte zu pochen.... Meine Partnerin hat wegen seiner ganzen Aktionen in den vergangenen Monaten jedenfalls richtig viel Stress gehabt. Es soll ihrer Aussage auch schlimmer geworden sein, seit wir zusammengezogen sind. Jedenfalls lassen wir uns davon nicht unterkriegen.. Hab mich unter anderem hier bisschen inspirieren lassen in punkto Valentinstagsgeschenke für Sie und wir werden dann denke ich bei nächster Gelegenheit einen gemeinsamen Wellnesstag einlegen.
PetraS77
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von PetraS77 »

Liebe Sarah

Ich kann dich so gut verstehen. Jahrelang warst du Herr über deine Entscheidungen und frei zu wählen und plötzlich wird deine Freizeit, dein Geld und alles andere von Menschen mitbestimmt die es nicht mal gut mit dir meinen. Beim lesen deiner Geschichte hatte ich ein "Deja-vu" der Gefühle.

Meinen Vorschreibern pflichte ich wirklich bei, es hat nichts mit dir zu tun. Es ist die Unzufriedenheit der Ex die sie so schön an dir auslässt. Sie macht zudem was ganz böses. Anstatt dankbar zu sein, dass Töchterchen in dir eine "Freundin" gefunden hat, torpediert sie all deine guten Taten.
Bei mir war es damals so, dass ich erst alles tat um die EX zu besänftigen und deren Wünsche zu berücksichtigen, war sie als Mutter ja auch eine HIerarchie-Stufe höher wie ich. Als ich merkte, dass es unerheblich ist was ich tue änderte ich die Taktik und dachte lassen wir die EX mal EX sein ich mach es ja für die Kinder und deren Dankbarkeit ist dann Lohn genug........Nur war es so eine Sache damit steigerte ich ihren Hass auf mich und ich war das leichteste Ziel von allen.

Die von mir so ersehnten Zeichen der Dankbarkeit erhielt ich bis heute nie....der Einfluss der Mutter war und ist derartig hoch, dass ich den Kindern alles hätte schenken können, sie hätten mich ohne mit der Wimper zu zucken von den Klippen geschmissen, wenn es die Mutter hätte wollen, so gross war der Einfluss.

Basierend auf meinen Erfahrungen würde ich heute wie folgt handeln:
Den Kontakt zwischen Vater und Kinder auf jeden Fall unterstützen. Gemeinsame Aktivitäten verbindet. Jedoch würde ich mich zurück halten, insbesondere wenn es um Geschenke, Unternehmungen oder auch sonstigem Engagement geht. Fahrdienste, Babysitter etc. mit mir nicht.
Umgang mit Ex: absolute ignoration, im positven wie im negativen. Für ihre Wünsche würde ich mich nicht mehr verpflichtet sehen. Fazit: wir gehen in den Europapark, wer kommt mit? du nicht? klärs mit deiner Mutter. und dann soweit als möglich jede Berühungspunkte unterbinden.

Liebe Grüsse
Petra
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Ria
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von Ria »

PetraS77 hat geschrieben:Fazit: wir gehen in den Europapark, wer kommt mit? du nicht? klärs mit deiner Mutter. und dann soweit als möglich jede Berühungspunkte unterbinden. Petra
Da bin ich etwas anderer Meinung: hier finde ich, dass dies für jüngere Kinder ein enormer Druck sein kann. Und damit bringen WIR sie dann in eine schwierige Situation und lassen sie für die Probleme der Expartner miteinander büssen. :( Sie möchten es ihren beiden (!) Eltern ja Recht machen, können sie aber gar nicht.
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PetraS77
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von PetraS77 »

Liebe Ria

Dein Argument hat Wahres und es stimmt schon, dass bei meinem Vorschlag des Vorgehens das Kind das Leidtragende ist.....bei deinem Vorgehen sind es aber vier Personen die unter dem Entscheid einer einzigen Frau zu leiden haben.

Wenn die Patchwork-Familie plant in den Europapark zu fahren, dann haben alle Beteiligten oder Erziehungsberechtigten die Möglichkeit ihr Einverständnis zu erteilen oder nicht.Warum bringen WIR also das Kind in eine schwierige Situation? Die Entscheidung und somit auch die Verantwortung über den Entscheid trägt ja dann nun mal die Kindsmutter.

Wenn ein Erwachsener Mensch skrupellos genug ist, den Expartner mit der Liebe zu seinem Kind zu erpressen, dann muss demjenigen umgehend und nachhaltig jegliches Druckmittel entzogen werden. Die andauernden Reiberein und Diskussion schaden längerfristig dem Kind mehr, als einen verpasster Ausflug.

Zur Überlegung: Was nützt die schönste Waffe, wenn das Gegenüber es nicht als Waffe anerkennt?
Ich bin überzeugt, dass die Ex-Frau recht schnell aufhört, sobald sie merkt, dass ihr Einfluss auf ihr Kind beschränkt ist und sie alleinig ihr Kind mit ihrer negativen Haltung bestraft.

ich hoffe du nimmst mir meine Argumentation nicht verübel. :-)
Liebe Grüsse
Petra
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Re: Einmischung der Ex

Beitrag von BabyOne »

Hallo Petra,

ich glaube, hier geht es nicht so sehr darum, ob ein Kind einen Ausflug verpasst oder nicht, sondern eher darum, dass es für das Kind sehr belastend ist, wenn man es in die Lage bringt, zwischen den Streitparteien zu stehen. Wie Ria sagte, für jüngere Kinder ist das eine Überforderung. Bei einem Teenager sieht das anders aus.

Wir hatten dieses Spielchen dieses Jahr wieder beim Thema Urlaub - wir teilten der Exfrau mit, dass wir drei Wochen ans Mittelmeer fahren wollen und Sohn mitnehmen möchten. Sie plant immer erst kurzfristig und ist letztes Jahr beispielsweise nur zehn Tage weggefahren - die Ferien dauern aber sechs Wochen. Da Anreisetag bei uns allerdings der Samstag ist und wir von unserem Wohnort aus eine lange Fahrt vor uns haben, wollen wir schon am Freitag fahren. Reaktion der Ex: Nein, dann hätten wir zwei Tage mehr als uns zustehen, der Sohn steht erst am Sonntag "zur Abholung bereit". Da haben wir dem Sohn - 15 Jahre alt - gesagt, dass er das mit seiner Mutter innerhalb einer konkreten Frist klären soll. Entweder es gelingt ihm ihr klarzumachen, dass er mitfahren will, oder er bleibt halt daheim und verzichtet. Das fand er nicht toll, aber Endresultat ist, dass er sich durchgesetzt hat - was nebenher für ihn eine wichtige Erfahrung ist, da er ohnehin ein Muttersöhnchen ist. Als er jünger war, sind wir in solchen Fällen nach der Nase der Mutter getanzt, damit der Sohn mitdarf - jetzt können wir guten Gewissens sagen, dass wir die Spielchen lange genug mitgemacht haben, um uns jetzt auch diese kompromisslose Haltung ohne schlechtes Gewissen erlauben zu können.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
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