Gleiche Rechte für Expartner

jeepee
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Gleiche Rechte für Expartner

Beitrag von jeepee »

hallo zusammen

Ich habe jetzt seit Monaten versucht, im Rahmen des geteilten Sorgerechts einigermassen eine erträgliche Lösung zu finden.
Leider geht das offenbar einfach nicht.
Der Boshaftigkeiten können auch sehr subtil ablaufen, indem man beispielsweise chronisch zu spät kommt, ständig irgendwelche Änderungen am Besuchsablauf vornimmt oder ganz penibel beim Abholen der Kinder meint: "Mir ist hier nicht wohl, ich warte draussen". Auch an der Besuchshäufigkeit wurde viel herumgeschraubt, hier aber hauptsächlich bei der Stieftochter, der dies viel Mühe macht, weil sie sich gegenüber ihren Brüdern benachteiligt vorkommt.

Ich bin nun am Punkt angelangt, wo ich gegen alles, was ich wolle, keinen anderen Weg mehr sehe, als mit einem guten Anwalt vorhzugehen. Dass das kaum zum Frieden beitragen wird ist mir auch klar, aber soll ich mich so demütigen und plagen lassen?
Wie seht ihr das?
warum müssen immer meine Kinder darunter leiden?
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Hallo,

wenn ein vernünftiges Gespräch nicht möglich ist, bleibt dir in meinen Augen nur der Weg zum Anwalt. Schon allein, damit alle Rechten und Pflichten schriftlich festgehalten wird. Aber bevor ich das machen würde und damit "Unfrieden" stifte, würd ich noch versuchen, mit ihr zu reden oder ihr zu schreiben. Der Gang zum Anwalt ist meist der "Point of no return".

An den Boshaftigkeiten würde ich mich an deiner Stelle nicht dran aufhalten; lass sie einfach nicht mehr in deine Wohnung oder "übergebt" die Kinder an einem neutralen Ort. Sticheleien würd ich versuchen, an mir abprallen zu lassen, das gibt sonst nur Futter. Die Unpünktlichkeit würd mich allerdings genauso narrisch machen, weil ich es prinzipiell hasse, egal, wer unpünktlich ist. Normalerweise würd ich sagen, sie hat dann Pech gehabt, aber du willst die Kinder ja sehen, und es klingt wie Schikane, dass man hinterher sagen kann "Du warst ja nie da, wenn ich die Kinder bringen wollte" oder so ein Zeugs. Vielleicht hat dir diesbezüglich jemand einen Tipp, der sowas ähnliches schon mitgemacht hat; ich bin ja nicht verheiratet/geschieden/Mutter und kenn mich auch nicht so aus.
tabida
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Beitrag von tabida »

Ich denke, wenn Du mit dem Antwalt kommst, ist es vorbei mit dem gemeinsamen Sorgerecht (Ich stolpere immer über das Wort "geteiltes" Sorgerecht, weil wie soll denn das Sorgerecht aufgeteilt werden? wer sorgt für was?).
Wäre eine klare Trennungsberatung noch möglich? Also eine Beratung wo es nicht mehr um die Vergangenheit geht, sondern "nur" noch darum, wie ihr die Trennung und ihre Folgen gestaltet? Wo ihr Euch auch darüber klar werdet, was heisst gemeinsames Sorgerecht für Euch (darunter verstehen sehr viel Leute sehr unterschiedliches: es sagt z.B. nichts darüber aus, wieviel Zeit das Kind jeweils beim Mutter oder Vater verbringen. Umgangsboykott kann auch bei gemeinsamer Sorge problemlos stattfinden; genauso wie die Kinder gemeinsam betreut werden können, obwohl nur ein Elternteil das Sorgerecht hat).
Anita

Beitrag von Anita »

du kennst meine meinung dazu - ich nehme mir doch nochmals die zeit, sie dir aufzuzeigen - weil ich davon überzeugt bin :)

ich bin noch immer überzeugt, dass dir deine kinder und stiefkinder einst dankbar sein werden, wenn du dich nicht auf einen kampf einlässt.
dies halte ich nur für angebracht, wenn die kinder beim anderen elternteil in gefahr um ihr leben sind.

wenn deine ex-partnerin sich so verhält, dann würde ich es so gut wie möglich nicht zum thema machen. knapp sagen, was ich nicht gut finde und warum und wie ich es gerne hätte und dann *punkt*. schlimmstenfalls würde ich es aushalten und zb verspätungen halt einplanen. ich bin sicher, dass wenn du nicht darauf "anspringst" es auch an reiz verlieren wird.

ich erinnere mich noch gut, wie damals die ex bei uns gedroht hat, dass die kinder "dann halt nicht mehr kommen dürfen wenn..."
....erst als mein mann den mut hatte (auf anraten der therapeutin) zu sagen "ja dann ist es halt so", hat sie das nicht mehr getan. scheinbar war ihr das freie WE doch lieber ;)

ich glaube die kinder sind heute ihrem papi sehr dankbar, dass er sich auf diese spielchen nicht eingelassen hat. je älter sie werden, desto bewusster wird ihnen das.

mit dem anwalt "futterst" du nicht nur den konflikt sondern auch die lasten auf den seelen der kinder.

alles gute
anita
Zuletzt geändert von Anita am 01.06.2010 11:47, insgesamt 1-mal geändert.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Anita, das hast du wieder einmal prima geschrieben :D
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Anita Du hast die Fähigkeit, alles so klar zu schreiben. Das kann ich nur unterstützen.

Trotzdem tut es mir weh, Jeepees Beitrag zu lesen. Da ist so viel Hass zwischen den Zeilen. Loslassen wäre Dein Thema Jeepee! So wie Du in Deinen Beiträgen schreibst, hast Du die Herausforderungen aus Deiner ersten Partnerschaft in diese zu Ende gehende Partnerschaft mitgenommen. Gib doch den Kindern eine faire Chance! Sie werden Dir danken. Dazu gehört nun mal über den eigenen Schatten zu springen und nicht ständig an ihr rumzunörgeln.
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Anita

Bei dir tönt das alles immer so logisch und aus der antwort schneide ich mir gleich noch eine scheibe ab :lol:
Anita

Beitrag von Anita »

:oops: danke - ich bin natürlich froh, wenn ihr was davon habt.

ich weiss, dass es nicht so einfach ist, wie es geschrieben steht. es verlangt von uns patchworkern viel ab, gerade wenn die fronten so verhärtet sind. ich berichte aus meinen erfahrungen und wie ihr seht - die waren auch nicht sahnemässig...aber hey - überwindbar - das ist doch was :D

en schöne abig und liebe grüsse
anita
Babell
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Beitrag von Babell »

Haha, ich wollte auch gerade etwas zu Anitas Kommentar schreiben, aber- sorry- wollte nicht Dich loben, sondern deinen Partner :wink:
Zitat: ich erinnere mich noch gut, wie damals die ex bei uns gedroht hat, dass die kinder "dann halt nicht mehr kommen dürfen wenn..."
....erst als mein mann den mut hatte (auf anraten der therapeutin) zu sagen "ja dann ist es halt so", hat sie das nicht mehr getan. scheinbar war ihr das freie WE doch lieber
Konnte er das wirklich?? Wow! Das braucht echt Mut! Mein Freund hat drum auch eine dominante Exfrau und das kann einem Vater, der sonst schon ein schlechtes Gewissen hat und die Kinder vermisst, schon Angst einjagen, dass sie dann auch ernst damit machen würde (glaub ich aber eben auch nicht!). Mittlerweile ist sie davon weggekommen, aber die Tochter hat das Verhalten von Mutter und Vater natürlich genau studiert und es vergeht kaum ein Wochenende ohne Drohnung: wenn ich nicht das und das bekomme/darf/nicht muss, dann gehe ich zu Mama.. aber da gehen wir nicht darauf ein und wenn die Ex anruft, sagt ihr mein Freund was Sache war und diese findet, da habt ihr Recht und sie muss z.B. auch bei uns spazieren gehen o.s.ä.... mittlerweile ruft sie direkt uns an und nicht ihrer Tochter aufs Handy! :)

Jeepee: möchtet ihr wirklich ein gemeinsames Sorgerecht? Wie alt sind denn deine Kinder? Meine Nachbarn hatten dies so, und ich empfand es -auch für die Kinder- ziemlich stressig: Wo ist meine Trompete? Wo hab ich das Französischbuch? Sie haben immer etwas vergessen und mussten dann hin und her rennen. Morgens um halb 6 ging der Vater zur Arbeit, kam um 10 in der Nacht nach Hause, damit es ihm finanziell und zeitlich möglich war, seine Wohnung zu bezahlen und nur 50 % zu arbeiten, wegen dem geteilten Sorgerecht. Um 7 klingelte es dann an unserer Haustüre, ob wir schnell mal den Schlüssel hätten, die Deutschaufgaben seien noch beim Papa und der Schlüssel bei der Mama und die Schule beginnt um halb 8... Die Kinder hatten zwar beide Elternteile, aber beide mit schlechtem Gewissen. Er wurde krank und sie verbittert, später auch krank, aber sie wollten für ihre Kinder das Beste - ohne für sich selber zu schauen! Das haben die Buben ja auch gespürt! Sie übernahmen auch sehr viel Verantwortung. Nun sind die Kinder ausgezogen und die Eltern sind genesen, haben neue Partner und verstehen sich wieder.. :?:
Ich weiss, es muss nicht so kommen, aber ich denke, ihr müsst das gut überlegen, ob ihr diese Lösung wollt. Es tönt zwar alles wundervoll und ist vorallem für den Vater schön, dass er die Kinder auch weiterhin aktiv miterziehen kann.
Aber wenn eine Partei so unzuverlässig ist, weiss ich nicht, ob und wie das klappen kann/soll.

Überlegt Euch: geht es finanziell? Jedes von Euch braucht eine grosse Wohnung! Jedes von Euch muss Teilzeit arbeiten! Dazu ist nicht jeder Arbeitgeber gewillt. Klärt das vorher ab!
Und gefühlsmässig? Ihr müsst viel kooperieren, viel miteinander reden, viele Kompromisse, etc. Wollt ihr das? Seid ihr nicht zu sehr verletzt?
Wegen dem Anwalt: im Telefonbuch kannst du unter Beratungsstellen eine Familienberatungsstelle mit Notar finden, die suchen für Euch alle die beste Lösung und halten das dann schriftlich fest. Die fragen auch die Kinder und sie sagen auch, dass man nicht zu spät kommen darf :wink:
Kommt dir vielleicht auch billiger als ein Anwalt!...
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Nin
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Beitrag von Nin »

Gemeinsames Soregrecht heisst noch lange nicht halbe/halbe wohnen! Auch wir haben ein gemeinsames Sorgerecht und die Kinder sind meist bei mir. Aber alle wichtigen Entscheidungen müssen von beiden Eltern getroffen werden und man kann nicht so einfach wegziehen usw.

Meine Stieftochter hat mehrere Jahre lang gependelt - zwei Wochen hier, zwei Wochen bei der Mama und für sie war es eine sehr gute Lösung, die sie gerne behalten hätte. Die Mutter wollte nicht mehr aus verschiedenen Gründen.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Babell
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Beitrag von Babell »

[quote="Nin"]Gemeinsames Soregrecht heisst noch lange nicht halbe/halbe wohnen!

oh, das wusste ich nicht! Danke. Bin jahrelang der Vorstellung erlegen, es gäbe da sowas wie eine zeitliche Aufteilung der Kinder..:oops:

Allgemein was zu den verschiedenen Lösungen: es ist ja bei jeder Lösung so, dass man sich als Eltern einigermassen verstehen muss. Egal, welche Lösung; wenn man sich anfeindet und Boshaftigkeiten, auch subtile, an der Tagesordnung sind, dann stelle ich mir das sehr nervenaufreibend vor. Und ich denke, da braucht es klare Abmachungen, die für alle Seiten stimmen - und ein Anwalt ist ja oft auch nur einseitig, da es seine Aufgabe ist, seinen Mandanten zu verteidigen. Ich würde es halt schon noch mit einer Beratungsstelle versuchen.
jeepee
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Beitrag von jeepee »

hallo zusammen

Die Entwicklung der Dinge hat mir recht gegeben, meine Ex hat gar kein Interesse, eine Kindertaugliche Lösung zu leben.
Zuerst wurde als Machtdemonstration das Besuchsrecht der Stieftochter gestrichen, so dass mir das Mädchen bei einem zufälligen zusammentreffen im Dorf heulend erklärte sie sei so unglücklich und jetzt sind Bestrebungen im Gang, mir auch die leiblichen Söhne zu entziehen.
Ich weiss, es gibt hier einige, die meine Ex zu kennen glauben, aber hinter der Maske siehts ganz anders aus. Sehr zum Nachteil meiner Söhne.

Dies als kleines Update.
warum müssen immer meine Kinder darunter leiden?
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Jeepee

Überfliege die neuen Berichte und in jedem Deiner Berichte geht es darum, Deine Ex schlecht zu machen.

Offensichtlich bist Du sehr verletzt, dann eröffne bitte einen Thread dazu und missbrauche nicht die Threads der anderen.

Hast Du Dir mittlerweile Hilfe geholt? Ich glaube nicht, dass wir Dir hier im Forum mehr gross helfen können. Unsere Ratschläge stossen ja auf taube Ohren!
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Anita

Beitrag von Anita »

jeepee hat geschrieben: Ich weiss, es gibt hier einige, die meine Ex zu kennen glauben, aber hinter der Maske siehts ganz anders aus. Sehr zum Nachteil meiner Söhne.
ich habe nichts davon, deiner ex "zu glauben" und ihr verhalten zu werten. was hast du davon, wenn wir ihr verhalten werten würden? ändert sich für dich was?

wie schon beschrieben kannst nur DU etwas an DEINER haltung zur situation ändern. ich persönlich würde mich für ein verhalten entscheiden, dass die kinder entlastet und keines das auf abwertung und anklage beruht. weil ich überzeugt bin, dass es NICHTS bringt ausser dem verlust von energie, geld, zeit und dem blick für das schöne im leben.
jeepee
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Beitrag von jeepee »

Delphia hat geschrieben:Hallo Jeepee

Überfliege die neuen Berichte und in jedem Deiner Berichte geht es darum, Deine Ex schlecht zu machen.

Offensichtlich bist Du sehr verletzt, dann eröffne bitte einen Thread dazu und missbrauche nicht die Threads der anderen.

Hast Du Dir mittlerweile Hilfe geholt? Ich glaube nicht, dass wir Dir hier im Forum mehr gross helfen können. Unsere Ratschläge stossen ja auf taube Ohren!
hallo zusammen

Ich möchte hier eines klarstellen, ich zähle die Fakten auf, wenn sich dadurch jemand schlecht gemacht fühlt, dann weil die Fakten so liegen. Es ist mir durchaus klar, dass viele, die meine Ex kennen, von ihr ein anderes Bild haben. Aber es sieht immer anders aus, wenn man beide Seiten hört, dann bröckelt hier und da der Lack.

Im übrigen, was ich in diesem Beitrag angetönt habe, wird gegenwärtig versucht, via Gericht zu erreichen. Also nichts mit grosszügigen Besuchen, die Kinder müssen weg vom Vater.
Und ja, das macht mich sauer, schürt enormen Hass. Könntest Du, liebe Mitleserin (allgmein gemeint) absolut Gefühlsneutral daneben stehen, wenn man versuchen würde, Dir die Kinder weg zu nehmen? Den Kontakt auf das absolute Minimum zu beschränken und das nur, weil die Kinder zu sehr an Dir hängen und das auch äussern?

Ich will da nur sagen, dass es mir leid tut, wenn ich meine Gefühle nicht im Zaum halten kann und man sie aus meinen Zeilen erfühlen, erlesen kann, aber schlussendlich braucht es einen Auslöser dazu und Gefühle von sich geben zu können, hilft manchmal sehr.
warum müssen immer meine Kinder darunter leiden?
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