Wer macht wieviel Haushalt und was ist der Lohn für mehr...

Ist alles richtig geregelt?
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Neuanfang
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Wer macht wieviel Haushalt und was ist der Lohn für mehr...

Beitrag von Neuanfang »

Hallo zusammen, noch eine Frage betreffend Finanzen:
Wir ziehen ja nun zusammen, ich denke dass der grösste Teil der Hausarbeit an mir hängen bleibt, inklusive teilweiser Betreuung des Kindes meines Partners. Ich werde hauptsächlich kochen, waschen, putzen und die Verantwortung zuhause tragen. Mein Partner muss sehr viel arbeiten, und ist teilweise total am Ende mit seinen Kräften. Nun ist es so dass ich auch ausser Haus arbeite, mein Arbeitsweg länger wird und ich mir darum einige Gedanken mache ob mir da nicht was zusteht, das sogar auf jeden Fall, aber ich bin mir total im unklaren wieviel ich fordern kann, vor allem bekommt ja die Ex-Frau schon einen grossen Betrag obwohl wir das Kind sehr oft bei uns haben und auch in den Ferien oft betreuen. Diese gemeinsamen Ferien waren für mich übrigens immer sehr anstrengend und ich konnte mich nur teilweise erholen, so stelle ich mir nun auch den Alltag noch anspruchsvoller vor und ich finde irgenwo darf ich auch mal etwas zurück bekommen...sonst fühle ich mich schon im vornherein als gratis Haushälterin. Wie teilt ihr den Haushalt auf, bezahlt ihr dafür weniger Miete, bekommt ihr was aufs Konto oder wie läuft es ab, habt ihr einen Vertrag gemacht?
Es stimmt mich nachdenklich dass ich nun vielleicht Jahre für alle sorgen darf und meine Energie hineinstecke, aber weil ich nicht verheiratet bin, in keinster Weise abgesichert bin falls was passiert, ich meine dann bekommt die Ex-Frau alles (für den Sohn) und ich stehe da wie ein Esel. Oder falls wir mal nicht mehr zusammen sind kriege ich Fr. 0.00!!
Wir werden schon was machen, aber ich getraue mich nicht recht zu fordern was mir meiner Meinung nach zusteht für die ganze Arbeit, weil ich nicht so sein will wie seine Ex-Frau die gefordert hat und fordert ohne dafür was zu leisten, und ihm macht das immer noch zu schaffen, er hat sein Vermögen teilweise aufgebraucht dafür, er konnte dies niemals von seinem Lohn bezahlen, der war zu tief. Ich wünschte mir einfach eine gewisse Sicherheit, denn ich übernehme wieder ein grosses Stück mehr Verantwortung, wir haben schon an den vielen vergangenen Wochenenden soviel Haushalt bei ihm erledigt, bei mir daheim blieb immer alles liegen, das ist wiederum positiv, alles steht nur 1 Mal an.
Ups ich schreib mal wieder einen Roman: Die Frage war: Wieviel in Fr. pro Monat ist die ganze Hausarbeit für 2 Erwachsene und 2 Kinder (1 Kind nur ca. 45%) wert? Natürlich geteilt durch 2, meinen Anteil übernehme ich schon selber. Danke für die Antworten.
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Delphia
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Re: Wer macht wieviel Haushalt und was ist der Lohn für mehr

Beitrag von Delphia »

Hallo Neuanfang
Neuanfang hat geschrieben:Die Frage war: Wieviel in Fr. pro Monat ist die ganze Hausarbeit für 2 Erwachsene und 2 Kinder (1 Kind nur ca. 45%) wert? Natürlich geteilt durch 2, meinen Anteil übernehme ich schon selber.
So einfach ist das eben nicht... Als ich zu meinem Mann gezogen bin, musste ich einen Teil meines vor 1 Jahr neu gekaufte Mobiliar mit Verlust verkaufen. Ich habe von ihm einen Mietvertrag verlangt, damit er meine Kinder und mich nicht einfach auf die Strasse stellen kann. Zudem hätte er mir eine Abfindung zahlen müssen, wenn unsere Beziehung auseinander gegangen wäre. Begründung: ich habe einen guten und schönen (auch günstige Wohnung) Wohnort an der Goldküste verlassen und wohne nun in der Ostschweiz auf dem Land. Mittlerweile finde ich es auch schön hier. Mein Freundeskreis und mein soziales Netz musste ich aufgeben und hier neu aufbauen. Der Freundeskreis ist zwar vorhanden, aber es ist noch nicht gleich wie früher, es sind mittlerweile schon einige Jahre her. Hätte ich neue Möbel, Umzug usw. bezahlen müssen, hätte ich kein Geld mehr gehabt. Das Geld aus der erste Ehe ist alles mit dem ersten Mann weggegangen. Zugegeben: ich habe alles gehen lassen und habe es bis heute nie bereut ;-) :wink: .

Unsere Tagesmutter (Betreuung der Kinder, Mittagessen kochen und kleinere Haushaltsarbeiten) hat damals (wir haben fünf Kinder, die alle bei uns leben) für 3 Tage die Woche CHF 2'820.-- erhalten. Sie hat von 6.30 bis 17.30 h gearbeitet. Also, wenn man rechnerisch denkt, sind dies pro Kind 47.-- pro Tag für die Betreuung. Damals haben wir wie folgt gearbeitet: mein Mann 100% davon 1 Tag von zu Hause aus. Ich habe 4 Tage die Woche auswärts gearbeitet. Die Tagesmutter war drei Tage hier. Die ganze Hausarbeit wurde von meinem Mann und mir entweder abends oder am Wochenende erledigt. Ebenso das Einkaufen.

Wir haben ein Budget aufgestellt. Lohn von ihm, Lohn von mir, Kinderalimente von meinem Ex, die Ex bezahlt nichts. Auf der anderen Seite die Ausgaben. Entsprechend haben wir prozentual (zum Lohn und Alimenten) aufgeteilt, wer wieviel in die gemeinsame Kasse einzahlt. Das war für uns beide so gerecht.

Ich hoffe, ich habe Dir ein bisschen geholfen?

Beste Grüsse

PS: Für die Klugen unter uns: CHF 2'820 für 3 Tage für 5 Kinder. Das wären für mich jetzt, da ich voll zu Hause bin und sonst ehrenamtlich tätig bin, einen Lohn von CHF 7'050 pro Monat = 30 Tage à 11 Stunden Arbeit... :twisted: Hiermit meinen speziellen Gruss an die Politiker, die die Hausarbeit der Frauen mehr unterstützen sollten... Es wollen nämlich nicht unbedingt alle Frauen auswärts arbeiten. Ich setzte mich lieber für meine Familie ein, dann ehrenamtlich... Später, wenn die Kinder mich wirklich nicht mehr brauchen (Kochen, Aufgabenhilfe, Fahren, Notfälle, usw.), werde ich bestimmt beruflich wieder einsteigen... :P
Delphia
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

hallo
willst du im schlimmsten Fall nicht leer ausgehen, so kommst du um eine Heirat nicht herum... :wink:

Ich denke nicht, dass das funktioniert, wenn man für die Haushaltsarbeit entlöhnt wird, er müsste auch etwas erhalten, wenn er Haushaltsarbeit verrichtet. Ich denke es ist ein geben und nehmen.

Ich bin selbst noch nie auf die Idee gekommen, etwas für die Erledigung des Haushaltes oder die Betreuung seiner Kinder zu verlangen. Obwohl ich da sicherlich auch mehr leiste wie er.

Ich sehe das etwas anders, ich denke mir, ich putze lieber selbst, dafür ist es dann so wie ich es gerne habe. Arbeiten welche mir besser von der Hand gehen, sehe ich nicht ein, warum sich mein Mann damit rumschlagen soll. Im Gegenzug erledigt er Arbeiten, welche ich nicht erledigen kann.

Wie gesagt, es ist ein Geben und Nehmen, einer macht immer mehr, es ist nie ausgeglichen, und ob der Weg mit der finanziellen Entlöhnung der Richtig ist, wage ich zu zweifeln.

Viel wichtiger für mich persönlich ist, dass meine Arbeit zu Hause geschätzt wird und gesehen wird.

Neuanfang: Kinder sind eben immer anstrengend, ob nun die eigenen oder Stiefkinder. Ich denke vielleicht solltest Du deine Einstellung etwas ändern, siehe das positive in den Kindern. Alle anderen mit Kindern haben auch nicht gross Erholung. Man muss sich einfach etwas zurückstecken wenn Kinder da sind. Aber Kinder bleiben ja nicht ewigs klein.

es grüssli :D
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Die Frage nach der Aufteilung und dem Umgang von Finanzen könnte sich uns auch einmal stellen - falls wir jemals zusammen leben sollten.

Ehrlich gesagt fände ich es am fairsten, wenn es nach Einkommen und Möglichkeiten aufgeteilt wird. Ich glaube kaum, dass Du Dir die Haushalts- und Erziehungsarbeit in dem Sinne bezahlen lassen kannst. Schaut doch einfach mal, wer wieviel Einkommen und unabänderliche Ausgaben hat und dann macht ein Haushaltskonto für alle gemeinsamen Ausgaben. Ich finde derjenige der unterm Strich mehr Geld hat, sollte darauf auch mehr einzahlen.
Absichern gegen eine Trennung kann man sich meiner Meinung nach nicht. Gerade deswegen gibt es für mich nur Zwei Varianten: sollte ein Mann wollen, dass ich mich fast ausschliesslich um die Familie kümmere und vielleicht sogar noch eni gemeinsames Kind mit mir haben, geht das nur mit Heirat für mich. Und ansonsten sorge ich für meine finanzielle Unabhängigkeit.
Dass beide jeweils auch etwas aufgeben, wenn man sich für eine gemeinsame Wohnung entscheidet, ist ja klar, aber man gewinnt auch dazu, oder? hoffe ich mal, sonst würde man doch nicht so entscheiden....
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