Neue Besuchsregelung / Stress mit der Stiefmutter

Buchenholz
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Neue Besuchsregelung / Stress mit der Stiefmutter

Beitrag von Buchenholz »

Nun ist es soweit. Meine Tochter hat mit ihrem Vater die neuen Papazeiten ausgehandelt. Die beiden Papaabende würden bestehen bleiben. Sie möchte aber nur noch dort essen und dannach wieder zu uns zurückkehren, damit sie die vielen Bücher nicht hin- und herschleppen muss.

Papa ist einverstanden.
Tochter möchte aber nur noch kommen, wenn sie NICHT so viele Aufgaben hat. Grund: sie kann sich hier besser konzentrieren. Bei Papa steht sie ständig unter Druck, sich mit der Kleinen zu beschäftigen oder mit der Stiefmutter etwas machen zu müssen. Der Papa bestätigt das.
Sie würde am Nachmittag anrufen und sich zum Znacht ANmelden. Mit telefonieren ist sie wirklich zuverlässig.
Stiefmutter findet das nicht in Ordnung. SIE findet, die beiden Abende müssen so fix weiterbestehen wie bis anhin. Und SIE rechnet fix mit ihr und verlangt, dass Tochter sich ABmeldet, wenn sie nicht kommt. Nur so sei es anständig. Schliesslich müsse sie ja das Essen planen. Dafür habe ich ja noch gewisses Verständnis.
Flexibilität und Spontanität ist wohl nicht ihre Stärke.

Eigentlich möchte Tochter noch lieber mit Papa auswärts irgendwo essen, damit sie ihn ganz für sich hat. 2 Stunden pro Woche exclusive Papazeit, damit ein intensives Gespräch möglich ist. Ist das zuviel verlangt? Das geht aber nicht, weil Papa 2 x pro Abend die Kleine hüten muss, damit die Stiefmutter ihren freien Abend hat. Zudem hat die Kleine auch Anrecht auf ihren Papa. Die restlichen 5 Abende und jeweils die Wochenenden.
Tochter hätte so oder so ein schlechtes Gewissen, weil auswärts essen eh teuer wäre.

Och, wir sind gerade ziemlich sauer. Merkt mans? ;-)

Und es geht noch weiter: Stiefmutter bestimmt, wie die WE abzulaufen haben, wann und wie sich Tochter mit ihrem Freund trifft ....

Und mein Ex-Mann steht dazwischen. Zwischen Ex-Frau (mir), Tochter und neuer Frau. Und wenn er nicht hinter seiner Frau steht, dann hat er Stress zu Hause.

Meine Tochter mag ihre Stiefmutter eigentlich. Aber vor allem die Halbschwester hängt an ihr. Der Kleinen wegen fühlt sie sich am meisten verpflichtet. Aber unter dieser Bevormundung und Kontrollsucht der Stiefmutter stinkt es ihr, weiterhin dahin zu gehen.

Und bei allem fragen wir uns: ist Tochter jetzt das Kind der Stiefmutter oder ihres Vaters?
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Sie ist das Kind ihres Vaters und ob der Ärger mit der neuen Frau hat, geht Dich nichts an.
Deine Tochter ist ja offenbar in der Lage, Rücksicht zu nehmen und sich an Abmachungen zu halten. Ob und wie sie dann diese Besuche mit dem Vater regelt, da würde ich mich an Deiner Stelle absolut zurückhalten!!! Sie scheint ein vernünftiges Mädchen mit einer guten Beziehung zum Vater und letztlich kannst Du nicht vermitteln. Sie muss mit dem Vater und er mit seiner neuen Frau ALLEIN eine Lösung finden!

Sicher erzählt sie Dir davon, da kannst Du Verständnis äussern, aber sie auf den Vater verweisen. Es ist eine Angelegenheit zwischen ihr und ihm, je mehr Personen ihren Senf dazu geben, desto komplizierter wird es....
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Beitrag von Buchenholz »

@ Carlotta

Das ist mir schon klar. Mich/uns nervts halt einfach, dass Tochter ständig Rücksicht auf die anderEn nehmen und ich mir dann noch Vorwürfe anhören muss, weil wir mit meinem Ex-Mann kommunizieren und nicht die Stiefmutter in erster Instanz entscheiden lassen.
Und ich mische mich nicht in deren Diskussionen ein. Das weiss Tochter auch.

Wenn wir uns mal im Dorf begegnen, dann bekomme ich von der Stiefmutter Anweisungen, wie ich meine/unsere Tochter zu erziehen haben. SIE bestimmt die Regeln. Ich nehme es mittlerweile locker.
mira
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Beitrag von mira »

Ich finde, dass die Besuchsregelung in erster Linie zwischen Kindern und Eltern vereinbart werden soll. Dennoch ist es so, dass diese Regelungen auch die Partner der Eltern betreffen und diese deshalb ein Mitbestimmungsrecht haben sollten.

Bei uns ist die Besuchsregelung auch grad aktuell. Die Kinder meines Partners finden die bisherige Regelung zu stressig, aus ähnlichen Gründen wie deine Tochter. Sie möchten in Zukunft entweder wochenweise wechseln oder nur noch jedes zweite Wochenende kommen. Beide Varianten haben einen direkten Einfluss auf mein Leben und fordern Anpassungen meinerseits, da möchte ich mitreden dürfen.

Aber das ist nicht eine Sache zwischen mir und der Kindsmutter, sondern eine Sache zwischen mir, meinem Partner und den Kindern. Wir leben in einer Wohngemeinschaft und müssen unser Zusammenleben regeln, damit es für alle vier stimmt. Wir sind nun so verblieben, dass die Kinder mit der Mutter Rücksprache halten. Sobald sie sich entschieden haben, ist es Sache der Eltern, die neue Regelung praktisch zu organisieren.

Ich kann verstehen, dass es dich nervt, wenn die Stiefmutter dir Anweisungen macht, wie du deine Tochter zu erziehen hast. Aber das ist lächerlich, es ist deine Tochter, sie hat dir diesbezüglich nichts zu sagen. Das gleiche gilt für die Vorwürfe, dass ihr mit deinem Ex kommuniziert und nicht mit ihr. Ich finde, solche Vorwürfe darfst du getrost ignorieren.

Es gibt schon Verhaltensweisen, die sich die Stiefmutter erlaubt, die ich nicht nachvollziehen kann (z.B. bestimmen, wann die Tochter ihren Freund trifft). Aber wie Carlotta sagt, das ist die Baustelle des Vaters...
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

mira hat geschrieben:Ich finde, dass die Besuchsregelung in erster Linie zwischen Kindern und Eltern vereinbart werden soll. Dennoch ist es so, dass diese Regelungen auch die Partner der Eltern betreffen und diese deshalb ein Mitbestimmungsrecht haben sollten.
Da gebe ich dir voll Recht. Ich bin ja auch eine Stiefmutter und als die Jungs noch häufig hier waren, da lag es ja auch an mir, dass der Kühlschrank voll und die Wäsche gemacht war. Und wir haben sehr oft Nahrungsmittel fortgeworfen (schäm), weil die Kinder eben nicht da assen wie abgemacht.

Was meine Tochter viel mehr verwirrt, dass sie das Gefühl hat, sie störe da. Mein Ex-Mann bestätigt das. Seine Frau hatte lange Zeit Mühe, dass das Kind sehr oft beim Vater lebt. Ihr wäre eine klassische Aufteilung alle 2 WE lieber gewesen. Aber sie hat sich Mühe gegeben, das Kind zu akzeptieren und sie macht es eigentlich wirklich gut.
Es ist viel mehr so, dass sie an ihren Prinzipien festhält. Auch wenn es Lösungen gibt, die ev. noch besser wären.
Meine Tochter ist sehr kommunikativ und zuverlässig. Aber auch sehr bescheiden. Ihretwegen muss nicht gekocht werden. Sie kann sich auch selber was machen oder würde sogar etwas mitbringen.

Irgendwer hat hier im Forum mal geschrieben, dass sie sich unwohl fühlt, wenn die Stiefkinder im Haus sind. Und sowas ähnliches spürt meine Tochter da auch. Vermutlich sind diese Gefühle sogar gegenseitig.

Und würde die Stiefmutter hier mitschreiben, dann käme irgendwann der Satz: Mein Mann steht nicht hinter mir.
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Beitrag von Buchenholz »

Ha! Ich bin richtig stolz auf meine Tochter.

Die letzten Tage haben viele Gespräche stattgefunden. Ich und Ex-Mann. Tochter mit Vater. Es wird immer klarer, Tochter reizt es immer weniger, die WE beim Vater zu verbringen. Beim Papa nervt sie die ständigen Auseinandersetzungen mit ihrer Stiefmutter. Bei Mama hat man halt viel mehr Freiheiten. Aber gehören diese Freiheiten nicht auch zum Leben von Jugendlichen?

Irgendwie ist es ja schön, dass das Kind lieber bei mir/uns lebt. Andererseits höre ich auch Vorwürfe seitens meines Ex-Mannes (Stiefmutter?), dass ich Tochter viel zu viel erlaube. Sie darf beim Freund schlafen, der 1 ÖV-Stunde entfernt wohnt. Der Freund übernachtet auch hier. Sie ist doch erst 15. Nein, bald 16.

Und je länger fällt mir auf, dass Ex-Mann und seine Frau sich überhaupt nicht mit dem veränderten Verhalten von Teenies auseinandersetzen. Soll ich mal ein Pubertätsbuch schenken? ;-) Sie empfinden Tochter als frech. Ich sehe sie als junge Erwachsene, die sich nicht mehr alles gefallen lässt und eine eigene Meinung entwickelt.
Wenn sie mit ihren Kumpels draussen rumhängt, dann sind sie durchaus auch produktiv. Sie machen Sport, bauen bei einem Kollegen im Garten ein Club-Häuschen für ihre Treffen (Tochter lernt mauern) und arbeiten zusammen bei einem Theaterprojekt mit. Ich finds echt cool. Und ich finde es schön zu beobachten, wie sie ihr eigenes Leben gestaltet.

Beim Papa muss man halt am Familienleben teilnehmen. Das ist ja gut und schön für kleine Kinder. Aber Teenies finden das halt schon ätzend. Und wenn ein Kollege mal vorbeikommen möchte, dann muss sie das Tage vorher anmelden. Und so funktioniert das heute halt nicht mehr. Da wird spontan abgemacht. Handy machts möglich.
Hier telefoniert Tocher von der Schule aus und fragt spontan, ob sie einen Kollegen mitbringen darf. Und ob genug Essen vorhanden sei oder sie noch was einkaufen soll. Ich mag den Tisch voller Leute.

In den Ferien konnte sich Tochter mit Personen austauschen, die ebenfalls Patchwork-Erfahrung haben. Und es stellte sich heraus, dass ihre Stiefmutter viel zu viel Erziehungsarbeit geleistet hat. Und um die Paarbeziehung von Papa und seiner Frau nicht zu stören und ihre Stiefmutter nicht zu reizen, hat sie ihre Bedürfnisse viel zu lange verdrängt.

Gestern hat sie nun mit Papa telefoniert. Es ging um nächstes WE. Sie darf weder ihren Freund zu Papa mitbringen, noch darf sie den Freund besuchen. Und wenn, dann höchstens für ein paar Stunden. Die beiden können sich aber im Moment nur an den WE sehen. Grund die Stiefmutter möchte es nicht. Man (Stiefmutter?) möchte die Freunde erst kennen lernen, wenn die Beziehung gefestigt ist. Aber wie bitte soll die Beziehung wachsen, wenn man sich nicht sehen darf? O.k, das geht mich nichts an. Aber ich möchte halt, dass Tochter den Kontakt zu Papa beibehält. So wird das aber schwierig. Ich muss dann quasi strenger werden, damit die Symphatien zu Papa wieder steigen.

Dann hat sie auf seine Meinung bestanden und hat ihn aufgeklärt, dass ER sie erziehen muss und nicht die Stiefmutter. Boah. Mir ist fast das Rüstmesser aus der Hand gefallen.
Wenn du aber lieber eine Entscheidung treffen willst, damit du zu Hause keinen Stress hast, dann bitte, ist deine Sache. Du musst selber wissen, wie wichtig du dir bist!!!Öhm, liest meine Tochter irgendwie Gordon oder so? *Grübel

Boah, hat die innerlich gekocht. Ich habe ihr dann aber schon klar gemacht, dass ihre Stiefmutter bei gewissen Dingen ein Mitspracherecht hat und das weiss sie eigentlich auch. Ich musste ihr aber auch klar machen, dass Papa erwachsen sei und selber für sein Glück verantwortlich. Trotzdem fand ich es stark von ihr.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo Buchenholz
Ich würd mich da nicht zu stark ins Zeug legen, was im Haus von deinem Ex Mann erlaubt ist oder eben nicht. Das ist Sache zwischen Vater-Tochter-Stiefmutter. Und es spielt auch keine Rolle ob sie dich nun zu lasch finden oder nicht.
Mache einfach so, dass es für dich stimmt, der Rest geht dich nicht viel an.

Mein Stiefsohn hat mit 15 auch seine erste Freundin zu uns mitgebracht. Und seit demher alle folgenden Freundinnen. Wir hatten da nie ein Problem damit, auch die Eltern der Freundinnen nicht.
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Beitrag von Buchenholz »

@ Tarzan

Ich kann mich eigentlich sehr gut raushalten. Aber so wie es sich bei meinem Ex-Mann zuspitzt, wird die Tochter da fast vertrieben. Ich möchte nicht die böse Ex-Frau sein, nur weil ich Tochter mehr erlaube und dann wiederum Papa als den bösen, strengen Vater dastehen lässt.
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Beitrag von Zanilla »

Hallo Buchenholz,

es klingt für mich ein bisschen so, als legt sich die Stiefmutter so ins Zeug, weil dein Ex nicht die Eier dazu hat. Ein bisschen erinnert mich die Geschichte an uns: ich bin in den Augen der Kinder auch streng (ich könnte aber noch viel viel mehr, ich sage nur das nötigste). Aber warum mache ich das? Weil mein Partner es nicht bringt, aber gleichzeitig bei mir jammern kommt, wie verzogen seine Kinder sind. Ich mache es also, um ihm zu helfen, und auch, weil ich Dinge in meinem Haus nicht dulde, Papa hin oder her. Mir persönlich wäre es auch lieber, wenn ich mich mehr raushalten könnte, aber ich hab kein Bock, dass unser Haus so fies aussieht oder auf gar nix wert gelegt wird oder man sich ekelt, gemeinsam am Tisch zu sitzen, weil keine Manieren da sind. Deshalb sag ich was. Ist es bei ihr vielleicht auch so?
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Das verstehe ich, trotzdem ist es Sache zwischen Vater-Tochter, und ich würde mich da nicht einmischen. Dann muss sich der Vater für die Tochter stark machen bei seiner neuen Frau.
Aber auch das ist nicht dein Problem, aber verständlich das es dich beschäftigt weil du nur das Beste für deine Tochter willst.

Es ist ein Stück weit auch normal, dass die Besuchwochenenden abgeben in dem Alter. Meine Stieftochter kam ab Alter 16 gar nicht mehr für eine lange Zeit, vorgefallen ist aber nichts.
Erst später wurde der Kontakt wieder mehr.

Ich denke einfach du darfst dich emotionell da nicht zufest reinhängen. Sie soll die Dinge direkt mit dem Vater klären.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi Buchenholz

Schön wie Du Dein Ex-Mann und seine Frau unterstützt. Es ist wirklich so, sie müssen mit Deiner Tochter klar kommen und sie mit ihnen.

Die Jugendlichen suchen sich natürlich das Einfachere raus. Das ist nun mal so und das ist nur verständlich.

Bei uns war es eher umgekehrt. Wenn wir nach der Mutter der Jugendlichen diese erzogen hätten, dann hätten wir die Hölle hier. Dort machen sie, was sie wollen und bei uns (Alltag) geht das eben nicht. Ich habe das Gefühl gehabt, dass wir hier das korrigieren mussten, was sich so eingeschlichen hatte. Obwohl auch einiges gut wenn nicht super war, was sie von der Mutter in unsere Familie eingebracht haben. Das hat mir auch die Augen aufgemacht. Dafür muss man aber offen sein. Das bist Du Buchenholz.

Grosszügigkeit und Vertrauen haben mir immer wieder geholfen. Dabei musste ich oft über meinen Schatten springen. Vielleicht können Dein Ex-Mann und seine Frau dabei etwas lernen? Wie kriegen sie das zu hören, ist die Gretchenfrage.... ohne dass es in den falschen Hals kommt?
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
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Beitrag von Buchenholz »

Danke für eure Antworten.

Wenn ich meine Gedanken ordne, dann ziehe ich jeweils all eure Beiträge und Ansichten mit ein. Vor allem die Meinungen der kinderlosen Stiefmütter unter euch sind mir wichtig.

Ich glaube, meine Tochter war lange Zeit das brävste, angepassteste Kind das ich kenne. Sie hat sich selber enorm unter Druck gestellt. Eine 6 war nicht gut genug. Sie lernte und lebte nur noch für die Schule. Letzen Herbst im Lager dann der Zusammenbruch. Da hat sie gespürt, dass sie sich überfordert und auf der Suche nach der Ursache vermuteten wir alle, dass sie uns keine Probleme machen will. Auch in der Hoffnung, Aufmerksamkeit zu bekommen. Von wem will sie die? Oder, wer gibt ihr zu wenig davon? Wem will sie genügen? Ist sie so brav, damit Papa und seine Frau wenigstens ihretwegen keinen Streit haben?
Ich fordere diese hohe Leistung sicher nicht. Bin selber von meiner Mutter traumatisiert.

Ich lese hier oft, dass es vielen Frauen wichtig ist, dass zu Hause eine gewisse Ordnung und Struktur herrscht. Meine Tochter braucht ebenfalls Ordnung. Sie mag meine kreativ chaotische Art gar nicht. Und ich vermute, dass sich bei der Stiefmutter fast ein Zwang entwickelt hat, um wenigstens da ein wenig Kontrolle über das System zu haben. Bis es den anderen Familienmitgliedern nicht mehr wohl ist.
Mein Ex-Mann rebelliert und meine Tochter auch. Beide erfolglos.
Und so fühlt sich die Stiefmutter ausgegrenzt, nicht ernst genommen.

Mein Ex-Mann und ich sind extra im gleichen Ort geblieben, damit sich das Kind in der Pubertät nie gegen einen Elternteil entscheiden muss. Und das verflixte dabei: meine Tochter hat eigentlich die innigere Beziehung zu ihrem Vater, wird aber fast gezwungen, mehr hier bei mir/uns zu leben, damit ihr Vater mit seiner Frau keinen Stress hat.

Es tut mir einfach für alle leid. Für uns hier, Tochter, für meinen Ex-Mann und seine Frau und das kleine Mädchen, welches ihre grosse Halbschwester über alles verehrt. Jetzt noch ;-)
Zuletzt geändert von Buchenholz am 17.08.2011 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

die Probleme zwischen dem Ex und seiner neuen Frau, kann ihm niemand abnehmen, die müssen sie selbst lösen.
vielleicht braucht es einfach Zeit und es legt sich alles.
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Buchenholz

Wenn ich das alles lese, stellt sich mir die Frage:


Hast du Angst, dass dich Deine Tochter nicht (genügend) liebt?


Meine Antwort darauf: Kinder lieben ihre Eltern immer- egal was ist.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Babell hat geschrieben:Hast du Angst, dass dich Deine Tochter nicht (genügend) liebt?
Meine Antwort darauf: Kinder lieben ihre Eltern immer- egal was ist.
Ja, früher hat mich das sehr verletzt. Bis ich erkannte, dass bei uns die Rollen vertauscht sind. Der Vater hat den Mutterinstinkt, ist eher die Gluggere, ich habe die Vaterrolle. Und das hat etwas befreiendes.
Vielleicht bin ich deshalb viel gelassener, weil das Verhältnis eher kumpelhaft ist. Und heute haben wir es wunderbar zusammen, reden aber eher auf erwachsener als auf Eltern-Kind-Ebene.

Ich habe ja damals bei der Trennung meinem Ex-Mann die Obhut angeboten. Er wollte nicht.

Und wieder hat ein Gespräch stattgefunden. Der Vater hat zugegeben, er muss die Meinung seiner Frau vertreten, etwas anderes kann er sich nicht leisten.
Auch finanziell. :-(

Aber Babell, wenn du mit deinem Imput Recht hättest, dann müsste ich massiv an meiner Wahrnehmung arbeiten. Hmm...
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