Warum?

carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Hallo mira,

was mir merkwürdig erscheint: Jugendliche in dem Alter sind doch nicht so leicht zu beeinflussen!
Und auch was Du über die Motive der Mutter schreibst bzw. ihre Nachteile dadurch, dass die Kinder jetzt ganz bei ihr leben, kann ich nicht so ganz nachvollziehen: seit wann brauchen Jugendliche in dem Alter eine Betreuung wenn die Mutter arbeitet?? Oder in Urlaub fährt? Sogar da wären sie schon in der Lage, allein zu bleiben bzw. haben doch sicher jede Menge Freunde und leben sowieso mehr und mehr ihr eigenes Leben!!

Es sind nur ein paar Gedanken: wie überbehütet sind die beiden? Umgekehrt: wie selbständig sind sie? Mich erstaunt das alles sehr, deswegen frage ich, denn wenn ich Deine Beiträge lese, denke ich automatisch, dass es um sehr viel jüngere Kinder geht! Und wenn sie tatsächlich in dem Alter noch so abhängig und beeinflussbar sind, dann würde ich mir Gedanken machen, was da nicht stimmt in ihrem Verhältnis zur Mutter bzw. vielleicht auch zum Vater. Meiner Meinung nach ist das kein gesundes Verhalten für fast schon junge Erwachsene!

Motive für ihre Entscheidung bzw. das Handeln der Mutter wird Dir hier kaum jemand nennen können, dass Ihr das alles sehr rätselhaft findet, kann ich gut verstehen.
Ich könnte mir noch vorstellen, dass Jugendliche oft so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, dass sie gar nicht darüber nachdenken, was ihr Verhalten auslöst. Und die Mutter? Sie scheint die Kinder irgendwie festhalten zu wollen - aber offenbar nicht nur gegenüber dem Vater, oder?

Ich wünsche Euch, dass es sich irgendwann klärt!
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Meine Erfahrungen in dem Bereich sind die, dass Jugendliche durchaus zu beeinflussen sind, wenn auch vielleicht nicht auf dem direkten Weg ("Räum Dein Zimmer auf!") sondern eben auf Umwegen. Das ist sicher nicht wirklich "gesund", aber was ist schon gesund und normal bei Patchworkfamilien?

Bei der älteren Tochter meines Lebensgefährten ist es anscheinend bis deutlich ins Erwachsenenalter hinein (oder eigentlich, wenn ich es mir so überlege, bis jetzt) so gewesen, dass sie automatisch den Kontakt zum Vater reduziert hat, wenn sie mit ihrer Mutter gut zurecht kam. Kaum gab es mit der Mutter Streit, saß sie beim Vater fast auf dem Schoß. Die Eltern sind nie auf eine Ebene der Zusammenarbeit gekommen, sondern es gab immer nur ein "Gegeneinander". Die Mutter sieht sich leider immer in der Konkurrenz zum Vater und muss allen immer wieder beweisen dass sie die Bessere von beiden ist. Da sind die Kinder dann gezwungen, sich für eine Seite zu entscheiden, und das ist dann die, wo der Futtertopf steht, oder derjenige, der einem weniger abverlangt und wo es bequemer ist.

Carlotta, ich meine mich zu erinnern, dass Du selber viele Probleme hattest, weil Deine Tochter demonstrativ die Fahne für den Vater hochhalten wollte, obwohl der Vater weit weg ist und er das vielleicht auch gar nicht von ihr erwartet hat. Stell Dir vor Dein Exmann würde bei euch um die Ecke leben, wer weiß ob dann bei Dir nicht irgendwann genau das Gleiche abgelaufen wäre wie hier - gerichtliche Anträge und Kind redet nicht mehr mit einem.
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PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

seit wann brauchen Jugendliche in dem Alter eine Betreuung wenn die Mutter arbeitet??
Ohh doch Carlotta! Das brauchen sie und zwar vollumfänglich, man kann sie keine Stunde alleine lassen, bis sie 16 sind! Zumindest steht es so im Scheidungsurteil meines Partners und selbstverständlich hat er für die Kosten der Fremdbetreuung vollumfänglich bis dahin aufzukommen. Mit 16 spielt es dann keine Rolle mehr. Dann sind die Kinder von einem Tag auf den anderen offenbar keine Kinder mehr und man kann sie von heute auf morgen selbstverantwortlich frei laufen lassen. Aber vorher nicht für eine Sekunde. :roll:
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Eben, BabyOne, das meine ich: meine Tochter hätte ich niemals gegen den Vater beeinflussen können und das OWBOHL der nicht anwesend ist und sich auch ansonsten nicht besonders liebevoll kümmert....

Ich glaube, die Frage ist einfach, was man unter Beeinflussung versteht: ich kann mir sehr gut vorstellen, das Kinder und auch noch Jugendliche für eine Seite entscheiden, um den ständigen Streitereien zu entgehen. Jugendliche, die zudem mehr und mehr an ihrem eigenen Leben orientiert sind und bei denen der Kontakt zu Gruppen von Gleichaltrigen den Eltern langsam den Rang abläuft, tun das vielleicht umso eher. Oder wählen eben die bequemere Variante, wie Du es schilderst. Die sind doch mit den Baustelle ihres eigenen Gehirns beschäftigt....ich habe ja auch eine Pubertierende hier! ;-)

Was ich nicht glaube ist nur, dass die Mutter die Jugendlichen direkt beeinflussen kann. Wenn die zwei mit 15 und 18 noch wörtlich tun, was die Mutter ihnen sagt, dann stimmt wesentlich mehr nicht als nur der Kontakt zwischen den Eltern!!
Ich wundere mich nur darüber! Die Mutter mag ihre Motive haben - ob die sich aber mit den Beweggründen der Jugendlichen decken, ist eine ganz andere Frage!

PatchStift, absurd genug, dass es solche Gerichtsurteile gibt! Mir war nur nicht deutlich, ob mira das nicht überinterpretiert. Es schien mir so, dass sie selber davon ausgeht, die Mutter braucht diese Betreuung tatsächlich und das fand ich etwas übertrieben.

Ich kann mira auch weder einen Rat geben noch etwas in dieser Geschichte interpretieren. Dass da offene Fragen bleiben, verstehe ich voll. Aber meiner Erfahrung nach sind solche Dinge oft vielschichtiger als es erscheint: nur nach den Motiven der Mutter zu suchen, wird nichts bringen. Die Jugendlichen wären zu einer eigenen Meinung in der Lage und niemand kann mir erzählen, dass sie die nicht haben, nur weil die Mama NEIN sagt....
Madoxa
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Beitrag von Madoxa »

Ja, was versteht man unter Beeinflussung der Kinder?

Ich finde es besonders verwerflich, wenn den Kinder über Streitigkeiten unterrichtet werden, die unter den Erwachsenen vorgefallen sind und zur Scheidung geführt haben. Solches muss sicher nicht vor den Kindern ausgebreitet und besprochen werden. Dass das aber oft so vorkommt, ist mir schon klar.

Zum Beispiel, wie gemein es von dem Elterteil war, der die Familie verlassen und damit zerstört hat. Oder wie verletzt man über ein aussereheliches Verhältnis war, über die jahrelangen Lügen? Alles Geschichten mit denen man die Kinder niemals belasten darf. Kinder könnten sich bei so einem Verhalten durchaus von der Mutter erpresst fühlen; sie befürchten, dass Mutter ihnen die Liebe entzieht, wenn sie sich nicht auf ihre Seite stellen. Was für ein schlimmer Konflikt, in den die Kinder damit geraten.

Wir können das alles hier nicht beurteilen, liebe mira, denn wir bekommen die Geschichte nur von Dir erzählt und das ist eben einseitig.

All die Gefälligkeiten, die ihr sicher richtig seht, werden aber die Mutter der Kinder nicht umstimmen, wenn ihre Gründe ganz andere sind. Vielleicht ist es bei euch wirklich das Beste es einfach mal so anzunehmen wie die Mutter und die Kinder es im Moment wollen. Je mehr ihr Druck macht und Fragen stellt, je mehr werden die Kinder sich zurückziehen, und die Mutter hat erreicht was sie eigentlich will - sie lässt die Puppen tanzen! Warum musst du dich rechtfertigen über ein vermeintliches Maltretieren und dem Gerettetwerden der Kinder, wenn so etwas absolut aus der Luft gegriffen ist? Steh doch da einfach darüber ohne Kommentar.
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Wäre es möglich, dass sie den Kindern einredet, dass ihr sie nicht etwa ziehen lasst, weil ihr sie versteht, sondern einfach froh seit sie endlich los zu sein? Insbesondere du Mira?

Ich frage deshalb, weil der Sohn doch einen fixen Besuchstag wollte, so als hätte er Angst, dass es spontan nicht klappen könnte. So als bräuchte er eine Garantie von euch! Das er trotzdem noch regelmässig kommen darf, auch wenn er jetzt auszieht. Ist die Tür erst mal zu, komme ich ev. nie mehr rein? Also besser noch vorher die Termine fixen?

Garantien brauchen Menschen die unsicher sind und unsichere Menschen sind sehr leicht zu beeinflussen! Man muss ihnen nur bestätigen, das sie zurecht unsicher sind!

Ist nur ein spontaner Gedanke, der das komische Ultimatum, Mira oder wir, aber irgendwie erklären könnte.
aisha

Beitrag von aisha »

kann mir das Ganze auch nicht erklären mira. Es haben doch ein paar Leute recht plausible Erklärung beigesteuert. Da war das mit dem Loslassen und auch die Vermutung von patch-stift leuchtet ein.
Mein Ex hat vor vielen Jahren meiner damals noch kleinen Tochter immer eingeredet am Besuchswochenende, dass ich ja sooooo froh sei, sie loszusein. Dass ich dann Zeit hätte für "andere Männer" und sie gar nicht wichtig sei....

Es war mehr als eine schwierige Zeit und ich fürchtete oft, mein Kind zu verlieren. Nach dem Besuchswochenende war sie jeweils ausser Rand und Band und was ich da von einer 4jährigen zu hören kriegte, war harte Kost.

Aber es kam die Zeit , wo sie selber merkte, dass da was nicht stimmte...
mira
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Beitrag von mira »

Hallo ihr Lieben

Besten Dank für die vielen Antworten und Rückfragen.
tarzan hat geschrieben:Die Beweggründe der Mutter wirst du wohl kaum erfahren, und falls doch, was nützt dir das ?
Direkt nützen würde mir das natürlich nicht, da hast du recht, aber es würde mir vielleicht ein bisschen innere Ruhe geben, weil mich das Ganze schon sehr beschäftigt.
Wie Madoxa sagt, ihr kennt nur meine Seite. Ich leider auch... Als Stiefmutter frage ich mich einerseits, was mein Anteil an der ganzen Geschichte ist. Andererseits frage ich mich, was meinem Partner und mir unterstellt wird, ohne dass wir die Möglichkeit haben, unsere Seite darzustellen. Vielleicht ist das aus objektiver Sicht gar nicht nötig, aber für mich als Betroffene wäre es wichtig, das zu können. Es ist das Gefühl, einer Ungerechtigkeit ausgesetzt zu sein. Vermutlich habe ich einfach Schuldgefühle, weil ich mit meinem Partner und den Kindern zusammen gezogen bin.

Die Kinder sind in der Tat sehr behütet worden und sind wenig selbständig. Der Sohn ist sich noch gar nicht bewusst, dass er volljährig ist. Ich habe manchmal schon das Gefühl, dass die Mutter nicht akzeptieren kann, dass die Kleinen nun gross geworden sind.

Jugendliche sind sehr wohl beeinflussbar, aber so wie BabyOne sagt auf einer subtileren Ebene, genau wie wir Erwachsene auch. Das muss nicht einmal absichtlich passieren. Wir wollten, dass der Sohn einen symbolischen Beitrag zum Haushaltsgeld bezahlt (er ist im 3. Lehrjahr), bei der Mutter musste er nichts bezahlen. Mein Partner wollte, dass die Kinder ihre Freizeit so weit als möglich selber organisieren (mit Töffli oder Velo fahren), die Mutter hat sie jederzeit überall hin chauffiert. Mein Partner wollte, dass seine Tochter teure Kleider, die sie unbedingt wollte aber nicht brauchte, mit bezahlt (immerhin ist ihr Sparkonto voller als seins). Die Mutter hat alles bezahlt, vor allem dann, wenn der Vater etwas nicht bezahlen wollte.
Sie hat Streitereien zwischen ihr und dem Vater mit den Kindern besprochen, hat der Tochter sogar Mails gezeigt von meinem Partner, die an sie gerichtet waren. Er hat das nicht gemacht, stand dann aber immer als Trottel da.

So kann man die Kinder sehr wohl beeinflussen und auf seine Seite bringen. Weshalb sollte der Sohn bei uns wohnen, wenn er bei ihr nichts bezahlen muss? Warum sollte die Tochter bei uns wohnen, wenn sie von der Mutter zu jeder Tageszeit überall hingebracht wird? Das hätte ich als Jugendliche auch nicht anders gemacht. Zudem bietet die Mutter viel Action und Ausflüge, das können wir aus verschiedenen Gründen gar nicht.
Wie gesagt, das Verhalten der Kinder kann ich gut nachvollziehen.

@PatchStift
PatchStift hat geschrieben:Wäre es möglich, dass sie den Kindern einredet, dass ihr sie nicht etwa ziehen lasst, weil ihr sie versteht, sondern einfach froh seit sie endlich los zu sein? Insbesondere du Mira?

Ich frage deshalb, weil der Sohn doch einen fixen Besuchstag wollte, so als hätte er Angst, dass es spontan nicht klappen könnte. So als bräuchte er eine Garantie von euch! Das er trotzdem noch regelmässig kommen darf, auch wenn er jetzt auszieht. Ist die Tür erst mal zu, komme ich ev. nie mehr rein? Also besser noch vorher die Termine fixen?
Das ist eine interessante Frage. So habe ich das noch gar nie angeschaut, das ist nicht abwegig.


@Madoxa
Madoxa hat geschrieben:Je mehr ihr Druck macht und Fragen stellt, je mehr werden die Kinder sich zurückziehen, und die Mutter hat erreicht was sie eigentlich will
Das machen wir nicht. Ich stelle die Frage nur für mich. Wir hatten schon seit Wochen keinen Kontakt mehr mit den Kindern.
Madoxa hat geschrieben:Warum musst du dich rechtfertigen über ein vermeintliches Maltretieren und dem Gerettetwerden der Kinder, wenn so etwas absolut aus der Luft gegriffen ist? Steh doch da einfach darüber ohne Kommentar.
Du hast recht, das werde ich versuchen. Es ist manchmal nicht ganz einfach, wenn man über drei Ecken Gerüchte mitbekommt, die mit der Realität nichts zu tun haben... Aber das sollte nicht mein Problem sein.


Euch allen vielen Dank für eure Antworten. Ihr habt mir sehr geholfen.
Liebe Grüsse
mira
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ich verstehe dich gut, möchte dir aber auch empfehlen, dich nicht all zu sehr in das Thema einzubringen.
Es ist primär Sache der Eltern.

Ich habe mich in meiner Anfangsphase auch sehr eingebracht in die Thematik, gebracht hat es nicht viel. Irgendwann habe ich mich abgegrenzt und die Dinge der Eltern überlassen.
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Beitrag von Madoxa »

Ich verstehe dich auch sehr gut. Es braucht viel Stärke schweigend dazustehen und sich nicht wehren zu können, weil die andere Seite es nicht zulässt. Ich erlebe viel Ähnliches, heute noch und ich bin Grossmutter.
Spreche ganz viel mit Deinem Partner, verarbeite diese Ungerechtigkeiten mit ihm und grenze dich gegen seine Ex und seine Kinder ab, so wie es Tarzan vorschlägt. Es ist nur indirekt auch dein Problem. Wichtig ist, dass du und dein Partner zusammen hält und gleicher Meinung seid.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo mira,

an dieses drängende Gefühl sich rechtfertigen oder etwas erklären zu wollen erinnere ich mich auch noch. Das war zu der Zeit, als ich noch in mir den Glauben hatte, dass eine Verständigung mit der Exfrau vielleicht doch möglich sein könnte wenn man sich nur genug Mühe gäbe.

Inzwischen ist es mir aber völlig abhanden gekommen, weil ich weiß dass die Mutter/Exfrau ohnehin keine fremde Sichtweise auch nur für eine Sekunde bedenken kann, sondern alles geradeheraus ablehnt. Da es nun einmal so ist, verschwende ich möglichst keine Sekunde mehr darauf, was sie denken oder anderen über mich sagen könnte.

Bei euch scheint der Kontakt ja ähnlich schlecht zu sein, und noch dazu läuft im Moment ohnehin ein gerichtliches Verfahren, da kann man es wohl vergessen auf Einsicht bei ihr setzen zu wollen.Von daher rate ich Dir auch, mach Dir möglichst keine Gedanken warum und wieso... es kommt wie es kommt, egal wie sehr wir uns deswegen den Kopf zerbrechen oder auch nicht.
Patch von 2002/2003 bis 2017
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mira
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Beitrag von mira »

Danke für die Ermunterungen. Ja, ihr habt recht. Ich habe darüber nachgedacht und werde versuchen, mich mehr abzugrenzen.
Es ist alles noch nicht lange her, und ganz unbetroffen bin ich ja auch nicht. Aber vermutlich legt sich meine Unruhe, wenn das gerichtliche Verfahren abgeschlossen ist. Dann ist es einfacher, einen Schlussstrich zu ziehen.

Ich wünsche euch einen sonnigen Tag :-)
aisha

Beitrag von aisha »

stimme baby one völlig zu, mira! Wenn du nicht schlussendlich zwischen die Fronten geraten willst, dann ziehe dich zurück.
Ich dachte anfänglich auch, mein "Engagement" sei gefragt... Aber weit gefehlt. Es ist Sache der Eltern, wie sie den Umgang mit den Kindern regeln. Und wenn ich dann mal meine Meinung zum Besten gab, dann ging mein Freund auf mich los (verbal natürlich) und nicht auf seine Ex und schon gar nicht auf die Kinder.
So habe ich gelernt, mich auf die Beziehung mit meinem Partner zu konzentrieren, ich bin explizit für ihn da, er ist mir wichtig.
Wie er seine Beziehung zu seinen Kindern lebt ist seine Sache, da wird weder eine Einmischung meinerseits von ihm noch von seinen Kindern geduldet (und Stieftochter lebt ja bei uns und es ist nach wie vor eine mehr als schwierige Situation).
Ich habe Jahre gebraucht mira, um das zu kapieren....

Und sorge dich nicht wegen des Gerichtsverfahrens. Bei einem volljährigen "Kind" kann die Mutter eh kein Umgangsrecht mit dem anderen Elternteil gerichtlich unterbinden.... völlig lächerlich. sie wird verlieren und das verlorene Verfahren selber berappen müssen.
Nimm die Situation an und klinke dich da aus. Konzentriere dich auf die Beziehung mit deinem Partner, sei glücklich mit ihm.
alles Gute!
mira
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Beitrag von mira »

Wie es bei uns weitergegangen ist.
Ich habe mich soweit beruhigt. Nach dem Unverständnis, der Wut und letztlich Trauer, habe ich es geschafft, die Situation so zu akzeptieren, wie sie ist. Mein Partner und ich haben erfolgreich versucht, das Positive zu sehen, z.B. sich zeitlich nicht mehr richten zu müssen, kochen was man will und wann man will, zwei zusätzliche Zimmer zur Verfügung zu haben, keine Streitereien mit der Tochter, kein Zoff mit der Ex-Frau mehr etc.

Das gerichtliche Verfahren wegen Abänderung des Scheidungsurteils ist am laufen, weil die Ex-Frau das Angebot für Alimente meines Partners nicht annehmen wollte (er hat mehr angeboten, als er müsste), sie will mehr und zieht das Ganze nun weiter. Den Sohn hat sie zur Besprechung beim Gericht mitgenommen...

Die Tochter wurde vor kurzem konfirmiert. Mein Partner war nicht eingeladen. Er ging an die offizielle Messe, um Präsenz zu zeigen. Die Tochter hat ihn gesehen, kurz gegrüsst, weil sie keine Wahl hatte und hat ihn danach ignoriert. Die Ex-Frau hat ihn während der ganzen Zeremonie mit bösen Blicken traktiert. Naja, er sass neben der Gotte der Tochter und sie hatte wahrscheinlich Angst, dass er ihr seine Seite der Geschichte erzählt.

Vor ein paar Wochen hat mein Partner ein liebes Mail an die Kinder geschrieben, in dem er ihnen ein bisschen von ihm/uns erzählte und nachgefragt hat, wie es ihnen in Schule und Lehre gehe.
Gestern ist ein mit unberechtigten Vorwürfen gespicktes Mail zurückgekommen. Sie werfen meinem Partner alles vor, was wir uns in den letzten Wochen geleistet haben und behaupten, er wäre nicht bereit ihr Dasein finanziell zu unterstützen (was nicht stimmt). Sie behaupten, er interessiere sich im Mail für Sachen, für die er in den letzten Jahren selten Interesse gezeigt hätte (was nicht stimmt). Und sie werfen ihm unterschwellig vor, er sei nur arbeitslos geworden, um nicht so viel bezahlen zu müssen (was nicht stimmt).
Ich bin geschockt...
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Mira

Es ist zwar kein Trost für dich, aber bei uns läuft das jetzt genau gleich.
Bei uns geht es ja um Ausbildungskosten, die nun mein Partner übernehmen sollte. Er hat offeriert, dass er also diesen Betrag übernehmen würde, dafür keine Handykosten mehr bezahlen.
Tja, SIE findet, das geht nicht. Dafür müsse er jetzt also:
die Ausbildungskosten bezahlen
zusötzlich 500 Fr. direkt auf das Konto des Jugendlichen
und weiterhin die Handykosten bezahlen.

Und wohlverstanden, nach wie vor die Alimente.

Er wird ihr nicht gehorchen, also gibt es Krieg.

Etwas gemein finde ich das gegenüber dem jüngeren Bruder, der tapfer in die Lehre geht und versucht, mit 600.- Fr. Lehrlingslohn über die Runden zu kommen.

Und wie bei euch kommen immer wieder die Vorwürfe, er hätte sich nie für seine Kinder interessiert und wäre seinen Kindern der schlechteste Vater gewesen, welches Kinder haben dürfen.

Wie kann ein Mensch soviele Jahre nach der Trennung noch soviel Hass empfinden?
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